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Hydrurga ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Hydrurga Cove bzw Hydrurga Rocks Der Seeleopard Hydrurga leptonyx ist eine in sudpolaren Gewassern verbreitete Robbenart Seinen Namen bekam er wegen seines gefleckten Fells und weil er ein Beutegreifer ist der neben Kleintieren Krill und Fischen auch warmblutige Wirbeltiere wie Pinguine und junge Robben anderer Arten erbeutet SeeleopardSeeleopard Hydrurga leptonyx SystematikOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Hundeartige Caniformia ohne Rang Robben Pinnipedia Familie Hundsrobben Phocidae Gattung HydrurgaArt SeeleopardWissenschaftlicher Name der GattungHydrurgaGistel 1848Wissenschaftlicher Name der ArtHydrurga leptonyx Blainville 1820 Der wissenschaftliche Gattungsname ist von den altgriechischen Worten hydor Wasser und ergates Arbeiter abgeleitet Der Artzusatz besteht aus den altgriechischen Worten leptos schmal und onyx Kralle 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitungsgebiet 3 Lebensweise 3 1 Ernahrung 3 2 Sozialverhalten und Fortpflanzung 4 Seeleopard und Mensch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenSeeleoparden haben einen sehr stromlinienformigen Korper der sie im Wasser beachtliche Geschwindigkeiten erreichen lasst Ihr Kopf ist ungewohnlich abgeflacht und wirkt beinahe reptilienartig Die Vorderflossen sind stark verlangert der Seeleopard bewegt sich im Wasser mit kraftigen simultanen Schlagen dieser Vorderflossen fort er kann eine Geschwindigkeit von 40 km h erreichen Ein mannlicher Seeleopard ist etwa 3 m lang die grosseren Weibchen konnen nahezu 4 m lang werden Das Gewicht eines Mannchens liegt bei 270 kg das eines Weibchens bei fast 400 kg Die Farbe ist oberseits dunkelgrau und unterseits silbrig weiss mit grauen Flecken am Kopf und an den Flanken Verbreitungsgebiet Bearbeiten nbsp AntarktikaDer Seeleopard ist ein Tier der antarktischen Meere Rund um den antarktischen Kontinent bewegt er sich am Rande des Packeises Vor allem Jungtiere gehen oft an den Kusten subantarktischer Inseln an Land und sind dort ganzjahrig anzutreffen Selten gelangen wandernde oder verirrte Tiere auch nach Australien Neuseeland Sudafrika oder Feuerland Nach dem Krabbenfresser und der Weddellrobbe ist der Seeleopard die haufigste Robbe der Antarktis Man schatzt dass 400 000 Individuen in den sudpolaren Meeren leben Gegenwartig scheint die Art nicht bedroht zu sein An naturlichen Feinden haben Seeleoparden nur Schwertwale zu furchten die jedoch nach Beobachtungen der Meeresbiologen Robert Pitman und John Durban nur bei knapperem Nahrungsangebot Seeleoparden angreifen und erbeuten Lebensweise BearbeitenErnahrung Bearbeiten nbsp Kopf Detail mit deutlich sichtbarem Gebiss Nach dem Schwertwal ist der Seeleopard das beherrschende Raubtier der Sudpolarregion Haufig stellt er Krabbenfressern Weddellrobben Seebaren und Pinguinen nach Manche Seeleoparden haben sich dabei auf die Robbenjagd spezialisiert wahrend andere hauptsachlich Pinguine jagen Die Beutetiere werden nach Moglichkeit im Wasser gepackt und getotet Fliehen die Tiere auf das Eis folgt der Seeleopard ihnen gelegentlich auch dorthin Vor allem Krabbenfresser tragen oft Narben von Angriffen durch Seeleoparden Bemerkenswerterweise ernahrt sich der Seeleopard nicht nur von grossen Wirbeltieren sondern zu etwa gleichen Teilen auch von Krill also kleinen Krebstieren des Planktons Fische spielen in seiner Nahrung dagegen eine eher untergeordnete Rolle Den Krill filtert er mit einem Rohrensystem seiner Backenzahne das dem des Krabbenfressers ahnelt aber langst nicht so komplex ist Durch Aussparungen an seinen Zahnen kann er Wasser aus dem Maul pressen wahrend der Krill hangen bleibt Im Durchschnitt besteht die Nahrung eines Seeleoparden aus 45 Krill 35 Robben 10 Pinguinen und 10 sonstigen Tieren Fische Kopffusser Eine Studie zum Ernahrungsverhalten von Seeleoparden die als Wandergaste die neuseelandische Kuste erreichten ergab dass dort Knorpelfische Seekatzen und insbesondere auch Dornhaie bis zu 11 des Beutespektrums ausmachen konnen 2 Sozialverhalten und Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Seeleopard Weibchen mit JungemSeeleoparden sind Einzelganger Lediglich jungere Tiere finden sich manchmal zu kleinen Verbanden zusammen Zwischen November und Februar findet im Wasser die Paarung statt Daruber hinaus halten Mannchen und Weibchen keinen Kontakt Zwischen September und Januar wird auf dem Packeis das einzige Junge geboren das vier Wochen lang gesaugt wird Mit drei bis vier Jahren sind Seeleoparden geschlechtsreif ihre Lebenserwartung liegt bei etwa 25 Jahren Seeleopard und Mensch BearbeitenSeeleoparden gehoren zu den fur den Menschen mitunter gefahrlichen Tieren Allerdings ist von nur wenigen Angriffen berichtet worden 3 Beispiele aggressiven Verhaltens gegenuber in der Nahe befindlichen Menschen und Angriffe wurden dokumentiert 4 Die Robben attackierten dabei Boote oder sprangen unvermittelt aus dem Wasser um einen Menschen am Bein zu packen Betroffen waren Mitglieder von Expeditionen oder Mitarbeiter von Forschungsstationen Solcherlei Angriffe ruhren vermutlich daher dass Seeleoparden nicht selten versuchen vom Wasser aus an der Eiskante stehende Beutetiere wohl hauptsachlich Pinguine zu ergreifen Dabei durfte das genaue Erkennen der Beute schwierig sein Seeleoparden zeigen augenscheinlich grosse Vorliebe dafur die schwarzen torpedoformigen Pontons von Festrumpfschlauchbooten anzugreifen Daher wurde es notwendig diese mit einem speziellen Schutz vor Durchlocherung zu versehen 4 Erwahnenswerte Vorfalle Der Angriff eines grossen Seeleoparden auf Thomas Orde Lees 1877 1958 ein Mitglied der Endurance Expedition 1914 1917 unter der Leitung von Sir Ernest Shackleton ereignete sich als die Mannschaft ihr Lager auf dem Eis aufschlug 3 Ein 3 7 m langer und 500 kg schwerer Seeleopard verfolgte Orde Lees dabei uber das Eis Der Verfolgte kam nicht zu Schaden weil ein Mitglied der Expedition den Seeleoparden erschoss 1995 wurde der schottische Polarforscher Gareth Wood zweimal ins Bein gebissen als ein Seeleopard versuchte ihn vom Eis ins Wasser zu ziehen Seine Begleiter konnten ihn retten indem sie dem Seeleoparden wiederholt mit ihren spikebewehrten Schneeschuhen gegen den Kopf traten 3 4 Am 22 Juli 2003 wurde die 28 jahrige britische Wissenschaftlerin Kirsty Brown der British Antarctic Survey beim Schnorcheln in der Nahe der Forschungsstation Rothera von einem Seeleoparden angegriffen Sie konnte von Kollegen geborgen und in der Station arztlich behandelt werden erlag aber eine Stunde spater ihren schweren Verletzungen 4 Dies ist der einzige bekannt gewordene Todesfall durch einen Seeleoparden Andererseits berichtete der kanadische Naturfotograf Paul Nicklen dessen Unterwasser Nahaufnahmen der Pinguinjagd eines Seeleopardenweibchens 2007 mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurden von der friedlichen Kontaktaufnahme des Tieres Dieses brachte ihm sogar wiederholt seine Beute und legte sie z B auf der Kamera ab Der Fotograf sagte dazu gegenuber mit ihnen tauchenden Menschen seien die Tiere selten aggressiv sondern eher neugierig 5 Literatur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seeleopard Hydrurga leptonyx Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hydrurga leptonyx in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Seal Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 Anna Hill Hydrurga leptonyx leopard seal In Animal Diversity Web University of Michigan 2013 abgerufen am 13 Juni 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Conder amp Strahan Hrsg Dictionary of Australian and New Guinean Mammals CSIRO PUBLISHING 2007 ISBN 978 0 643 10006 0 S 60 Hydrurga leptonyx Krista van der Linde Ingrid N Visser Rick Bout Chris Lalas Lara Shepherd Leopard Seals Hydrurga leptonyx in New Zealand Waters Predating on Chondrichthyans In Frontiers in Marine Science Band 8 2021 ISSN 2296 7745 S 1773 doi 10 3389 fmars 2021 795358 frontiersin org abgerufen am 17 Dezember 2021 a b c Carrington Damian 24 Juli 2003 Inquiry into fatal leopard seal attack begins NewScientist com Abgerufen am 24 Februar 2013 englisch a b c d James Owen Leopard Seal Kills Scientist in Antarctica In NationalGeographic com 6 August 2003 abgerufen am 10 Dezember 2007 englisch Kim Heacox Paul Nicklen Tod in der Antarktis Nicht mehr online verfugbar In National Geographic Deutschland 1 November 2006 archiviert vom Original am 29 Mai 2009 abgerufen am 20 Oktober 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeleopard amp oldid 234852990