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Die Schweizer Weide Salix helvetica ist eine Pflanzenart in der Gattung der Weiden Salix innerhalb der Familie der Weidengewachse Salicaceae Sie wachst als kleiner Strauch und gilt als eine der verbreitetsten Weidenarten der Schweizer Zentralalpen Ihr Vorkommen ist jedoch nicht auf die Schweiz beschrankt Schweizer WeideSchweizer Weide Salix helvetica SystematikRosidenEurosiden IOrdnung Malpighienartige Malpighiales Familie Weidengewachse Salicaceae Gattung Weiden Salix Art Schweizer WeideWissenschaftlicher NameSalix helveticaVill Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Habitus 1 2 Blatter 1 3 Knospen 1 4 Blutenstande und Bluten 1 5 Frucht 1 6 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 2 1 Verbreitung 2 2 Standort 2 3 Pflanzensoziologie 3 Systematik 4 Nutzung 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenHabitus Bearbeiten Die Schweizer Weide ist ein aufrecht wachsender kleiner Strauch Seidige Behaarung lasst die eigentlich sattgrune Pflanzenart graugrun erscheinen 1 Mit einer Wuchshohe von etwa 50 meist 100 bis 150 Zentimetern und einer Breite zwischen 120 und 140 Zentimetern zeigt die Schweizer Weide ein rundliches Erscheinungsbild Sie besitzt kurze Aste 2 Ihre bogig aufwarts gerichteten Zweige liegen an der Basis der Pflanze dem Boden auf Die Rinde des letztjahrigen Triebes ist wollig filzig behaart 3 Die zwei bis vierjahrigen Zweige besitzen eine rotbraun bis braun bis graue Rinde welche mit zottigen Haaren besetzt ist 3 Spater verkahlen die Zweige und sind leicht glanzend hellbraun 1 Blatter Bearbeiten nbsp Blattansicht Salix helveticaDie Laubblatter der Schweizer Weide bilden sich gehauft in den Zweigspitzen Sie besitzen einen 6 bis 8 Millimeter langen Blattstiel Die Lange der breit lanzettlich geformten Blattspreite variiert zwischen 3 und 8 Zentimetern ihre Breite entspricht 1 3 1 2 der Blattlange An der satt grasgrunen Blattoberseite zeigt sich eine zerstreute Behaarung Zumeist sind die Seitennerven schwach eingesenkt 4 Die Blattunterseite ist mit krausen weiss filzigen Haaren besetzt und wirkt matt weisslichgrau 4 Bis auf zuweil einzelne Drusenzahne ist der Blattrand ganzrandig gestaltet 5 Haufig rollt er sich leicht nach unten Nebenblatter sind selten vorhanden 1 Die Herbstfarbung ist nur schwach ausgepragt Knospen Bearbeiten Die abstehenden braunen Knospen sind beidseitig gewolbt Sie werden etwa 5 bis 7 Millimeter lang und 3 bis 3 5 Millimeter breit und dick Die Relation Dicke zu Lange entspricht in etwa dem Verhaltnis 1 zu 1 5 bis 1 zu 2 5 3 Die Knospenform variiert von kugelig bis eiformig bis ellipsoidisch Der vordere Knospenbereich ist abgerundet 3 Die Knospen sind mit wolligen Haaren besetzt im Lauf der Entwicklung verkahlen sie 3 Diese Angaben beziehen sich auf den Winter und Herbstzustand der grossten Knospen des letztjahrigen Triebes gewohnlich Blutenknospen 3 Blutenstande und Bluten Bearbeiten Zwischen Juni und Juli 5 erscheinen gemeinsam mit dem Blattaustrieb die eingeschlechtigen Bluten der zweihausigen Schweizer Weide Sie sind in dicht bluhenden weisslich silbrig erscheinenden kurz gestielten Katzchen zusammengefasst Die weiblichen Katzchenblutenstande erreichen 3 bis 5 Zentimeter Lange zur Blutezeit wahrend der Fruchtzeit strecken sie sich auf 8 Zentimeter 4 Das zweifarbige Deckblatt der weiblichen Blute besitzt an der Basis eine gelbgrunlich bis gelbe im vorderen Bereich eine auffallig schwarze Farbgebung 4 Der sitzende oder nur schwach gestielte Fruchtknoten ist mit bleibenden filzig seidenen Haaren besetzt 4 An seiner Basis befindet sich eine Nektardruse Er geht in einen langen Griffel mit tief zweiteiliger Narbe uber Die mannlichen Katzchenblutenstande erscheinen kurz vor dem Laubaustrieb 4 Ihre Lange entspricht mindestens der doppelten Breite 4 Die ebenfalls zweifarbigen Deckblatter der mannlichen Bluten sind am Grund gelbgrun im vorderen Bereich auffallig schwarz gefarbt 4 Die mannliche Einzelblute enthalt zwei Staubblatter an deren Grund sich eine Nektardruse befindet Die Staubfaden mit gelben Staubbeuteln sind nicht miteinander verwachsen Sie bilden hochstens an ihrer Basis einzelne Haare aus ansonsten sind sie unbehaart 4 Frucht Bearbeiten Die Schweizer Weide bildet eine vielsamige graulich kraus behaarte und fast sitzende Kapselfrucht aus 5 Sie ist kegelformig ausgestaltet Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 36 38 oder 39 6 Vorkommen BearbeitenVerbreitung Bearbeiten Naturliche Vorkommen sind in Mitteleuropa aus Osterreich Tschechien Polen und der Schweiz bekannt geworden In Sudosteuropa zahlen Italien und in Sudwesteuropa Frankreich zu den angestammten Wuchsorten Aus Osterreich sind insbesondere Bestande aus den Hohen Tauern den Zillertaler Alpen dem Schwarzenstein der Steiermark und Karnten belegt 7 2 In den Schweizer Zentralalpen gilt sie als eine der haufigsten Weidenarten 5 8 In Deutschland zahlt man die Schweizer Weide zu den stellenweise eingeburgerten Neophyten Am Brocken im Harz gelang ihr die Einburgerung 9 Standort Bearbeiten Als alpin subalpine Art siedelt sich die Schweizer Weide gewohnlich in Hohenlagen von 1700 bis 2500 Metern an Sie bevorzugt dort schattige Nordlagen und schattige lange von Schnee bedeckte Hange Auch Gletschervorfelder zahlen zu ihren gerne besiedelten Wuchsorten Sie gedeiht auf feuchtem kalkfreiem Block Lawinen und Bachschutt 5 Pflanzensoziologie Bearbeiten Die Schweizer Weide gilt als Kennart des Schweizer Weiden Gebuschs Salicetum helveticae BR BL et al 1954 Bezogen auf die Vegetation des Gebietes um den Rifflsee besiedelt diese mehrschichtige knie bis hufthohe Strauchgesellschaft kleinflachig Grobblockhalden in Mulden schneereicher Gebiete Neben der Schweizer Weide bilden Ruchweide Salix foetida und Seiden Weide Salix glaucosericea die diagnostischen Arten 10 Systematik BearbeitenDie Schweizer Weide Salix helvetica Vill wurde von Dominique Villars 1789 erstmals gultig beschrieben 11 Als taxonomische Synonyme existieren Salix velutina Schleich und Salix lapponum subsp helvetica Vill Nyman 12 Nutzung BearbeitenIngenieurbiologische Bedeutung kommt der Schweizer Weide im Bereich der Renaturierung fliessender Systeme zu hier insbesondere bei der Erneuerung abgesackter und erodierter Flussufer Im Kontext des Branchpacking Verfahrens bei welchem abwechselnd Lagen von verdichtetem Aufschuttungsmaterial und lebenden Zweigen zur Uferneubefestigung eingesetzt werden eignet sich die Schweizer Weide als untere Zweigschicht Ihre Wurzeln die bis ins Wasser reichen bilden einen vorgelagerten Uferbereich an dem sich Sedimente anlagern konnen So entsteht eine zusatzliche Uferschutzzone 13 Die Schweizer Weide gilt als beliebtes Gewachs im Steingarten Aufgrund ihrer geringen Wuchsgrosse eignet sie sich als dekorativer Aspekt in kleineren Garten 14 Quellen BearbeitenHeinz Staffelbach Handbuch Schweizer Alpen Haupt Verlag AG 2008 ISBN 978 3 258 06895 4 Stefan Eggenberg Adrian Mohl Flora Vegetativa Ein Bestimmungsbuch fur Pflanzen der Schweiz im blutenlosen Zustand Haupt Verlag AG ISBN 978 3 258 07472 6 Vorkommen in Osterreich PDF 166 kB Vorkommen in Deutschland Gerhard Stinglwagner Ilse Haseder Reinhold Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon Kosmos Verlag ISBN 978 3 440 10375 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Salix helvetica in Tele Botanica fr August Binz Alfred Becherer Christian Heitz Schulflora fur die Schweiz Schwabe amp Co AG Verlag ISBN 3 79650761 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schweizer Weide Salix helvetica Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Weide Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Salix helveticaVill In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Oktober 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Einzelnachweise Bearbeiten a b c Stefan Eggenberg Adrian Moehl Flora Vegetativa S 461ff a b Stinglwagner Haseder Erlbeck Das Kosmos Wald und Forstlexikon S 948 a b c d e f Elvira Horandl Beitrag zur Knospenmorphologie der osterreichischen Weiden Salix L In Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 1996 S 383 397 Knospenbestimmung bei Weiden im Winter zobodat at PDF 2 7 MB a b c d e f g h i Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Ulmer Verlag S 625ff a b c d e Heinz Staffelbach Handbuch Schweizer Alpen S 265ff Salix helvetica bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis Vorkommen in Osterreich PDF 166 kB Ernst Lautenschlager Die Weiden der Schweiz und angrenzender Gebiete Bestimmungsschlussel und Artbeschreibungen fur die Gattung Salix L Basel Boston Berlin 1989 Vorkommen in Deutschland 1 2 Vorlage Toter Link www rz uni karlsruhe de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Brigitte Burgstaller Roswitha Schiffer Die aktuelle Vegetation des Gebietes um den Rifflsee Pitztal Nordtirol mit einer Vegetationskarte 1 2 000 In Berichte des naturwissenschaftlichen medizinischen Verein Innsbruck Band 82 1995 S 79 94 Pflanzensoziologie der Schweizer Weide zobodat at PDF 1 2 MB Beleg Beschreibung von Villars Tela Botanica fr Joao Rocha and Elsa Alves Urban River Basin Enhancement Methods New techniques for urban river rehabilitation How to re naturalise flow regimes Recommendations 2004 PDF 1 7 MB Salix helvetica VILLARS 1789 Schweizer Weide PDF 28 Juli 2014 archiviert vom Original am 29 Juli 2014 abgerufen am 17 Februar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Weide amp oldid 231722002