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Schrotrauschen auch Poissonsches Schrotrauschen oder Schottky Rauschen ist in der Optik und der Elektronik eine Form des weissen Rauschens welche durch einen Poissonprozess modelliert werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Bei elektrischem Strom 2 In der Optik 3 Regentropfen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksBei elektrischem Strom BearbeitenElektrisches Schrotrauschen tritt immer dann auf wenn ein elektrischer Strom eine Potentialbarriere uberwinden muss Das Schrotrauschen ruhrt daher dass sich der Gesamtstromfluss aus der Bewegung einzelner Ladungstrager Elektronen oder Locher zusammensetzt und jeder Ladungstrager fur sich diese Barriere uberquert Dieses geschieht nicht gleichmassig sondern ist ein stochastischer Prozess In der Summe sind auch auf makroskopischer Ebene gewisse Schwankungen des Stromflusses zu beobachten Das gemittelte Quadrat des Rauschstroms i displaystyle i nbsp lasst sich durch die Gleichung i Rausch 2 2 e I D f displaystyle overline i text Rausch 2 2eI Delta f nbsp ausdrucken wobei e displaystyle e nbsp die Elementarladung I displaystyle I nbsp der im Leiter fliessende Strom und D f displaystyle Delta f nbsp die Bandbreite der Messung ist Die Grosse des Schrotrauschens hangt also von der Grosse des fliessenden Stromes ab und zeigt keine direkte Temperaturabhangigkeit Dadurch ist sie vom Rauschen im thermischen Gleichgewicht dem Johnson Nyquist Rauschen zu unterscheiden Fur technische Frequenzen ist das Rauschstromquadrat proportional zur Breite D f displaystyle Delta f nbsp des Frequenzbandes aber unabhangig von der Frequenz Erst ab Frequenzen deren Periode so kurz wie etwa die Transitzeit ist fallt der Schroteffekt ab mit 1 f 2 displaystyle 1 f 2 nbsp Schrotrauschen ist in der Elektronik der Nachrichtentechnik und der grundlegenden Physik wichtig da es zur Messung des Rauschens Rauschzahl und Rauschtemperatur elektronischer Bauteile verwendet werden kann Dazu werden Halbleiterdioden mit Lawinendurchbruch als Rauschnormale an eine vorgegebene Wellenimpedanz Z displaystyle Z nbsp angepasst und mit einer Kalibrationstabelle geliefert welche die Rauschleistungsdichte als Funktion des Diodenstromes angibt Diese Rauschquelle wird dem zu messenden Vierpol vorgeschaltet In der Optik Bearbeiten nbsp Anzahl der Photonen pro Pixel wachst von links nach rechts und von oben nach untenAufgrund der Quantisierung in einzelne Photonen ist auch die Leistung einer idealen monochromatischen Strahlungsquelle nicht vollig konstant sondern weist kleine Abweichungen D p displaystyle Delta p nbsp von der mittleren Leistung P displaystyle P nbsp auf Das gemittelte Quadrat der Leistungsabweichungen lasst sich durch die Gleichung D p 2 2 h n P D f displaystyle overline Delta p 2 2h nu P Delta f nbsp ausdrucken wobei h displaystyle h nbsp die Planck Konstante n displaystyle nu nbsp die Frequenz der Strahlung Grossenordnung 1014 Hz und D f displaystyle Delta f nbsp die Bandbreite der Messung ist Da dieses Rauschen nicht durch technische Massnahmen unterdruckt werden kann wird auch die Bezeichnung Schrotrauschgrenze verwendet Regentropfen BearbeitenRegentropfen erzeugen ein Schrotrauschen da sie unabhangig voneinander fallen Sie ahneln quantisierten Teilchen da ihre Grosse mit 2 3 mm Durchmesser kaum schwankt Literatur BearbeitenRudolf Muller Rauschen Halbleiter Elektronik Bd 15 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Springer Berlin u a 1990 ISBN 3 540 51145 8 Walter Schottky Uber spontane Stromschwankungen in verschiedenen Elektrizitatsleitern In Annalen der Physik Band 362 Nr 23 1918 S 541 567 doi 10 1002 andp 19183622304 Walter Schottky Small Shot Effect and Flicker Effect In Physical Review Band 28 Nr 1 1926 S 74 103 doi 10 1103 PhysRev 28 74 Reinhard Lerch Elektrische Messtechnik Analoge digitale und computergestutzte Verfahren Springer 2012 ISBN 978 364222 609 0 S 207 Siehe auch BearbeitenRauschspannung Rauschleistung 1 f RauschenWeblinks BearbeitenWas ist Rauschen pdf 1 15 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schrotrauschen amp oldid 233062228