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Schloss Hagenburg ist eine kleine Schlossanlage in Hagenburg Niedersachsen die lange Zeit als Sommersitz des Hauses Schaumburg Lippe diente Es ist mit dem Steinhuder Meer durch den 1 2 Kilometer langen Hagenburger Kanal am Rande des Hagenburger Moores verbunden Schloss Hagenburg mit Sudflugel in Fachwerkbauweise Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Park 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Das Schloss am Hagenburger Kanal der zum Steinhuder Meer fuhrtDie Burg Hagenburg als Vorlauferanlage des Schlosses Hagenburg wurde 1369 als Hagenborch erstmals urkundlich erwahnt Sie durfte auf die Schaumburger Grafen zuruckgehen als sie im 14 Jahrhundert am Steinhuder Meer Fuss fassten Die Burg diente vermutlich im fruhen 14 Jahrhundert zur Sicherung der in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts entstandenen Siedlung Hagenburg 1 Vom 14 Jahrhundert an war die Burg oft verpfandet und diente spater als Verwaltungssitz des Amtes Hagenburg 1518 wurden die Gebruder Anton und Johann zu Holstein Schaumburg vom hessischen Landgrafen mit der Burg belehnt Bis 1558 sassen hier die Herren von Heimburg als deren Ministeriale danach war Ludolf Klencke im Pfandbesitz des Amtes Hagenburg Klencke liess 1558 ein Torhaus errichten und die Burg umbauen 2 Im Wohntrakt zog er eine Wendeltreppe ein Sein Sohn Ernst Ludolf veranlasste 1574 einige Renovierungen und die Erbauung eines Schafstalls 1686 wurde die Anlage unter Friedrich Christian Graf zu Schaumburg Lippe um den in Fachwerk erstellten Sudflugel mit Steinsockel und Durchfahrt erganzt An ihn wurde kurze Zeit spater der Ostflugel angebaut der Ende des 18 Jahrhunderts einem klassizistischen Bau wich Nachdem bereits in den 1720er Jahren mehrfach von Schaden am Schloss die Rede war wurden 1733 grossere Reparaturmassnahmen durchgefuhrt Zehn Jahre spater liess die Rentkammer ein neues Pfortnerhaus erbauen 3 Bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts scheinen die Gebaude den Anspruchen nicht mehr genugt zu haben da Furstin Juliane von Hessen Philippsthal einen Umbau zu einem Lustschloss mit Bequemlichkeit veranlasste Die ersten Entwurfe des Baumeisters Clemens August von Vagedes sollen im Herbst 1791 entstanden sein 4 Am 17 November 1792 reichte Vagedes seine Bauzeichnungen ein die der Furstin jedoch nicht zusagten 5 Erst die im Januar des darauf folgenden Jahres vorgelegten Zeichnungen fanden die Zustimmung der Bauherrin Im Fruhjahr 1793 begannen die Bauarbeiten 6 1794 folgte der Ausbau des Inneren wobei die Ausfuhrung der Innendekorationen erst nach dem Tod von Vagedes 1795 zum Abschluss kam Im Fruhjahr 1798 begann die Ausstattung der Innenraume Furstin Juliane erlebte die Vollendung ihres Schlosses nicht da sie am 9 November 1799 im Alter von 38 Jahren verstarb Im Jahre 1800 war der Bau weitgehend fertiggestellt Das nur mit einem grossen finanziellen Aufwand zu erhaltende Schloss wurde mit seinen Nebengebauden im Jahr 2005 vom Haus Schaumburg Lippe veraussert Heute befindet sich darin ein Kunst und Auktionshaus Baubeschreibung BearbeitenDie Schlossanlage besteht aus einer 45 58 m grossen ehemals mit einem Wassergraben umgebenen Hauptburginsel mit sudostlich vorgelagerter Vorburg Bei dem jetzigen Schlossbau handelt es sich um eine L formige Anlage die kaum noch mittelalterliche Bausubstanz aufweist im Kern aber aus dem 16 Jahrhundert stammen soll 7 Das Schloss durfte den Grundriss der Burg als Vorgangeranlage widerspiegeln Der in Fachwerk erstellte mit einer Durchfahrt versehene Sudflugel erhebt sich uber einem hohen Steinsockel Ein hier angebrachtes Wappen ist 1686 bezeichnet Der etwas hoher aufragende Ostflugel besteht an der Sud und Ostseite ebenfalls aus Fachwerk Allerdings tritt das Fachwerk auf der Ruckseite nicht offen zu Tage es ist mit Holz verkleidet An der West und an der Nordseite ist das Corps de Logis hingegen in Stein aufgefuhrt Die verputzte Hoffront wird durch einen dreiachsigen Mittelrisalit akzentuiert dem im Eingangsbereich ein Portikus mit toskanischen Saulen vorgelegt ist Das Schloss liegt am Ende des 1 2 Kilometer langen Hagenburger Kanals der als Stichkanal zum Steinhuder Meer fuhrt Er ist in den 1760er Jahren angelegt worden um das Baumaterial fur die kunstliche Insel Wilhelmstein auf Booten anzutransportieren Park BearbeitenSchloss Hagenburg wird von einem offentlich zuganglichen Landschaftspark mit altem Baumbestand umgeben eine von Sumpfzypressen gesaumte Rhododendron Allee fuhrt direkt auf den Mittelrisalit des Hauptgebaudes zu Der Park bietet einer Vielzahl von Wald bewohnenden Vogeln einen geeigneten Lebensraum Als Brutvogel wurden etliche Hohlenbruter wie Grauschnapper Trauerschnapper Kleiber und mehrere Meisenarten nachgewiesen Weiterhin wurden Grun Bunt Mittel und Kleinspecht sowie Pirol beobachtet Auch Waldkauz und Mausebussard sollen im Park bruten Das dichte Unterholz wird von Monchs und Gartengrasmucke Rotkehlchen Zilpzalp und Nachtigall bewohnt 8 Noch 1964 brutete auf dem mittleren Schornstein des Hauptgebaudes der Weissstorch 9 Am Hagenburger Kanal ist haufiger der Eisvogel zu sehen Literatur BearbeitenThorsten Albrecht Plane und Bauten C A von Vagedes Architekt und schaumburg lippischer Landbaumeister 1760 1795 Veroffentlichungen der niedersachsischen Archivverwaltung Inventare und kleinere Schriften des Staatsarchivs in Buckeburg Heft 3 Ausstellungskatalog Buckeburg 1995 Kurt Bruning Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 2 Niedersachsen und Bremen Kroners Taschenausgabe Band 272 2 verbesserte Auflage Kroner Stuttgart 1960 DNB 456882820 S 160 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Munchen Berlin 1992 S 583 Gudrun Husmeier Geschichtliches Ortsverzeichnis fur Schaumburg Schaumburger Studien Bd 68 Bielefeld 2008 S 204 Heinrich Munk 600 Jahre Hagenburg 1378 1978 Hagenburg 1978 Hans Wilhelm Heine Schaumburger Land Burgenland in der Reihe Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens 29 Oldenburg 2010 herausgegeben vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege und der Archaologischen Kommission fur Niedersachsen ISBN 978 3 89995 673 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hagenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Schloss Hagenburg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Fotos von Schloss HagenburgEinzelnachweise Bearbeiten Husmeier Geschichtliches Ortsverzeichnis S 204 Munk 600 Jahre Hagenburg S 14 Vgl Munk S 165 6 Albrecht Vagedes S 50 Munk S 167 Albrecht Plane und Bauten S 50 Angaben nach Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler S 583 Angaben nach Thomas Brandt u a Naturerlebnis Steinhuder Meer Hannover 2002 S 73 74 Weisskoppel Die Vogelwelt des Steinhuder Meeres und seiner weiteren Umgebung Neuauflage Wunstorf 1975 S 16252 435833333333 9 3197222222222 Koordinaten 52 26 9 N 9 19 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hagenburg amp oldid 230518227