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Die Schlacht bei Bregenz oder auch Gefecht bei Bregenz war eine bewaffnete Auseinandersetzung zwischen dem Land Appenzell sowie dem Bund ob dem See gegen eine habsburgische Adelskoalition wahrend der Appenzellerkriege Sie fand am 13 Januar 1408 bei Bregenz im heutigen Bundesland Vorarlberg in Osterreich statt Schlacht bei BregenzTeil von AppenzellerkriegeBregenz Kupferstich von Matthaus Merian um 1650Datum 13 Januar 1408Ort BregenzAusgang Sieg des schwabischen RitterbundesFolgen Ende der AppenzellerkriegeFriedensschluss 4 April 1408 und 1410KonfliktparteienRitterbund Sankt Jorgenschild Bistum Konstanz Bistum Augsburg Habsburg Bund ob dem See Appenzell Stadt St Gallen SchwyzBefehlshaberHerzog Ulrich von Teck Hauptmann KupferschmidVerluste38 50Schlachten und Gefechte des Appenzellerkrieges Vogelinsegg Rotmonten Stoss Bregenz Herisau Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 LiteraturVorgeschichte BearbeitenNach der fur die Appenzeller siegreichen Schlacht am Stoss 1405 und deren kriegerischem Ausgreifen innerhalb der folgenden zwei Jahre in die angrenzenden Gebiete im Thurgau im Rheintal und Vorarlberg grundete der schwabische Adel den Ritterbund Sankt Jorgenschild gegen den von Appenzell ins Leben gerufenen Bund ob dem See um dem Treiben Einhalt zu gebieten Der Bund wurde bald um die Bodenseestadte die Bistumer Konstanz und Augsburg und das Haus Habsburg erweitert womit den Appenzellern ein starker Gegner erwuchs Die Schwyzer die bis anhin die Appenzeller militarisch und politisch unterwiesen und unterstutzten begannen sich gegen Ende 1407 auch von ihnen zu entfremden Verlauf BearbeitenAm 22 September 1407 begannen Verbande der Appenzeller und Feldkircher mit der Belagerung der Stadt Bregenz sowie der Burg auf dem Gebhardsberg Sie schafften Wurfmaschinen und Buchsen heran Trotz intensiven Beschusses und starker wirtschaftlicher Schadigung hielten die Bregenzer Burger stand Die Appenzeller hatten in Bregenz nur wenige Sympathisanten die zu diesem Zeitpunkt die Stadt auch schon verlassen hatten Die Burger der Stadt dachten nicht daran zum Gegner uberzulaufen Es gelang der zu schwachen Artillerie des Bundes ob dem See nicht die Stadtmauern zu brechen Auch die Verstarkung des Heeres des Bundes durch ein Appenzeller Kontingent und zwolf Schwyzer sowie die Einnahme des Schlosses Maurach anderte nichts an der Situation Nach einer Uberlieferung soll der Appenzeller Angriffsplan durch eine alte Frau namens Guta erlauscht und dadurch vereitelt worden sein Das Heer des Bundes ob dem See vor Bregenz zeigte wegen des strengen Winters auch bereits Auflosungserscheinungen Am fruhen Morgen des 13 Januar 1408 ruckte ein starkes Entsatzheer von Appenzells Hauptgegner Konstanz und des Ritterbundes Sankt Jorgenschild unter dem Kommando von Herzog Ulrich von Teck auf Bregenz zu Dieses Heer war unter grossen Kraftanstrengungen und finanziellen Schwierigkeiten auf die Beine gestellt worden da der schwabische Adel befurchtete dass bei einem Fall von Bregenz der Krieg sich auf die nordlich des Bodensees angrenzenden Gebiete ausbreiten und sich die destabilisierende Wirkung noch weiter fortpflanzen wurde In der sogenannten Klause bei Lochau zwischen Bodensee und Pfanderstock kam es zum entscheidenden Gefecht Das Adelsheer schlug den verhaltnismassig schwachen Gegner unter dem Appenzeller Hauptmann Kupferschmid rasch und vollstandig Die vor Bregenz verbliebenen Kriegsknechte flohen vor dem Ausfall der Belagerten unter Zurucklassung der Geschutze und des Lagers Folgen BearbeitenDie Verluste des Bundes ob dem See wurden mit zwischen 38 und 50 Toten angegeben Das Gefecht war militarisch keineswegs entscheidend doch politisch folgenreich Die Niederlage genugte den Ruf der Unbesiegbarkeit der Appenzeller zu zerstoren Sie mussten sich in ihr Stammland zuruckziehen und alle ihre gemachten Eroberungen gingen dabei verloren Der Konflikt reduzierte sich damit wieder auf den die Appenzellerkriege auslosenden Gegensatz zur Furstabtei St Gallen Die Niederlage bewirkte ebenso die Auflosung des Bundes ob dem See am 4 April 1408 durch einen Schiedsspruch des Reichsoberhauptes Konig Ruprecht in Konstanz Zuvor hatten die Vorarlberger namentlich Feldkircher Bludenzer Walgauer und die Montafoner gegen den Willen der Stadt St Gallen bereits Sonderverhandlungen mit dem Churer Bischof Hartmann gefuhrt Daraufhin fragte St Gallen bei Schwyz nach was zu tun sei die Schwyzer empfahlen ihnen dem koniglichen Schiedsspruch und dem traditionellen Bund der Bodenseestadte beizutreten was sie wenig spater mit koniglicher Erlaubnis auch taten Die flachendeckende Phase der Appenzellerkriege war damit beendet Den Appenzellern selbst gelang nur mit Muhe das Verhindern der fruheren Verhaltnisse Die eigentliche Rettung kam 1411 durch einen Burg und Landrechtsvertrag mit sieben der Acht Alten Orte der Alten Eidgenossenschaft zustande der ihnen gewisse eigene Rechte zugestand Im Vertrag fehlte die Stadt Bern deren Interessen in der Ostschweiz nicht besonders gross waren da die Politik dieser Stadt grundsatzlich eher nach Westen ausgerichtet war und Bern war dem Appenzeller Aufstand ohnehin nicht unbedingt gewogen Appenzell war in diesem ersten Vertrag ein zugewandter Ort minderen Rechts Eine der einschrankenden Auflagen war dass es den Appenzellern untersagt war eigene Kriege zu fuhren Der nach der Appenzeller Niederlage beim Gefecht bei der Letzi bei Herisau 1428 folgende Frieden von Konstanz 1429 sowie der auf mehr Rechte zielende Vertrag vom 15 November 1452 anderten daran trotz der Beteiligung am Alten Zurichkrieg Schlacht bei Wolfhalden auch nichts es kam auch noch ein generelles Bundnisverbot dazu womit Appenzell faktisch ein Protektorat der Schweiz war Die volle Berechtigung als eidgenossischer Ort erhielt Appenzell erst 1513 Siehe auch BearbeitenAppenzellerkriege Liste von Schweizer SchlachtenLiteratur BearbeitenPeter Durrenmatt Schweizer Geschichte Schweizer Druck und Verlagshaus AG Zurich 1963 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Bregenz amp oldid 236484900