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Die Schlacht bei Vogelinsegg war eine militarische Auseinandersetzung zwischen Appenzell und der Furstabtei St Gallen wahrend der Appenzellerkriege Sie fand am 15 Mai 1403 im sogenannten Loch zwischen Speicher und St Gallen im heutigen Kanton St Gallen statt Schlacht bei VogelinseggTeil von AppenzellerkriegeKarte der Gemeinde St Gallen Die Schlacht fand im Loch zwischen dem Wenigerweiher und der ostlichen Kantonsgrenze zum Kanton Appenzell Ausserrhoden Richtung Speicher statt Datum 15 Mai 1403Ort Ca 1 km nordwestlich des Passes Vogelinsegg in der Nahe von SpeicherAusgang Appenzeller SiegKonfliktparteienFurstabtei St Gallen Stadt St GallenHerrenbund Land Appenzell Land SchwyzBefehlshaberFurstabt Kuno von StoffelnTruppenstarkeca 4000 ca 400Verlusteca 300 ca 8Schlachten und Gefechte des Appenzellerkrieges Vogelinsegg Rotmonten Stoss Bregenz Herisau Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Denkmal 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksVorgeschichte BearbeitenDurch den wirtschaftlichen Niedergang des Klosters St Gallen trachtete Appenzell wie auch die aufstrebende Stadt St Gallen nach mehr politischer Selbstbestimmung Den appenzellischen Gemeinden seit dem 11 Jahrhundert im Besitz des Klosters Appenzell Gais Hundwil Teufen und Urnasch gelang es im Laufe der Zeit in den Besitz eigener reichsunmittelbarer Rechte zu kommen Die Selbstandigkeit dieser Gemeinden war in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts bereits so gross dass sie dem Schwabischen Stadtebund beitraten Ausloser des Konfliktes waren die harten Steuereintreibungen des Klosters St Gallen Zu Beginn des Jahres 1401 spitzte sich die Situation zu Appenzell suchte die Annaherung an die Stadt St Gallen und ging mit dieser zunachst ein Bundnis ein Der Rat von St Gallen warf dem Abt Kuno von Stoffeln vor ein Bundnis mit dem Adelsgeschlecht der Habsburger eingehen zu wollen Verschiedene Orte aus der Umgebung schlossen sich dem Bund an dessen Hauptort nun die Stadt St Gallen war Dieser entscheidende Schritt bewog den osterreichischen Herzog seinerseits mit dem Abt von St Gallen ein Bundnis einzugehen zumal sich die Unruhen im Appenzellerland rasch ausdehnten Als es darauf ankam versagten die mit den Appenzellern verbundeten Stadte aus Furcht vor einem Krieg die Hilfe und zwangen sogar die Stadt St Gallen in einem Schiedsspruch 1402 das Bundnis aufzukundigen so dass Appenzell zunachst alleine dastand Sie suchten Anschluss an Gleichgesinnte und fanden sie im eidgenossischen Ort Schwyz mit dem sie im Fruhling 1403 ein Landrechtsvertrag eingingen Die Schwyzer sagten ihnen militarische Hilfe und erfahrene Fuhrungskrafte zu Daraufhin begannen die Feindseligkeiten Der Abt plante mit einem militarischen Hauptschlag gegen den Hauptort Appenzell die Revolte im Keim zu ersticken Verlauf Bearbeiten nbsp Darstellung der Schlacht in der Spiezer Chronik 1465 Gut zu erkennen die Letzi und das Dorf Speicher im Hintergrund Im Vordergrund kampft der Appenzeller Haupthaufen unter dem Landesbanner mit Langspiessen und Hellebarden gegen die abtischen RitterDer Uberlieferung nach soll der Feldzugplan den Appenzellern durch Marktweiber aus St Gallen uberbracht worden sein Unter Anleitung der schwyzerischen Hauptleute sperrten sie die Strasse bei der Vogelinsegg durch eine Letzi Dahinter und auf den umliegenden Anhohen lauerten sie dem Heer des Abtes auf Das Heer des Abtes nahte militarisch korrekt in drei Staffeln gegliedert An der Spitze 200 Zimmerleute um allfallige Hindernisse aus dem Weg zu raumen danach ein Trupp ausgewahlter Schutzen und schliesslich der Hauptharst Die Kriegsbegeisterung und der innere Zusammenhalt soll nicht besonders gross gewesen sein Zudem verfielen die Anfuhrer in den Fehler gleichgultiger Kommandanten Sie erwarteten ein bauerliches Aufruhrerheer ohne eine Ahnung vom Wesen der Kriegskunst und rechneten mit einem leichten Sieg Der Vormarsch erfolgte ohne Aufklarung und Sicherung So ging das Heer den vorbereiteten Appenzellern und Schwyzern regelrecht in die Falle Die Spitze war noch damit beschaftigt die Letzimauer zu brechen als unter einem vorbereiteten Hagel grosser Steine die Appenzeller in das Heer einbrachen Sie griffen zunachst frontal an und stiessen mit der Hauptmacht von Suden her uberraschend in die Flanke des Gegners Dessen Fuhrer waren nicht in der Lage im engen Gelande des Hohlweges ihre taktischen Vorteile und die zahlenmassige Uberlegenheit auszunutzen Die vorausgesandten Schutzen kamen uberhaupt nicht zum Schuss Die Abtischen wurden in einer schnellen und blutigen Prugelei regelrecht zusammengehauen Die abtische Vorhut wandte sich zur Flucht und riss dabei das eben zur Schlachtordnung aufmarschierende Fussvolk mit Das Heer wurde von den Appenzellern bis vor die Tore der Stadt St Gallen verfolgt Sie machten jeden nieder dessen sie habhaft werden konnten und steckten die vor den Mauern der Stadt gelegenen Hauser in Brand Es fielen vor allem aus den Kontingenten der Bodenseestadte gegen 300 Mann wogegen die Appenzellern der Uberlieferung nach nur acht Mann verloren Folgen BearbeitenDurch die Niederlage des Abtes brach die Allianz mit den Bodenseestadten sofort auseinander die Burgerschaft der Stadt St Gallen stellte sich nun offen auf die Seite der Appenzeller Im April 1404 folgte ein Friedensschluss der Bodenseestadte mit Appenzell Dagegen griff nun Herzog Friedrich IV von Habsburg selbst in das Geschehen ein Ursprunglich kein begeisterter Verbundeter des Abtes bot er diesem die Hilfe an und machte damit den Kampf gegen die rebellischen Bauern zu seinem eigenen Er erkannte die Gelegenheit die um sich greifende Selbstandigkeitsbewegung im Bodenseeraum einzudammen und seine eigene Position zu starken Ein militarischer Handstreich sollte auch als Warnung an die Eidgenossen dienen nbsp Schlachtdenkmal in einem kleinen Park westlich vom Parkplatz Vogelinsegg Als erstes wies er die Schwyzer auf den seit 1394 bestehenden zwanzigjahrigen Frieden hin Dieser verbot den Schwyzern osterreichische Feinde zu unterstutzen und zwang sie damit sich aus der Sache zuruckzuziehen was diese widerwillig auch taten Die Appenzeller verblieben allerdings im Schwyzer Landrecht Er reichte Hilfegesuche an die in seinem Machtbereich liegenden Stadte und mit Hinweis auf die Bedingungen des Friedensvertrages sogar an die eidgenossischen Stadte Zurich Bern Luzern sowie Solothurn die dies jedoch ablehnten da sich die Grenzen des osterreichischen Machtbereiches bei einem Erfolg Friedrichs wieder in Richtung Eidgenossenschaft verschoben hatte Nach zweijahrigem Kleinkrieg kam es am 17 Juni 1405 zur Schlacht am Stoss Denkmal Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur den Landsgemeindelied KomponistenDas Schlachtdenkmal wurde von Otto Steiger geschaffen und am 12 Juli 1903 eingeweiht 1 Die Skulptur stellt einen mahnenden Appenzeller Bauer mit Morgenstern aus dem Jahret mit spahendem Blick Richtung der nahen Stadt St Gallen dar Das Denkmal befindet sich entgegen dem tatsachlichen Schauplatz etwa ein Kilometer sudostlich auf der Krete der Vogelinsegg Ostlich der Strasse wurde 1938 ein Gedenkstein fur Johann Heinrich Tobler errichtet den Komponisten des Appenzeller Landsgemeindeliedes Siehe auch BearbeitenAppenzellerkriege Liste von Schweizer SchlachtenEinzelnachweise Bearbeiten 1903 Die Schlachtfeier auf VoggelinseggWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Vogelinsegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Karl Heinz Burmeister Schlacht bei Vogelinsegg In Historisches Lexikon der Schweiz Brandenberger 2004 doi 10 5169 seals 40539547 419158895278 9 4238662719444 Koordinaten 47 25 9 N 9 25 25 9 O CH1903 749795 253934 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Vogelinsegg amp oldid 228296155