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Das Sudliche Kleine Nachtpfauenauge Saturnia pavoniella auch Ligurisches Nachtpfauenauge genannt ist ein Schmetterling aus der Familie der Pfauenspinner Saturniidae Die Art wurde 2003 durch Huemer amp Nassig vom Kleinen Nachtpfauenauge Saturnia pavonia getrennt Dies wird insbesondere mit der Unfruchtbarkeit der F1 Hybride der beiden Arten Unterschieden in der Flugelmusterung und der Genitalmorphologie begrundet 1 Sudliches Kleines NachtpfauenaugeSudliches Kleines Nachtpfauenauge Saturnia pavoniella SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Pfauenspinner Saturniidae Unterfamilie SaturniinaeGattung Nachtpfauenaugen Saturnia Art Sudliches Kleines NachtpfauenaugeWissenschaftlicher NameSaturnia pavoniella Scopoli 1763 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Falter 1 2 Ei 1 3 Raupe 1 4 Puppe 1 5 Ahnliche Arten 2 Vorkommen 3 Lebensweise 3 1 Flug und Raupenzeiten 3 2 Nahrung der Raupen 4 Entwicklung 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenFalter Bearbeiten Die Falter haben eine Flugelspannweite von 45 bis 70 Millimeter Mannchen bzw 50 bis 95 Millimeter Weibchen 1 Sie sind damit grosser als das ahnliche Kleine Nachtpfauenauge Die Mannchen sind zudem meist kraftiger rost bis weinrot gefarbt die Weibchen haben insbesondere an den Hinterflugeln haufig eine rosa Bestaubung Auch der Umriss der Flugel ist runder haufig mit breit ausgebogenem Aussenrand an den Vorderflugeln Die ahnliche Art besitzt hingegen dreiecksahnliche Vorderflugel mit geradem Aussenrand 2 Zumindest bei ostalpinen Populationen insbesondere bei den Weibchen ist der Verlauf der Post und Submediallinien der Hinterflugel ein gutes Unterscheidungsmerkmal Bei S pavoniella kommen sich die beiden Linien hinter den Augenflecken sehr nahe um sich zum Innenrand hin wieder voneinander zu entfernen Vor dem Innenrand biegen die Linien gut erkennbar nach hinten ab Die beiden Linien verlaufen bei der ahnlichen Art zum Innenrand nahezu parallel und biegen auch nicht am Rand nach hinten ab 2 Ebenso zur Unterscheidung der ostlichen Populationen ist der Hinterleib der Weibchen geeignet Bei S pavoniella ist er nahezu einfarbig graubraun und tragt nur manchmal heller braun gefarbte Intersegmentalhaute Bei S pavonia ist der Hinterleib einfarbig grau mit weisslichen Querstreifen an den hinteren Segmentgrenzen Diese beiden Merkmale konnen jedoch bei nordostspanischen und sudfranzosischen Populationen nicht zur Artbestimmung herangezogen werden Im Allgemeinen sind die Merkmale nur wenig variabel Probleme bei der Artabgrenzung bereiten offenbar in Uberschneidungsgebieten auftretende F1 Hybride bei denen moglicherweise durch fortpflanzungsfahige mannliche Hybride Introgression auftritt 2 Bei den Mannchen ist der bauchseitige Rand der Valven mit einem lappenartigen Fortsatz versehen Bei der ahnlichen Art ist ein zweiter dornformiger Fortsatz am distalen Ende des Sacculus ausgebildet der bei S pavoniella hochstens als kleines Zahnchen ausgebildet ist Bei den weiblichen Genitalien sind die Spitzen der Postapophysen massig bis deutlich pfeilformig erweitert 2 Ei Bearbeiten Die Eier sind 1 4 mal 2 2 Millimeter gross und sind graulich weiss mit oliv braunem Klebematerial 1 Raupe Bearbeiten nbsp Junge Raupe von Saturnia pavionella nbsp Ausgewachsene Raupe von Saturnia pavionella an SalbeiDie Raupen erreichen eine Lange von 67 bis 88 Millimeter Die anfangs zwei bis drei Millimeter langen Tiere sind zunachst schwarz und beborstet Mit zunehmendem Wachstum treten orange Flecke um die Basis der Tuberkel insbesondere ventro lateral hervor Diese dehnen sich im Laufe der Entwicklung weiter aus verschmelzen miteinander und werden anders als bei S pavonia wo dies selten schon vorher vorkommt nach der dritten Hautung zunehmend grun 2 In der Regel sind die ausgewachsenen Tiere pfefferminzgrun und tragen am Hinterleib eine gelbe Langslinie unterhalb der Stigmen Jedes Segment ist am Rucken mit einem Halbring aus sechs stachelbewehrten Tuberkeln versehen die manchmal basal einen schwarzen Ring tragen Diese konnen bei manchen Tieren zu schwarzen Flecken verschmelzen Die ausgewachsenen Raupen haben in ihrer Korperfarbe deutlich weniger Schwarzanteile als S pavonia 1 Die Raupen von S pavonia sind ab dem zweiten Stadium im Allgemeinen variabler gefarbt und sind auch bunter unruhiger und weniger einheitlich gemustert als die von S pavoniella Bei letzterer Art werden zuerst die schwarzen Ringe um die einzelnen Segmente entlang der Soli in einzelne Flecke nach grun aufgelost und die schwarze Ruckenlinie bleibt am langsten bestehen Im vierten Stadium hat die Raupe haufig ein Gittermuster mit zusatzlichen schwarzen Qerringen uber den Scoli Bei der ahnlichen Art lost sich zuerst die Dorsallinie auf wahrend die Ringe am langsten schwarz bleiben Die Raupe im vierten Stadium ist dann viel unregelmassiger gefarbt und hat nur sehr selten ein Gittermuster Die ausgewachsenen Raupen sind bei S pavionella haufig bis auf die Scoli einfarbig grun wohingegen die Raupen der ahnlichen Art mindestens schwarze Querringe entlang der Scoli aufweisen Die Reduktion der Schwarzanteile ist jedoch individuell sehr variabel und feuchtigkeits temperatur und lichtabhangig Je trockener warmer und heller desto fruher werden die Raupen grun Die Tuberkel auf den Scoli sind individuell variabel gelb oder seltener rotlich gefarbt 2 Puppe Bearbeiten Die kommaformige Puppe ist 22 bis 28 Millimeter lang Sie ist hell bis dunkelbraun gefarbt und dorso ventral deutlich abgeflacht 1 Ahnliche Arten Bearbeiten Wiener Nachtpfauenauge Saturnia pyri Mittleres Nachtpfauenauge Saturnia spini Kleines Nachtpfauenauge Saturnia pavoniaVorkommen BearbeitenDie Art kommt von den alpinen Gebieten Osterreichs Tschechien der Slowakei 2 und Italien uber Sudosteuropa bis in den Norden der Turkei und den Kaukasus vor Der Artstatus in Kleinasien ist jedoch unklar ebenso wie die Verbreitung der Art in Sudostfrankreich Im Suden Deutschlands und im Norden Osterreichs uberschneidet sich das Vorkommen der Art mit der von S pavonia 1 Aus Oberosterreich gibt es einige wenige Nachweise 3 Lebensweise BearbeitenDie Lebensweise von S pavoniella unterscheidet sich nicht von der von S pavonia Einzig beim Paarungsverhalten gibt es Unterschiede Die Weibchen der ersten Art paaren sich mit mehreren Mannchen hintereinander wohingegen die der anderen Art nur einmal Mannchen anlocken und nach der ersten Paarung damit aufhoren 1 Flug und Raupenzeiten Bearbeiten Die Falter fliegen von Februar bis Juni Im Norden Griechenlands liegt das Maximum im Mai 1 Nahrung der Raupen Bearbeiten Die Raupen ernahren sich polyphag Je nach Region bevorzugen sie andere Nahrungspflanzen Zu diesen zahlen insbesondere Rubus Arten Schlehdorn Prunus spinosa Weissdorne Crataegus Eichen Quercus Hainbuchen Carpinus Birken Betula Weiden Salix Heidekrauter Erica Heidelbeeren Vaccinium Spierstraucher Spiraea Madesuss Filipendula Blutweideriche Lythrum Fingerkrauter Potentilla Rosen Rosa Besenheide Calluna und Sanddorne Hippophae Im Norden Griechenlands findet man die Raupen meistens an Mittelmeer Brombeere Rubus ulmifolius und Pyrus amygdaliformis 1 Entwicklung BearbeitenDie Weibchen legen ihre Eier in einem ungeordneten Gelege ab das regelmassig aber sparlich mit Schuppen des Hinterleibs durchmengt ist 2 1 Die Raupen schlupfen 10 bis 14 Tage nach der Ablage Anfangs fressen sie Teile der Eischale und versammeln sich dann in Gruppen Sie bewegen sich ziemlich offen umher und halten sich zum Fressen eher auf den niedrigen Teilen der Nahrungspflanzen auf Ab dem dritten Stadium verteilen sie sich und leben als Einzelganger Grossere Raupen findet man dann hoher oben auf den Nahrungspflanzen 1 Die Verpuppung findet in einem doppelwandigen braunen Kokon tief unten an der Nahrungspflanze statt Haufig befindet sie sich auf Hohe des Erdbodens Die aussere sehr weite sackformige Schicht ist lose und geschlossen Die innere Schicht ist fest sehr schlank langgestreckt birnenformig 1 2 Es ist eine doppelte Schlupfreuse ausgebildet Der kleinere Kokon von S pavonia ist hingegen ohne vollstandige Aussenschicht der Innenkokon ist gedrungener und rundlicher 2 Parasitoide die die Art befallen sind nicht bekannt 1 Belege BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Saturniidae of Europe A R Pittaway abgerufen am 22 Marz 2011 a b c d e f g h i j Unterschiede zwischen Saturnia pavonia und Saturnia pavoniella in Mittel und Sudeuropa PDF 609 kB Wolfgang A Nassig abgerufen am 22 Marz 2011 S Ortner N Poll Anderungen und Erganzungen fur das Land Oberosterreich zu Die Schmetterlinge Osterreichs HUEMER amp TARMANN 1993 Macrolepidoptera Mitt Ent Arb gem Salzkammergut 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudliches Kleines Nachtpfauenauge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www lepiforum de www schmetterling raupe de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudliches Kleines Nachtpfauenauge amp oldid 225492006