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Santa Maria in Cappella 1 Patrozinium Hl MariaWeihetag 25 Marz 1090Orden Vinzentinerinnen FdC Pfarrgemeinde San CrisogonoAnschrift Vicolo di Santa Maria in Cappella 600153 RomaSanta Maria in Cappella auch Santa Maria della Pigna ist eine Kirche in Rom Sie stammt in Teilen noch aus dem 11 Jahrhundert und diente unter anderem als Hospital Ihre Geschichte war seit dem 17 Jahrhundert eng mit der Geschichte der Doria Pamphilj verbunden In der Kirche wurde der spatere Papst Pius IX zum Priester geweiht Heute ist sie zumeist nicht offentlich zuganglich Kirche eines benachbarten Altersheimes das von Vinzentinerinnen gefuhrt wird Blick vom Vorhof auf Fassade und Glockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Namensgebung 2 Geschichte und Baugeschichte 3 Fassade und Campanile 4 Inneres 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLage und Namensgebung BearbeitenDie Kirche liegt im XIII romischen Rione Trastevere an dem nach ihr benannten Vicolo di Santa Maria in Cappella etwa 300 Meter sudlich der Tiberinsel Die Geschichte des Namens und Beinamens ist kompliziert und nicht ganz geklart 2 Das Patrozinium der Hl Maria ist seit dem 11 Jahrhundert gesichert davor soll die Kirche Jesus Christus als Salvator Mundi geweiht gewesen sein was allerdings unklar und umstritten ist moglicherweise handelt es sich um eine Verwechslung mit der fruhen Geschichte von San Salvatore delle Coppelle 3 Auch die Herleitung des Beinamens in Cappella ist unklar Es gibt drei Theorien dazu Die einfachste ist dass die Kirche zuvor tatsachlich eine Kapelle war was abgelehnt wird 4 Die nachste besagt dass es sich um eine Verschleifung von in Cuppella handelt das sei eine Ableitung des Gewerbes der Zunft der Fassbinder Cuppella kleines Fass die im Italienischen auch Barilari heissen Die Kirche war in ihrem Besitz allerdings erst seit 1540 5 so dass diese Moglichkeit aufgrund des seit dem 12 Jahrhundert nachgewiesenen Beinamens ausscheidet Die als am wahrscheinlichsten geltende Theorie leitet den Beinamen von einer falsch gelesenen und so weitergebenen noch heute erhaltenen Weiheinschrift von 1050 ab Es heisst dort in einem Satz QV A E APPELL ATVR AD PINEA M Aus E APELL A soll der Beinamenswechsel von ad Pineam zu in Cappella herruhren 6 Geschichte und Baugeschichte BearbeitenUnter der Kirche wurde im 19 Jahrhundert bei Bauarbeiten eine fruhchristliche Inschrift aus der zweiten Halfte des 4 Jahrhunderts aufgefunden 7 dennoch gibt es bislang keine weiteren Hinweise auf die Existenz eines Kirchenbaues aus dieser Zeit an genau dieser Stelle Der in der Kirche noch erhaltenen Inschrift zufolge die Weihe am 25 Marz 1090 betreffend war der Bau eine Stiftung eines Damasus moglicherweise ist die Kirche allerdings noch etwas alter 8 Auch nicht ganz geklart ist das Aussehen des ursprunglichen Baues er kann damals schon dreischiffig angelegt worden sein 1113 wurde von vier Bischofen ein Altar in der Kirche geweiht Die Kirche wird in verschiedenen mittelalterlichen Katalogen erwahnt so 1230 und 1320 Bereits ab 1391 wurde ein Armenhospiz und ein Hospital angebaut beides Stiftungen der Schwiegereltern der heiligen Franziska von Rom die auch hier tatig war intensiv ab 1401 Architekt war der Schwager der Heiligen Andreozzo Ponziani 5 Der erste Krankensaal wurde wohl im dann dafur separierten rechten Seitenschiff eingerichtet 9 Nach dem Tod der Franziska 1440 ubernahmen die von ihr gegrundeten Oblatinnen des Klosters Tor de Specchi die Kirche und die karitativen Einrichtungen Allerdings verfielen die Anlagen und die Kirche danach so dass ab 1540 die Zunft der Fassbinder die Compagnia de Barilari die Kirche ubertragen bekam sie restaurierte und teilweise neu ausstatten liess Das linke Seitenschiff wurde vorubergehend als Heulager genutzt Das Hospital wurde erst im ersten Viertel des 17 Jahrhunderts wieder eroffnet es diente speziell bohmischen Pilgern Veranlasst wurde die Wiedereroffnung von Kardinal Giangarzia Millini vor 1629 Eine testamentarische Verfugung des Kardinals Antonio Barberini von 1645 bestimmte dass hier monatlich Brot an Bedurftige verteilt werden sollte Papst Innozenz X ubergab die Kirche am 23 Januar 1653 seiner Schwagerin Olimpia Maidalchini die zuvor bereits unmittelbar neben dem Gebaude Land gekauft hatte und sich einen Lustgarten und eine Villa errichten liess Eine Restaurierung der Kirche wurde vom Sohn Olimpia Maidalchinis Camillo Pamphilj im 17 Jahrhundert durchgefuhrt Danach verfielen trotz eines Fassadenbaus aus dem 17 oder 18 Jahrhundert abermals Kirche und Gebaude zumindest das Spital blieb noch in Funktion 1760 gelangte aufgrund des Aussterbens der Pamphilj das Gelande an Giovanni Andrea IV Doria acht Jahre spater nahmen die Doria den Doppelnamen Doria Pamphilj an 10 Sein Sohn Giorgio Andrea IV Doria Pamphili Landi 11 ubertrug im November 1796 die Kirche der Bruderschaft Pia Unione di S Paolo Apostolo delle Genti und stiftete liturgische Geratschaften 1857 stiftete Filippo Andrea V Doria Pamphilj Geld fur die Errichtung eines Spitals fur chronisch Erkrankte woraufhin die Bauarbeiten begannen Die Familie Doria Pamphilj liess die Kirche 1858 umfanglich restaurieren ab diesem Jahr ubernahmen die Vinzentinerinnen Kirche und Kloster Dabei verschwanden jedoch die mittelalterlichen Fresken 5 die noch auf einem Aquarell von Achille Pinelli zu sehen sind 12 Von 1880 bis 1881 ebenfalls von den Doria Pamphilj finanziert wurde die Kirche durch den Architekten Andrea Busiri Vici vollstandig restauriert mit Fresken ausgestattet und das verfallene rechte Seitenschiff restauriert und neu aufgebaut Von 1891 bis 1892 erfolgte die Wiedererrichtung des linken Seitenschiffes 1971 wurde das Altersheim Santa Francesca Romana eingerichtet dessen Kirche der Bau heute ist Wegen schwerer statischer Probleme wurde in den 1980er Jahren eine Restaurierung begonnen die jedoch mit erheblichen finanziellen Problemen zu kampfen hatte 13 Fassade und Campanile Bearbeiten nbsp HauptschiffDie einfache Fassade in ihrer heutigen Form entstammt den Renovierungen des ausgehenden 19 Jahrhunderts enthalt aber noch einige altere Teile Sie ist einachsig und eingeschossig ausgefuhrt Oberhalb des einfachen Portals ist ein Prothyrus angebracht in seiner Lunette ist eine Marienfigur mit Kind zwischen zwei Pinien gearbeitet als Reminiszenz an den alten Namen Die Arbeit ist modern und wurde 1966 ausgefuhrt Das oberhalb befindliche Rundbogenfenster hingegen ist schon spatestens seit 1754 an diesem Ort Es wurde vermutet dass das Gesims noch mittelalterlich sei was sich als falsch herausstellte es ist auch eine Arbeit des 19 Jahrhunderts Hinter dem heute sichtbaren Gesims konnten sich allerdings noch Reste des ursprunglichen befinden 14 Der Campanile rechts hinter der Fassade ist noch mittelalterlich er stammt noch aus dem 11 Jahrhundert eine Quelle nannte das 12 Jahrhundert wurde aber durch Analysen widerlegt Die zwei Geschosse enthalten Biforienfenster die Geschosse sind aber nicht durch eine Decke getrennt der Innenraum lauft vom Boden bis zur Spitze durch Ein mittelalterliches Kapitell hat sich noch erhalten Inneres Bearbeiten nbsp Apsiskalotte nbsp Kreuz Urban VIIIDie Kirche ist heute eine dreischiffige Saulenbasilika Sie ist heute so wiederhergestellt wie es ihrem Aussehen im Mittelalter entsprach Die Saulenreihen laufen nicht parallel zum Chor sondern leicht auseinandergehend Der Abstand in der Breite beim Eingang betragt 12 50 Meter die letzte Saulenreihe vor dem Chor hat einen Abstand von 13 15 Metern 15 Die Saulen selbst sind in allen Saulenschaften antik ebenso die Kapitelle der rechten Saulenreihe sie folgen der Korinthischen Ordnung Die Kapitelle der linken Reihe wurden denen der rechten Seite folgend im 19 Jahrhundert gearbeitet Selten ist der gerade durchlaufende Architrav fur eine mittelalterliche Kirche anstelle der zu erwartenden Arkadenbogen Noch vor dem Bau von San Crisogono steht dieser Bautyp damit in der Tradition von Santa Maria Maggiore Die Kirche ist im Mittelschiff nicht gedeckt so dass der Dachstuhl sichtbar ist die Kreuzgewolbe der Seitenschiffe sind spateren Datums und waren nicht im ursprunglichen Zustand vorhanden An der rechten Seite des Eingangsraumes befindet sich die erwahnte Weiheinschrift von 1090 ihr gegenuber eine weitere Jahrhunderte alte Inschrift deren genaues Alter sowie das der beigefugten Ritzzeichnung unbekannt sind Sie lautet ABSCONDITE ELEMOSINAM IN SINV PAVPERVM amp IPSA ORABIT PRO VOBIS 16 wohl ein Hinweis auf Franziska von Rom Die Empore uber dem Eingang entstammt dem 16 Jahrhundert mit Beifugungen des 19 Jahrhunderts Die Pilaster des Triumphbogens folgen Toskanischer Ordnung Apsis und Altarnische wurden 1858 neu errichtet und im selben Jahr bemalt Der Hochaltar ist eine Arbeit des spaten 19 Jahrhunderts dahinter steht die Statue Unbefleckte Empfangnis von 1858 Die Basis der Figur ist eine Spolie eine Saulentrommel Das rechte Seitenschiff enthalt verschiedene Olgemalde mit Heiligendarstellungen des 20 Jahrhunderts in der Innenwand ist abermals eine antike Saule vermauert Im Seitenschiff vorne befindet sich ein Sarkophag mit einem Altar darin befinden sich die Reliquien der hl Aurelia Das linke Seitenschiff ist mit Marmor verziert eine Inschrift erinnert an das 50 jahrige Priesterjubilaum Papst Pius IX Unter dem vierten Joch befindet sich ein Gemalde es stellt Maria mit Kind und den heiligen Karl Borromaus sowie Gregor den Grossen dar Es stammt von 1727 und wurde im Auftrag eines spanischen Offiziers gearbeitet Im Seitenschiff am zweiten Joch befand sich bis etwa 1966 ein Fresko aus der Schule Pietro Cavallinis es ist heute nicht mehr vorhanden Einzelnachweise Bearbeiten Diozese Rom Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 575 576 Unter Hinweis auf Hulsen evtl Fehler bei Armellini s Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 575 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 576 a b c Claudio Rendina Le Chiese di Roma S 235 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 576 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 581 Von der Mehrzahl der Autoren allerdings abgelehnt Hinweis bei Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 576 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 577 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 579 Beide Schreibweisen sind moglich Pamphilj wie auch Pamphili vgl bei Familie Doria Die Fursten von Melfi Bild auf Flickr Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 582 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 582 Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 584 Inschrift 1664 zuerst erwahnt Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms S 585 Literatur BearbeitenBrigitte Kuhn Forte Handbuch der Kirchen Roms Begrundet von Walther Buchowiecki 4 Band Verlag Bruder Hollinek Wien 1997 ISBN 3 85119 266 4 Claudio Rendina Le Chiese di Roma Newton Compton Rom 2007 ISBN 978 88 541 0931 5 Weblinks BearbeitenDie Kirche bei Romasegreta it italienisch Die Kirche bei Romeartlover it englisch 41 887333333333 12 478138888889 Koordinaten 41 53 14 4 N 12 28 41 3 O Normdaten Geografikum GND 7559209 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santa Maria in Cappella amp oldid 227650560