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BasisdatenPatrozinium Hl Sabas Hl AnsanusWeihetag um 650Rang Basilica minorOrden JesuitenKardinaldiakon Arthur RocheAnschrift Piazza Gian Lorenzo Bernini 2000153 RomaSan Saba lateinisch Sancti Sabae auch Santi Saba ed Ansano ist eine Kirche in Rom Sie entstand im 7 Jahrhundert Ihr heutiges Aussehen verdankt sie dem Neubau im 12 und Umbauten im 15 Jahrhundert Sie ist Pfarrkirche seit 1959 auch Titeldiakonie der romisch katholischen Kirche und steht im Rang einer Basilica minor San Saba Gemalde von Ettore Roesler Franz um 1880 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Baugeschichte 3 Ausseres 4 Inneres 5 Ausstattung 6 Oratorium der Hl Silvia 7 Kardinaldiakone 8 Offnungszeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt in dem nach ihr benannten XXI romischen Rione San Saba auf dem Kleinen Aventin Ihre sudostliche Ruckseite grenzt an die Piazza Gian Lorenzo Bernini 1 Geschichte und Baugeschichte Bearbeiten nbsp Fassade des 15 Jh nbsp Antiker Riefelsarkophag mit HochzeitsszeneDie Basilika San Saba ruht auf Mauern aus Opus reticulatum die vermutlich zur Kaserne der IV Kohorte der Vigiles Feuerwehr gehorten In diesem Komplex entstand im spaten 4 oder fruhen 5 Jahrhundert ein antikes Haus mit Apsidensaal aula absidiata von etwa 13 10 m Nach legendarer Uberlieferung soll die Mutter des Kirchenvaters und Papstes Gregor des Grossen die Heilige Silvia in diesem Haus ein Oratorium eingerichtet haben tatsachlich konnten bei den Grabungen nach 1909 die Reste eines kleinen Apsidensaals freigelegt werden 2 Um 650 kamen griechische Monche aus dem Kloster Mar Saba bei Jerusalem nach Rom sie hatten aus ihrem 491 von Abt Sabas 3 gegrundeten Kloster vor den Moslems fliehen mussen Auf dem Aventin wurde ihnen der beschriebene Apsidensaal zugewiesen den sie als Oratorium ihres neuen Saba Klosters einrichteten und in Erinnerung an ihr altes Kloster Nea Laura Cella nova nannten Der Zugang erfolgte uber eine Treppe in der Vorhalle der heutigen Kirche Der Bau wurde dem Hl Sabas ital San Saba geweiht Er diente als Stutzpunkt der Ostkirche in Rom bis zum Grossen Schisma Ab 1054 gingen Kirche und Kloster zunachst an die Benediktiner uber 4 und 1145 unter Papst Lucius II an die Cluniazenser Diese errichteten die heutige dreischiffige Basilika Mitte des 15 Jahrhunderts veranlasste Kardinal Francesco Piccolomini als Abt in Commendam des Klosters grundlegende Veranderungen im Aussenbereich vor allem die markante Fassade stammt aus dieser Zeit Er weihte die Kirche zusatzlich dem Martyrer Ansanus dem Schutzpatron seiner Heimatstadt Siena Papst Gregor XIII 1572 1585 ubergab Kloster und Kirche dem neu gegrundeten Collegium Germanicum et Hungaricum Mit dem Ende des Klosters wurde der Komplex von San Saba fast vollig verlassen und verfiel 5 Erst in den Jahren 1909 bis 1911 wurde die Kirche unter der Leitung des Architekten Cannizzaro restauriert Dabei fanden auch Ausgrabungen statt Weitere Restaurierungen folgten 1932 1943 und 1956 Als 1932 San Saba als Pfarrkirche eingerichtet wurde ubernahmen sie die Jesuiten Ausseres BearbeitenDie dreischiffige Basilika ohne Querhaus hat drei nach Sudosten ausgerichtete fensterlose Apsiden sowie eine Ringkrypta und eine Confessio 6 Auffallig ist die breite nach Nordwesten ausgerichtete palastartige Tafelfassade 7 die die dahinterliegende Grundstruktur der Kirche nicht erkennen lasst Sie entstand in der Mitte des 15 Jahrhunderts Im unteren Geschoss tragen kraftige Pfeiler einen Architrav daruber liegt eine nur durch kleine Fenster durchbrochene Mauerflache Den oberen Teil der Fassade bildet eine Loggia Kleine Saulen mit Kapitellen die Akanthus Blatter andeuten tragen die Arkadenbogen Der niedrige Campanile und der Giebel des Mittelschiffs werden von der Fassade fast vollstandig verdeckt Im Untergeschoss sind zahlreiche Spolien vermauert ebenso ein antiker Sarkophag Am Tursturz des Kirchenportals hat sich die Inschrift eines Magister Iacobus von 1205 erhalten 8 er war der Vater von Cosmas I aus der bedeutenden Sippe der in Rom tatigen Marmorkunstler Inneres Bearbeiten nbsp Das Innere der Kirche nbsp Chorschranken in Kosmatenarbeit um 1205 nbsp Bischofsstuhl in Kosmatenarbeit nbsp Thronende Gottesmutter Fresko des 13 Jh Im Inneren tragen sieben Saulenpaare mit Arkaden den Obergaden mit den Rundbogenfenstern uber den Interkolumnien Kapitelle und Basen der Saulen bestehen aus antiken Spolien Der offene Dachstuhl und der von Kosmaten gefertigte Fussbodenbelag stammen noch aus der Entstehungszeit Die Mosaikausstattung des 12 Jahrhunderts ist nicht erhalten Die Funktion des im 13 Jahrhundert angebauten weiteren Seitenschiffes neben dem linken Kirchenschiff mit Malereiresten dieser Zeit konnte bisher nicht geklart werden Ausstattung BearbeitenIn der Kirche erhalten geblieben sind Teile des Fussbodens in Kosmatenarbeit ebenso der Bischofsstuhl sowie zwei Chorschranken in dieser Technik sie sind im rechten Seitenschiff vermauert Die Chorschranken wurden von den Vassalletti geschaffen den Meistern der Kreuzgange der Lateranbasilika und der Basilika San Paolo fuori le Mura Die Kirche enthalt grossere Reste von Wandmalereien des 8 bis 13 Jahrhunderts An Stelle der alten Marmorausstattung wurde die Apsis im 13 und 14 Jahrhundert mit Fresken ausgemalt auf denen neben Christus auch Saba und Andreas dargestellt sind Zutaten des Barock wurden bei den Restaurierungen zu Beginn des 20 Jahrhunderts entfernt Oratorium der Hl Silvia BearbeitenIn der Sakristei wurde von 1909 bis 1911 das Oratorium der Hl Silvia freigelegt der kleine Raum enthalt eine Apsis Er entstammt dem spaten 4 oder dem fruhen 5 Jahrhundert und besitzt Fresken des 7 bis 10 Jahrhunderts Im benachbarten Korridor des Gemeindeamtes sind wertvolle Fresken ausgestellt die aus dem Oratorium stammen Kopfe von Sebastian Laurentius Stephanus Petrus von Alexandrien u a nach 660 ausserdem ein christologischer Zyklus des fruhen 8 Jahrhunderts darunter die Taufe Jesu im Jordan Jesus uber die Wellen schreitend Heilung des Gichtbruchigen Einer der ausgestellten romischen Sarkophage mit durchgehendem Striegelmuster hat auf der Vorderseite die qualitatvolle und gut erhaltene Darstellung einer Hochzeitsszene 4 Jahrhundert n Chr Kardinaldiakone BearbeitenAugustin Bea 1959 1968 Jean Danielou 1969 1974 Joseph Schroffer 1976 1983 Jean Jerome Hamer 1985 1996 Jorge Arturo Medina Estevez 1998 2008 2008 2021 Kardinalpriester pro hac vice Arthur Roche seit 2022 Offnungszeiten BearbeitenDie Kirche ist wochentags von 6 30 bis 12 00 Uhr und von 16 00 bis 18 30 Uhr an Sonn und Feiertagen von 7 00 bis 13 00 Uhr und von 16 00 bis 19 00 Uhr geoffnet Literatur BearbeitenWalther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Hollinek Wien 1974 Bd 3 748ff Anton Henze u a Kunstfuhrer Rom Reclam Stuttgart 1994 260f Stefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Menges Stuttgart London 1997 ISBN 3 930698 59 5 Marco Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 2258 1 Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Herder Freiburg 2016 326ff ISBN 978 3 451 31105 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons San Saba Rome Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien offizielle Seite Graphiken und Fotos von San Saba San Saba bei Romasegreta italienisch Einzelnachweise Bearbeiten Diozese Rom Walther Buchowiecki Handbuch der Kirchen Roms Wien 1974 Bd 3 S 748ff Lexikon fur Theologie und Kirche LThK Freiburg 2006 Bd 8 S 1400 sowie Lexikon der christlichen Ikonographie LCI Freiburg 2004 Bd 8 296ff Anton Henze u a Kunstfuhrer Rom Stuttgart 1994 S 260f Luigi Devoti Roma per noi San Saba S 21 pdf Hans Georg Wehrens Rom Die christlichen Sakralbauten vom 4 bis zum 9 Jahrhundert Ein Vademecum Freiburg 2016 S 327f mit Grundriss Abb 50 1 Stefan Grundmann Hrsg Architekturfuhrer Rom Stuttgart London 1997 S 93 Marco Bussagli Hrsg Rom Kunst amp Architektur Koln 1999 S 23241 878583333333 12 485527777778 Koordinaten 41 52 42 9 N 12 29 7 9 O Normdaten Geografikum GND 4589024 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Saba Rom amp oldid 225690030