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Samuel Semjon Lwowitsch Klatschko russisch Samuil Semyon Lvovich Klyachko 2 Juni 1851 in Wilna Russisches Kaiserreich heute Litauen 17 April 1914 in Wien war ein russischer Revolutionar Als inoffizieller Verbindungsmann zwischen den russischen Revolutionaren aller politischen Tendenzen in Europa unterstutzte er die revolutionare Bewegung in Russland Samuel Lwowitsch Kljatschko 1870 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Elternhaus und Jugend 1 2 Studium und politische Aktivitat in Russland 1 3 Die Utopische Kolonie in Amerika 1 4 Als Immigrant in Wien 1 4 1 Familie 1 4 2 Kreis der Freunde und die jungen Sozialisten 1 4 3 Theodor Herzl 1 4 4 Tod 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElternhaus und Jugend Bearbeiten In Wilna des 19 Jahrhunderts stellten die Klatschkos auch Klatchko Klaczko Kljatschko oder Klatzko geschrieben eine weit verzweigte und geachtete Familie dar Es gab eine Klatschko Strasse und Klatschkos waren Kaufleute und angesehene Rabbiner Seit 1830 wurde in Wilna von der russischen Verwaltung ein Staatsrabbiner ernannt und unter diesen war ein Sheftel Klaczko Die Haskala die judische Aufklarungsbewegung entwickelte sich seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts in Wilna Die Stadt wurde eines der wichtigsten Zentren dieser Bewegung in Osteuropa Die Kaufmannsfamilien der Stadt die Klatschkos Blochs und andere unterstutzten diese Bewegung durch die Finanzierung moderner Schulen 1 In dieser Atmosphare der erwachenden Modernitat die ihren Platz im orthodoxen Judentum suchte wurde Samuel Klatschko als Sohn des Rabbiners Lewin Smulowitsch Klatschko und dessen Frau Serl Gdaljowa geb Rosenzweig geboren Der Junge besuchte eine der modernen Schulen lernte Russisch und Deutsch und beschaftigte sich intensiv mit der russischen Literatur Im Alter von 16 Jahren verliess er seine Familie und begab sich nach Moskau Studium und politische Aktivitat in Russland Bearbeiten Samuel Klatschko schrieb sich an der Universitat Moskau ein besuchte von 1867 bis 1870 die Medizinische Fakultat und wechselte dann 1870 bis 1872 auf die Fakultat fur Rechtswissenschaft 2 An den Universitaten von Sankt Petersburg und Moskau entfaltete sich eine starke intellektuelle Aktivitat Die Historischen Briefe von Pjotr Lawrowitsch Lawrow die ins Russisch ubersetzten Werke von Ferdinand Lassalle und John Stuart Mill und andere okonomische und soziale Abhandlungen zirkulierten in den Universitaten und wurden eifrig diskutiert Es formten sich geheime Studentenverbindungen speziell der 1869 von Natanson und Nikolai Tschaikowski an der Universitat von Sankt Petersburg gegrundete Tschaikowski Verein oder die Tschaikowskie Klatschko schloss sich diesem Verein an und war in den Jahren 1871 72 Leiter der Zweigstelle der Tschaikowskie an der Moskauer Universitat Als solcher unterhielt er die Kontakte mit Tschaikowski und seiner Gruppe in Sankt Petersburg Er beteiligte sich am Aufbau von Handwerksbetrieben am Druck und an der Verbreitung sozialistischer und nationalokonomischer Werke und an der Grundung von popularen Bildungsvereinen Eine seiner Aufgaben war auch die Verbindung zu Revolutionaren im Exil wie Valerian Smirnow 3 Aleksandr Elsnits 4 und anderen 5 Im Herbst 1871 fuhr Samuel Klatschko im Auftrag der Tschaikowskie nach Zurich und verhandelte dort uber die Herausgabe revolutionarer Literatur und deren Vertrieb in Russland Hochstwahrscheinlich war es zu dieser Zeit dass er das Buch Der Burgerkrieg in Russland von Karl Marx ins Russische ubersetzte Dabei ging er nicht vom englischen Originaltext aus sondern von der deutschen Fassung die Friedrich Engels zum ersten Mal in der Zeitschrift Volksstaat vom 28 29 Juli 1871 veroffentlicht hatte 6 Im April 1872 wurde Samuel Klatschko zuruck in Moskau verhaftet und verhort unter der Beschuldigung einem revolutionaren Verein in Moskau anzugehoren und Beziehungen zu verurteilten Mitgliedern der Netschajew Gruppe Warlaam Tscherkesow 7 Uspenski und andere zu unterhalten Seine Wohnung sowie die seiner Kollegen Tsakni Bika und Nikolaijewa wurden durchsucht was Unruhe unter den Studenten des vierten Jahrganges erzeugte Daraufhin beschlossen diese eine Abordnung zu bilden um eine Petition an die Regierung einzubringen In dieser wurde gefordert Studenten nicht durch Verhaftungen einzuschuchtern eine eigene Kasse fuhren zu konnen und das Drucken der Kurstexte sowie den billigen Verkauf von zugelassenen Buchern an arme Jugendliche zu erlauben 8 Klatschko wurde vor seinem Prozess freigelassen und konnte im Fruhjahr 1873 in die Schweiz emigrieren Dort arbeitete er in Zurich als Mitarbeiter bei der Zeitschrift Vorwarts Vpered unter der Leitung von Pjotr Lawrow Die Utopische Kolonie in Amerika Bearbeiten Anfang 1874 kam es zu einer Spaltung des Tschaikowski Vereins Die Mehrzahl der Mitglieder wollte die revolutionaren Aktivitaten und die Volksnahe fortsetzen und ausweiten Nikolai Tschaikowski selbst gefolgt von einigen Freunden war zu dem Schluss gekommen dass diese Aktivitaten scheitern wurden da die Kluft zwischen der Intelligenzija und dem Volk zu gross sei 9 Er suchte einen anderen Weg zur Anderung des Regimes und fand ihn im Bogochelovechestevo der Gott Menschlichkeit Der Entwickler und Verbreiter dieses Begriffes war Alexander Malikow ein Untersuchungsrichter im Distrikt Zhidrin Es war eine mystische Theorie des passiven Widerstands Der Mensch sollte erst seine Seele verbessern um durch sein Beispiel das Bose in der Gesellschaft auszumerzen Es war kaum moglich diese Theorie in Russland in die Praxis umzusetzen 10 Nach einigem Zogern beschlossen Tschaikowski und Malikow nach Amerika auszuwandern und dort eine ideale Kolonie zu grunden Samuel Klatschko schloss sich diesem Unternehmen an 11 Im Fruhjahr 1875 brachen 12 junge Manner und Frauen sowie drei Kinder auf und reisten in drei Gruppen nach den Hafen Westeuropas Klatschko seine Frau Jane und sein Freund Tschaikowski gingen in Liverpool an Bord der RMS Abyssinia und erreichten im Zwischendeck New York am 7 Juli 1875 12 Die neuen Einwanderer versammelten sich in einer Wohnung in New York und Ende Oktober zogen sie los zur Grundung einer Kolonie in Kansas obwohl einige in der Passagiersliste Kalifornien als Ziel ihrer Reise angegeben hatten Ein anderer mystischer Utopist der Russe William Frey eigentlicher Name Vladimir Konstantinovitch Heins hatte dort schon 1871 eine kleine Kolonie in Chautauqua County Kansas nahe der kleinen Stadt Cedar Vale gegrundet 13 Malikow und Tschaikowski kauften 160 Acres 65 Hektar Land vier Meilen von der Niederlassung Freys entfernt mit einer kleinen Farm zwei Pferden und einer Kuh Die kleine Truppe siedelte sich in den zwei Zimmern des Farmhauses ein und im Winter bauten die Manner neue Wohnraume dazu Eine neue Cedarvale Kolonie war entstanden Im Fruhjahr kauften sie noch zwei Kuhe und begannen zu ackern und Mais und Weizen zu sahen Alles schien zum Besten zu gehen 14 Doch bald stellte sich heraus dass die jungen Intellektuellen und Theoretiker wenig von der Feldarbeit und von der praktischen Leitung einer Kolonie mit all den Problemen des Zusammenlebens verstanden Sie wandten sich daher an den Nachbarn Frey der mehr Erfahrung auf diesem Gebiet hatte Dieser ubernahm die Fuhrung von Cedarvale und brachte seine Leute mit sich Samuel Klatschko spielte keine besondere Rolle in der Kolonie er arbeitete auf den Feldern und besorgte von Zeit zu Zeit die Einkaufe in der Stadt Der Einfluss Freys der einen mystischen und starren Charakter hatte verschlechterte jedoch die Lage der Kolonie anstatt sie zu verbessern Er fuhrte Sitzungen mit Kritik und Selbstkritik ein die oft wegen Kleinigkeiten zu gegenseitigen Beschuldigungen degenerierten 15 Die Mahlzeiten waren karg und es gab weder Fleisch noch Kaffee Tee Alkohol oder Zucker Das Zusammenleben auf engem Raum schuf personliche Probleme Ehen zerbrachen neue Paare formten sich und auch Heimweh setzte ein 16 Die Auflosung der Kolonie begann im Sommer 1877 und ihre Mitglieder zerstreuten sich Malikow kehrte noch im selben Jahr nach Russland zuruck wahrend Tschaikowski ein Jahr in einer Kolonie der Shaker verbrachte Erst im Februar 1878 kam er nach Europa zuruck und nach einem Aufenthalt in Paris liess er sich 1880 in Harrow England nieder Samuel Klatschko verdiente sich seine Schiffskarte auf dem Rinder Trail der Vieh von Texas nach den Kopfbahnhofen in Kansas und von dort zu den Schlachthausern Chicagos fuhrte 17 Er uberquerte 1878 den Atlantik und erreichte uber England Paris wo er Anschluss an die zahlreichen russischen Revolutionare finden konnte die dort Zuflucht gesucht hatten Unter diesen waren auch alte Bekannte wie Smirnow Tscherkesow und Pjotr Lawrow mit dem er in Zurich zusammengearbeitet hatte und der jetzt in der Rue Saint Jacques wohnte Fur seinen Unterhalt beschaftigte sich Klatschko zuerst als Fotograf und arbeitete spater fur russische Zeitschriften und als Ubersetzer fur Patentanwalte Die Polizei uberwachte die russischen Revolutionare sehr genau wie aus einem spateren Bericht der Prafektur hervorgeht 18 und am 14 Juli 1880 wurde Klatschko nach Wien ausgewiesen Als Immigrant in Wien Bearbeiten Die Ankunft russischer Revolutionare war in der Donaumonarchie Osterreich Ungarn und in deren Hauptstadt Wien nicht unerwunscht solange sich ihre Aktivitaten auf einen Umsturz im zaristischen Russland beschrankten Die Millionenstadt Wien der 1870er und 1880er Jahre war in vollem Aufschwung Burger aus allen Ecken der Monarchie zogen nach Wien Polen Tschechen Slowaken Italiener Juden und Ungarn Es war ein wahrer melting pot eine Blutezeit von Kunst und Kultur von neuen Ideen von Technik und Wissenschaft Samuel Klatschko fand es leicht sich in dieser Stadt einzuleben Familie Bearbeiten Am 4 November 1880 heiratete Samuel Klatschko im Stadttempel eine zwanzigjahrige Musikstudentin Anna Konstantinowa Lwoff Anna die Tochter eines reichen Kaufmanns aus Simferopol war 1879 zusammen mit ihrer Freundin Cecile Wohl zum Studium nach Wien geschickt worden Das junge Ehepaar ubersiedelte von der Landstrasse in die Belvederegasse im nobleren 4 Bezirk Wieden zuerst in die Nummer 10 und als die Familie wuchs in die Nummer 3 Klatschko der seinen Beruf im Trauschein als Schriftsteller angegeben hatte nahm eine Stelle als Ubersetzer bei der Firma H Palm Michalecki amp Co Patentanwalte an und wurde spater Prokurist der Firma Das Heim der Klatschkos fullte sich bald mit Kindern Aline 1883 Alexander Theodor 1889 und Ella Vera 1890 Das Einkommen Samuels ermoglichte der Familie in gutburgerlichen Verhaltnissen zu leben Die Familie genoss das kunstlerische und intellektuelle Leben Wiens es wurde Musik gespielt vier Sprachen wurden gesprochen und man traf Freunde und Bekannte in der Belvederegasse in der Sommerfrische am Semmering und im Kurort Baden Samuel Klatschko vergass aber nicht seine revolutionare Verpflichtung und er verband eine Lebensweise der Bourgeoisie mit der moralischen Integritat eines engagierten Sozialisten 19 Nur die zwei Tochter folgten in den Fusstapfen des Vaters Aline Furtmuller 1883 1941 war Padagogin beteiligte sich 1919 1920 an der Wiener Schulreform und war sozialdemokratisches Mitglied des Wiener Gemeinderat und Landtag Ella Vera Paresce 1890 1966 Pianistin Gattin des Physikers Malers Renato Paresce war mit Frida Kahlo der Frau des Malers und Kommunisten Diego Rivera befreundet und hatte Kontakte mit Leo Trotzki in Mexiko Der Sohn Alexander Theodor 1889 1919 Elektroingenieur erlag im dreissigsten Lebensjahre in Zurich dem Typhus Kreis der Freunde und die jungen Sozialisten Bearbeiten Wahrend der 36 Jahre seines Lebens in Wien war Samuel Klatschko kein Politiker im wahren Sinn des Wortes 1886 erhielt er das Heimatrecht in Wien 20 und erst im Jahr der Russischen Revolution 1905 wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Osterreich Vorlaufer der Sozialdemokratischen Partei Osterreichs Im selben Jahr trat er zum ersten und einzigen Mal vor die Offentlichkeit mit einem Vortrag im wissenschaftlichen Verein Zukunft Zur Entwicklungsgeschichte der Revolution in Russland Dieser Vortrag wurde ohne seinen Namen aber mit dem Untertitel von einem alten russischen Revolutionar veroffentlicht Klatschkos Einfluss auf die revolutionare Bewegung in Russland und in der Donaumonarchie geschah indirekt durch den Austausch von Ideen der Herstellung von Kontakten und der Hilfe bei der Verbreitung von Literatur Dies geschah meist in der Belvederegasse im Kreise der Familie im Wohnzimmer oder beim Abendmahl wo sich Freunde und Bekannte Vertreter aller Stromungen des russischen und osterreich ungarischen Sozialismus trafen und diskutierten Samuel Klatschko unterstutzte vor allem die russischen Sozialdemokraten die er kannte wie Pawel Borissowitsch Axelrod Georgi Walentinowitsch Plechanow und Leo Deutsch Er verweigerte aber niemals Hilfe fur andere Zweige der revolutionaren Bewegung auch wenn er ihre Programme ablehnte 21 Er war mit Victor Adler dem Grunder der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Osterreich befreundet Karl Radek war Gast in seinem Haus ebenso Pawel Fedorowitsch Teplow Sibiriaka einer der Herausgeber der Zeitschrift Rabocheie Dielo Die Sache der Arbeiter und Angehoriger der Okonomist Fraktion der russischen Sozialdemokraten 22 Klatschko war mit Otto Bauer dem Vertreter des Austromarxismus bekannt und hatte einen Briefwechsel mit Karl Kautsky 23 Zu den besten Freunden Klatschkos gehorten die Familie Polanyi und spater die Familie Trotzki Cecile Wohl die Jugendfreundin von Anna Klatschko Lwoff hatte 1881 den wohlhabenden Ingenieur Mihaly Pollacsek geandert auf Polanyi geheiratet und die beiden Familien blieben eng verbunden Diese Freundschaft dauerte selbst nach dem Umzug der Polanyi nach Budapest an und wurde durch haufige Besuche einen intensiven Briefwechsel und gemeinsame Ferien gefestigt Die alteste Tochter Laura Polanyi Pionierin des Feminismus in Ungarn hatte ihre politische Erziehung im Kreise der Familie Klatschko erhalten 24 25 Samuel Klatschko ermutigte Karl Polanyi den spateren Wirtschafts und Sozialwissenschaftler zur Grundung des Galilei Zirkels fortschrittlicher Studenten in Budapest Der Sozialwissenschaftler Erwin Szabo ein Cousin der Polanyis studierte 1888 1889 an der Wiener Universitat und fand bei der Familie Klatschko ein zweites Heim Die Personlichkeit Samuel Klatschkos und die russischen Revolutionare aller Tendenzen die er dort traf insbesondere Pawel Fedorowitsch Teplow waren massgebend fur seine politische Orientierung 26 Auch die politische Philosophie von Georg Lukacs Literaturwissenschaftler und marxistischer Politiker fand ihren Anfang im Treffen mit Samuel Klatschko und Pawel Teplow 27 Leo Trotzki lebte von 1907 bis 1914 im Exil in Wien und eine enge Freundschaft entstand zwischen seiner Familie und der Familie Klatschko Trotzki schrieb in seiner Autobiographie Das ganze Kapitel meines Wiener Lebens ware nicht vollstandig wenn ich nicht erwahnen wurde dass die Familie des alten Emigranten S L Klatschko zu unseren nachsten Freunden zahlte Unsere Kinder liebten es die Familie Klatschko s zu besuchen wo alle das Oberhaupt der Familie die Hausfrau und die erwachsenen Kinder sehr aufmerksam gegen sie waren ihnen allerhand Interessantes zeigten und sie mit herrlichen Dingen bewirteten In der Familie Klatschko fanden wir stets Hilfe und Freundschaft und wir bedurften oft der eine wie der andere 28 Die Freundschaft hatte auch politische Aspekte Obwohl Samuel Klatschko nicht die Ideen Trotzkis teilte half er ihn in den Kreis der osterreichischen Sozialisten im Cafe Central einzufuhren Theodor Herzl Bearbeiten Theodor Herzl veroffentlichte sein Werk Der Judenstaat am 14 Februar 1896 und hatte die russische Ubersetzung an Samuel Klatschko vergeben 29 Die russische Version des Buches erschien noch im selben Jahr Die Massaker an den Armeniern 1894 1896 und der Widerstand von Zeytun 1895 1896 erschutterten in diesen Jahren die offentliche Meinung in Westeuropa In Herzl erwachte die Idee in diesem Konflikt zwischen Armeniern und Turken zu vermitteln und damit den Sultan Abdulhamid II zu bewegen einer Abgabe Palastinas an die Juden zuzustimmen Die Sanierung des osmanischen Haushalts mit judischem Geld war dabei auch vorgesehen Dank seiner Beziehungen im Kreise der Revolutionare spielte Klatschko eine wenn auch kleine Rolle in diesem Vermittlungsversuch Er kannte den Fuhrer der Armenier in Tiflis namens Alawerdoff und uber seinen Freund Nikolai Tschaikowski der in Harrow bei London lebte hatte er Kontakt zum Vertreter der Armenier in London Avetis Nazarbekian dem Grunder der revolutionaren Huntschak Partei Alawerdoff reiste nach Wien und sprach mit Herzl am 2 Juli 1896 wobei Klatschko als Dolmetscher fungierte Das einzige Ergebnis dieses Treffens war eine Botschaft nach London dass Herzl als ein Freund der Armenier kommen wurde 30 Tschaikowski von Klatschko angesprochen half eine Begegnung von Nazarbekian und Herzl in London zustande zu bringen Herzl konnte die Armenier jedoch nicht vom Kompromisswillen der Turken uberzeugen und sie zu einem Waffenstillstand zu bringen Sein Vermittlungsversuch scheiterte Tod Bearbeiten Samuel Klatschko von seinen russischen Freunden Semjon Lwowitsch genannt starb nach langem Leiden in Wien am 17 April 1914 an Nierenkrebs Die Todesanzeige veroffentlichten seine Berufskollegen am 18 April in der Neuen Freien Presse Die Grabrede am 19 April hielt Victor Adler der Begrunder der Osterreichischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Als besonderes Merkmal des Charakters Samuel Klatschkos betonte er seinen Sanftmut und seine bezwingende moralische Autoritat In seiner Nekrologie schrieb Leo Trotzki er sei ein Burger der zivilisierten Welt gewesen und habe alles um ein hervorragender Politiker zu sein ausser den dazu notwendigen kleinen Fehler 31 Sein Grab ist auf dem Wiener Zentralfriedhof 1 Tor Gruppe 52 Reihe 9 Grab 3 Veroffentlichungen BearbeitenZur Entwicklungsgeschichte der Revolution in Russland Verlag der Wiener Volksbuchhandlung Ignaz Brand Wien 1905 Literatur BearbeitenSost A A Shilovym M G Karnauhovoj Klyachko Samuil Semen Lvovichyu In Deyateli revolyucionnogo dvizheniya v Rossii Gosudarstvennaya publichnaya istoricheskaya biblioteka Rossii Moskau 1931 A A Schilowym M G Karnauchowoi Die Personlichkeiten der revolutionaren Bewegung in Russland Charles Nordhoff The Communistic Societies of the United States From Personal Visit and Observation Dover Publications Inc New York 1966 Paul Kutos Russische Revolutionare in Wien 1900 1917 Eine Fallstudie zur Geschichte der politischen Emigration Passagen Verlag Wien 1993 Abbott Gleason Young Russia The Genesis of Russian Radicalism in the 1860s Viking Press New York 1980 Kuropiatnik G P Russians in the United States Social Cultural and Scientific Contacts in the 1870s In Norman E Saul Richard D McKenzie Hg Russian American Dialogue on Cultural Relations 1776 1914 University of Missouri Press Columbia Missouri 1997 Einzelnachweise Bearbeiten Vilnius In The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe S 3 abgerufen am 8 April 2014 CGAOR F 109 1872 g d 198 ll 1 3ob Gosudarstvennyj arhiv Rossijskoj Federacii Staatsarchiv der Russischen Foderation Valerian Smirnow Memento vom 4 Mai 2014 im Internet Archive In International Institute of Social History Aleksandr Leontevitch Elsnits The Free Dictionary Sost A A Shilovym M G Karnauhovoj Deyateli revolyucionnogo dvizheniya v Rossii Gosudarstvennaya publichnaya istoricheskaya biblioteka Rossii Moskau 1931 A A Schilowym M G Karnauchowoi Die Personlichkeiten der revolutionaren Bewegung in Russland S 585 586 CGALI F 1158 op 1 d 528 l 43 TsGALI Centralnyj gosudarstvennyj arhiv literatury i iskusstva Tsentral nyi gosudarstsvennyi arkhiv literaturyi i isskusstva Zentrales staatliches Archiv der Literatur und Kunst Heinrich Riggenbach Tscherkesow Warlaam Nikolajewitsch In Historisches Lexikon der Schweiz CGAOR F 109 1872 g d 198 ll 1 3ob V Ya Bogucharsky Active Populists of the 70 s Moskau 1912 S 185 Rosamund Bartlett Tolstoy A Russian Life Haughton Mifflin Harcourt Publishing Company New York 2011 S 259 Andrey Fatuschenko Communes of Russian Intellectuals in the USA in the Late 19th Century Memento vom 11 Juli 2020 im Internet Archive Faculty of Foreign Languages and Area Studies Lomonosov Moscow State University 2012 Passagiersliste Castle Garden Immigration Avraham Yarmolinsky A Russian s American Dream A memoir of William Frey University of Kansas Press 1965 Vasily Alexeyev Recollections Chronicles of the Government Literature Museum Issue 12 V 2 Mokau 1948 S 134 A Faresov Odin iz semidesyatnikov Odin iz Semidesyatnikov Einer der Siebziger VE XXXIV V Mai 1904 S 146 f V G Korolenko Istoria moego sovremennika Sankt Petersburg 1906 22 Ubersetzung von Neil Pardon History of my Contemporary Oxford University Press London 1972 S 642 656 Erinnerungen der Familie Les Refugies Russes a Paris Rapport d un Prefet de Police au Prasident du Conseil le 16 decembre 1907 Judith Szapor The Hungarian Pocahontas The Life and Times of Laura Polanyi Stricker 1882 1959 Eastern European Monograph 2005 Seite 50 Schriftliche Mitteilung der Magistratsabteilung 61 vom 14 November 1991 an Paul Kutos Russische Revolutionare in Wien 1900 1917 Passagen Verlag Wien 1993 S 132 L D Trotzki S L Klatschko In Der Kampf Borba Nr 4 28 April 1914 russisch Soviet Trade Unions Their Place in Soviet Labour Policy Isaac Deutscher 1950 Autzky Archiv D Briefe an Karl Kautsky XIV 159 160 International Institute of Social History Amsterdam Judith Szapor The Hungarian Pocahontas The Life and Times of Laura Polanyi Stricker 1882 1959 Eastern European Monograph 2005 S 12 22 Peter Szegedi The Galilei Cercle and the Polany s In Peter Weibel Hg Beyond Art A Third Culture A Komparative Study in Cultures Art and Science in 20th Century Austria and Hungary Springer 2005 S 442 443 Oscar Jaszi Erwin Szabo and his Life s Work From a word of Reminiscence In Liberty and Socialism Writings of Libertarian Socialists in Hungary 1884 1919 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