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Die Sakiaffen Pitheciidae auch als Schweif und Kurzschwanzaffen bezeichnet sind eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Neuweltaffen Diese kleinen bis mittelgrossen Primaten leben im nordlichen und mittleren Sudamerika Die Familie lasst sich in zwei Unterfamilien teilen die Callicebinae umfassen die Springaffen und die Pitheciinae bestehen aus den Sakis Bartsakis und Uakaris Insgesamt gehoren zu den Sakiaffen uber 60 lebende Arten hinzu kommen noch die ausgestorbenen Antillenaffen SakiaffenSatansaffe Chiropotes satanas Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie SakiaffenWissenschaftlicher NamePitheciidaeMivart 1865Der Rote Uakari zahlt zu den grossten Sakiaffen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 Systematik 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenSakiaffen erreichen eine Kopfrumpflange von 23 bis 57 Zentimetern der Schwanz ist bei den Uakaris kurz weniger als die Halfte der Korperlange bei den anderen Vertretern ist er annahernd gleich lang wie der Korper Das Gewicht betragt 0 5 bis 3 5 Kilogramm wobei die Springaffen mit maximal 1 5 Kilogramm deutlich kleiner sind als die Pitheciinae die stets schwerer als 1 5 Kilogramm werden Das Fell ist dicht manchmal sogar zottelig seine Farbung variiert je nach Art von schwarz uber grau und braun bis zu weiss Teile des Gesichts konnen unbehaart sein Der Schwanz der nicht zum Greifen sondern zur Balance verwendet wird ist ebenfalls durchgangig behaart und buschig Die Zahnformel lautet I2 C1 P3 M3 insgesamt haben sie also 36 Zahne Bei den Pitheciinae ist das Gebiss als Anpassung an die harte Nahrung spezialisiert die Schneidezahne sind gross und vorstehend die Eckzahne massiv Die Backenzahne sind im Gegensatz dazu klein und niederkronig Verbreitung und Lebensraum BearbeitenSakiaffen kommen nur in Sudamerika vor Die meisten Arten sind dabei auf das Amazonasbecken vom sudlichen Kolumbien bis Bolivien und das mittlere Brasilien beschrankt Lediglich einige Arten der Springaffen bewohnen die Kustenwalder im sudostlichen Brasilien Ihr Lebensraum sind Walder wobei sie durchaus in verschiedenen Waldtypen von tiefer gelegenen tropischen Regenwaldern bis Gebirgs und Trockenwaldern vorkommen konnen Lebensweise BearbeitenSakiaffen sind tagaktive Baumbewohner Sie sind gute Kletterer und verbringen den Grossteil ihres Lebens in den Baumen Sie bewegen sich auf allen vieren und je nach Gattung in unterschiedlichem Ausmass auch springend fort Sie leben in Gruppen zusammen deren Zusammensetzung und Grosse variieren kann Springaffen und vermutlich auch Sakis bilden haufig monogame Familiengruppen bei denen die Partner oft zeitlebens zusammenbleiben Bartsakis und Uakaris leben in grosseren Gruppen von bis zu 50 Tieren die sich wahrend der Nahrungssuche haufig in kleinere Untergruppen aufspalten und zur Nachtruhe wieder zusammenkommen Fission Fusion Organisation Sie verstandigen sich mit einer Reihe von Lauten charakteristisch sind die hohen Schreie und das fast vogelartige Gezwitscher Fur die Springaffen sind die morgendlichen Duettgesange bei denen beide Partner gleichzeitig ihr Revier markieren charakteristisch Nahrung Bearbeiten nbsp Springaffen sind die kleinsten und urtumlichsten Vertreter der SakiaffenSakiaffen sind generell Allesfresser die aber vorwiegend Pflanzen zu sich nehmen Bei den Springaffen stellen Fruchte den Hauptbestandteil der Nahrung erganzt durch Blatter und andere Pflanzenteile Die Pitheciinae fressen bevorzugt hartschalige Fruchte und Samen in geringerem Ausmass auch andere Pflanzenteile Einen geringen Anteil der Nahrung machen bei allen Sakiaffen Insekten und andere Kleintiere sowie manchmal kleine Wirbeltiere aus Fortpflanzung BearbeitenSakiaffen bringen meist nur ein Junges zur Welt die Tragzeit betragt rund funf bis sechs Monate Bei den Springaffen ubernimmt der Vater die Hauptverantwortung fur das Junge er tragt es und ubergibt es der Mutter nur zum Saugen ein Verhalten dass sich auch bei anderen Neuweltaffen Nacht und Krallenaffen aber nicht bei den anderen Sakiaffen zeigt Nach mehreren Monaten wird das Junge entwohnt nach einigen Jahren geschlechtsreif In menschlicher Obhut konnen diese Tiere 25 bis 35 Jahre alt werden die Lebenserwartung in freier Wildbahn ist meist nicht bekannt Gefahrdung BearbeitenDie Abholzung der Regenwalder und somit die Zerstorung ihres Lebensraumes haben dazu gefuhrt dass einige Arten selten geworden sind eine kleinere Rolle nimmt auch die Jagd ein Wie auch bei anderen Tieren sind haufig die Arten mit einem kleinen Verbreitungsgebiet oder einer speziellen Habitatspraferenz gefahrdet besonders bedroht sind die Bewohner der heute grosstenteils gerodeten sudostbrasilianischen Kustenwalder Systematik Bearbeiten nbsp Weisskopfsakis zahlen zu den bekanntesten Vertretern der SakisDie Sakiaffen werden zu den Neuweltaffen Platyrrhini gerechnet Sie sind die basale Schwestergruppe aller anderen Neuweltaffen Es werden sechs rezente Gattungen in zwei Unterfamilien mit etwa 60 Arten unterschieden Unterfamilie Springaffen Callicebinae es sind die kleinsten und urtumlichsten Vertreter die sich auch im Gebiss von anderen Sakiaffen deutlich absetzen 1 Callicebus Cheracebus Plecturocebus Unterfamilie Pitheciinae Die Uakaris Cacajao sind durch den kurzen Schwanz und das unbehaarte Gesicht charakterisiert Die Bartsakis Chiropotes weisen einen typischen hochtoupierten Haarschopf und einen Kehlbart auf Die Sakis Pithecia weisen ein zotteliges haufig grauschwarz gesprenkeltes Fell auf Die Antillenaffen Xenotrichini sind eine Gruppe ausgestorbener Primaten deren Vertreter eventuell bis ins zweite Jahrtausend uberlebten und die moglicherweise ebenfalls den Sakiaffen zugeordnet werden mussen Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten Hazel Byrne Anthony B Rylands Jeferson C Carneiro Jessica W Lynch Alfaro Fabricio Bertuol Maria N F da Silva Mariluce Messias Colin P Groves Russell A Mittermeier Izeni Farias Tomas Hrbek Horacio Schneider Iracilda Sampaio Jean P Boubli Phylogenetic relationships of the New World titi monkeys Callicebus first appraisal of taxonomy based on molecular evidence In Frontiers in Zoology Band 13 Nr 10 2016 doi 10 1186 s12983 016 0142 4 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sakiaffen Pitheciidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei Animal Diversity Web Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sakiaffen amp oldid 229903154