www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sakis Pithecia sind eine Primatengattung aus der Familie der Sakiaffen Pitheciidae Zusammen mit den Bartsakis werden sie auch als Schweifaffen bezeichnet Die Gattung wird in 13 bis 16 Arten unterteilt 1 SakisKahlgesichtiger Saki Pithecia irrorata SystematikUnterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Sakiaffen Pitheciidae Unterfamilie PitheciinaeGattung SakisWissenschaftlicher NamePitheciaDesmarest 1804Blonder Monchsaffe Pithecia albicans Goldgesichtsaki Pithecia chrysocephala MannchenPithecia napensisWeisskopfsaki Pithecia pithecia Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Gefahrdung 7 Systematik 8 Arten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenSakis sind kleinere Affen mit langem buschigem Schwanz Ihr zotteliges raues Fell ist je nach Art schwarz grau oder rotlichbraun gefarbt Die Gesichter einiger Arten sind nackt dafur ahnelt die Behaarung der Oberseite des Kopfes einer Haube Die Gliedmassen sind dem Baumleben angepasst kraftige Hinterbeine ermoglichen ihnen weite Sprunge Sakis erreichen eine Korperlange von 30 bis 55 Zentimetern wobei der Schwanz ebenso lang ist und ein Gewicht von 1 5 bis zu 3 Kilogramm Verbreitung und Lebensraum BearbeitenSakis leben im nordlichen und mittleren Sudamerika ihr Verbreitungsgebiet umfasst das Amazonasbecken und Guayana und reicht im Westen vom Suden Kolumbiens uber das ostliche Tiefland von Ecuador und Peru bis ins nordliche Bolivien Ihr Lebensraum sind vorwiegend Regenwalder Lebensweise BearbeitenSakis sind tagaktive Tiere Sie leben in den Baumen und kommen nur selten auf den Boden Meistens bewegen sie sich auf allen vieren oder legen grossere Distanzen springend zuruck Zum Schlafen rollen sie sich katzenartig im Geast zusammen Sie sind generell sehr scheue vorsichtige Tiere Sakis leben in Familienverbanden die aus den Eltern und ihrem Nachwuchs bestehen wobei Paare meist ihr Leben lang zusammenbleiben Sie sind territoriale Tiere die ihr Revier gegenuber anderen Familien verteidigen Sakis kennen eine Reihe von Verstandigungsmoglichkeiten wahrend schrille Schreie oder vogelahnliches Gezwitscher eher dem Kontakt der Familienmitglieder untereinander dient soll lautes Gebrull andere Tiere vom eigenen Territorium vertreiben Nahrung BearbeitenSakis ernahren sich zum grossten Teil von Samen und hartschaligen Fruchten wofur sie mit ihrem robusten Gebiss gut angepasst sind In geringem Ausmass nehmen sie andere Pflanzenteile wie Bluten und Blatter und auch Insekten und kleine Wirbeltiere wie Nagetiere oder Fledermause zu sich Fortpflanzung BearbeitenDie Paarung kann das ganze Jahr uber stattfinden Nach rund 160 bis 180 tagiger Tragzeit bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt Im Gegensatz zu anderen monogamen sudamerikanischen Primaten kummert sich hauptsachlich die Mutter um das Junge Nach mehreren Monaten wird es entwohnt und ist nach rund drei Jahren geschlechtsreif Ihre Lebenserwartung betragt in menschlicher Obhut uber 35 Jahre Gefahrdung BearbeitenWie viele Bewohner der Regenwalder Sudamerikas leiden Sakis an deren Abholzung und der damit einhergehenden Zerstorung ihres Lebensraumes Daruber hinaus werden sie manchmal wegen ihres Felles oder Fleisches gejagt Dennoch sind Sakis relativ weit verbreitet und weniger gefahrdet als andere Primatenarten die IUCN listet nur eine der funf Arten als gefahrdet Systematik BearbeitenDie Sakis bilden zusammen mit den Springaffen den Bartsakis und den Uakaris die Familie der Sakiaffen Pitheciidae Der Mammaloge Philip Hershkovitz unterschied 1987 funf Sakiarten den Weisskopfsaki mit zwei Unterarten P pithecia pithecia und P pithecia chrysocephala den Monchsaffen ebenfalls mit zwei Unterarten P monachus monachus und P monachus milleri den Kahlgesichtigen Saki auch zwei Unterarten P irrorata irrorata und P irrorata vanzolinii sowie den Aquatorial Saki P aequatorialis und den Blonden Monchsaffen P albicans 2 Der wissenschaftliche Name ist aus dem griechischen Wort fur Affe gebildet 3 nbsp Die Verbreitungsgebiete der Sakiaffen in Amazonien 1 Pithecia pithecia Pithecia chrysocephala Pithecia albicans Pithecia cazuzai Pithecia hirsuta Pithecia aequatorialis Pithecia napensis Pithecia milleri Pithecia isabela Pithecia monachus Pithecia inusta Rot umrandet die irrorata Gruppe Nacktgesichtsakis Pithecia irrorata Pithecia mittermeieri Pithecia pissinattii Pithecia rylandsi Pithecia vanzoliniiDie Regenwaldexpertin und Primatologin Laura K Marsh veroffentlichte im Jahr 2014 eine Revision der Sakis in der sie 16 teilweise sehr ahnliche Arten unterschied die funf vorher registrierten drei revalidierte ehemals als Synonymbeschreibungen angesehene Formen drei die vom Rang einer Unterart in den Artrang erhoben wurden und funf neu beschriebene Arten Die Revision erfolgte aufgrund von Untersuchungen von 876 Hauten und 690 Schadeln die in 36 Museen in 17 Landern in Nordamerika Sudamerika Europa und Japan aufbewahrt werden sowie mit Hilfe hunderter von Fotos von wildlebenden und in Gefangenschaft gehaltener Sakis Genanalysen erfolgten nicht Die Autorin ging bei ihrer Arbeit davon aus dass die grossen Flusse Amazoniens gemass der River Barrier Hypothese nicht von den Affen uberquert werden konnen und somit als Barrieren fur eine allopatrische Artbildung fungieren ahnlich wie es schon bei anderen Affengruppen festgestellt und durch Genanalysen bestatigt wurde 1 2019 schaute sich eine Gruppe von Wissenschaftlern der American Society of Mammalogists das Material ebenfalls an nachdem aufgefallen war dass Merkmale und Verbreitungsgebiete fur die neu vorgeschlagenen Arten nicht gut definiert worden waren Sie befassten sich mit der irrorata Artengruppe und konnten statt funf Arten nur zwei klar morphologisch und geografisch trennbare Arten nachweisen Pithecia irrorata Syn mittermeieri rylandsi und pissinattii und Pithecia vanzolinii 4 Arten Bearbeiten pithecia Gruppe Weisskopfsaki P pithecia Goldgesichtsaki P chrysocephala monachus Gruppe Aquatorial Saki P aequatorialis Blonder Monchsaffe oder Schwarzrucken Monchsaffe P albicans Cazuza Saki Pithecia cazuzai Haariger Saki Pithecia hirsuta Spix Saki Pithecia inusta Isabel Saki Pithecia isabela Monchsaffe P monachus Millers Monchsaffe P milleri Napo Saki Pithecia napensis irrorata Gruppe Kahlgesichtiger Saki P irrorata Mittermeier Nacktgesichtsaki P mittermeieri umstrittene Art Pissinatti Saki Pithecia pissinattii umstrittene Art Rylands Saki Pithecia rylandsi umstrittene Art Vanzolinis Kahlgesichtiger Saki Pithecia vanzolinii Im brasilianischen Bundesstaat Rondonia in der Nahe der Jirau Talsperre gibt eine weitere bisher wissenschaftlich nur wenig untersuchte Sakiform Dabei konnte es sich um eine weitere Art handeln oder um Hybriden Im englischen wird die Form als Jamarisaki bezeichnet 5 Die Bartsakis unter anderem mit dem Weissnasensaki und dem Satansaffen gehoren zoologisch nicht zur Gattung der Sakis sondern bilden eine eigene Gattung Chiropotes Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sakis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Laura K Marsh 2014 A Taxonomic Revision of the Saki Monkeys Pithecia Desmarest 1804 Neotropical Primates 21 1 1 163 Philip Hershkovitz The taxonomy of south American sakis genus Pithecia Cebidae Platyrrhini A preliminary report and critical review with the description of a new species and a new subspecies American Journal of Primatology 1987 doi 10 1002 ajp 1350120402 Adrian A Barnett The Meanings of Cacajao and Uacari Folk Etymology in Neotropical Primate Taxonomy In Neotropical Primates 2009 S 147 152 doi 10 1896 1413 4705 12 3 147 englisch bioone org Jose Eduardo Serrano Villavicencio Cindy M Hurtado Rafaela L Vendramel Fabio Oliveira do Nascimento 2019 Reconsidering the taxonomy of thePithecia irrorataspecies group Primates Pitheciidae Journal of Mammalogy 100 1 130 141 doi 10 1093 jmammal gyy167 Marsh 2014 S 152 154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sakis amp oldid 236779523