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Die Uakaris oder Kurzschwanzaffen Cacajao sind eine Primatengattung aus der Familie der Sakiaffen Pitheciidae innerhalb der Neuweltaffen Sie sind durch das unbehaarte Gesicht und den kurzen Schwanz charakterisiert und leben im nordwestlichen Sudamerika UakarisNovae Kahlkopf Uakari Cacajao novaesi SystematikUnterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Sakiaffen Pitheciidae Unterfamilie PitheciinaeGattung UakarisWissenschaftlicher NameCacajaoLesson 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Nahrung 5 Fortpflanzung 6 Systematik 7 Gefahrdung 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenUakaris sind mit einer Kopfrumpflange von 30 bis 57 Zentimetern die grossten Vertreter der Sakiaffen Einzigartig unter den Neuweltaffen ist ihr verkurzter Schwanz der stets weniger als die Halfte der Korperlange ausmacht und 13 bis 21 Zentimeter misst Das Gewicht betragt 2 7 bis 3 5 Kilogramm wobei Mannchen etwas schwerer als Weibchen werden Das auffalligste Merkmal der Uakaris ist ihr haarloses Gesicht das an einen verschrumpelten Menschenkopf erinnert und je nach Art rot oder schwarz gefarbt ist Der Rest des Korpers ist mit langem dichtem Fell bedeckt das insbesondere im Schulterbereich mantelartig verlangert ist Seine Farbung variiert von weissgrau uber braun bis schwarz manchmal ist das Ruckenfell anders gefarbt als der Rest des Korpers Als Anpassung an ihre spezialisierte Ernahrung sind die Schneidezahne schmal und ragen nach vorne Die Eckzahne sind vergrossert die Molaren Zahn hingegen eher klein und niederkronig Verbreitung und Lebensraum BearbeitenUakaris kommen im nordlichen Sudamerika vor ihr Verbreitungsgebiet umfasst das sudostliche Kolumbien das sudliche Venezuela das ostliche Peru und das westliche Brasilien Ihr Lebensraum sind Walder wobei sie haufig in saisonal uberfluteten Habitaten Varzea oder Igapo zu finden sind Lebensweise BearbeitenWie die meisten Neuweltaffen sind Uakaris tagaktive Baumbewohner Im Geast bewegen sie sich entweder auf allen vieren oder springend fort In der Regenzeit halten sie sich ausschliesslich in den Baumen auf kommen aber in der Trockenzeit auch auf den Boden um dort ihre Nahrung zu suchen Sie leben in Gruppen die sich aus mehreren Mannchen und Weibchen und den gemeinsamen Jungtieren zusammensetzen Ublicherweise umfassen diese 15 bis 30 Tiere manchmal auch mehr Zur Nahrungssuche teilen sie sich haufig in Untergruppen auf um zur Nachtruhe wieder zusammenzukommen Fission Fusion Organisation Die Streifgebiete konnen sehr gross sein und 500 bis 600 Hektar umfassen Sie kommunizieren mit einer Reihe von Lauten auch die gegenseitige Fellpflege spielt eine Rolle Generell zeigen sie Gruppenmitgliedern gegenuber wenig aggressives Verhalten Nahrung BearbeitenDie Nahrung der Uakaris besteht vorwiegend aus hartschaligen Fruchten und Samen zusammen etwa 85 Daneben nehmen sie auch Bluten und Insekten zu sich Aufgrund dieser spezialisierten Nahrung haben sie in ihrem Verbreitungsgebiet wenig Nahrungskonkurrenten Fortpflanzung BearbeitenAlle zwei Jahre bringt das Weibchen nach rund sechsmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt Die Mannchen kummern sich nicht um den Nachwuchs Jungtiere werden spatestens im zweiten Lebensjahr entwohnt Weibchen sind mit drei Mannchen mit sechs Jahren geschlechtsreif In menschlicher Obhut konnen Uakaris uber 30 Jahre alt werden Systematik BearbeitenDie Uakaris werden in die Familie der Sakiaffen Pitheciidae eingeordnet Ihre nachsten Verwandten durften die Bartsakis Chiropotes sein die eine ahnliche Spezialisierung auf hartschalige Nahrung und ein ahnliches Sozialverhalten zeigen Der Name Uakari stammt aus einer Tupi Sprache Der wissenschaftliche Name Cacajao entstammt der Bare Sprache und konnte lautmalerisch vom Kontaktruf des Schwarzen Uakaris abgeleitet sein 1 Bis vor kurzem ging man von zwei Uakari Arten aus dem Kahlkopf Uakari und dem Schwarzen Uakari Eine Studie von Jean Boubli aus dem Jahr 2008 teilte jedoch die Schwarzen Uakaris auf drei Arten auf 2 Im Mai 2022 wurde die neue Art Cacajao amuna beschrieben und dabei bekamen die vier Unterarten des Kahlkopf Uakari den Rang eigenstandiger Arten so dass es jetzt insgesamt acht Uakari Arten gibt 3 nbsp Die Verbreitungsgebiete der 8 UakariartenSchwarze Uakaris 2 Der Schwarzkopf Uakari Cacajao melanocephalus ist dreifarbig und zeigt neben Schwarz und Braun im Bereich der Schultern und des Ruckens ein deutliches Goldgelb Der Neblina Uakari Cacajao hosomi ist die grosste Art der schwarzen Uakaris und uberwiegend schwarz gefarbt der mittlere und hintere Ruckenbereich der Schwanz sowie Arme und Beine sind rotlichbraun Der Araca Uakari Cacajao ayresi ist dunkler gefarbt die rotbraunen Anteile sind nahezu dunkelbraun Kahlkopf Uakaris 3 Der Weisse Kahlkopf Uakari Cacajao calvus ist durch ein weissliches Fell charakterisiert Der Rote Kahlkopf Uakari Cacajao rubicundus weist ein rotes oder rotbraunes Fell auf Der Novae Kahlkopf Uakari Cacajao novaesi ist durch ein orangegelbes Fell mit helleren Schultern gekennzeichnet Der Ucayali Kahlkopf Uakari Cacajao ucayalii hat ein rotliches rotlich oranges oder rotlich kastanienfarbes Fell Cacajao amuna ist fast vollig weiss gefarbt 3 Gefahrdung BearbeitenUakaris werden mancherorts wegen ihres Fleisches gejagt oder weil man sie zu Haustieren macht Eine weitere Bedrohung stellt der Verlust ihres Lebensraumes durch die Rodung der Walder dar Laut IUCN sind drei der vier Arten und Unterarten gefahrdet Einzelnachweise Bearbeiten Adrian A Barnett Cacajao melanocephalus PDF 347 kB Mammalian Species Nr 776 2005 a b Jean P Boubli Maria Nazareth F da Silva Manuella V Amado Tomas Hrbek Francisco Boavista Pontual Izeni P Farias A Taxonomic Reassessment of Cacajao melanocephalus Humboldt 1811 with the Description of Two New Species International Journal of Primatology Bd 29 3 S 723 741 2008 ISSN 0164 0291 a b c Felipe Ennes Silva Joao Valsecchi do Amaral Christian Roos Mark Bowler Fabio Rohe Molecular phylogeny and systematics of bald uakaris genus Cacajao Lesson 1840 Primates Pitheciidae with the description of a new species In Molecular Phylogenetics and Evolution Mai 2022 S 107509 doi 10 1016 j ympev 2022 107509 Literatur BearbeitenJean P Boubli Maria Nazareth F da Silva Manuella V Amado Tomas Hrbek Francisco Boavista Pontual Izeni P Farias A Taxonomic Reassessment of Cacajao melanocephalus Humboldt 1811 with the Description of Two New Species In International Journal of Primatology Bd 29 Nr 3 2008 ISSN 0164 0291 S 723 741 2008 Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Uakaris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Uakaris amp oldid 232891761