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Die Springaffen Callicebinae sind eine Unterfamilie aus der Familie der Sakiaffen Pitheciidae mit rund 35 Arten Es sind kleine waldbewohnende vorwiegend fruchtefressende Primaten die allesamt in Sudamerika leben SpringaffenWeissschwanz Springaffe Plecturocebus discolor SystematikOrdnung Primaten Primates Unterordnung Trockennasenprimaten Haplorrhini Teilordnung Affen Anthropoidea ohne Rang Neuweltaffen Platyrrhini Familie Sakiaffen Pitheciidae Unterfamilie SpringaffenWissenschaftlicher NameCallicebinaePocock 1925Weissohr Springaffe Callicebus donacophilus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Gefahrdung 6 Systematik und Arten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenSpringaffen erreichen eine Kopfrumpflange von 23 bis 46 Zentimeter der Schwanz ist langer als der Korper und misst 26 bis 56 Zentimeter Das Gewicht betragt etwa 0 5 bis 1 5 Kilogramm der Geschlechtsdimorphismus beim Gewicht ist nur schwach ausgepragt Die einzelnen Arten variieren erheblich in ihrer Grosse und Fellfarbung ahneln sich jedoch im Korperbau Das Fell ist lang und weich es ist meist rotlich braunlich oder schwarz gefarbt und an der Unterseite heller Einige Arten haben ein helles Halsband oder eine auffallige Backenbehaarung Der Schwanz ist durchgehend behaart und kann nicht zum Greifen verwendet werden Die Hinterbeine sind als Anpassung an die springende Fortbewegung verlangert der Kopf ist klein und rundlich Verbreitung und Lebensraum BearbeitenSpringaffen leben in Sudamerika sie haben ein zweigeteiltes Verbreitungsgebiet Die Mehrzahl der Arten lebt im Amazonasbecken vom sudlichen Kolumbien und dem ostlichen Ecuador uber das westliche und mittlere Brasilien bis Bolivien und das nordliche Paraguay Die zweite Gruppe kommt geographisch isoliert im sudostlichen Brasilien vor Lebensraum dieser Tiere sind zumeist Walder wobei sie je nach Art in verschiedenen Waldtypen leben konnen Lebensweise und Ernahrung BearbeitenSpringaffen sind tagaktive Baumbewohner Ihren Namen tragen sie weil sie aus der Kletterposition bei der sie Aste mit allen vier Gliedmassen umfassen mit ihren starken Hinterbeinen muhelos zu anderen Asten springen konnen Neben der nachtlichen Schlafphase fur die sie sich ins dichte Gestrupp zuruckziehen halten sie auch eine Mittagsruhe Springaffen sind territoriale Tiere Sie leben in Familiengruppen die aus einem Mannchen einem Weibchen und dem gemeinsamen Nachwuchs bestehen und zwei bis sieben Tiere umfassen konnen Die beiden Partner leben monogam sie bleiben oft ihr Leben lang beisammen Die Reviere haben eine Grosse von 3 bis 24 Hektar Mit morgendlichen Duettgesangen markieren die Tiere ihr Territorium Diese Gesange dauern bis zu 10 Minuten und werden von Nachbarpaaren beantwortet Notigenfalls wird das Revier auch aggressiv gegenuber Eindringlingen verteidigt Die Fellpflege und die Kommunikation mit einer Vielzahl von Lauten sind wichtig fur den Zusammenhalt der Gruppe Oft sieht man auch Paare mit ineinander verschlungenen Schwanzen sitzen oder schlafen Die Hauptnahrung der Springaffen besteht aus Fruchten Daneben nehmen sie auch Blatter Samen und andere Pflanzenteile sowie Insekten und andere Kleintiere zu sich Fortpflanzung BearbeitenDas Weibchen bringt nach rund funf bis sechsmonatiger Tragzeit ein einzelnes Jungtier zur Welt Der Vater ubernimmt die Hauptsorge fur das Junge er kummert sich um es tragt es und bringt es der Mutter nur zum Saugen Mit funf Monaten werden die Jungtiere entwohnt mit rund einem Jahr sind Springaffen ausgewachsen und mit zwei bis drei Jahren verlassen sie ihre Familiengruppe um eine eigene zu grunden Im Zoo konnen diese Tiere ein Alter von uber 25 Jahren erreichen Gefahrdung BearbeitenDie Hauptbedrohung der Springaffen geht von der Zerstorung ihres Lebensraumes aus Dabei sind die Arten die in den atlantischen Kustenwaldern Brasiliens leben besonders betroffen da diese Walder zu einem Grossteil bereits abgeholzt wurden In geringem Ausmass werden auch einzelne Arten bejagt Insgesamt neun Arten gelten laut IUCN als gefahrdet oder bedroht Systematik und Arten BearbeitenDie Springaffen werden als eigene Unterfamilie Callicebinae der Familie der Sakiaffen Pitheciidae zugeordnet Eng verwandt mit ihnen sind moglicherweise die ausgestorbenen Antillenaffen Xenotrichini Der ausgestorbene Jamaika Affe Xenothrix mcgregori gehort als Schwestergruppe der Springaffengattung Cheracebus zu den Springaffen 1 Die genaue Anzahl der Arten hat sich im Laufe der Zeit standig erhoht Wahrend fruhere Werke nur drei Arten erwahnten gehen man heute von etwa 30 Arten aus Gehorten fruher alle Arten zur Gattung Callicebus so wurden 2016 zwei weitere Gattungen eingefuhrt Die Trennung der drei Springaffengattungen erfolgte im mittleren und spaten Miozan 2 nbsp MaskenspringaffeGattung Callicebus umfasst heute nur noch die ehemalige C personatus Gruppe Zu dieser Gattung gehoren die grossten Springaffenarten Es sind meist graubraune Tiere mit dunklem Kopf und dunklen Handen und Fussen Sie leben als einzige Springaffen in Sudostbrasilien 2 Nordbahia Springaffe Callicebus barbarabrownae Coimbra Springaffe Callicebus coimbrai Sudbahia Springaffe Callicebus melanochir Schwarzstirn Springaffe Callicebus nigrifrons Maskenspringaffe Callicebus personatus Gattung Cheracebus bis 2016 C torquatus Gruppe in Callicebus Diese Gattung umfasst eher grosse Vertreter und ist die Schwestergattung der beiden anderen Springaffengattungen Sie sind meist einfarbig rotlich oder dunkel und haben ein auffalliges weisses oder gelbes Halsband Diese Arten leben im nordwestlichen Amazonasbecken westlich von Rio Negro und Rio Branco sudlich des Amazonas oft sympatrisch mit einer Art aus der Gattung Plecturocebus 2 nbsp Lucifer SpringaffeCheracebus aquinoi Lucifer Springaffe Cheracebus lucifer Schwarzer Springaffe Cheracebus lugens Schwarzhand Springaffe Cheracebus medemi Rotkopf Springaffe Cheracebus regulus Halsband Springaffe oder Witwenaffe Cheracebus torquatus Gattung Plecturocebus kommt im Amazonasbecken sudlich von Amazonas und Rio Napo im Westen bis in das Tiefland von Bolivien und den Nordwesten Paraguays vor 2 P donacophilus Gruppe Diese Gruppe umfasst die kleinsten Springaffen Sie sind meist grau gefarbt nbsp Weissohr SpringaffeWeissohr Springaffe Plecturocebus donacophilus Rio Beni Springaffe Plecturocebus modestus Anden Springaffe Plecturocebus oenanthe Beni Springaffe Plecturocebus olallae Weissmantel Springaffe oder Weisser Springaffe Plecturocebus pallescens Brauner Urubamba Springaffe Plecturocebus urubambensis 3 P moloch Gruppe Diese Gruppe umfasst mittelgrosse meist grau gefarbte Tiere die manchmal mit auffalligen roten Backenhaaren versehen sind nbsp Plecturocebus grovesiMadidi Springaffe Plecturocebus aureipalatii Baptistasee Springaffe Plecturocebus baptista Prinz Bernhard Springaffe Plecturocebus bernhardi Brauner Springaffe Plecturocebus brunneus Caqueta Springaffe Plecturocebus caquetensis 4 Braunbauch Springaffe Plecturocebus caligatus Dunkelgrauer Springaffe Plecturocebus cinerascens Roter Springaffe Plecturocebus cupreus Weissschwanz Springaffe Plecturocebus discolor Hershkovitz Springaffe Plecturocebus dubius Groves Springaffe Plecturocebus grovesi 5 Hoffmanns Springaffe Plecturocebus hoffmannsi Feuerschwanziger Springaffe Plecturocebus miltoni 6 Rotbauch Springaffe oder Sumpfspringaffe Plecturocebus moloch Weissstirn Springaffe Plecturocebus ornatus Parecis Springaffe Plecturocebus parecis 7 Stephen Nash Springaffe Plecturocebus stephennashi Toppini Springaffe Plecturocebus toppini 3 Vieira Springaffe Plecturocebus vieirai 8 Xenothrix 1 Jamaika Affe Xenothrix mcgregori Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2003 ISBN 3 540 43645 6 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Marc G M van Roosmalen Tomas van Roosmalen und Russell A Mittermeier A Taxonomic Review of the Titi Monkeys Genus Callicebus Thomas 1903 with the Description of two New Species Callicebus bernhardi and Callicebus stepehnnashi from Brazilian Amazonia In Neotropical Primates 10 ISSN 1413 4703 2002 S 1 52 PDF 2 84 MB Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b Roseina Woods Samuel T Turvey Selina Brace Ross D E MacPhee Ian Barnes Ancient DNA of the extinct Jamaican monkey Xenothrix reveals extreme insular change within a morphologically conservative radiation Proceedings of the National Academy of Sciences 2018 201808603 DOI 10 1073 pnas 1808603115 a b c d Hazel Byrne Anthony B Rylands Jeferson C Carneiro Jessica W Lynch Alfaro Fabricio Bertuol Maria N F da Silva Mariluce Messias Colin P Groves Russell A Mittermeier Izeni Farias Tomas Hrbek Horacio Schneider Iracilda Sampaio and Jean P Boubli Phylogenetic relationships of the New World titi monkeys Callicebus first appraisal of taxonomy based on molecular evidence Frontiers in Zoology 13 2016 10 DOI 10 1186 s12983 016 0142 4 a b Jan Vermeer and Julio C Tello Alvarado The Distribution and Taxonomy of Titi Monkeys Callicebus in Central and Southern Peru with the Description of a New Species Memento des Originals vom 8 Juli 2015 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot static1 1 sqspcdn com Primate Conservation 2015 29 Defler et al 2010 Callicebus caquetensis A New and Critically Endangered Titi Monkey from Southern Caqueta Colombia Primate Conservation 136211 Primate Conservation 136211 Primate Conservation 136211 PDF Memento des Originals vom 23 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www primate sg org Jean P Boubli et al On a new species of titi monkey Primates PlecturocebusByrne et al 2016 from Alta Floresta southern Amazon Brazil Molecular Phylogenetics and Evolution November 2018 doi 10 1016 j ympev 2018 11 012 Julio Cesar Dalponte Felipe Ennes Silva Jose de Sousa e Silva Junior New species of titi monkey genus Callicebus Thomas 1903 Primates Pitheciidae from southern Amazonia Brazil Papeis Avulsos de Zoologia Volume 54 32 457 472 2014 Almerio Camara Gusmao Mariluce Rezende Messias Jeferson Costa Carneiro Horacio Schneider Thiago Bento de Alencar Armando Muniz Calouro Julio Cesar Dalponte Fabio de Souza Mattos Stephen F Ferrari Gerson Buss Renata Bocorny de Azevedo Eduardo Marques Santos Junior Stephen D Nash Anthony B Rylands and Adrian A Barnett A New Species of Titi Monkey Plecturocebus Byrne et al 2016 Primates Pitheciidae from Southwestern Amazonia Brazil Primate Conservation 33 2019 S 1 15 Gualdo Barros Juliana Nacimento Fabio Oliveira do and Amaral Marilia Kerr do A new species of Callicebus Thomas 1903 Primates Pitheciidae from the states of Mato Grosso and Para Brazil Pap Avulsos Zool Sao Paulo 2012 vol 52 n 23 pp 261 279 ISSN 0031 1049 doi 10 1590 S0031 10492012002300001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Springaffen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Callicebus Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Springaffen amp oldid 235152466