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Die Kirche St Barthelemy ndl Sint Bartolomeuskerk ist eine romanische Kirche aus dem 11 und 12 Jahrhundert in der belgischen Stadt Luttich Sie ist dem Hl Bartholomaus geweiht St Barthelemy Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Westwerk 3 Innenraum 4 Taufbecken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Vorgangerbau der heutigen Kirche wurde am Anfang des 11 Jahrhunderts gestiftet durch Godescalc de Morialme Propst der Lambertuskathedrale von Luttich Es handelte sich um eine Kollegiatkirche fur zunachst zwolf Kanoniker Nach 1025 wurde diese Zahl auf zwanzig 1043 sogar auf dreissig erhoht Die Einweihung dieser Kirche die damals noch ausserhalb der Stadtmauern lag erfolgte 1015 durch den Furstbischof von Luttich Balderich II und durch Heribert Erzbischof von Koln Von diesem Vorgangerbau ist nichts erhalten geblieben Der archaologische Befund weist jedoch darauf hin dass diese Kirche vermutlich ostlich des Chors uber eine Aussenkrypta verfugte ahnlich der St Amelbergabasilika in Susteren Der alteste Teil der heutigen Kirche ist der viereckige Chorraum im Osten der Kirche aus dem Ende des 11 Jahrhunderts Anders als die restliche Kirche ist er in Kohlensandstein errichtet Das Querhaus und das Mittelschiff datieren aus dem 12 Jahrhundert Mit der Fertigstellung des Westwerks wurde der Bau im Jahre 1180 im Wesentlichen abgeschlossen Im 18 Jahrhundert wurden der Kirche zwei weitere Seitenschiffe hinzugefugt so dass sie nun insgesamt funfschiffig war Spater in diesem Jahrhundert 1782 wurde das Westwerk durch ein klassizistisches Portal durchbrochen Dabei wurden vermutlich auch einige der Fenster vermauert und uber dem Portal ein Okulus erganzt Im 19 Jahrhundert erhielten die Turmhelme ihre heutige rhombische Form die typisch fur das Rheinland ist Abtei Maria Laach St Aposteln in Koln Zwischen 1999 und 2005 wurde die Kirche nach dem Vorbild des Limburger Doms neu gestrichen Westwerk Bearbeiten nbsp Westwerk der KircheDas blockartige Westwerk der Kirche ist 22 m hoch 28 m breit und 12 m tief Es besteht aus drei Stockwerken von gleicher Hohe Das untere und obere Stockwerk weisen Verzierungen durch Lisenen und Bogenfriese auf im mittleren Stockwerk finden sich Blendarkaden auf kleinen Saulchen aus Kalkstein Aus dem Westwerk wachsen die beiden viereckigen Turme empor die ebenfalls durch Lisenen und Bogenfriese gegliedert werden Im Inneren ist das Westwerk in drei Raume unterteilt Der zentrale Chorraum wird durch zwei kleinere rechteckige Raume flankiert die in der ersten Etage durch drei Rundbogen vom Westchor getrennt sind Im Unterschied zu vielen anderen Westwerken der Region Liebfrauenkirche und Servatiusbasilika in Maastricht fehlt hier im Inneren ein zentraler Raum oder eine Kapelle Dennoch ist die Ahnlichkeit des Westwerks mit dem der Servatiusbasilika sehr gross Sowohl die Proportionen die Bauformen als auch die Dekorationen stimmen nahezu uberein Angesichts des hoheren Alters der Servatiuskirche liegt nahe dass sie als Vorbild gedient hat Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum nach Osten nbsp Innenraum nach Westen mit OrgelDas Innere der Kirche wurde im 18 Jahrhundert barock Stuck Vergoldungen Einbau des neuen Hochaltars umgestaltet wobei der Stutzenwechsel beibehalten wurde Im Bereich des Westwerks wurden die barocken Hinzufugungen bei der letzten Restaurierung zum grossen Teil wieder entfernt Die Orgel wurde 1848 bis 1851 durch die O Orgelbauer Merklin amp Schutze Brussel erbaut Das Instrument hat 40 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch mit Barker Maschinen die Registertrakturen und Koppeln sind mechanisch Die Orgel wurde 2014 durch die Werkstatt Orgelbau Schumacher in Eupen einer umfangreichen Restaurierung unterzogen bei der die klangliche Asthetik der Merklin Orgel aus der Mitte des 19 Jahrhunderts angestrebt wurde 1 2 I Grand Orgue C g3Principal 16 Montre 8 Bourdon 8 Flute 8 Viole de gambe 8 Prestant 4 Flute 4 Nasard 2 2 3 n Doublette 2 Fourniture III IVCornet VTrompette 16 Trompette 8 Clairon 4 II Positif C g3Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Salicional 8 Voix celeste 8 Prestant 4 Flute traversiere 4 Flageolet 2 Plein jeu IIITrompette 8 Euphone 8 II Recit expressif C g3Bourdon 8 Dolce 8 Cor de chamois 8 n Fugara 4 Flute 4 Cornet II IIIBasson Hautbois 8 Voix humaine 8 Tremolo Pedale C f1Violon 16 Soubasse 16 Flute 8 Bourdon 8 n Bombarde 16 Trompette 8 Clairon 4 Koppeln II I III II I P II P III P Anmerkung n nachtraglich hinzugefugtes Register 2014 Taufbecken Bearbeiten nbsp TaufbeckenDas beruhmteste Kunstwerk in der Kirche ist das Taufbecken von Reiner von Huy einem Bronzegiesser der im 1 Viertel des 12 Jahrhunderts in Luttich lebte Das Taufbecken das ca 1107 1125 durch Abt Hellinus fur die Kirche Notre Dame aux Fonts in Luttich in Auftrag gegeben wurde steht seit 1803 in der Kirche St Barthelemy und ist das einzige mit Sicherheit diesem Kunstler zuordenbare Werk Das becherformige messingfarbene und durch Taufszenen verzierte Becken wird getragen durch 10 ursprunglich zwolf Ochsen Der Deckel vermutlich mit Abbildungen von Aposteln und Propheten ging im 18 Jahrhundert verloren als das Becken vor den franzosischen Revolutionstruppen in Sicherheit gebracht werden musste Die einzelnen Taufszenen werden durch Abbildungen von Baumen voneinander getrennt Man erkennt die Taufe Jesu im Jordan die Predigt Johannes des Taufers in der Wuste die Taufe von zwei Katechumenen die Taufe des romischen Hauptmanns Kornelius und die Taufe des griechischen Philosophen Craton Durch die plastische monumental wirkende Ausarbeitung und die lebensnahe Darstellung der Bewegung die Einflusse der antiken Kunst nahelegen stellt das Taufbecken einen Hohepunkt der Maaslandischen Kunst und ein Vorbild fur die Hochmittelalterliche Renaissance dar In den 1970er Jahren wurde es den Zeven wonderen van Belgie zugeordnet Daruber hinaus erfullt das Taufbecken noch heute seine Funktion bei der Taufe Literatur BearbeitenJ J M Timmers De kunst van het Maasland dl 1 De Romaanse periode Assen 1971 Rijn en Maas Kunst en Cultuur 800 1400 Tentoonstellingscatalogus Keulen en Brussel 1972 S Collon Gevaert Histoire des arts du metal en Belgique 1951 S Collon Gevaert Art roman dans la vallee de la Meuse au XIe et XIIe siecles 1962 Peter Lasko Ars Sacra 800 1200 Penguin History of Art nu Yale 1972 J J M Timmers Kunst van het Maasland 1971 Peter Xhayet Robert Halleux Hrsg Etudes sur les fonts baptismaux de Saint Barthelemy a Liege Editions du CEFAL 2006 online tekst op Google Books Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Barthelemy Luttich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KircheEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zu den Orgeln Abgerufen am 11 Mai 2019 franzosisch vgl auch die ausfuhrlichen Informationen einschliesslich Disposition franzosisch Guido Schumacher Restaurierung der Orgel von 2014 Memento des Originals vom 4 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgel schumacher com50 6479 5 5828 Koordinaten 50 38 52 4 N 5 34 58 1 O Normdaten Geografikum GND 4223852 3 lobid OGND AKS LCCN n84188495 VIAF 244616120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saint Barthelemy Luttich amp oldid 231992110