Saint-André-lez-Lille (niederländisch Sint Andries bij Rijssel), lokal knapp als Saint-André bezeichnet, ist eine französische Gemeinde mit 13.004 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Nord in der Region Nord-Pas-de-Calais.
Saint-André-lez-Lille | |
---|---|
Staat | Frankreich |
Region | Hauts-de-France |
Département (Nr.) | Nord (59) |
Arrondissement | Lille |
Kanton | Lille-1 |
Gemeindeverband | Métropole Européenne de Lille |
Koordinaten | 50° 40′ N, 3° 3′ O |
Höhe | 16–22 m |
Fläche | 3,16 km² |
Einwohner | 13.004 (1. Januar 2020) |
Bevölkerungsdichte | 4.115 Einw./km² |
Postleitzahl | 59350 |
INSEE-Code | 59527 |
Website | http://www.villesaintandre.fr/ |
Kirche Saint-André |
Geographie Bearbeiten
Saint-André-lez-Lille (wörtlich: Saint-André-bei-Lille) liegt im Kanton Lille-Ouest (Lille West), der zum Arrondissement Lille gehört. Die Nachbargemeinden sind: Lille, La Madeleine, Lambersart, Marquette-lez-Lille, Verlinghem und Wambrechies.
Angrenzende Gemeinden Bearbeiten
Geschichte Bearbeiten
Während des Baus der Eisenbahnstrecke Lille–Dünkirchen wurden im 19. Jahrhundert eine Steinaxt und Töpfereifragmente im Gebiet von Saint-André entdeckt. Diese Spuren der Vergangenheit bestätigen die Ansiedlung von Galliern im heutigen Stadtgebiet.
Das Wasser des Unterlaufs der Deûle und anderer Flüsse der Region wirkten anziehend auf die Gallier, weil ihnen dadurch Fischfang und Jagd möglich waren.
Später, während die Region zum Frankenreich gehörte, organisierten sich die ersten Bewohner der Gegend in kleinen Gemeinschaften zum Zweck der Rodung und der Urbarmachung des Landes.
Nach und nach bevölkerte sich das Gebiet, Brücken wurden über die Flüsse gebaut, und ein erstes Schloss entstand auf einer Insel (altfranzösisch: „L’Isle“) der Deûle, was sich, auch sprachlich, zum späteren „Lille“ entwickelte. Der Reichtum des Landes, verbunden mit dem Fleiß der Einheimischen, führte zur Entwicklung eines Handelsplatzes, der nicht mehr aufhörte, zu prosperieren.
Wappen Bearbeiten
Das Wappen von Saint-André ist quergeteilt. Oben auf rotem Hintergrund in Gold die Pforte der Abtei von Marquette (Nachbarort) und unten auf blauem Hintergrund drei Hermelinmäntel, die jeweils durch ein vertikal angeordnetes Schwert veredelt werden, im Original lautet die Blasonierung: „Coupé, en chef: de gueules à la porte de l’abbaye de Marquette d’or, et en pointe: d’azur aux trois manteaux d’hermine soutenus chacun par une épée en pal rangées en fasce.“ |
Demographie Bearbeiten
Demographische Entwicklung Bearbeiten
Die Entwicklung der Einwohnerzahl seit 1793 ist dank der seitdem in Saint-André-lez-Lille durchgeführten Volkszählungen bekannt.
Jahr | 1793 | 1821 | 1851 | 1872 | 1901 | 1911 | 1936 | 1946 | 1962 | 1975 | 1990 | 1999 | 2010 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohnerzahl | 290 | 437 | 940 | 1761 | 3509 | 5050 | 6476 | 6410 | 10.070 | 12.443 | 10.098 | 10.112 | 11.336 |
Quelle |
Alterspyramide Bearbeiten
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
- Der Pavillon Louis XVI in der Rue Vauban aus dem 18. Jahrhundert wurde 1921 als Monument historique unter Denkmalschutz
gestellt.
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Saint-André-lez-Lille
Städtepartnerschaften Bearbeiten
Es bestehen Städtepartnerschaften mit
Religion Bearbeiten
Das Mutterhaus des Nonnenordens der Bernhardinerinnen von Esquermes, eines Zweigs der Zisterzienserinnen, befindet sich in Saint-André-lez-Lille. Insgesamt leben mehr als 40 Ordensschwestern im Kloster Notre-Dame de la Plaine, das auch einen Kindergarten und eine Grundschule beherbergt.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Pierre Werner (1913–2002), luxemburgischer und europäischer Staatsmann, einer der Väter der Gemeinschaftswährung Euro, war aus Saint-André gebürtig.
Literatur Bearbeiten
- Le Patrimoine des Communes du Nord. Flohic Editions, Band 2, Paris 2001, ISBN 2-84234-119-8, S. 1069–1071.
Weblinks Bearbeiten
- Offizielle Website der Stadt Saint-André-lez-Lille (französisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- De Nederlanden in Frankrijk, Jozef van Overstraeten, 1969
- ↑ Ville de Saint-André: Les origines (französisch), offizielle Website der Stadt Saint-André zu den Ursprüngen der Stadtgeschichte, abgerufen am 18. Januar 2013
- Ville de Saint-André: Le blason (französisch), offizielle Website der Stadt Saint-André zum Stadtwappen, abgerufen am 18. Januar 2013
- École des hautes études en sciences sociales (EHESS): Des villages de Cassini aux communes d'aujourd'hui (französisch), abgerufen am 18. Januar 2013
- Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE): (Memento des vom 21. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 738 kB) (französisch), abgerufen am 18. Januar 2013
- Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE): (Memento des vom 20. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch),
abgerufen am 18. Januar 2013 - Institut national de la statistique et des études économiques (INSEE): Résultats du recensement de la population du Nord en 2007 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch), abgerufen am 18. Januar 2013
- Eintrag Nr. PA00107798 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
- Hinweis im Rahmen des offiziellen Internetauftritts der Stadt Dormagen, abgerufen am 2. Februar 2013
- ↑ Association Saint André-Wieliczka (französisch), Internetauftritt der Gesellschaft, abgerufen am 18. Januar 2013