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Abu l Hasan ʿAli ibn Abi Alhaija ʿAbdallah Saif ad Daula at Taghlibi arabisch أبو الحسن علي بن أبي الهيجاء عبدالله سيف الدولة التغلبي DMG Abu l Ḥasan ʿAli b Abi l Haiǧaʾ Saif ad Daula at Taġlibi 22 Juni 916 9 Februar 967 Aleppo war von 945 bis 967 Emir von Aleppo Er stammte aus dem Geschlecht der Hamdaniden und war ein bedeutender Heerfuhrer gegen die Byzantiner bekannt als Saif ad Daula Schwert des Reiches Sein Hof war ein Zentrum der arabischen Kultur Nach der Eroberung Aleppos durch die Byzantiner 962 verlor die Stadt ihre kulturelle Bedeutung Darstellung Saif ad Daulas und seines Hofs in der Madrider Bilderhandschrift des Skylitzes Inhaltsverzeichnis 1 Politische Lage 2 Fruhe Jahre 3 Arabische Reaktion 4 Niedergang der Macht 5 LiteraturPolitische Lage BearbeitenDer Ruckgang der Schlagkraft des Kalifats der Abbasiden wurde mit der Anarchie in Samara 861 eingeleitet Im Jahr 863 wurde durch die Schlacht am Lalakaon offensichtlich dass die militarische Macht des Emirats von Malatya gebrochen war Langsam liefen byzantinische Gegenangriffe im ostlichen Grenzland an Fruhe Jahre BearbeitenSaif ad Daula geboren als Ali ibn Abdallah war der zweite Sohn von Abdallah Abu l Hayja ibn Hamdan gestorben 929 und Enkel von Hamdan ibn Hamdun ibn al Harith nach dem die Hamdaniden Dynastie benannt wurde Saif ad Daula diente ursprunglich unter seinem alteren Bruder Hassan Nasir ad Daula der als Herrscher von Mossul fruh versuchte seine Unabhangigkeit gegenuber der schwachen Abbasiden Regierung in Bagdad zu etablieren Saif al Daula errang von 938 bis 955 als General ab 945 als herrschender Emir grosse Erfolge an der sudostlichen Grenze von Byzanz Im Jahr 938 schlug eine ostromische Armee unter Johannes Kurkuas den Gegner und eroberte grosse Teile von Iberia Armenien 943 gelang es Kurkuas die Hamdaniden zuruckzuwerfen die Byzantiner ersturmten nacheinander Martyropolis Amida Dara und Nisibis Vor Edessa aufmarschierend erzwangen die Byzantiner von den Arabern die Herausgabe des verlorenen Mandylion ein legendares Abbild Christi 945 legte Konstantin VII die Leitung der Reichspolitik in die Hand des Bardas Phokas des Alteren der wiederum seine drei Sohne mit den wichtigsten Militarkommandos betraute Die Militarreformen in Byzanz brachte ab 956 eine Reihe von Ruckschlagen fur die Macht der Hamdaniden Die Verstarkungen der byzantinischen Ostarmee unter Bardas Phokas des Jungeren dem altesten Sohn des vorigen Oberbefehlshabers in Kilikien eroffnete neue Moglichkeiten Der zum Oberbefehlshaber ernannte General Nikephoros Phokas leitete die byzantinische Gegenoffensive in Anatolien ein Zusammen mit seinem Bruder Leon Phokas und dem armenischen General Johannes Tzimiskes wurden alle bisherigen Erfolge von Saif ad Daula in Kleinasien zunichtegemacht Arabische Reaktion BearbeitenIm Fruhjahr 956 versuchte Saif ad Daula einem geplanten Angriff des Generals Tzimiskes auf Amida zuvorzukommen und fiel ins byzantinische Territorium ein Johannes Tzimiskes griff an einem Pass im Taurus die Truppen Saif ad Daulas von hinten an und schnitt deren Ruckzug ab Im harten Kampf inmitten starker Regenfalle konnten die muslimischen Truppen die Byzantiner aber zuruckwerfen die 4 000 Mann verloren Gleichzeitig gelang es aber einer weiteren sudlicher operierenden Heersaule unter General Leo Phokas in Nordsyrien einzudringen und die Truppen von Abul Asair eines Cousins Saif ad Daulas zu schlagen der zum Schutz von Aleppo zuruckgelassen worden war Im Herbst 956 marschierte Saif ad Daula nach Tarsus um die kilikische Kuste vor Angriffen der byzantinischen Flotte zu decken Anfang 957 wurde Hadath dem Erdboden gleichgemacht Saif ad Daula konnte nicht noch energischer vorgehen weil er eine Verschworung seiner eigenen Offiziere aufdeckte die vorhatten fur Geld an die Byzantinern uberzulaufen Saif ad Daula entsetzte 180 seiner Fuhrer und liess weitere zur Abschreckung verstummeln Im nachsten Fruhjahr drangen Truppen unter Johann Tzimiskes in die Dschazira ein eroberten Dara und erreichten einen Sieg uber eine hamdanidische Armee von 10 000 Mann bei Amida angefuhrt von Saifs Lieblingsgeneral dem Tscherkessen Nadja Zusammen mit Basileios Lekapenos ersturmte Johannes Tzimiskes die Stadt Samosata und fugte den Gegner eine schwere Niederlage zu Die Byzantiner nutzten die militarische Schwache der Hamdaniden auch die folgenden Jahre erfolgreich aus Die Truppen des Befehlshabers Leo Phokas fuhrten 959 einen Feldzug in Richtung auf Kyrrhos durch mehrere Grenzfestungen ergaben sich auf diesem Feldzug Wahrend der Abwesenheit eines Grossteils der byzantinischen Truppen welche Nikephoros Phokas 960 zur Ruckeroberung von Kreta einsetzte versuchte Saif ad Daula die Wiederherstellung seiner fruheren Machtstellung An der Spitze einer grossen Armee brach er wieder in byzantinisches Gebiet ein und plunderte die Festung Charsianon Bei seinem Ruckmarsch wurde seine Armee aber von der Armee unter Leo Phokas abgeschnitten und schwer geschlagen Es gelang Saif ad Daula zu entkommen seine militarische Macht aber war gebrochen Die lokalen Statthalter begannen nun die Auseinandersetzung mit den Byzantinern auf eigene Faust zu organisieren die Autoritat der Hamdaniden wurde zunehmend in Frage gestellt Saif ad Daula erhielt durch Nikephoros Phokas Abwesenheit bis zum Sommer 961 kostbare Zeit um Vorbereitungen fur einen neuen Feldzug zu organisieren Die Byzantiner eroffneten ihren Angriff in den Wintermonaten und nahmen Anazarbos in Kilikien eine Politik der Vertreibung der muslimischen Bevolkerung und der Rechristianisierung wurde eingeleitet Nachdem Nikephoros wahrend des Osterfests die Operationen einstellte erreichte Saif ad Daula kurzfristig neuerlich die direkte Kontrolle uber die Provinz Kilikien Er begann die zerstorten Befestigungen von Anazarbos wieder aufzubauen das Unterfangen blieb jedoch unvollstandig denn Nikephoros anruckende Unterfuhrer zwangen Saif im Herbst die Region wieder zu verlassen Die Byzantiner nahmen im Gegenzug angeblich fast 70 000 Mann stark die Stadte Maras Sisium Duluk und Manbidsch ein und gewannen dadurch die Sicherung der Westdurchlaufe uber das Taurusgebirge Saif ad Daula schickte eine weitere Armee unter Nadja zur Ablenkung nach Norden diese wurde aber von den Byzantinern ignoriert Stattdessen fuhrte der byzantinische General seine Truppen nach Suden und erschien Mitte Dezember 962 plotzlich vor Aleppo Nach dem Sieg uber eine improvisierte Armee vor der Stadtmauer sturmten die Byzantiner die Stadt und plunderten sie mit Ausnahme der Zitadelle Rund 10 000 Einwohner meist junge Manner gingen in Gefangenschaft Zuruckgekehrt liess Saif ad Daula seine halb zerstorte Hauptstadt mit Fluchtlingen aus Chalkis neu bevolkern Niedergang der Macht BearbeitenNach dem Tod des Kaisers Romanos II kehrte Nikephoros nach Konstantinopel zuruck und bestieg den kaiserlichen Thron wahrend Saif ad Daula durch den Beginn einer Halbseitenlahmung an Autoritat verlor Der Emir war kunftig in seiner korperlichen Leistungsfahigkeit ausserst eingeschrankt eine Verschlechterung der Funktion seiner Darm und Harnwege zwang ihn in eine Sanfte Im Herbst 964 versuchte die Hamdaniden die Festungen rund um den Vansee zu nehmen und Martyropolis zuruckzugewinnen waren aber gezwungen sie aufzugeben um einen Aufstand in armenischen Territorium zu unterdrucken Saif ad Daula selbst reiste nach Armenien zu seinem ehemaligen Unterfuhrer Nadja dieser wurde aber im Winter 965 zu Martyropolis ermordet Trotz seiner Krankheit und einer Hungersnot in seinen Domanen organisierte Saif ad Daula 963 drei Kampagnen in Kleinasien Ein Feldzug erreichte sogar die byzantinische Metropole Ikonion Johannes Tzimiskes der als Nachfolger von Nikephoros den Oberbefehl der ostlichen Truppen erhielt reagierte im Winter mit einer gleichzeitigen Invasion von Kilikien Tzimiskes vernichtete eine arabische Armee am Blutacker in der Nahe von Adana belagerte danach aber erfolglos Mopsuestia Im Herbst 964 wurde Mopsuestia nochmals belagert hielt aber wieder stand eine Hungersnot welche die Provinz plagte zwang die Byzantiner sich abermals zuruckzuziehen Kaiser Nikephoros erschien personlich am Kriegsschauplatz und liess die Stadt Mopsuestia ersturmen die Bewohner wurden deportiert Im folgenden Jahr gelang einer byzantinischen Flotte unter Niketas Chalkoutzes die Landung auf Zypern und die Ruckeroberung der Insel damit war die Flankensicherung zur Fortsetzung des Angriffes in Nordsyrien gewahrleistet Am 16 August 965 wurde Tarsus deren Verteidiger freien Abzug nach Antiochien am Orontes garantiert wurde von den Byzantinern zuruckerobert Kilikien wurde wieder byzantinische Provinz und neuerlich christianisiert Saifs letzte Jahre waren von diesen militarischen Niederlagen gepragt seine korperliche Behinderung fuhrte zum Ruckgang seiner Autoritat Die Revolten einiger Garnisonen schwachten die einheitliche Abwehrkraft des gespalteten Emirates Seine Krankheit verhinderte sein personliches Eingreifen Um die notwendigen Gegenmassnahmen zu erreichen ubertrug er seinen Kammerherrn Qarquya die Regentschaft und verbrachte die meiste Zeit seiner letzten Jahre in Martyropolis Er starb Anfang 967 und hinterliess seinem erst 15 jahrigen Sohn Sa d al Daula ein im Burgerkrieg liegendes und sehr geschwachtes Reich Literatur BearbeitenLeon Diakonos Der bleiche Tod der Sarazenen und Johannes Tzimiskes Die Zeit von 959 bis 976 Byzantinische Geschichtsschreiber Bd 10 Ubersetzt von Franz Loretto Verlag Styria Graz 1961 John Julius Norwich Byzanz 800 1071 Band II Bechtermunz Verlag Munchen 2000 S 240 f Ayyildiz Esat 2020 el Mutenebbi nin Seyfuddevle ye Methiyeleri Seyfiyyat BEU Ilahiyat Fakultesi Dergisi 7 2 497 518 doi 10 33460 beuifd 810283Normdaten Person LCCN n88250458 VIAF 206038902 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 Februar 2022 PersonendatenNAME Saif ad DaulaALTERNATIVNAMEN Ali ibn Abul Hayja Abdallah ibn Hamdan ibn al Harith Sayf al Dawla al TaghlibiKURZBESCHREIBUNG Hamdaniden Emir von Aleppo und MossulGEBURTSDATUM 22 Juni 916STERBEDATUM 9 Februar 967STERBEORT Aleppo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saif ad Daula amp oldid 239056792