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Die Sacra d San Michel ed la Ciusa deutsch Sankt Michael bei der Klus italienisch Sacra di San Michele war eine Abtei des Benediktinerordens im Susatal in der norditalienischen Region Piemont Der Ort ist dem Erzengel Michael geweiht Gegenwartig leben im Kloster die Rosminianer Sankt Michael im JanuarDie Abtei im November Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Liste der Abte von Sacra di San Michele 3 1 Abte 3 2 Kommendatarabte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Kloster Sankt Michael liegt auf dem Monte Pirchiriano 962 m s l m beim Engnis am ostlichen Ausgang des Susatals zwischen den Ortschaften Sant Ambrogio di Torino und Chiusa di San Michele etwa 35 km westlich von Turin Mit seiner exponierten Lage und burgartigen Bauweise erinnert das Kloster an andere mittelalterliche Michaelskirchen und kloster etwa an Mont Saint Michel in der Normandie oder St Michael s Mount in Cornwall Geschichte BearbeitenNachdem die Kuppe wohl schon von den Ligurern und dann den Kelten befestigt worden war errichteten die Romer die die Cottischen Alpen zu einer ihrer Alpenprovinzen machten ab 63 n Chr auf dem strategisch gut gelegenen Berg am Sudrand der Alpen und am Weg zum Montgenevrepass ein Militarlager Im Fruhmittelalter stand das Gebiet ab 569 unter der Herrschaft der Langobarden bis es die Franken 773 eroberten Zeitweise liessen sich ab 888 die Sarazenen in den Westalpen nieder Im spaten zehnten Jahrhundert zog sich der Erzbischof von Ravenna Giovanni Vincenzo als Einsiedler auf den Berg zuruck man feierte ihn spater als den Grunder der klosterlichen Niederlassung Zur Einlosung eines Gelubdes stiftete Graf Hugo von Montboissier im Jahr 983 eine Klerikergemeinschaft funf Benediktiner bildeten den ersten Konvent Unter dem Abt Adverto di Lezat aus Toulouse begannen die Bauarbeiten fur die romanische Klosteranlage die uber der alteren kleinen Kirche entstand Der Bauplan wird dem Architekten Wilhelm von Dijon dem Abt von Fecamp zugeschrieben Die Bauzeit erstreckte sich bis ins 13 Jahrhundert was sich in der Ubernahme gotischer Architekturmotive manifestiert Im Jahr 1255 fand die feierliche Einweihung der Klosterkirche statt Das Kloster wurde im Hochmittelalter zum Rastplatz fur Rompilger auf der Via Francigena und zum bedeutenden politischen Mitspieler mit weit verstreutem Besitz Nach einem politischen Streit innerhalb des Hauses Savoyen bei dem sich der Abt von San Michele Peter III auf die Seite des rebellischen Jakob von Savoyen Achaia gestellt hatte bewirkte der machtige Grune Graf Amadeus VI von Savoyen von Papst Urban VI die Aufhebung der Souveranitat des Abtes Das Kloster Sankt Michael wurde als Kommende organisiert und verlor nach und nach seine politische Bedeutung und seine Ausstrahlung Die bestand bis 1622 als sie nach jahrhundertelangem Schattendasein auf Intervention des Kardinals Moritz von Savoyen von Papst Gregor XV aufgehoben wurde Mit den noch verbliebenen Einkunften von Sankt Michael wurde in der Nahe die Kollegiatkirche Sankt Lorenz von Giaveno errichtet Die Kleriker von Sankt Lorenz stellten die Unterhaltsarbeiten am Kloster auf dem Berg ein und uberliessen es dem Zerfall 1817 wurde die fruher unabhangige Sacra dem Bistum Susa unterstellt Nach zweihundertjahrigem Verfall wurde es 1836 auf Initiative des Konigs von Savoyen Carlo Alberto unter Papst Gregor XVI den Rosminianern anvertraut Auf konigliche Anweisung wurden die sterblichen Uberreste von 24 Personlichkeiten des koniglichen Hauses feierlich aus dem Turiner Dom nach Sankt Michael gebracht und dort neu bestattet Um 1900 leitete der Architekt und Denkmalpfleger des Piemont Alfredo d Andrade die Restaurierung der Klosterkirche er liess verschiedene Erganzungen am Baukomplex im neuromanischen Stil ausfuhren Seit 1994 ist dieses Bauwerk ein Symbol der Region Piemont Das Kloster inspirierte den Schriftsteller Umberto Eco fur seinen historischen Roman Der Name der Rose Bei der Verfilmung des Stoffes durch Jean Jacques Annaud um 1985 war zunachst geplant wichtige Szenen ebenfalls auf Sankt Michael zu drehen was jedoch aus organisatorischen Grunden nicht moglich war Bei einem Brand im Januar 2018 entstand an den Dachern des Klosters erheblicher Sachschaden Liste der Abte von Sacra di San Michele Bearbeiten nbsp Die Sudseite des Komplexes nbsp Fresko der Aufnahme Mariens in den Himmel von 1505 im Inneren der KircheAbte Bearbeiten Von der Grundung bis 1380 hatte das Kloster 27 Abte aus dem Monchsstand die in der folgenden Liste mit ihrer Amtszeit aufgefuhrt sind 1 Advertus 999 1002 Benedikt I 1002 1045 Peter I 1045 1066 Benedikt II 1066 1091 Wilhelm I 1091 1095 Ermenegaldo 1095 1124 Gaufrido 1124 1142 Bonifazius I 1142 1148 Stefan 1148 1170 Benedikt III 1170 1200 Peter II 1200 1227 Elia 1227 1239 Matthaus 1239 1244 Wilhelm II De La Chambre 1244 1261 Decanus 1261 1283 Raimund 1283 1292 Richard 1292 1298 Andreas 1298 1308 Antonius 1308 1310 Wilhelm III von Savoyen 1310 1325 Rudolf von Mombello 1325 1359 Hugo von Marbosco 1359 1361 Giacomo 1361 1362 Pietro di Fongeret 1362 1379 Kommendatarabte Bearbeiten Von 1381 bis 1826 unterhielt die Abtei 26 Kommendatarabte Guido di Saorgio 1381 1391 Guglielmo di Challant 1391 1408 Amedee VI de Montmayeur 1408 1411 Antoine de Challant 1411 1421 Giovanni Seyturier 1421 1446 Guglielmo di Varax 1446 1461 Giovanni di Varax 1461 1503 Urbano di Miolans 1503 1522 Giovanni Battista Pallavicino 1522 1535 Bonifacio Ferrero 1535 1535 Filiberto Ferrero 1535 1538 Francesco Ferrero 1538 1549 Filiberto Ferrero 1549 1560 Guido Ferrero 1560 1585 Michele Bonelli 1585 1598 Lorenzo Capris 1598 1603 Emanuele Filiberto 1603 1604 Giovanni Botero 1604 1611 Moritz von Savoyen Kardinal 1611 1642 Anton von Savoyen 1642 1698 Eugen von Savoyen Soissons 1698 1742 Giovanni Giacomo Millo Kardinal 1742 1757 Carlo Alberto Guidobono Cavalchini Kardinal 1759 1777 Sigismondo Gerdil 1777 1818 Cesare Garretti dei Conti di Ferrere 1818 1826 Giuseppe Cacherano dei Conti di Bricherasio 1826 Literatur BearbeitenA De Bernardi La Sacra de Saint Michel In Congres archeologique de France 128e session Piemont 1971 Paris 1972 S 565 579 Christian Lauranson Rosaz L abbaye de Saint Michel de la Cluse et le Midi de la Gaule xe xiiie siecles In Frederi Arneodo Paola Guglielmotti Hrsg Attraverso le Alpi S Michele Novalesa S Teofredo e altre reti monastiche Atti del Convegno internazionale di studi Cervere Valgrana 12 14 marzo 2004 Edipuglia 2008 S 39 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sacra di San Michele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Klosters deutsch Renzo Dionigi Sacra di San Michele auf www flickr comEinzelnachweise Bearbeiten Giovanni Gaddo La Sacra di San Michele in Val di Susa S A L E Sodalitas Domodossola 1935 45 098055555556 7 3436111111111 Koordinaten 45 5 53 N 7 20 37 O Normdaten Korperschaft GND 1247721 7 lobid OGND AKS LCCN n85277014 VIAF 145398075 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sacra di San Michele amp oldid 234306824