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Der Rupertsberger Riesenkodex auch Kodex mit der Kette oder Wiesbaden Kodex ist eine mittelalterliche Handschrift der Werke Hildegards von Bingen Im Kodex sind enzyklopadisch alle ihre Werke mit Ausnahme der medizinischen und naturwissenschaftlichen Abhandlungen versammelt Der Rupertsberger RiesenkodexEine Seite des RiesencodexDas Buch wird heute als Handschrift Nr 2 in der Hochschul und Landesbibliothek RheinMain verwahrt und gilt als wertvollstes Buch der Sammlung Die Handschrift Nr 1 1 die sogenannte Scivias Handschrift mit 35 Miniaturen gehort zu den Kriegsverlusten in Dresden 2 Der Name Riesenkodex bezieht sich auf den Umfang des Werkes Es umfasst 481 Blatt Pergament misst etwa 46 cm 30 cm und wiegt ungefahr 15 kg Da er uber eine eiserne Kette verfugt mit der er gesichert war wird er auch als Kodex mit der Kette bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Inhalt 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Kodex wurde im spaten 12 Jahrhundert im Kloster Rupertsberg bei Bingen angelegt Mit der Arbeit wurde wahrscheinlich noch zu Lebzeiten von Hildegard die Abtissin des Klosters war begonnen An der Erstellung des Kodex waren mehrere Schreiber vermutlich um Hildegards letzten Sekretar 3 Wibert von Gembloux und den Monch Volmar von Disibodenberg beteiligt In den folgenden Jahrhunderten wurde der Kodex im Kloster Rupertsberg verwahrt Etwa im 15 oder 16 Jahrhundert wurde er mit einem neuen Einband aus Holzdeckeln mit Schweinslederuberzug versehen Wahrscheinlich erfolgte die Einbindung im Kloster Johannisberg im Rheingau Hierbei wurde auch die Kette hinzugefugt um den Kodex gegen Diebstahl zu sichern Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges konnte das Werk gemeinsam mit dem Eibinger Reliquienschatz vor der Plunderung und Zerstorung des Klosters durch schwedische Truppen gerettet werden 4 Mit dem Konvent kam es 1641 in das Kloster Eibingen ein Tochterkloster von Rupertsberg Mit der Sakularisation und Raumung des Klosters Eibingen 1814 kam das Buch in den Besitz des Herzogtums Nassau Dieses fuhrte es der Nassauischen Landesbibliothek zu Aufgrund eines Transportschadens 1928 musste der Einband des Kodex ausgebessert werden Wahrend des Zweiten Weltkriegs erfolgte eine Auslagerung des Werkes nach Dresden Er gelangte jedoch im Gegensatz zu anderen Handschriften 1948 wieder nach Wiesbaden Heute wird der Kodex in der Hochschul und Landesbibliothek RheinMain verwahrt Aus konservatorischen Grunden ist er nicht normal einsehbar Im September 2013 wurde er im Rahmen einer Sonderausstellung im Kloster Eberbach das zweite Mal seit dem Zweiten Weltkrieg offentlich ausgestellt 5 Daruber hinaus ist eine digitale Version offentlich verfugbar Inhalt BearbeitenDie Visions Trilogie Scivias Blatt 1 135 Liber vitae meritorum Blatt 135 201 Liber divinorum operum Blatt 202 308 Den Brief an die Mainzer Pralaten Ad praelatos Moguntinenses Blatt 308 317 Die Lebensbeschreibung der Hildegard von Bingen der Monche Gottfried von Disibodenberg und Theoderich von Echternach Vita Hildegardis Blatt 317 327 Eine Sammlung von 282 Briefen darunter an die Papste Alexander III und Eugen III Kaiser Friedrich I und Bernhard von Clairvaux Liber epistolarum et orationum Blatt 328 434 eine fragmentarische Sammlung von Homilien Expositiones evangeliorum Blatt 434 461 sprachkundlich experimentellen Schriften Lingua ignota Blatt 461v 464v Litterae ignotae Blatt 464v Ein Brief der Villarenser Monche nach dem Tode Hildegards mit verschiedenen theologischen Fragen Literae Villarenses Blatt 464 465 Die musikalische Kompositionen nbsp Beispiel einer Seite der musikalischen KompositionenSymphonia Blatt 466 481 Ordo VirtutumDer Kodex ist die letzte bekannte erhaltene Handschrift von Hildegards Werken die zu ihren Lebzeiten angefertigt wurde Wegen des Umfangs erreichte das Werk nur eine geringe Verbreitung er ist selten fast vollstandig kopiert worden Pragend fur den Nachruhm der Visionarin blieben vielmehr Bucher die einen Auszug ihres Werkes beinhalteten Besonders wichtig war das in zahlreichen Kopien uberlieferte Buch Speculum futurorum temporum sive Pentachronon sanctae Hildegardis des Prior Gebeno vom Kloster Eberbach Literatur BearbeitenGottfried Zedler Handschrift 2 In Die Handschriften der Nassauischen Landesbibliothek Wiesbaden Leipzig 1931 Seite 3 17 online Stefan Morent Hildegard von Bingen 1098 1179 Der Rupertsberger Riesenkodex Wiesbaden Hessische Landesbibliothek Hs 2 In Beitrage zur Gregorianik 26 1998 S 81 96 Volkhard Huth Visionare in Eberbach In Nassauische Annalen Band 114 Verlag des Vereines fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung 2003 ISSN 0077 2887 S 37 46 Michael Embach Die Schriften Hildegards von Bingen Studien zu ihrer Uberlieferung und Rezeption im Mittelalter und in der Fruhen Neuzeit Berlin 2003 hier S 36 65 Der Riesencodex Christiane Heinemann Der Riesencodex der Hildegard von Bingen Verschollen Gefunden Gerettet Schicksalswege 1942 bis 1950 Mit einem Anhang Margarete Kuhn und ihre Briefe Band 94 der Historischen Kommission fur Nassau 2021 ISBN 978 3 930221 41 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riesencodex Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisat des Riesenkodex Hochschul und Landesbibliothek RheinMain Der Riesencodex Hildegards von Bingen Zugegriffen am 27 August 2013 Oliver Bock Hildegards Riesencodex Im Leiterwagen in den Westen In Frankfurter Allgemeine Zeitung 14 Oktober 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Zedler Die Handschriften S 1 3 Hildegard Schonfeld unter Mitarbeit von Wolfgang Podehl Scivias die Miniaturen vom Rupertsberg Hildegard von Bingen Bingen 1979 Ihr Leben Wirken als Abtissin Wibert von Gembloux zugegriffen am 27 August 2013 BENEDIKTINERINNENABTEI ST HILDEGARD zugegriffen am 28 August 2013 Riesencodex Hildegard von Bingens zugegriffen am 27 August 2013 Normdaten Werk GND 4529526 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rupertsberger Riesenkodex amp oldid 235684797