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Die Ruine Loffelstelz auch Burg Durrmenz genannt ist die Ruine einer Hohenburg auf 280 m u NN uber der Enzstrasse in Durrmenz einem Stadtteil von Muhlacker im Enzkreis in Baden Wurttemberg Ruine LoffelstelzRuine LoffelstelzRuine LoffelstelzAlternativname n Burg DurrmenzStaat DeutschlandOrt MuhlackerEntstehungszeit 1200 bis 1300Burgentyp Hohenburg OrtslageErhaltungszustand RuineStandische Stellung AdligeGeographische Lage 48 57 N 8 51 O 48 941666666667 8 8451388888889 280 Koordinaten 48 56 30 N 8 50 42 5 OHohenlage 280 m u NNRuine Loffelstelz Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Besitzverhaltnisse der Burg 2 Entstehung und Innerer Aufbau 3 Entwicklung in der Neuzeit 4 Literatur 5 WeblinksBesitzverhaltnisse der Burg BearbeitenDie Erstnennung eines Herren von Durrmenz erfolgte 1282 mit Henricus de Durmenze Dieser entstammte dem Geschlecht von Niefern und benannte sich wohl nach dem Erwerb von Dorf und der Burg nach Durrmenz Wie der Erwerb zu Stande kam ist nicht bekannt Ein Kauf erscheint aufgrund der kontinuierlichen Finanzschwache nicht wahrscheinlich Eine weitere Moglichkeit ist dass die Burg als Heiratsgut einer unbekannten Adligen in Heinrichs Besitz gelang Weiter konnte Durrmenz auch zum Amtsbezirk der Ritter von Niefern gehort haben und wurde daraufhin abgetrennt nbsp Burg Loffelstelz romanische FensterlaibungEs ist zudem moglich dass es eine vorherige Adelsfamilie aus Durrmenz gab zumal die Vorgangerburg schon wohl im 12 Jahrhundert bestand Aufgrund der relativ grossen Anzahl der Nachkommen des Durrmenzer Adelsgeschlechts wurden die Besitzanteile an der Burg relativ stark zerstuckelt Dies hatte zur Folge dass immer wieder einzelne Familienmitglieder ausserhalb der Burg lebten Ab etwa 1365 begann ein Verkauf der Durrmenzer Guter und Rechte in grosserer Form welcher wohl die Pestkrise und die damit verbundenen Einnahmenruckgange als Ursache hatte Das Kloster Maulbronn das schon Teile der Burg besass erwarb zu dieser Zeit einen grossen Anteil aber auch an andere machtige Herrscher wie der pfalzische Kurfurst Ruprecht wurden Anteile veraussert die die Durrmenzer Adeligen als Lehen wieder zuruckverliehen bekamen Mit der Zeit kristallisierte sich das Kloster Maulbronn als Hauptinteressent heraus sodass 1482 ein Heinrich von Durrmenz die letzten Guter und Einkunfte des Durrmenzer Adelsgeschlecht an Maulbronn verausserte und somit von da an die komplette Burg Loffelstelz Eigentum des Klosters war Entstehung und Innerer Aufbau BearbeitenDie Burg Durrmenz wurde um 1220 1240 auf den Resten einer alteren Vorgangerburg erbaut die womoglich im 11 Jahrhundert errichtet wurde Der Grund fur diesen Neubau hin zu einer Schildmauerburg konnte verteidigungstechnisch motiviert gewesen sein Die nun errichtete Schildmauer besass eine Mauerstarke von 2 7 2 8 Metern Dessen Wehrgang diente auch als Aussichtsplattform zur Beobachtung von Feindbewegungen sowie zur Herstellung von Sichtbeziehungen naher anderer Burgen Um diese Voraussetzungen zu erfullen musste die Schildmauer der Loffelstelz eine Hohe von mindestens circa 22 25 Metern gehabt haben Die Burg Loffelstelz hatte eine Innenflache von 29 5 mal 21 5 Metern und ihr Eingang befindet sich an der sudlichen Wehrmauer Die Schildmauerburg besass zu Beginn drei Gebaude im Inneren die allesamt auf Fels gebaut wurden Der Sudostbau war ein wahrscheinlich mehrstockiger Steinbau dessen Funktion unbekannt ist Allerdings konnte die verteidigungstechnisch im Schutze der Schildmauer gelegene Position auf den ursprunglichen Hauptwohnbau hinweisen Nachtraglich wahrscheinlich um 1400 erfolgte der Einbau eines Gewolbekellers mit einer Hohe von circa 2 7 Metern Der Bau im Sudwesten besass einen Grundriss von circa 8 8 mal 8 7 Metern und zudem einen Keller Der Ursprungsbau im Sudwesten ging archaologisch nachweislich in einer Brandkatastrophe in der Zeit um 1260 70 unter Das um 1275 vermutlich von Heinrich von Durrmenz dem ersten erwahnten Herren von Durrmenz wiederaufgebaute Gebaude hatte im Erdgeschoss nur eine sparliche Beleuchtung weshalb es womoglich als Waffenkammer oder Lagerraum Verwendung fand Der reich befensterte Saal im ersten Obergeschoss wurde hingegen vermutlich als Ritterstube genutzt Im spaten Mittelalter erhielt der Bau eine Aufstockung mit einem weit uber dem Mauerwerk herausragenden Fachwerkoberstock Im Nordwesten bestand zunachst ein Steingebaude welches jedoch spatestens bei der Errichtung der Schildmauerburg abgebrochen und wahrscheinlich durch eine Fachwerkwand ersetzt wurde Wie der Sudwestbau musste es um 1275 aufgrund des Brandes erneuert werden Man geht davon aus dass die Westfront der Loffelstelz nach dem Wiederaufbau moglicherweise Palas und Nebengebaude von Heinrich von Durrmenz darstellt In der Nordostecke wurde zu einer spateren Zeit ein weiteres mehrstockiges Steingebaude errichtet Das Erdgeschoss war zweiraumig und der Grundriss weist eine Grosse von 8 6 mal 4 9 Metern auf Es durfte sich hierbei um einen Wohnturm gehandelt haben Die letzten Erweiterungen stellen zwei kleinere Holzanbauten an der westlichen Seite der beiden Bauten im Osten dar Entwicklung in der Neuzeit BearbeitenArchaologisch lasst sich ein grosser Brand im Innern um das Jahr 1500 nachweisen welcher wohl die Burggebaude zerstorte Da sich kaum Fragmente von Nutzgegenstanden bei dieser Katastrophe finden liessen kann daraus moglicherweise eine bewusste Zerstorung geschlossen werden Dies deutet darauf hin dass der wurttembergische Herzog Ulrich 1504 im Rahmen eines Kriegszugs im Bayerisch Pfalzischen Erbfolgekrieges die Burg zerstoren liess und den Bewohnern die Gelegenheit gab die Loffelstelz zu raumen Bei diesem Kriegszug besetzte der wurttembergische Herzog welcher auf Seiten Bayerns stand das Kloster Maulbronn welches unter pfalzischem Schutz gestanden hatte Auf dem Weg liess er dabei nachweislich die im Klosterbesitz stehenden Orte wie Lomersheim oder Durrmenz niederbrennen Ein ahnliches Vorgehen gegen die Burg Loffelstelz kann von daher angenommen werden Nach dieser Zeit durfte der Abbruch der Burg begonnen haben Die Burg war Teil der Eppinger Linie und aus dessen Errichtung stammen eine Zeichnung aus dem Jahr 1695 der Ruine auf dessen schon zerstorten Schildmauer eine Holzplattform erkennbar ist als auch ein Plan von 1697 auf dem zum ersten Mal die Burg als Schlos Loffelsteltz bezeichnet wird Benannt wurde sie hierbei nach dem Weiler unterhalb der Burg welcher von oben einem Stiel eines Loffels ahnelt In dieser Zeit wurde sie von den badischen Truppen im Pfalzer Erbfolgekrieg als Stutzpunkt gegen die Franzosen verwendet Nach dieser Zeit diente die Burgruine wohl vollstandig als Steinbruch und fand im 19 Und fruhen 20 Jahrhundert nur noch Verwendung als Weinberg 1899 sturzte der Eingang aufgrund von Spielereien von Soldaten ein Daraufhin begann der Verschonerungsverein Muhlacker der Loffelstelz wieder Aufmerksamkeit zu schenken 1902 und 1911 wurde der heutige Torbogen mit den drei Wappenschilde errichtet Links befindet sich die Inschrift Burgherren von Durmenz und rechts die Jahreszahlen 1282 1711 In der Mitte als Burgwappen der typische Ring der Adelsfamilie Mithilfe von Spenden konnte das Areal um der ehemaligen Burg herum aufgekauft werden und 1905 1908 zur Burganlage umfunktioniert werden Von der Burg sind noch Reste des Wohnturms und der Mauern erhalten geblieben Die Burgruine wurde von der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg zum Denkmal des Monats Mai 2008 ernannt Literatur BearbeitenLutz Dursthoff u a Die deutschen Burgen und Schlosser in Farbe Kruger Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 8105 0228 6 S 114 Friedrich Wilhelm Krahe Burgen des deutschen Mittelalters Grundriss Lexikon Wurzburg 1998 Max Miller Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 6 Baden Wurttemberg Kroners Taschenausgabe Band 276 Kroner Stuttgart 1965 DNB 456882928 Stadtarchiv Muhlacker Hrsg Bettelarm und abgebrannt Von der Burg Loffelstelz und dem Mittelalter in Muhlacker Heidelberg u a 2010 ISBN 978 3 89735 612 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Loffelstelz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Loffelstelz bei burgenwelt de Burg Loffelstelz bei muehlacker de Flyer PDF verschoenerungsverein muehlacker de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Loffelstelz amp oldid 232653422