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Die Burg Grunenberg ist die Ruine einer Hohenburg auf dem Schlossberg von Melchnau im Oberaargau im Schweizer Kanton Bern Die Burg war der Stammsitz der Freiherren von Grunenberg Die Anlage wurde uber holzernen Vorgangerbauten aus dem 11 Jahrhundert im 12 Jahrhundert in Stein errichtet Die erste Erwahnung der Anlage findet sich 1248 Nach mehreren Um und Ausbauten kam die Burg an die Stadt Bern die dort wahrend einiger Jahre eine kleine Landvogtei einrichtete Ab dem 16 Jahrhundert wurde Grunenberg dem Verfall uberlassen das Mauerwerk diente als Steinbruch Der Burgturm wurde angeblich im 19 Jahrhundert aus Sicherheitsgrunden gesprengt Ruine GrunenbergSchlossberg Melchnau mit der Burgruine GrunenbergSchlossberg Melchnau mit der Burgruine GrunenbergStaat SchweizOrt MelchnauEntstehungszeit 11 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiherrenGeographische Lage 47 11 N 7 51 O 47 179037 7 858175 Koordinaten 47 10 44 5 N 7 51 29 4 O CH1903 631803 225427Ruine Grunenberg Kanton Bern p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Erforschung 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksLage BearbeitenDie Burgruine Grunenberg befindet sich auf dem vorderen Teil des Schlossbergs von Melchnau einem Hugelzug der rechtwinklig ins Tal des Melchnauer Dorfbachs ragt Die ausserste Spornlage des Hugels blieb unbebaut und wurde durch einen breiten Halsgraben von der Burg abgetrennt Auf dem Schlossberg reihten sich jeweils durch Halsgraben abgetrennt zwei weitere Burganlagen an die Grunenberg am anderen Ende des Schlossbergs die Burg Langenstein dazwischen die Schnabelburg die vielleicht auch nur ein Festes Haus war Anlage Bearbeiten nbsp Der Burgberg von der Talseite des Sporns nbsp Burgengrundrisse der drei Burgen von Jakob Kaser aus Kaser Chronik von 1855Uber den Spuren einer fruheren aus Holz errichteten Anlage vermutlich aus dem 11 Jahrhundert wurde die Burg Grunenberg vermutlich im 12 Jahrhundert erstmals in Stein neu gebaut Diese erste Steinburg erhielt eine Umfassungsmauer die das gesamte Plateau zwischen den beiden Halsgraben einnimmt In der nordwestlichsten Ecke befindet sich der Turm daneben der sogenannte Sudpalas Das Burgtor in der sudlichen Umfassungsmauer war von aussen uber eine Rampe oder einen Steg entlang der Hugelflanke erreichbar Daneben in der sudostlichen Ecke der Burg befand sich ein weiterer Palas Bau der sogenannte Nordpalas An den Sudpalas angelehnt befand sich die Burgkapelle die dem heiligen Georg gewidmet war Mehrere Um und Ausbauphasen sind nachweisbar Im 13 Jahrhundert wurde der Nordpalas deutlich erweitert und erstreckte sich nun uber die ganze Breite der Burg Diese Grosse erlaubte es einen reprasentativen Rittersaal in der Burg unterzubringen Zudem wurde Wohnraum geschaffen da vermutlich mehr als nur eine Familie der Freiherren von Grunenberg auf der Anlage sass Die Burgkapelle erhielt um 1270 einen Fliesenboden bestehend aus Relief verzierten Tonplatten aus der Produktion des Zisterzienserklosters St Urban Der Plattenboden ist heute in grossen Teilen in situ erhalten und steht unter dem Denkmalschutz der Schweizerischen Eidgenossenschaft und des Kantons Bern Im 14 Jahrhundert erfuhr die Burg Grunenberg einen grundlegenden Umbau Die Modernisierung brachte den Burgbewohnern einen modernen Zugang zur Burg uber eine Zugbrucke und durch einen Zwinger Das bisherige Burgtor in der Sudmauer wurde zugemauert der neu nutzbare Raum dahinter im Burghof wurde fur einen Ofen verwendet Die Burg wurde anfanglich uber einen Sodbrunnen mit Wasser versorgt Der Brunnenschacht ist etwa 27 Meter tief und liefert nach Messungen in den 1990er Jahren Wasser im Uberfluss Die Nachbaranlagen verfugten ebenfalls je uber einen Sodbrunnen die alle in die gleiche Wasser fuhrende Schicht hinab reichten Ab dem 14 Jahrhundert so die Uberlieferung sei die Burg uber eine Wasserleitung aus Holzdeucheln von aussen her versorgt worden Dies stimmt mit dem Befund der Sodbrunnen Ausgrabung uberein denn dieser war im 14 Jahrhundert absichtlich verfullt und nachher nicht mehr benutzt worden Erforschung Bearbeiten nbsp Grundriss der BurgruineDie Burgruine Grunenberg war zweimal Gegenstand von Untersuchungen 1949 wurde eine Ausgrabung gestartet mit der Absicht die ursprunglichen Dimensionen der Burganlage zu finden Als dann uberraschend der einmalige Kapellenboden zum Vorschein kam konzentrierte sich die Grabung unter der Leitung von Rene Wyss auf die Burgkapelle Nach Abschluss der Untersuchung erhielt der Tonplattenboden eine Schutzhutte In den spaten 1980er und fruhen 1990er Jahren drohte die Sudmauer mit den noch am hochsten aufragenden Mauern des Nordpalas einzusturzen Die Schutzhutte uber dem Kapellenboden war zudem baufallig geworden Nach Uberlegungen die gefahrlichen Bestandteile zu sprengen oder zu entfernen entschloss man sich schliesslich dagegen und fur eine Erhaltungsmassnahme In den Jahren 1992 bis 1998 wurden die verbliebenen Mauerreste vom Archaologischen Dienst des Kantons Bern untersucht und konserviert Der Plattenboden wurde restauriert und dokumentiert An der Stelle der Schutzhutte erhielt er einen modernen Schutzbau aus einer Holz Glas Konstruktion mit einem Kupferdach Die moderne Architektur bringt verschiedene Vorteile mit sich der Plattenboden ist jederzeit von zwei Seiten fur Burgbesucher einsehbar Weil sowohl die Glasscheiben und auch die Kupferplatten des Daches nicht fugendicht sind stellte sich ein naturliches den Plattenboden schonendes Klima ein Zudem ahmt der Baukorper mit seinem Pultdach eine mogliche Bauform der fruheren Burgkapelle nach Literatur BearbeitenDaniel Gutscher u a Archaologie im Kanton Bern In Fundberichte und Aufsatze 2A Staatlicher Lehrmittelverlag Bern 1992 Daniel Gutscher Die Burganlage Grunenberg in Melchnau In Mittelalter Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins Nr 4 1996 1996 ISSN 1420 6994 S 77 82 Titelseite Daniel Gutscher Melchnau BE Burgruine Grunenberg In Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft fur Ur und Fruhgeschichte Nr 82 1999 S 312 ff Daniel Gutscher Burgenforschung im Kanton Bern Neue Wege der Konservierung Actes du Colloque international de Gwatt Suisse In Chateau Gaillard XX Etudes de castellologie medievale Caen 2002 S 111 121 Daniel Gutscher Neue Wege der Burgendenkmalpflege Konservierung und Revitalisierung Das Beispiel der Ruine Grunenberg in Melchnau BE Gesicherte Ruine oder ruinierte Burg Erhalten Instandstellen Nutzen In Schweizerischer Burgenverein Hrsg Schweizer Beitrage zur Kulturgeschichte und Archaologie des Mittelalters Band 31 2004 ISSN 1661 4550 Max Jufer Die Freiherren von Langenstein Grunenberg In Jahrbuch des Oberaargaus Band 37 Merkur Druck AG Langenthal 1994 Digitalisat bei biblio unibe ch PDF Bernhard Schmid u a Die Burgen und Schlosser des Kantons Bern Mittelland Emmental und Oberaargau Teil I In Schweizerischer Burgenverein Hrsg Die Burgen und Schlosser der Schweiz Band Xa Verlag E Birkhauser amp Cie Basel 1942 Lukas Wenger u a Melchnau auf dem Weg Buch zum Jubilaum Melchnau 900 Jahre Merkur Druck AG Langenthal 2000 Lukas Wenger Ganerbensitz Grunenberg Eigentumsverhaltnisse der Freiherren von Grunenberg untersucht mit Hilfe einer genealogischen Datenbank In Burgen und Schlosser Zeitschrift der Deutschen Burgenvereinigung e V Nr 3 2007 Europaisches Burgeninstitut 2007 ISSN 0007 6201 S 152 155 gruenenberg net Rene Wyss Grunenberg In Ur Schweiz Jahrgang XIII Nr 3 1949 S 42 47 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in MelchnauWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruine Grunenberg Melchnau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archaologischer Dienst des Kantons Bern Burgruine Grunenberg Stiftung und Verein Burgruine Grunenberg Melchnau Burgenwelt Burg Grunenberg Der Schlossberg im Mittelalter Kapitel 1 aus dem Buch zum Jubilaum Melchnau 900 Jahre Der Schlossberg heute Kapitel 19 aus dem Buch zum Jubilaum Melchnau 900 JahreBurgen und Schlosser im Kanton Bern Aarberg Aarwangen Aegerten Allmendingen Altes Schloss Oberdiessbach Amsoldingen Belp Neues Schloss Belp Bipp Blankenburg Bremgarten Burgdorf Bumpliz Neuschloss Bumpliz Buren Burgistein Chnebelburg Courtelary Erlach Faulensee Felsenburg Kandergrund Gampelen Gerzensee Neuschloss Gerzensee Grasburg Grunenberg Gumligen Gurzelen Hattingen Habstetten Campagne Hubelgut Ruine Helfenstein Festihubel Hohburg Hindelbank Holligen Hunegg Hunigen Interlaken Jegenstorf Kiesen Koniz Landshut Laupen Kehrsatz Moutier Munchenbuchsee Munchenwiler Munsingen Muri Neues Schloss Oberdiessbach Nidau Oberhofen Schloss Reichenbach Reichenbach Restiturm Riedburg Riggisberg Ringgenberg Rumligen Schlossberg Spiez Spittel Schadau Schwarzenburg Seeburg Strassberg Tellenburg Teufelsburg Thorberg Thun Thunstetten Toffen Trachselwald Unterseen Ursellen Uttigen Utzigen Bern Waldau Wangen a d A Wil Schlosswil Wimmis Wittigkofen Worb Neuschloss Worb Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Grunenberg Melchnau amp oldid 231551650