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Das Schloss Utzigen ist ein Schloss in der Viertelsgemeinde Utzigen in der Gemeinde Vechigen im Kanton Bern Schweiz Schloss UtzigenSchloss Utzigen Sudansicht Schloss Utzigen Sudansicht Staat SchweizOrt UtzigenEntstehungszeit 17 JahrhundertErhaltungszustand erhaltenStandische Stellung AdelBauweise Bruchstein EckquaderGeographische Lage 46 58 N 7 34 O 46 962082 7 561482 708 Koordinaten 46 57 43 5 N 7 33 41 3 O CH1903 609350 201230Hohenlage 708 m u M Schloss Utzigen Kanton Bern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Parkanlage 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Historische Ansicht Kupferstich von Johann Ludwig Nothiger 1744 Die 1175 urkundlich erwahnte Twingherrschaft Utzigen besassen bis 1798 verschiedene burgerliche Familien Berns 1664 kaufte Samuel Jenner die Besitzung und liess 1664 bis 1670 anstelle der alten Burg ein neues Schloss bauen 1682 tauschte Jenner die Herrschaft Utzigen mit Niklaus Dachselhofer gegen das Thalgut in Ittigen Danach blieb der Besitz bis 1875 im Besitz der Familie Dachselhofer Die Twingherrschaft verlor der damalige Twingherr Niklaus Dachselhofer 1735 1806 in der Folge der Revolution von 1798 und das nicht ohne Protest wie er das in seiner Denkschrift an die hohe Regierung der Stadt und Republik Bern 1816 kundtat 1 Am 17 Marz 1875 verkaufte Franz Carl Niklaus Friedrich von Dachselhofer das Schlossgut Utzigen mit Schloss und Landwirtschaftsbetrieb an die Oberlandische Armenverpflegungsanstalt fur 240 000 Franken Zum Schloss gehorten Wohngebaude ein Blumenhaus die Schlossscheune zwei Lehenhauser die Schlossanlage mit den Platzen Garten und Fischweiher sowie Wies und Ackerland und Wald und Fischrechte Die reiche Ausstattung wurde von der neuen Eigentumerschaft verkauft weil man sie fur die Anstalt fur unnotig befand Die von Berner Oberlandischen Gemeinden gegrundete Institution liess in der Folge einen Neubau mit Kuche und Speisesaal Schlaf und Arbeitssalen fur 157 Manner bauen Im Mittel und Dachgeschoss des Schlosses sollten die Frauen untergebracht werden Mit den aus anderen Anstalten aufgenommenen Pfleglingen wurde die vorhandene Kapazitat schon im ersten Jahr uberschritten Mit diversen Arbeiten in der Landwirtschaft und in Haus und Hof mussten die Bewohner beschaftigt und uberwacht werden Dazu standen dem Verwalter eigenes Personal zur Verfugung 1882 brannte die grosse Scheune mit allen Vorraten aufgrund der Brandstiftung eines Pfleglings ab 1895 war die Anzahl der Pfleglinge bereits auf 510 angewachsen Die Anstalt hatte mit ihrer humanen Ausrichtung Muhe die heruntergekommene Klientel damals noch Insassen genannt zu Zucht und Ordnung anzuhalten Zur Disziplinierung ordnete der Verwalter gelegentlich fur einige Stunden oder Tage Zellenhaft an Seit 1902 lieferte die Kartonfabrik Deisswil vertraglich gesicherte Elektrizitat und dadurch wurde die Brandgefahr wesentlich verringert Im Verwaltungsbericht stand 1907 das die Existenz einer Armenanstalt ohne grossen Landwirtschaftsbetrieb nicht moglich ware Mit der Beschaftigung der Pfleglinge in der Landwirtschaft konnte der Betrieb rentabel existieren und erlangte mit seiner Rinder Pferde und Schweinezucht einen guten Ruf weit uber die Grenzen des Kantons hinaus Der Tierbestand betrug 1966 8 Pferde 176 Rinder 304 Schweine 25 Schafe und 1251 Huhner Seit 1995 ist der Landwirtschaftsbetrieb verpachtet In den 1970er Jahren begannen die Neubau Planungen fur die Neuausrichtung des Pflegeheims Das Schloss sollte in seinen ursprunglichen Zustand zuruck restauriert werden und Wohnungen fur die Mitarbeitenden wurden in unmittelbarer Umgebung erstellt Die Neubauvorhaben welche den Zentralbereich mit dem heutigen Cafe Restraunt Schlosshof der Kuche Lingerie und den Ateliers umfassen sowie die Bewohnerhauser A B und D wurden Ende der 1980er Jahre realisiert Die Sanierung des historischen Schlosses mit der Verwaltung im EG sowie Wohnungen in den oberen Geschossen wurde 1990 abgeschlossen Das Pflegeheim entwickelte sich mit den Bauvorhaben der 1980er Jahren zu einem Regionalen Kompetenzzentrum fur Pflege und Betreuung Grosszugige und moderne Seniorenwohnungen sowie ein Therapiezentrum sind seit 2011 vorhanden und mit einem Neubau Haus E wurden 2017 weitere attraktive Einzelzimmer geschaffen Im Haus E befinden sich neben der Heimarztpraxis auch die Buroraumlichkeiten fur die Mitarbeitenden der Sozialberatung und des Bereichs Bildung 2013 wurde mit der Ablosung von den Grundergemeinden eine neue Rechtsform geschaffen Heute ist es eine privatrechtliche Stiftung mit einer Betriebs AG und einer Immobilien AG 2 Gebaude BearbeitenDas ganze Bauensemble ist auf mehreren Terrassen angelegt und bildet mit dem Verzicht auf Wehranlagen fur die damalige Zeit einen neuen Typus der Schlossbauten Das Rundbogenportal mit gesprengtem Dreieckgiebel an der Zufahrt zur Anlage ist mit 1670 datiert Das ab 1664 erbaute auf dem Kellersockel zweistockige Schloss mit drei auf sieben Fensterachsen ist mit seiner Hauptfassade zur Parkanlage an der sudlichen Talseite ausgerichtet Eine doppellaufige Freitreppe fuhrt vom Parterre durch ein Barockportal zum Wohngeschoss Das geknickt auslaufende steile Vollwalmdach hat sudseitig zwei gemauerte Lukarnen aus der Bauzeit und zwei spater zugefugte an den Schmalseiten sowie vier holzerne an der Turmseite Die Fenstereinfassungen sind mit barocken Architraven uberdacht Der quadratisch angelegte Treppenturm an der hoher terrassierten Hofseite erschliesst die drei oberen Stockwerke Das Innere ist mit kreuzformigen Korridoren von Fassade zu Fassade unterteilt Die Decken der Raume und Korridore sind teilweise in ursprunglichem Zustand Im Schloss ist die Verwaltung des Wohn und Pflegeheims untergebracht 3 Die modernen Gebaude des Wohn und Pflegeheims wurden 2009 bis 2011 gebaut und fur betreutes Wohnen mit Seniorenwohnungen und Raumlichkeiten fur medizinische Therapien ausgestattet Zusatzlich wurde eine neue Cafeteria mit neuer Kuche und Aussensitzplatzen geschaffen nbsp Dachselhoferwappen am Treppenturm nbsp Gedenkinschrift am Eckstein des Schlosses nbsp Schloss Utzigen Toreinfahrt nbsp Schoss Utzigen im Hof nbsp Blick von der Schlossterrasse zum Gehoft WeiherParkanlage Bearbeiten nbsp ParkanlageEin Broderieparterre nach franzosischem Vorbild mit beschnittenen Buchsbaumeinfassungen und symmetrisch angelegten Wegen ist auf einer mit hohen Mauern angelegten Terrasse angelegt Zwei Tulpenbaume von denen ein Tulpenbaum rund 220 Jahre alt ist beschatten den Garten Zwei allegorische Sandsteinstatuen und ein zentraler Springbrunnen mit Rosenrabatten umgeben vervollstandigen die Anlage Ausserdem sind an den talseitigen Ecken Gartenpavillons aufgesetzt Literatur BearbeitenBarbara Junker Wisler et al Geschichte der Gemeinde Vechigen Hrsg Gemeindeverwaltung Vechigen Stampfli Cie Bern 1995 S 246 248 Jurg Schweizer Kunstfuhrer durch die Schweiz 5 Auflage Buchler Wabern 1982 ISBN 3 7170 0193 0 S 315 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in VechigenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Utzigen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Schloss Utzigen Abgerufen am 29 Oktober 2020 Das Wohn und Pflegeheim Utzigen von der Armenanstalt zum innovativen Pflegeheim Wohn und Pflegeheim Utzigen 2011 abgerufen am 29 Oktober 2020 Jurg Schweizer Schlosser und Landsitze in der Landschaft Bern In Mittelalter 14 Heft 2 Schweizerischer Burgenverein 2009 abgerufen am 29 Oktober 2020 Anne Marie Dubler Utzigen In Historisches Lexikon der Schweiz 20 Februar 2013 Hans Braun Samuel Jenner In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Oktober 2013 Annelies Hussi Niklaus Dachselhofer In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Marz 2005 Einzelnachweise Bearbeiten Barbara Junker Wisler et al Geschichte der Gemeinde Vechigen Hrsg Gemeindeverwaltung Vechigen Stampfli Cie Bern 1995 S 246 247 Das Wohn und Pflegeheim Utzigen von der Armenanstalt zum innovativen Pflegeheim Wohn und Pflegeheim Utzigen 2011 abgerufen am 29 Oktober 2020 Jurg Schweizer Schlosser und Landsitze in der Landschaft Bern In Mittelalter 14 Heft 2 Schweizerischer Burgenverein 2009 abgerufen am 29 Oktober 2020 Burgen und Schlosser im Kanton Bern Aarberg Aarwangen Aegerten Allmendingen Altes Schloss Oberdiessbach Amsoldingen Belp Neues Schloss Belp Bipp Blankenburg Bremgarten Burgdorf Bumpliz Neuschloss Bumpliz Buren Burgistein Chnebelburg Courtelary Erlach Faulensee Felsenburg Kandergrund Gampelen Gerzensee Neuschloss Gerzensee Grasburg Grunenberg Gumligen Gurzelen Hattingen Habstetten Campagne Hubelgut Ruine Helfenstein Festihubel Hohburg Hindelbank Holligen Hunegg Hunigen Interlaken Jegenstorf Kiesen Koniz Landshut Laupen Kehrsatz Moutier Munchenbuchsee Munchenwiler Munsingen Muri Neues Schloss Oberdiessbach Nidau Oberhofen Schloss Reichenbach Reichenbach Restiturm Riedburg Riggisberg Ringgenberg Rumligen Schlossberg Spiez Spittel Schadau Schwarzenburg Seeburg Strassberg Tellenburg Teufelsburg Thorberg Thun Thunstetten Toffen Trachselwald 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