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Rudolf Ernst Weise 31 Dezember 1844 in Holleben 5 August 1935 in Halle Saale war ein deutscher Maschinenbau Unternehmer Weise war Mitbegrunder und Inhaber des Maschinenbau Unternehmens Weise amp Monski das zu den grossten privaten Arbeitgebern der Stadt Halle gehorte Buste von Rudolf Ernst Weise auf seinem GrabGrabmal der Familie Weise auf dem halleschen Stadtgottesacker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehe und Nachkommen 1 4 Villa Weise 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten Weise wurde als zweiter Sohn des Landwirts Eduard Weise geboren Nach dem Besuch der Dorfschule konnte er durch Forderung des Dorfpfarrers und mit Hilfe eines Stipendiums auf die Latina der Franckeschen Stiftungen in Halle gehen Spater absolvierte er eine Lehre bei einem Schlossermeister besuchte aber auch die Gewerbeschule in Halle Er begann ein Studium am Polytechnikum Hannover das er aber auf Grund finanzieller Schwierigkeiten seiner Eltern schon bald beenden musste Beruflicher Werdegang Bearbeiten 1864 erhielt Weise eine Anstellung bei der Maschinenfabrik Buckau bei Magdeburg sowie bei Neuman amp Esser in Aachen Fur kurze Zeit bereiste er Belgien 1865 absolvierte Weise seinen Wehrdienst und erlebte den Deutschen Krieg ein Jahr spater in Bohmen Wahrend der Schlacht bei Koniggratz am 3 Juli 1866 wurde er schwer verwundet und entging nur knapp der Amputation seines rechten Arms 1867 wurde Weise als Konstrukteur bei der Eisengiesserei Maschinen und Armaturenfabrik von Albert Dehne in Halle beschaftigt 1869 wurde er Chefkonstrukteur bei dem halleschen Unternehmen Riedel amp Kemnitz Zur Mobilmachung 1870 fur den Deutsch Franzosischen Krieg wurde Weise fur unabkommlich erklart und vom Militardienst freigestellt Ende Januar 1872 machte er sich selbststandig und grundete zusammen mit Alexander Monski 1840 1912 das Unternehmen Weise amp Monski Monski besass bereits eine Eisengiesserei so konnten die eigenen Maschinen gunstig hergestellt werden Weise erwarb am Hauptbahnhof in Halle ein Grundstuck auf dem im Laufe der Zeit ein Burohaus und die ersten Produktionsstatten Maschinen und Montagehallen ein Lagerraum fur Modelle Guss und Hilfsteile sowie ein Kessel und Maschinenhaus errichtet wurden Das Unternehmen fertigte zunachst Heizungen Filterpressen Werkzeugmaschinen Maschinen fur Zuckerfabriken Ziegeleimaschinen Dampfmaschinen aber auch Dampflokomotiven und Pumpen Durch zahlreiche Verbesserungen und der hervorragenden Qualitat ihrer Erzeugnisse erwarb sich das Unternehmen schnell einen guten Ruf und gehorte schon bald zu den bedeutenden Industrieunternehmungen des deutschen Maschinenbaus Bereits 1876 trennte er sich einvernehmlich von Alexander Monski der wieder allein die Eisengiesserei ubernahm die gut eingefuhrte Firma wurde jedoch beibehalten In Verbindung mit Carl Adolf Riebeck einem bedeutenden Montanunternehmer fertigte das Unternehmen nun vor allem Pumpen fur den Bergwerksbetrieb Spater wurden die Pumpen fur franzosische und belgische Bergwerke die russische und rumanische Erdolindustrie fur Wasserwerke in Griechenland sogar nach Indien und China geliefert Seit 1882 sass er im Hauptvorstand des Vereins Deutscher Eisen und Stahl Industrieller zu dessen Ehrenmitglied Weise ernannt wurde Anlasslich einer Industrieausstellung 1885 in Antwerpen erhielt das Unternehmen eine Silbermedaille Da der bisherige Produktionsstandort den Anforderungen nicht mehr genugte erweiterte Weise das Werk an anderer Stelle an der Merseburger Strasse Auf der Weltausstellung Paris 1900 stellte das Unternehmen Weise amp Monski in einem eigenen Pavillon aus Statt der bisher eingesetzten Kolbenpumpen lernte Rudolf Ernst Weise dort erstmals die Kreiselpumpe kennen glaubte aber nicht an deren Erfolg Gleichwohl nahm er wenig spater auch diese Bauart in seine Produktpalette mit auf was vor allem an seinem altesten Sohn Felix lag der deren Potential erkannte Das Unternehmen besass nun Filialen im In und Ausland unter anderem in Berlin Hamburg Dortmund Dusseldorf Gleiwitz sowie in Moskau Baku Brussel Bilbao und Paris Vor dem Ersten Weltkrieg hatte das Werk etwa 1000 Beschaftigte Zwischen 1912 und 1914 wurden weitere Filialen im In und Ausland gegrundet so z B in St Petersburg Wladiwostok Riga Kairo Bombay Surabaya Mexiko Stadt sowie in Sudamerika und China die aber in Folge des Ersten Weltkriegs zum grossen Teil verloren gingen Trotz grosser Verluste wahrend der Weltwirtschaftskrise ab 1929 konnte sich das Unternehmen wieder erholen Weise grundete zahlreiche soziale Einrichtungen fur seine Belegschaft unter anderem Spareinrichtungen und eine Pensionskasse liess sie aber auch Licht und Heilbader Bestrahlungen und Kneippkuren in Anspruch nehmen Fur die Angestellten und Arbeiter schuf er eine Kleingartenanlage mit Schrebergarten eine Werksbucherei eine Freilichtbuhne Musikvereinigungen einen Gitarrenclub ein Stadion und Sportlerheim Am 5 August 1935 starb Rudolf Ernst Weise im Alter von 90 Jahren in Halle Er wurde auf dem halleschen Stadtgottesacker bestattet Sein eindrucksvolles Grabmal befindet sich im Innenfeld Abteilung II Weise war jahrelanges Mitglied der halleschen Kant Gesellschaft Ihm zu Ehren wurde 1914 in Halle eine Strasse die Rudolf Ernst Weise Strasse benannt 1961 wurde sie aus politischen Grunden umbenannt was aber 1995 ruckgangig gemacht wurde nbsp Villa Weise in Halle Handelstr 16 nbsp Haupteingang des GebaudesEhe und Nachkommen Bearbeiten Rudolf Ernst Weise war seit 1875 mit Martha Henriette Weise 26 Juli 1856 in Halle 16 Februar 1926 in Halle verheiratet Seine Frau war eine entfernte Verwandte vaterlicherseits Ihr Vater war Mitinhaber der Halleschen Muhlenprodukte Grosshandlung Weise amp Pfaffe Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor zwei Sohne und eine Tochter Die einzige Tochter Elisa wurde Malerin Die beiden Sohne Felix und Erich Weise arbeiteten zunachst im vaterlichen Unternehmen Am 1 Januar 1914 wurde die Tochtergesellschaft Weise Sohne mit Sitz in Halle gegrundete Damit sonderten sich die Sohne Felix und Erich 1 die vor allem Kreiselpumpen produzierten vom Stammunternehmen ab In den 1920er Jahren uberflugelte die Produktion und der Umsatz der Sohne das Stammhaus Erst nach dem Tod des Vaters 1935 erhielten die Sohne das Verfugungsrechte uber das Stammhaus und dessen Produktionsstatten Das Unternehmen das wahrend des Zweiten Weltkriegs kaum Verluste hatte wurde im August 1945 durch sowjetische Truppen demontiert und die Familie enteignet Erich Weise und sein Enkel Ruprecht Weise 10 November 1914 in Halle fuhrten das Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland weiter Die halleschen Betriebe gingen in den Halleschen Pumpenwerken auf und gehoren heute zur KSB Aktiengesellschaft Villa Weise Bearbeiten Nach der Hochzeit wohnten die Weises zunachst an der Konigstrasse Zehn Jahre spater bezogen sie ein eigenes grosses Haus an der Landwehrstrasse Bis 1896 liess sich Rudolf Ernst Weise eine reprasentative Villa auf dem Grundstuck Handelstrasse 16 errichten Das Gebaude im Stil des Historismus steht auf einem fur Innenstadtverhaltnisse grossen Grundstuck und wurde von dem Berliner Architekten Hans Grisebach entworfen Das Haus ein zwei bis dreigeschossiger Putzbau besitzt zahlreiche verschiedene Erker Turmchen und Giebel was dem Gebaude ein schlossartiges Aussehen verleiht Im Erdgeschoss befanden sich die Empfangs und Reprasentationsraume im Obergeschoss die Privat und Schlafraume Das Gebaude steht unter Denkmalschutz und wurde in das Denkmalverzeichnis der Stadt Halle aufgenommen Literatur BearbeitenRalf Jacob Ruhestatte bedeutender Personlichkeiten der deutschen Geistes und Wirtschaftsgeschichte In Stadt Halle Saale Die Oberburgermeisterin Hrsg Der hallesche Stadtgottesacker Einzigartige Friedhofsanlage der deutschen Renaissance Halle 2003 Seite 27 Digitalisat Ralf Jacob 125 Jahre Pumpenwerke in Halle In Mitteldeutsche Zeitung Ausgabe Halle vom 1 Februar 1997 Weblinks BearbeitenBeruhmte Hallenser Weise Rudolf Ernst In www halle de Juliane Graichen Rudolf Ernst Weise geehrt In www buergerstiftung halle deEinzelnachweise Bearbeiten Felix Weise ermoglichte seinen in Halle geborenen Kindern Gesine 1 Oktober 1910 Anna Kathrina 29 September 1911 und Ruprecht 10 November 1914 in der Zeitspanne 1925 bis 1934 den Besuch des reformpadagogischen Landerziehungsheims Schule am Meer auf der Insel Juist Anna Kathrina legte dort im Marz 1931 ihre Reifeprufung erfolgreich ab Zitiert nach Schleswig Holsteinische Landesbibliothek Kiel Handschriftenabteilung Nachlass Luserke Martin Signatur Cb 37 Schulerbuch der Schule am Meer Juist Blatter 30 Gesine Weise 46 Ruprecht Weise 141 Anna Kathrina Weise Zitiert nach Logbuch der Schule am Meer Eintrag vom 13 Marz 1931 In Blatter der Aussengemeinde der Schule am Meer Juist Nordsee 3 Rundbrief April 1931 S 25Normdaten Person GND 1217438270 lobid OGND AKS VIAF 6205160001844430300004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weise Rudolf ErnstALTERNATIVNAMEN Weise Ernst Rufname KURZBESCHREIBUNG deutscher Maschinenbau UnternehmerGEBURTSDATUM 31 Dezember 1844GEBURTSORT HollebenSTERBEDATUM 5 August 1935STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Ernst Weise amp oldid 217207508