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Roxandra Edling geborene Sturdza russisch Roksandra Skarlatovna Edling ur Sturdza 12 Oktoberjul 23 Oktober 1786greg in Konstantinopel 16 Januarjul 28 Januar 1844greg in Odessa war eine russische Hofdame moldauischer Herkunft 1 2 Roxandra EdlingLeben BearbeitenRoxandra Sturdzas Vater 1750 1816 verwandt mit den Fursten Mourousis war Diplomat in Konstantinopel Nach dem Frieden von Jassy folgte er einem Vorschlag russischer Diplomaten und emigrierte 1792 mit der gesamten Familie nach St Petersburg 1 Das Leben in St Petersburg erwies sich als schwierig und zu teuer sodass die Sturdzas mit ihrem letzten Geld ein Landgut am Dnepr bei Mogiljow kauften und sich dort der Erziehung der funf Kinder widmeten Die dritte Tochter Roxandra war bis dahin von einem griechischen Kindermadchen erzogen wurde das sehr religios war und sie und den jungeren Bruder Alexander stark beeinflusste Nun verwandelten Hauslehrer das Gut in eine Akademie 1 Die Familie Sturdza kehrte 1801 nach St Petersburg zuruck damit der alteste Sohn Konstantin seinen Dienst bei der russischen Regierung antreten konnte und die ubrigen Kinder ihre Bildung vervollstandigten 1 Roxandra las viel und insbesondere die Schriften Friedrich Gottlieb Klopstocks Nach dem Tod ihrer Schwester und dem Suizid Konstantins beschaftigte sie sich verstarkt mit den Sorgen und Kummernissen und wurde so zur zentralen Person der Familie Von ihren Eltern wurde sie als Hoffraulein an den kaiserlichen Hof geschickt wo sie ein oder zweimal wochentlich Dienst hatte Sie machte sich mit der Erzieherin der Kinder der kaiserlichen Familie Charlotte von Lieven bekannt die ihr das Wohlwollen der Grossfurstinnen verschaffte Sie befreundete sich mit der Englanderin Elisabeth Tschitschagowa geborene Probi Frau des Admirals Pawel Tschitschagow in dessen Haus sie die Bruder Joseph und Xavier de Maistre Ioannis Kapodistrias u a kennenlernte Xavier de Maistre befreundete sich mit ihr und diskutierte mit ihr Fragen der Philosophie Geschichte und Politik unter Vermeidung der Religion Kapodistrias gegenuber erwies sie sich als gluhende Verfechterin der griechischen Unabhangigkeit vom osmanischen Joch Allerdings starb Elisabeth Tschitschagowa 1811 und Kapodistrias ging nach Wien sodass der Kontakt zu diesen Kreisen abbrach Auch erkrankte ihr Vater ihre Mutter ging aufs Land und die Versorgung ihres Bruders Alexander blieb ihr uberlassen 1 Roxandra Sturdza bemuhte sich nun um eine Fraulein Stelle bei einer der Kaiserinnen Dank der Fursprachen der Grafin Warwara Golowina und der Prinzessin von Tarent erhielt sie die Moglichkeit bei der Kaiserin Witwe Maria Fjodorowna oder der Kaiserin Elisabeth Alexejewna zu dienen Sie wahlte die Stelle bei der Kaiserin Elisabeth die sie fur unglucklich hielt und der sie helfen wollte und zog im Sommer 1811 in den Sommerpalast auf der St Petersburger Steinernen Insel ein 2 3 Sogleich beschaftigte sie sich mit Fragen der Aussenpolitik die Gegenstand aller Diskussionen waren In den Jahren ihres Dienstes als Fraulein bei Kaiserin Elisabeth bis 1816 beobachtete sie genau das Geschehen um sie herum und die Ereignisse und trug alles taglich in ihr Tagebuch ein Bei den Besuchen Kaiser Alexanders I bei seiner Frau unterhielt er sich haufig mit Fraulein Roxandra deren offene Art er schatzte Insbesondere die Geschehnisse des franzosischen Angriffskriegs 1812 liessen auch religiose Aspekte wichtig werden 1 Als Roxandras Vater 1813 ruiniert und auch gelahmt war richtete Fraulein Roxandra kein Bittgesuch an die Regierung sondern schilderte ihr Schicksal ausfuhrlich in einem Brief an den befreundeten osterreichischen Militarattache denn sie wussten dass Briefe von Hofangestellten an auslandische Diplomaten geoffnet und die Inhalte gemeldet wurden Tatsachlich erreichte der Inhalt den Kaiser der dem Vater eine Jahrespension von 10 000 Rubel gewahrte Schon vorher war es Roxandra gelungen ihrem Bruder Alexander eine gute Anstellung im Aussenministerium zu verschaffen 1 3 Auf der dreijahrigen Auslandsreise der Kaiserin Elisabeth ab Dezember 1813 gehorte Fraulein Roxandra zur Begleitung In Weimar lernte sie den Aussenminister und Hofmarschall Albert Cajetan von Edling 1792 1841 des Herzogtums Sachsen Weimar Eisenach kennen der sie wenig beeindruckte und spater ihr Mann wurde In Baden naherte sie sich aufgrund ihrer religiosen Interessen der Baronin Juliane von Krudener und dem Schriftsteller Johann Heinrich Jung Stilling fur den sie sich bei der Kaiserin um eine Pension zur Beseitigung seiner Armut und um 1000 Tscherwonzen zur Begleichung der Schulden bemuhte Mit Kapodistrias in der Schweiz begann sie einen lebhaften Briefwechsel Als Alexander I in Bruchsal ankam empfahl sie ihm Kapodistrias als Diplomaten und erhielt die Zusage zur Berufung Kapodistrias an den Wiener Kongress Auf ihre Anregung hin unterhielt sich Alexander I auch mit Jung Stilling Weiter ging die Reise nach Wien wo sie die Verhandlungen aufmerksam verfolgte Ihre Bemuhungen in der griechischen Frage und eine entsprechende Note an Alexander I fanden jedoch kein Gehor Auch ihr Verhaltnis zu dem nach Wien gekommenen Kapodistrias kuhlte sich ab Einen prophetischen Brief der Baronin Krudener uber den Untergang des Hauses Boubon zeigte sie Alexander I der dann auf der Reise nach Paris 1815 in Heidelberg Krudener traf Fraulein Roxandra kehrte 1816 mit der Kaiserin Elisabeth nach St Petersburg zuruck 1 Der Weimarer Aussenminister Albert Cajetan von Edling hatte Herzog Carl August von Sachsen Weimar Eisenach zum Wiener Kongress begleitet und war dann auf Anraten der Grossfurstin Maria Pawlowna Frau des Erbprinzen Carl Friedrich nach St Petersburg gereist Dort heiratete er Roxandra Sturdza und kehrte dann mit ihr nach Weimar zuruck um seinen Dienst am Weimarer Hof fortzufuhren 1 2 Nach dem Ausscheiden Edlings aus dem Weimarer Dienst 1819 reiste Roxandra Edling mit ihm nach Oberitalien zu seinen Verwandten in Gorizia und Heidenschaft nach Wien und durch Suddeutschland um sich dann in St Petersburg niederzulassen Bei der Verteilung von Landereien im Gouvernement Bessarabien erhielt sie 10 000 Dessjatinen Land wo sie sich 1822 auch ansiedelten denn bei Hofe waren sie nun nicht sehr angesehen 2 Sie baute mit grossem Erfolg bei Odessa das Landgut Mansyr ab 1945 Lesnoje mit bewasserten Feldern Weinanbau und Schafzucht auf Sie beschaftigte keine Leibeigenen sondern nur Tagelohner Eine Kirche eine Schule und ein Krankenhaus wurden gebaut Einen Teil des Jahres verbrachte Roxandra Edling in Odessa wo ihr Haus eines der Zentren der aufgeklarten Gesellschaft war Ein haufiger Gast war Alexander Puschkin 2 Auch betatigte sie sich als Wohltaterin Sie unterstutzte den Dichter Wiktor Tepljakow der beim Generalgouverneur Michail Woronzow diente Zur Pflege ihrer Gesundheit hielt sie sich 1824 in Deutschland und Frankreich auf und kehrte 1825 zuruck Sie begann 1829 mit dem Verfassen ihrer Memoiren in denen sie die Jahre bis Alexanders I Tod 1825 beschrieb Ihre Aufzeichnungen wurden 1887 veroffentlicht und waren eine wichtige Quelle fur den Historiker Nikolai Schilder 1 4 Sie organisierte die Befreiung von Tausenden von Griechen aus Chios und Kreta aus osmanischer Gefangenschaft Am Anfang der 1830er Jahre entstand auf ihre und Jelisaweta Woronzowas Initiative in Odessa die Frauenwohltatigkeitsgesellschaft zur Unterstutzung der Armen Das geplante Waisenhaus in Odessa entstand nach ihrem Tode 2 Roxandra Edling starb nach langer schwerer Krankheit am 28 Januar 1844 in Odessa und wurde auf dem Woskressenskoje Friedhof in Odessa begraben 1 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roxandra Edling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katalog der Russischen Nationalbibliothek Edling Roksandra SkarlatovnaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k Fursenko W W Edling Edling grafinya Roksandra Skarlatovna urozhdennaya Sturdza In Russisches biographisches Worterbuch Band 24 1912 S 181 184 Wikisource a b c d e f g Oleg Gubar Oni ostavili sled v istorii Odessy Edling Roksandra Skarlatovna abgerufen am 19 Oktober 2023 a b Eugen von Paunel Das Geschwisterpaar Alexander und Roxandra Sturdza verehelichte Grafin Edling in Deutschland und Russland zur Zeit der Restauration In Sudost Forschungen Band IX S 81 125 lrz de abgerufen am 23 Oktober 2023 Roxandra Edling Memoires de la Comtesse Edling Nee Stourdza Demoiselle d Honneur de Sa Majeste l Imperatrice Elisabeth Alexeevna Classic Reprint Forgotten Books 2018 ISBN 978 0 428 31661 7 Normdaten Person GND 1011179423 lobid OGND AKS LCCN no2008181619 VIAF 34288569 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Edling RoxandraALTERNATIVNAMEN Sturdza Roxandra Edling Roksandra Skarlatovna Sturdza Roksandra Skarlatovna russisch KURZBESCHREIBUNG russische HofdameGEBURTSDATUM 23 Oktober 1786GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 28 Januar 1844STERBEORT Odessa Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roxandra Edling amp oldid 238366502