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Der Rotflugelstarling Agelaius phoeniceus fruher auch rotschulteriger Star oder Sumpfhordenvogel genannt 1 ist ein Vogel aus der Familie der Starlinge Icteridae Er ist einer der bestuntersuchten Singvogel in Nordamerika RotflugelstarlingRotflugelstarling Agelaius phoeniceus SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Starlinge Icteridae Unterfamilie AgelaiinaeGattung AgelaiusArt RotflugelstarlingWissenschaftlicher NameAgelaius phoeniceus Linnaeus 1766 source source Die erste Zeichnung eines Rotflugelstarlings wurde von Mark Catesby angefertigt Anhand seiner Zeichnung beschrieb Carl von Linne 1766 den Vogel wissenschaftlich Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Merkmale 3 Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Fressfeinde 5 1 Abwehr 6 Vorkommen 7 Rotflugelstarling und Mensch 8 Unterarten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseAussehen BearbeitenDas Mannchen hat ein unverwechselbares schwarzes Gefieder mit roten Flugelflecken die von kleinen gelben oder weissen Streifen eingefasst sind Das Weibchen und die Jungvogel haben ein gestreiftes schwarzbraunes bis braunes Gefieder Die Korpergrosse betragt zwischen 18 und 24 Zentimeter bei einer Flugelspannweite von 30 bis 37 Zentimeter Der Schnabel ist spitz und scharf und an den kraftigen Beinen befinden sich an den Fussen vier Zehen eine nach hinten und drei nach vorne Der Geruchssinn ist schwach entwickelt jedoch sehen und horen sie gut Durch Markierung wilder Rotflugelstarlinge mit einem Band wurde ein Hochstalter von 15 Jahren und 9 Monaten festgestellt Merkmale BearbeitenCharakteristisch ist der standige trillernde Ruf des Mannchens Beim Singen spreizt das Mannchen die Flugel und stellt die roten Flugelflecken zur Schau um seinen Territorialanspruch gegenuber anderen Mannchen oder dem stilleren Weibchen geltend zu machen Mit seinen Rufen lockt er wahrend der Paarungszeit auch die Weibchen an Ernahrung BearbeitenDer Rotflugelstarling ernahrt sich im Sommer von Spinnen Samen Korner Kafern Schmetterlingen und anderen Insekten Auch von Fruchten wie Blaubeeren und Brombeeren Die Insekten werden in der Luft gefangen oder am Boden Im Winter ernahren sie sich uberwiegend von Samen und Kornern Sehr gerne werden reife Sonnenblumenkerne gefressen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Das Weibchen im typischen gestreiften braunen bis schwarzweissen FederkleidBei den Rotflugelstarlingen gibt es keine festen Partnerschaften Wahrend die Mannchen normalerweise einige Jahre hintereinander dieselbe Gegend aufsuchen wechseln die Weibchen jedes Jahr das Brutgebiet Die Fortpflanzung findet zwischen Februar und August statt Nachdem die Mannchen in den Brutgebieten eingetroffen sind sucht sich jedes ein eigenes Brutrevier Nach etwa zehn Tagen treffen die Weibchen in den Brutgebieten ein Die tiefen Nester bestehen aus Grasern Sumpfgras oder Schilf und werden alleine vom Weibchen uber Wasser im Sumpfgras oder in Buschen erbaut Das Mannchen beteiligt sich weder am Nestbau noch am Ausbruten der Eier In das beutelformige Nest werden vier bis funf hellblaue braun gefleckte Eier gelegt Nach etwa 12 Tagen schlupfen die blinden und nackten Jungen Beide Altvogel beteiligen sich an der Aufzucht der Jungen Die Kuken werden am Anfang mit Insekten gefuttert Im spateren Verlauf werden von den Altvogeln Korner gereicht Mit 14 Tagen sind die Jungen flugge In einer Brutperiode werden zwei bis dreimal Junge aufgezogen Fur jedes Gelege wird ein neues Nest gebaut Fressfeinde Bearbeiten nbsp Der Gelbkopf Schwarzstarling Xanthocephalus xanthocephalus verdrangt den Rotflugelstarling in den nordwestlichen Brutgebieten haufig an die Ufer und sichert sich die besten Nistpositionen uber tieferem WasserDer Rotflugelstarling wird unter anderem von Fuchsen Eulen oder Habichten gejagt Die Jungvogel und Eier werden von Wurgern und Krahen erbeutet Im Wasser lauern Wasserschlangen Fische und Frosche auf herabfallende Jungvogel Im nordwestlichen Verbreitungsgebiet wird der Rotflugelstarling haufig von dem grosseren Gelbkopf Schwarzstarling Xanthocephalus xanthocephalus in der Brutzeit naher an das Ufer gedrangt wo er durch rauberische Landtiere starker gefahrdet ist Abwehr Bearbeiten Um die Bedrohung durch Fressfeinde fruhzeitig zu sichten sitzen die mannlichen Rotflugelstarlinge haufig auf der Spitze der Schilfpflanzen uber den Nestern oder in der Nahe der Nester Bei den Krahen zum Beispiel die eine Gefahr fur die Eier und Jungvogel stellen fliegt der mannliche Rotflugelstarling sofort auf wenn er die Krahe sichtet um sie nicht auf das Nest aufmerksam zu machen Durch dieses Verhalten macht er auch die Altvogel in der Nachbarschaft auf die drohende Gefahr aufmerksam und schutzt somit deren Brut Eine fruhzeitige Sichtung wird an Sumpfen durch fehlende Baume ermoglicht die nicht die Sicht versperren Vorkommen Bearbeiten nbsp Ein mannlicher Rotflugelstarling in Ontario Kanada Der anpassungsfahige Rotflugelstarling ist ein haufiger Bewohner der flussnahen Sumpfgebiete nasstrockenen Wiesen Weiden oder Felder in Nordamerika Als Zugvogel verbringt er den Winter in Mittelamerika und im sudlichen Nordamerika von Baja California bis zu Florida Weitere Vorkommen gibt es in Costa Rica Kuba und den Bahamas Im Fruhjahr zieht er in grossen Schwarmen in die Brutgebiete in den Norden von Nordamerika unter anderem das sudostliche Alaska und Kanada Rotflugelstarling und Mensch BearbeitenDer gesellige Rotflugelstarling sammelt sich ausserhalb der Brutzeit meist nachdem die letzte Brut flugge ist in grossen Gruppen Einerseits vertilgen sie grosse Mengen von schadlichen Insekten auf der anderen Seite richten sie zum Arger vieler Landwirte betrachtliche Schaden an Obstplantagen oder Getreidefeldern an Viele Rotflugelstarlinge werden von den Landwirten mit vergiftetem Reis getotet Die Vogel sterben nach zwei bis drei Tagen an der Zerstorung der Nieren Trotz dieser Bekampfungsmassnahme hat sich die Anzahl der Rotflugelstarlinge standig erhoht Die Landwirte bauten mehr Getreide an sodass die Vogel die rauen Winter uberleben konnten Ein weiterer Grund ist die Haufigkeit von milden Wintern In South Dakota hat sich die Anzahl der Sumpfpflanzen vergrossert sodass mehr Gelege ausgebrutet wurden Eine Studie in North und South Dakota kam zum Ergebnis dass der Bestand sich dort zwischen 1996 und 1999 um 33 erhoht hat Eine gewisse Bekanntheit erreichte die Art weil es im Winter 2010 2011 in den USA zu einem ratselhaften Vogelsterben kam Rund 500 Kilometer nordlich von Pointe Coupee fielen nach der Silvesternacht am 1 Januar 2011 massenhaft Vogel vom Himmel und wurden tot aufgesammelt Experten ratselten warum dort tausende Vogel uber dem Stadtchen Beebe vom Himmel sturzten Es handelte sich zumeist um Rotflugelstarlinge Tiermediziner der staatlichen Veterinarkommission schlossen in ihrem vorlaufigen Bericht aus dass Krankheiten oder Viren fur den massenhaften Tod verantwortlich seien Alle wichtigen Organe seien gesund gewesen Die Vogel konnten durch Silvesterboller aufgeschreckt worden und in der Nacht umhergeflogen sein was sie sonst nicht tun da sie im Dunkeln schlecht sehen konnen Eine Ornithologin die fur eine staatliche Behorde arbeitet sagte die Rotflugelstarlinge hatten Anzeichen eines physischen Traumas aufgewiesen Moglich sei auch dass der Schwarm von einem Blitz oder Hagel in grosser Hohe getroffen worden sei 2 Mindestens ein Teil der Vogel wurden durch vom US Landwirtschaftsministerium ausgelegtes Gift getotet Sie hatten durch Frass und Kot Schaden an Futterstellen verursacht 3 Unterarten BearbeitenEs sind zweiundzwanzig Unterarten bekannt 4 Agelaius phoeniceus aciculatus Mailliard 1915 kommt in Kern County im Suden Kaliforniens vor Agelaius phoeniceus arctolegus Oberholser 1907 kommt im Sudosten Alaska dem westlichen zentralen Kanada sowie dem nordlichen zentralen Gebiet der USA vor Agelaius phoeniceus arthuralleni Dickerman 1974 ist im nordlichen Guatemala verbreitet Agelaius phoeniceus bryanti Ridgway 1887 kommt auf den nordwestlichen Bahamas vor Agelaius phoeniceus californicus Nelson 1897 kommt im Landesinneren des zentralen Gebiets Kaliforniens vor Agelaius phoeniceus caurinus Ridgway 1901 kommt an den Kustengebieten im Sudwesten Kanadas sowie dem Nordwesten und Westen der USA vor Agelaius phoeniceus floridanus Maynard 1895 kommt im sudlichen Florida vor Agelaius phoeniceus fortis Ridgway 1901 ist im westlichen zentralen und sudlichen zentralen Teil der USA verbreitet Agelaius phoeniceus grinnelli A B Howell 1917 kommt von El Salvador bis in den Nordwesten Costa Ricas vor Agelaius phoeniceus gubernator Wagler 1832 kommt in Zentralmexiko vor Agelaius phoeniceus littoralis A H Howell amp Van Rossem 1928 kommt an den Kustenregionen im Sudosten der USA von Texas bis Florida vor Agelaius phoeniceus mailliardorum Van Rossem 1926 kommt in den zentralen Kustenregionen Kaliforniens vor Agelaius phoeniceus mearnsi A H Howell amp Van Rossem 1928 ist im Sudosten Georgia bis ins sudliche zentrale Florida verbreitet Agelaius phoeniceus megapotamus Oberholser 1919 ist vom sudlichen Texas bis ins ostliche Mexiko verbreitet Agelaius phoeniceus nelsoni Dickerman 1965 kommt im sudlichen zentralen Mexiko vor Agelaius phoeniceus neutralis Ridgway 1901 ist vom Suden Kaliforniens bis in den Nordwesten Mexikos verbreitet Agelaius phoeniceus nevadensis Grinnell 1914 ist im Landesinneren des sudwestlichen Kanada und im nordwestlichen und westlichen Teil der USA verbreitet Agelaius phoeniceus nyaritensis Dickey amp Van Rossem 1925 kommt im westlichen Mexiko bis ins westliche El Salvador vor Agelaius phoeniceus pallidulus Van Tyne amp Trautman 1946 kommt im Norden der Yucatan Halbinsel vor Agelaius phoeniceus phoeniceus Linnaeus 1766 ist im sudostlichen Kanada und dem ostlichen Teil der USA verbreitet Agelaius phoeniceus richmondi Nelson 1897 ist vom sudostlichen und sudlichen Mexiko bis ins nordliche Costa Rica verbreitet Agelaius phoeniceus sonoriensis Ridgway 1887 ist im Sudwesten der USA und dem Nordwesten Mexikos verbreitet Literatur BearbeitenZu dem Rotflugelstarling gibt es uberwiegend nur englische Literatur William A Searcy Ken Yasukawa Polygyny and Sexual Selection in Red Winged Blackbirds Monographs in Behavior and Ecology 1995 ISBN 0 691 03686 1 englisch Les D Beletsky The Red Winged Blackbird The Biology of a Strongly Polygynous Songbird 1996 ISBN 0 12 084745 0 Les D Beletsky Gordon H Orians Red Winged Blackbirds Decision Making and Reproductive Success 1997 ISBN 0 226 04187 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotflugelstarling Album mit Bildern Videos und Audiodateien Singstimmen der Rotflugelstarlinge Agelaius phoeniceus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 Rotflugelstarling Agelaius phoeniceus auf eBird orgEinzelnachweise Bearbeiten Zoologischer Beobachter Zeitschrift fur Biologie Pflege und Zucht der Tiere 1917 Harvard University Library aufgerufen am 31 Dezember 2021 Hunderte weitere Vogel fallen tot vom Himmel Memento vom 8 Januar 2011 im Internet Archive Massenvogelsterben in South Dakota US Landwirtschaftsministerium vergiftete Stare In Spiegel Online 21 Januar 2011 abgerufen am 9 Juni 2018 IOC World Bird List Oropendolas orioles blackbirds Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotflugelstarling amp oldid 235617753