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Riomarinait IMA Symbol Rmr 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate mit der chemischen Zusammensetzung Bi OH SO4 H2O 3 und damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Bismut Sulfat mit zusatzlichen Hydroxidionen Riomarinait Allgemeines und Klassifikation IMA Nummer 2000 004 1 IMA Symbol Rmr 2 Chemische Formel Bi SO4 OH H2O 1 Bi OH SO4 H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Bitte erganzen System Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI B 15 020 3 7 DF 75 31 09 15 01 Kristallographische Daten Kristallsystem monoklin Kristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 5 Gitterparameter a 6 021 A b 13 363 A c 6 495 Ab 112 94 5 Formeleinheiten Z 2 5 Physikalische Eigenschaften Mohsharte 2 bis 3 6 Dichte g cm3 berechnet 4 80 3 6 Spaltbarkeit keine 6 Bruch Tenazitat uneben sprode 6 Farbe cremeweiss beige hellgrau 6 Strichfarbe weiss bis hellgrau 6 Transparenz durchsichtig Glanz Glasglanz 6 Riomarinait kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt nadelige Kristalle von bis zu 60 mm die nach der c Achse gestreckt sind Ebenso kann er in Form von bis zu mehrere Millimeter dicken traubenformigen Krusten auftreten selten auch als kugelige Mineral Aggregate aus Buscheln und Spharolithen Das Mineral ist durchsichtig und von cremeweisser beige bis hellgrauer Farbe mit einem glasahnlichen Glanz auf den Oberflachen Auch seine Strichfarbe ist weiss bis hellgrau Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Riomarinait in der sogenannten Falcacci Stufe englisch Falcacci stope auch Cantiere Falcacci der Rio Marina Mine auf der zur Region Toskana gehorenden italienischen Insel Elba Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte durch Peter Rogner der das Mineral nach dessen Typlokalitat benannte Rogner sandte seine Untersuchungsergebnisse und den gewahlten Namen im Jahr 2000 zur Prufung an die International Mineralogical Association interne Eingangsnummer der IMA 2000 004 1 die den Riomarinait als eigenstandige Mineralart anerkannte Publiziert wurde die Erstbeschreibung 2005 im Fachmagazin Der Aufschluss Das Typmaterial des Minerals wird im Museum Mineralogia Munchen ehemals Museum Reich der Kristalle unter der Katalog Nummer 27074 aufbewahrt und gehort zur Mineralogischen Staatsammlung Munchen MSM die ursprunglich dem Staatlichen Forschungsinstitut fur angewandte Mineralogie SFAM der Universitat Regensburg gehorte 7 8 Klassifikation BearbeitenDa der Riomarinait erst im Jahr 2000 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineralnummer VI B 15 020 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und Wolframate und dort der Abteilung Wasserfreie Sulfate mit fremden Anionen wo Riomarinait zusammen mit Cannonit und Leguernit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VI B 15 bildet 3 Die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Riomarinait in die erweiterte Klasse der Sulfate Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate und dort in die Abteilung der Sulfate Selenate usw mit zusatzlichen Anionen mit H2O ein Diese ist zudem weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen und mittelgrossen Kationen zu finden ist wo es als einziges Mitglied eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer 7 DF 75 bildet In der vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchlichen Systematik der Minerale nach Dana hat Riomarinait die System und Mineralnummer 31 09 15 01 Dies entspricht der Klasse der Sulfate Chromate und Molybdate und dort der Abteilung Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen wo das Mineral als einziges Mitglied in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 31 09 15 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Sulfate mit Hydroxyl oder Halogen mit A B2 XO4 Zq x H2O zu finden ist Chemismus BearbeitenIn der idealen Zusammensetzung von Riomarinait Bi SO4 OH H2O besteht das Mineral im Verhaltnis aus je einem Teil Bismut Bi und Schwefel S sowie 6 Teilen Sauerstoff O und 3 Teilen Wasserstoff H pro Formeleinheit Dies entspricht einem Massenanteil Gewichtsprozent von 61 45 Gew Bi 9 43 Gew S 28 23 Gew O und 0 89 Gew H 10 oder in der Oxidform 68 78 Gew Bismut III oxid Bi2O3 24 33 Gew Schwefeltrioxid SO3 und 6 88 Gew H2O 4 An seiner Typlokalitat Falcacci auf Elba trat das Mineral in fast idealer Zusammensetzung mit der nur gering abweichenden Zusammensetzung von 68 86 Gew Bi2O3 24 28 Gew SO3 und 6 86 Gew H2O auf 6 Kristallstruktur BearbeitenRiomarinait kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe P21 n Raumgruppen Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 6 021 A b 13 363 A c 6 495 A und b 112 94 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Bildung und Fundorte BearbeitenRiomarinait bildet sich als Verwitterungsprodukt aus der Zersetzung von Bismuthinit und Cosalit Als Begleitminerale treten neben diesen unter anderen noch Anglesit Bismoclit Bismutit Cannonit Hydroniumjarosit und Plumbojarosit 6 Als sehr selten vorkommende Mineralbildung ist Riomarinait bisher nur aus wenigen Proben bekannt Seine Typlokalitat in der Rio Marina Mine auf Elba ist zudem das bisher einzige bekannte Vorkommen in Italien Der ebenfalls bisher einzige bekannte Fundort in Deutschland ist ein Tagebau bei Steinerleinbach etwa 4 km westnordwestlich von Waldkirchen und 19 km nordnordostlich von Passau im niederbayerischen Landkreis Freyung Grafenau 11 Des Weiteren kennt man Riomarinait nur noch aus dem Old 25 Pipe auch Pipe No 14 bei Kingsgate im australischen Bundesstaat New South Wales und einem unbenannten Aufschluss bei Cinovec deutsch Zinnwald im Bezirk Teplice Ustecky kraj in Tschechien Stand 2024 12 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenM Graunar F Lazarini Di m hydroxo bis aquasulfatobismuth III In Acta Crystallographica B38 1982 S 2879 2881 doi 10 1107 S0567740882010188 englisch Paula C Piilonen Andrew Locock Edward S Grew New mineral names In American Mineralogist Band 90 2005 S 1945 1952 englisch rruff info PDF 241 kB abgerufen am 15 Marz 2024 Peter Rogner Riomarinait ein neues Wismutmineral vom Abbau Falcacci Rio Marina Elba Italien In Der Aufschluss Band 56 2005 S 53 60 Autoreninformation bei researchgate net Weblinks BearbeitenRiomarinait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 15 Marz 2024 Riomarinaite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 15 Marz 2024 englisch IMA Database of Mineral Properties Riomarinaite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 15 Marz 2024 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Riomarinaite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 15 Marz 2024 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated March 2024 PDF 3 8 MB In cnmnc units it IMA CNMNC Marco Pasero Marz 2024 abgerufen am 15 Marz 2024 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 351 kB abgerufen am 15 Marz 2024 a b c d Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b David Barthelmy Riomarinaite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 15 Marz 2024 englisch a b c M Graunar F Lazarini Di m hydroxo bis aquasulfatobismuth III In Acta Crystallographica B38 1982 S 2879 2881 doi 10 1107 S0567740882010188 englisch a b c d e f g h i Riomarinaite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 14 kB abgerufen am 15 Marz 2024 Catalogue of Type Mineral Specimens R PDF 169 kB Commission on Museums IMA 10 Februar 2021 abgerufen am 26 Marz 2024 Catalogue of Type Mineral Specimens Depositories PDF 311 kB Commission on Museums IMA 18 Dezember 2010 abgerufen am 26 Marz 2024 englisch Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc units it IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 15 Marz 2024 englisch Riomarinait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 27 Marz 2024 Steinerleinbach In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 26 Marz 2024 Fundortliste fur Riomarinait beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 15 Marz 2024 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riomarinait amp oldid 243584947