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Richard Bentley 27 Januar 1662 in Oulton bei Leeds Yorkshire 14 Juli 1742 in Cambridge war ein englischer klassischer Philologe und Textkritiker 1 Richard Bentley Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Studienjahre 1662 1689 2 Die Jahre in Oxford 1689 1695 3 Der konigliche Bibliothekar 1695 1700 4 Rektor des Trinity College 1700 1740 5 Werke aus der Zeit als Rektor 6 Kleinere Werke 7 Familie und letzte Jahre 8 Wirkung 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksJugend und Studienjahre 1662 1689 BearbeitenSein Grossvater litt unter den Nachwirkungen des Englischen Burgerkriegs und liess die Familie in verarmten Umstanden zuruck Seine Mutter Tochter eines Steinmetzen hatte soviel Bildung genossen dass sie ihrem Sohn ersten Unterricht in Latein geben konnte Von der Schule in Wakefield ging Richard Bentley 1676 an das St John s College wo er ein Stipendium erhielt und den Abschluss eines B A Bachelor of Arts 1680 den eines M A Master of Arts 1683 machte Er wurde nie zu einem fellow seines College gewahlt jedoch bevor er 21 Jahre alt war zum Rektor der Schule in Spalding ernannt Hier blieb er jedoch nicht lange weil er von Edward Stillingfleet dem Dekan von St Pauls s ausgewahlt wurde der Lehrer seines Sohnes zu werden Diese Ernennung brachte Bentley in Kontakt mit den hervorragendsten Mannern seiner Zeit und verschaffte ihm Zugang zur besten Privatbibliothek Englands Die sechs Jahre die Bentley in Stillingfleets Familie verbrachte nutzte er zu umfassenden Studien der griechischen und lateinischen Schriftsteller Wissen anhaufend das ihm spater noch nutzen sollte Die Jahre in Oxford 1689 1695 Bearbeiten1689 wurde Stillingfleet Bischof von Worcester und sein Sohn ging zum Wadham College begleitet von seinem Lehrer Hier hatte Bentley bald engen Kontakt mit den hervorragendsten Gelehrten der Universitat darunter John Mill Humphrey Hody 1659 1707 und Edward Bernard Er schwelgte in den wertvollen Manuskripten der Bodleian Library des Corpus Christi College und anderer College Bibliotheken Er befasste sich mit der Sammlung von Material fur ausgedehnte schriftstellerische Plane darunter insbesondere ein Corpus von Fragmenten griechischer Dichter und eine Ausgabe der griechischen Lexikographen Die Oxforder Sheldonian Druckerei bereitete die Ausgabe die editio princeps der einzigartigen Manuskripte der Bodleian Library der griechischen Chronik eine Universalgeschichte bis zum Jahr 560 des Johannes Malalas vor und John Mill Prinzipal von St Edmund Hall hatte Bentley angefordert die Blatter zu sichten und den Text zu kommentieren Dies regte Bentley zu seiner Epistola ad Millium an weniger als 100 Seiten am Ende des Oxford Malalas 1691 Der kurze Traktat setzte Bentley an die Spitze aller lebenden englischen Gelehrten Die Leichtigkeit mit der er beschadigte Passagen restaurierte die Sicherheit der Emendationen und bei der Beurteilung der Relevanz des Materials sind im Stil vollig anders als die sorgfaltige und muhsame Arbeit eines Hody Mill oder E Chilmead Dem kleinen Kreis der Studenten denen die grossen textkritischen Nachschlagewerke der Moderne fehlten war es offensichtlich dass er ein Kritiker uber dem normalen akademischen Standard war Bentley war auch selbstbewusst und vermessen genug um sich Gegner zu schaffen James Henry Monk Bentleys Biograph bezichtigte ihn in seiner Erstausgabe von 1830 einer Unschicklichkeit mit der er nichts zu tun hatte An einer Stelle schreibt Monk bezeichnet er Dr Mill als imannidion Bummler eine Beschuldigung die weder die Vertraulichkeit der Freundschaft noch die Nutzung einer toten Sprache gegenuber dem wurdevollen Oberhaupt rechtfertigen kann Das Ziel von Bentleys Apostrophe war jedoch nicht Mill sondern Johannes Malalas an den er an einer anderen Stelle verspielt als Syrisce appelliert Aus dieser Veroffentlichung resultiert die Mischung aus Bewunderung und Abneigung die Bentley inspirierte nbsp Eine Buste Bentleys in der Bibliothek des Trinity College Cambridge1690 wurde Bentley zum Diakon geweiht 1692 wurde er erstmals zum Boyle Dozenten ernannt 1694 ein zweites Mal Ihm wurde die Ernennung ein drittes Mal 1695 angeboten doch jetzt lehnte er sie ab da er zu der Zeit mit zu vielen anderen Aufgaben beschaftigt war In der ersten Vorlesungsreihe A Confutation of Atheism bemuhte er sich Isaac Newtons Physik in popularer Form zu zeigen und sie insbesondere im Gegensatz zu Thomas Hobbes in den Rahmen des Existenzbeweises fur einen intelligenten Schopfer zu stellen Er hatte zu dem Thema Korrespondenz mit Newton der zu der Zeit im Trinity College lebte Die zweite Vorlesungsreihe wurde nicht veroffentlicht und scheint verloren gegangen zu sein Bentleys wichtigste Leistung auf dem Gebiet der griechischen Philologie besteht in dem Nachweis dass viele Verse in den homerischen Epen nur metrisch korrekt sind wenn man den in der Schrift nicht vorhandenen Laut w den er v schrieb mitliest Diese Entdeckung fur die er z B von dem Homer Ubersetzer Alexander Pope als Mann mit dem V verspottet wurde ist durch die vergleichende Sprachforschung vor allem durch die Entzifferung der fruhgriechischen Schrift Linear B bestatigt worden Der konigliche Bibliothekar 1695 1700 BearbeitenBentley war gerade erst geweiht als er mit einer Pfrunde an der Worcester Cathedral bedacht wurde 1693 wurde die Stelle eines Aufsehers der koniglichen Bibliothek frei und erhebliche Anstrengungen wurden von seinen Freunden unternommen ihm die Aufgabe zu verschaffen jedoch reichte deren Einfluss nicht weit genug Ein Arrangement wurde getroffen dass der neue Bibliothekar Henry Thynne mit einer jahrlichen Rente von 130 statt des Gehalts von 200 zugunsten Bentleys zurucktreten solle 1695 erhielt Bentley ein konigliches Kaplansamt und das Wohnrecht in Hartlebury im gleichen Jahr wurde er zum fellow der Royal Society gewahlt 1696 erhielt er den Grad eines D D Doctor of Divinity Die Anerkennung der kontinentalen Gelehrten kam in Form einer Widmung durch Johann Georg Graevius die einer 1694 in Utrecht publizieren Dissertation von Albert Rubens De Vita Flavii Mattii Theodori vorangestellt war Bentley hatte nun Dienstraume in St James s Palace und seine erste Sorge galt der koniglichen Bibliothek Er machte grosse Anstrengungen die Sammlung aus ihrem verfallenen Zustand zu losen und uberredete den Earl of Marlborough im Palast nach zusatzlichen Raumen fur die Bucher zu fragen diese wurden gewahrt doch Marlborough nutzte sie dann fur eigene Zwecke Bentley erzwang ein Gesetz gegen die Verlage das der Bibliothek fast 1000 Bande einbrachte deren Ubergabe bis dahin unterblieben war Er half John Evelyn bei seiner Numismata und wurde von der Universitat Cambridge bevollmachtigt griechische und lateinische Schriftarten fur ihre klassischen Bucher zu beschaffen die er offensichtlich in den Niederlanden auch fand da sie seit dieser Zeit in den Buchern der Universitat auftreten Bentley gab sich mit der einfachen Durchfuhrung der von ihm begonnenen Projekte nicht ab 1694 entwarf er eine Ausgabe des Philostratos gab sie aber an G Olearius Ohlschiger ab zur Freude sagt Friedrich August Wolf von Olearius und niemandes sonst Er versorgte Graevius mit zusammengetragenem Cicero und Joshua Barnes mit einer Warnung zur Unechtheit der Episteln des Euripides Barnes druckte die Episteln und erklarte niemand ausser jemandem der perfrictae frontis aut judicii imminuti lateinisch von zerschmetterter Stirn und beschrankten Urteils sei konne an ihrer Echtheit zweifeln Bentley erganzte Graevius Callimachus Utrecht 1697 um eine meisterhafte Sammlung von kommentierten Fragmenten Die Dissertation on the epistles of Phalaris Themistocles Socrates Euripides and the fables of Aesop das Werk auf dem Bentleys Ruhm sich im Wesentlichen stutzt entstand so eher zufallig William Wotton bat Bentley als er 1697 dabei war eine zweite Ausgabe seines Buchs uber Ancient and Modern Learning herauszubringen eine alte Zusage zu erfullen und einen Text zur Unechtheit der Episteln des Phalaris niederzuschreiben Dieses Papier nahm Charles Boyle der spatere Earl of Orrery der Christ Church Herausgeber des Phalaris so ubel dass er als er das Manuskript bei seiner Ausgabe 1695 in der koniglichen Bibliothek fand einen Streit mit Bentley begann Unterstutzt von seinen Collegefreunden vor allem Francis Atterbury schrieb Boyle eine Antwort ein Gewebe sagt Alexander Dyce in seiner Ausgabe der Werke Bentleys aus den Jahren 1836 bis 1838 aus oberflachlicher Gelehrsamkeit ausgeklugelter Sophisterei geschickter Bosheit und frohlicher Spotterei Die Antwort wurde von der Offentlichkeit als vernichtend gefeiert und sofort um eine zweite Auflage erganzt Bentley war gezwungen zu reagieren es entstand diese unsterbliche Dissertation Richard Porson die nun unbeantwortet blieb obwohl die Wahrheit in ihren Schlussfolgerungen nicht unmittelbar erkannt wurde Rektor des Trinity College 1700 1740 BearbeitenIm Jahr 1700 erhielt Bentley jene wichtige Beforderung die alsbald seine Belohnung und seine Geissel fur den Rest seines Lebens wurde De Quincey Bentley wurde der Krone von den zustandigen kirchlichen Bevollmachtigten einstimmig als Rektor des Trinity College in Cambridge empfohlen Dieses College das grossartigste der Universitat und als ihr hervorragendstes angesehen war in diesem Jahr von seinem hohen Sockel gesturzt Obwohl nicht schlechter als die anderen Colleges machte sein fruherer Ruf den Missbrauch der Dotierungen in diesem Fall noch unubersehbarer Die Verfinsterung hatte nach 1660 Platz gegriffen und war auf Ursachen zuruckzufuhren die das gesamte Land betrafen Die Namen John Pearson Isaac Barrow und vor allen anderen Isaac Newton zieren die Annalen der College in dieser Zeit Diese Manner hatten die Reihen der fellows des Trinity mit ihrer Liebe zu Forschung und Lehre nicht angesteckt Jede Ausflucht diente als Grund fur ein Bankett auf Kosten des Hauses und die Ehelosigkeit die durch die Statuten auferlegt war wurde so ertraglich gemacht wie es der Anstand in dieser respektablen Position ermoglichte Bentley kam hier an unausstehlich wie ein Ehemaliger von St John s und ein Eindringling unwillkommen wie jeder Gelehrte dessen Interessen ausserhalb der Mauern des Colleges lagen Bentley antwortete auf die verborgene Ablehnung der fellows mit offener Verachtung und ging daran die Collegeverwaltung zu reformieren Er sorgte fur umfangreiche Verbesserungen an den Gebauden und nutzte seine Position fur die Forderung der Lehre sowohl im College als auch der Universitat Aber seine Energie wurde begleitet von einer dominierenden Stimmung einer anmassenden Verachtung fur die Gefuhle und sogar fur die Rechte anderer und einem gewissenlosen Gebrauch aller Mittel wenn ein guter Zweck erreicht werden konnte Der fortgesetzte Abfluss aus ihren Geldborsen bei einer Gelegenheit wurde die gesamte Dividende des Jahres vom Neubau der Kapelle aufgesogen war der Grund der schliesslich die fellows aufruttelte sich entschlossen zu wehren Nach zehn Jahren eigensinnigem aber unwirksamem Widerstand innerhalb des Colleges appellierten sie an den Visitor Moore den Bischof von Ely Ihre Petition war voller allgemeiner Klagen und bezog sich nicht auf irgendein besonderes Vergehen Bentleys Antwort The Present State of Trinity College etc 1710 zeigt seinen erdruckendsten Stil Die fellows berichtigten ihre Petition und fugten neue Klagen an in denen sie 54 separate Bruche der Statuten auflisteten die der Rektor begangen haben solle Bentley um Antwort gebeten appellierte nun unmittelbar an die Krone sein Gesuch durch die Widmung seines Horaz an den Lord High Treasurer Harley unterstutzend Die Kronanwalte entschieden gegen ihn der Fall wurde angehort 1714 das Urteil lautete auf Entfernung aus dem Amt Bevor es jedoch umgesetzt werden konnte starb der Bischof von Ely woraufhin der Prozess im Sande verlief Die Fehde wurde in verschiedenen Formen fortgesetzt 1717 wurde Bentley in der Nachfolge von Henry James zum Regius Professor of Divinity ernannt 1 1718 jedoch von der Universitat entmachtet musste zur Strafe in Zivil vor dem Vizekanzler erscheinen und es dauerte bis 1724 bis das Gesetz die Universitat zwang ihn wieder einzusetzen 1733 wurde er von den fellows des Trinity erneut vor dem Bischof von Ely Greene angeklagt und durch Urteil abgesetzt doch die College Statuten erforderten die Verurteilung durch den Vizerektor Walker einen Freund Bentleys der sich darauf nicht einliess Obwohl die Fehde bis 1738 oder 1740 andauerte alles in allem rund 30 Jahre blieb Bentley im Amt Werke aus der Zeit als Rektor BearbeitenWahrend seines Rektorats die beiden ersten Jahre ausgenommen verfolgte Bentley ununterbrochen seine Studien weiter wobei die Ergebnisse sich nicht so sehr in Publikationen niederschlugen 1709 steuerte er einen kritischen Anhang zu John Davies Ausgabe von Ciceros Tusculaner Gesprachen bei Im folgenden Jahr veroffentlichte er seine Emendationen zu Plutos und Nubes von Aristophanes und den Fragmenten von Menander und Philemon letzteres unter dem Namen Phileutherus Lipsiensis von dem er zwei Jahre spater bei seinen Bemerkungen zu einem spaten Diskurs zum Freidenkertum eine Antwort auf den Deisten Anthony Collins noch einmal Gebrauch machte Hierfur erhielt er den Dank der Universitat in Anerkennung des Dienstes den er dadurch der Kirche und dem Klerus erwiesen hatte Sein Horaz uber den er lange nachgedacht hatte und den er nun in grosser Hast zu Papier brachte und veroffentlichte um die offentliche Meinung in einer kritischen Zeit seines Streits im College zu besanftigen erschien 1711 Im Vorwort erklarte er seine Absicht seine Aufmerksamkeit auf die Textkritik und Textkorrektur zu begrenzen und die Exegese zu ignorieren Einige seiner 700 bis 800 Emendationen wurden akzeptiert wohingegen die Mehrheit von ihnen heute als unnotig und prosaisch zuruckgewiesen wird obwohl die in ihnen steckende Gelehrsamkeit und sein Scharfsinn bemerkenswert sind 1716 in einem Brief an Wake Erzbischof von Canterbury kundigte Bentley seinen Plan einer kritischen Ausgabe des Neuen Testaments an Wahrend der nachsten vier Jahre unterstutzt von Johann Jakob Wettstein einem hervorragenden Bibelkritiker der fur sich in Anspruch nahm der erste zu sein der den Gedanken an Bentley herantrug sammelte er Material fur dieses Werk und 1720 veroffentlichte er Proposals for a New Edition of the Greek Testament mit Mustern der Art und Weise wie er sie ausfuhren wollte Er schlug vor den griechischen Text aus der Zeit des Konzils von Nicaa durch Vergleich des Textes der Vulgata mit dem der altesten griechischen Manuskripte wiederherzustellen Eine grosse Anzahl von Subskribenten wurde gewonnen das Werk wurde jedoch nie fertig Sein Terenz 1726 ist wichtiger als sein Horaz und er ist es auch nach dem Phalaris worauf sein Ansehen im Wesentlichen ruht Ins gleiche Jahr gehoren die Fabeln des Phaedrus und die Sententiae des Publilius Syrus Das Paradise Lost 1732 auf Vorschlag der Konigin Caroline erstellt wird ublicherweise als sein am wenigsten befriedigendes Werk angesehen es ist durch die Hast der Emendation und einen Mangel an poetischem Gefuhl wie bei seinem Horaz verdorben aber hier gibt es keine Entschuldigungen fur ihn dass der englische Text ihm nicht die gleichen Moglichkeiten fur Vermutungen eroffnete Er brachte die Idee auf dass John Milton sowohl einen Sekretar als auch einen Herausgeber beschaftigte die fur die Fehler die Ubertreibungen und Interpolationen verantwortlich zu machen seien es ist unsicher ob dies Bentleys Ausrede fur seine eigenen zahlreichen Korrekturen war oder ob er selbst es glaubte Die vorgesehene Homer Ausgabe wurde nicht veroffentlicht alles was von ihr vorhanden ist besteht aus einigen Manuskripten und marginalen Notizen die im Eigentum des Trinity College sind Ihre hauptsachliche Bedeutung liegt in dem Versuch die Metrik durch die Einfugung des verlorenen gegangenen und von Bentley wiederentdeckten griechischen Buchstabens Digamma zu restaurieren Kleinere Werke BearbeitenAstronomica von Marcus Manilius 1739 ein Brief uber die sigeanischen Inschriften die auf einer Marmorplatte in der Troas gefunden wurden sie befinden sich jetzt im British Museum Notizen zu den Theriaca des Nikandros aus Kolophon und zu Lucan veroffentlicht nach seinem Tod durch seinen Enkel Richard Cumberland Emendationen zu Plautus in seinen Kopien der Editionen von Johann Philipp Pareus Joachim Camerarius und Johann Friedrich Gronovius herausgegeben von Schroder 1880 und Sonnenschein 1883 Bentleii Critica Sacra 1862 herausgegeben von A A Ellis enthalt den Galaterbrief und Auszuge gedruckt von einer uberlappenden Folio Kopie der griechischen und lateinischen Vulgata im Trinity College eine Sammlung seiner Opuscula Philologica veroffentlicht in Leipzig 1781Familie und letzte Jahre Bearbeiten1701 heiratete Bentley Joanna Tochter von Sir John Bernard of Brampton Huntingdonshire Sie brachte einen Sohn Richard und zwei Tochter zur Welt und starb 1740 Eine der Tochter heiratete 1728 Denison Cumberland Enkel von Richard Cumberland Bischof von Peterborough Ihr Sohn war der Dramatiker Richard Cumberland Bis ins hohe Alter konnte Bentley noch lesen auch als er bereits an einen Armstuhl gefesselt war er genoss die Gesellschaft seiner Freunde und aufstrebender Forscher wie Jeremiah Markland und John Taylor seiner Neffen Richard und Thomas Bentley mit denen er klassische Themen diskutieren konnte Er sagte oft dass er 80 Jahre alt werden wolle und fugte hinzu dass ein derart langes Leben ausreiche um alles zu lesen was des Lesens wert sei ein halbes Jahr nach seinem 80 Geburtstag starb er an Rippenfellentzundung Obwohl von seinen Feinden als raffgierig beschimpft hinterliess er weniger als 5000 Einige griechische Manuskripte die ihm vom Berg Athos gebracht worden waren gingen an die College Bibliothek seine Bucher und Papiere an seinen Neffen Richard Bentley Dieser wiederum der ebenfalls ein fellow des Trinity College war hinterliess die Papiere bei seinem Tod 1786 ebenfalls der College Bibliothek wahrend die Bucher mit ihren vielen wertvollen Randnotizen dem British Museum ubergeben wurden Einige Anekdoten wurden von seinem Enkel Richard Cumberland im ersten Band seiner Memoirs 1807 uberliefert Der Hut den er standig beim Lesen trug um seine Augen zu schutzen und seine Vorliebe fur Portwein und Claret der nach seinen Worten Portwein ware wenn er konnte werden in Alexander Popes Karikatur Dunciad b 4 festgehalten Das Rauchen gab er erst mit 70 auf Er blieb Erzdiakon von Ely mit zwei Wohnungen erhielt aber keine hoheren kirchlichen Wurden Ihm wurde das verarmte Bistum Bristol angeboten das er zuruckwies und als er gefragt wurde welche Beforderung seine Zustimmung erhalten wurde antwortete er Die die ihm keinen Anlass gebe sich einen Umzug zu wunschen Wirkung BearbeitenBentley war der erste Englander der unter die Heroen der klassischen Forschung eingereiht wurde Vor ihm gab es nur John Selden und auf einem eingeschrankteren Gebiet Thomas Gataker und John Pearson Bentley eroffnete eine neue Ara in der Kunst der Textkritik Er wies einen neuen Pfad Mit ihm wurde die Kritik erwachsen Wo Forscher bisher Vorschlage und Vermutungen offerierten brachte Bentley mit unbegrenzter Kontrolle uber das gesamte Material Entscheidungen Bentley sagt Bunsen war der Grunder der historischen Philologie Und Jacob Bernays sagt zu seinen Korrekturen der Tristia Beschadigungen die sich bislang jedem noch so machtigen Versuch widersetzten wurden durch einen Fingerzeig dieses britischen Samson entfernt Die englische hellenistische Schule die im 18 Jahrhundert ihre Blute hatte und zu der Namen wie Richard Dawes Jeremiah Markland John Taylor Jonathan Toup Thomas Tyrwhitt Richard Porson Peter Paul Dobree Thomas Kidd und James Henry Monk gehoren war ein Erzeugnis Bentleys Und sogar die niederlandische Schule der gleichen Zeit wurde trotz der eigenen Tradition in nicht geringem Masse von Bentleys Beispiel stimuliert und gesteuert dessen Briefe an den jungen Frans Hemsterhuis zu dessen Ausgabe des Julius Pollux diesen so stark beeinflussten dass er einer von Bentleys grossten Bewunderern wurde Bentley war eine Quelle der Eingebungen fur die folgende Generation von Gelehrten Er hatte sich alles selbst beigebracht schuf seine eigene Wissenschaft und dennoch gab es keine zeitgenossische Forscherzunft in England an der sich seine Kraft messen konnte In der Phalaris Kontroverse erlitten seine akademischen Gegner eine vollige Niederlage Garths Reimpaar So diamonds take a lustre from their foil And to a Bentley tis we owe a Boyle druckte den Glauben der wissenschaftlichen und literarischen Welt der Zeit aus Die Angriffe von Alexander Pope John Arbuthnot und anderen sind Beweis ihrer Unfahigkeit sein Werk zu wurdigen Ihnen schien Textkritik Pedanterie und nutzlose Arbeit In einer Universitat in der Unterweisung der Jugend oder die religiose Kontroverse des Tages die einzigen Beschaftigungen waren war Bentley ein isoliertes Phanomen All sein unermessliches Wissen und all seine originaren Sichtweisen scheint er sich vor 1700 angeeignet zu haben Nach dieser Zeit erwarb er wenig dazu und zeigte nur krampfhafte Bemuhungen wie an seinem Horaz Terenz und Milton erkennbar ist Literatur BearbeitenFriedrich August Wolf Literarische Analekten Band 1 1816 James Henry Monk Life of Bentley 1830 J Mahly Richard Bentley eine Biographie 1868 R C Jebb Bentley English Men of Letters series 1882 mit einer Liste von Autoritaten die auf Bentleys Leben und Werk basieren Seine Briefe in Bentlei et doctorum virorum ad eum Epistolae 1807 C Wordsworth Hg The Correspondence of Richard Bentley 1842 John Edwin Sandys History of Classical Scholarship Band 2 1908 S 401 410 A T Bartholomew J W Clark Bibliography of Bentley Cambridge 1908 Charles Oscar Brink English Classical Scholarship Historical Reflections on Bentley Porson and Housman Cambridge 1986 Paperback 2010 Deutsche Ubersetzung von Marcus Deufert Klassische Studien in England historische Reflexionen uber Bentley Porson und Housman Stuttgart Leipzig 1997 George Patrick Goold Hrsg Richard Bentley Epistola ad Joannem Millium University of Toronto Press Toronto 1962 Nachdruck mit umfassender Einleitung von G P Goold Einzelnachweise Bearbeiten a b Richard Claverhouse Jebb Bentley Richard 1662 1742 im Dictionary of National Biography 1885 1900 Volume 04 auf Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard Bentley Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Richard Bentley im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Bentley Richard 1662 1742 im Archiv der Royal Society LondonVorgangerAmtNachfolgerHenry JamesRegius Professur of Divinity 1580 John WhalleyNormdaten Person GND 118509209 lobid OGND AKS LCCN n50007421 VIAF 27862472 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bentley RichardKURZBESCHREIBUNG englischer klassischer Philologe und TextkritikerGEBURTSDATUM 27 Januar 1662GEBURTSORT Oulton bei Leeds YorkshireSTERBEDATUM 14 Juli 1742STERBEORT Cambridge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Bentley amp oldid 237497060