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Reginald fitz Jocelin auch Reginald FitzJocelin Reginald Italus oder Reginald Lombardus um 1140 25 Dezember 1191 in Dogmersfield Hampshire war ein englischer Pralat Er war ab 1174 Bischof von Bath und wurde 1191 zum Erzbischof von Canterbury gewahlt Er starb jedoch innerhalb eines Monats nach seiner Wahl bevor er als Erzbischof eingesetzt werden konnte Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Aufstieg als Geistlicher im Dienst des Konigs 2 1 Studium in Paris 2 2 Gesandter des englischen Konigs und Wahl zum Bischof 2 3 Verhaltnis zu Thomas Becket 3 Wirken als Bischof 4 Wahl zum Erzbischof von Canterbury und Tod 5 WeblinksHerkunft BearbeitenReginald war ein unehelicher Sohn von Bischof Jocelin de Bohun von Salisbury Damit war er mit Earl Robert of Gloucester und mit Savaric FitzGeldewin verwandt den seinerseits der romisch deutsche Kaiser Heinrich VI als Verwandten bezeichnete Seine Mutter war demnach vermutlich eine Angehorige der Familie Maurienne der Familie der Grafen von Savoyen Reginald wuchs in Italien auf weshalb er seine Beinamen Italus bzw Lombardus erhielt Aufstieg als Geistlicher im Dienst des Konigs BearbeitenStudium in Paris Bearbeiten Vor 1161 wurde Reginald von seinem Vater Bischof Jocelin zum Archidiakon von Wiltshire ernannt Vermutlich 1162 trat er in den Dienst von Erzbischof Thomas Becket von Canterbury und von 1163 bis 1164 besuchte er eine Schule in Paris wobei er von Papst Alexander III Bischof Hugues de Champfleury von Soissons der auch Kanzler des franzosischen Konigs war empfohlen wurde Der franzosische Konig Ludwig VII uberliess ihm wahrend seines Aufenthalts in Frankreich die Einnahmen der Kirche Saint Exuperius in Corbeil und Ludwigs Sohn Konig Philipp II bestatigte noch die langanhaltende Freundschaft zwischen Reginald und seinem Vater als er 1191 die Wahl von Reginald zum Erzbischof befurwortete Reginald verliess jedoch Paris ohne einen Abschluss als Master erlangt zu haben Gesandter des englischen Konigs und Wahl zum Bischof Bearbeiten Um 1167 trat Reginald in den Dienst des englischen Konigs Heinrich II dem er fortan loyal diente Dies fuhrte zum Bruch mit Thomas Becket der sich mit dem Konig uberworfen hatte und im franzosischen Exil lebte Der Konig sandte Reginald dreimal von 1167 bis 1168 1169 und erneut von 1169 bis 1170 als seinen leitenden Gesandten zur papstlichen Kurie Dort vertrat er den Konig im Streit mit Becket Dazu verhandelte Reginald im August 1169 mit den papstlichen Gesandten Nuntius Vivian und Nuntius Gratian Nach der Ermordung Beckets Ende 1170 reiste Reginald als koniglicher Gesandter Anfang 1171 erneut nach Rom Der Konig belohnte seine Dienste indem er ihn 1173 zum Bischof der seit mehreren Jahren vakanten Diozese Bath wahlen liess Der junge Mitkonig Heinrich lehnte Reginalds Wahl aber auch die von vier anderen Bischofen ab Er missbilligte Reginalds uneheliche Geburt sowie dessen Verstosse gegen die kanonischen Regeln Zusammen mit dem gewahlten Erzbischof von Canterbury Richard of Dover reiste Reginald daraufhin nach Rom um sich gegen die Vorwurfe zu verteidigen Nach dem Chronisten Walter Map wurde Reginald nur durch Bestechung als Bischof bestatigt doch der Chronist Radulfus de Diceto berichtet dass Reginald beeidete am Mord an Becket nicht beteiligt gewesen zu sein und dass er geboren wurde bevor sein Vater zum Priester geweiht worden war Daraufhin wurde er am 23 Juni 1174 von Erzbischof Richard von Canterbury und Erzbischof Peter von Tarentaise in Saint Jean de Maurienne zum Bischof geweiht Anschliessend reiste er mit Erzbischof Richard zuruck in die Normandie wo sie am 8 August 1174 Konig Heinrich II in Barfleur trafen Am 24 November wurde Reginald in Bath inthronisiert Verhaltnis zu Thomas Becket Bearbeiten Thomas Becket hatte Reginald nach ihrem Bruch als Wendehals betrachtet Nach den Angaben von Petrus von Blois wunschte Reginald sich jedoch aufrichtig eine Aussohnung mit Becket Dies wurde jedoch von seinem Gefolge und vor allem von seinem Vater verhindert den Becket abgesetzt und mit dem Interdikt belegt hatte Nach dem Tod von Becket soll Reginald bereut haben den Martyrer verkannt zu haben Nach seiner Ruckreise aus Italien weihte er 1174 in Saint Lo in der Normandie eine Kirche St Thomas the Martyr und auf seine Empfehlung hin erhielt Konigin Margarete von Sizilien die Mutter von Konig Heinrichs II kunftigem Schwiegersohn Wilhelm II von Sizilien 1176 einen Schmuckanhanger mit einer Reliquie von Becket Wirken als Bischof BearbeitenAls Bischof betatigte sich Reginald zunachst vor allem politisch Im Mai 1175 nahm er an einer Ratsversammlung in Westminster und im Juli an der koniglichen Ratsversammlung in Woodstock teil Zu Ostern 1176 war er am Konigshof in Winchester anwesend Im Marz 1177 nahm er an der koniglichen Ratsversammlung in Westminster teil wahrend er im September eine konigliche Urkunde in Rouen in der Normandie bestatigte Moglicherweise gehorte er sofort danach zu den englischen Gesandten die mit dem franzosischen Konig Ludwig VII den Vertrag von Ivry aushandelten obwohl er nicht zu den Zeugen dieses Vertrags gehorte 1178 gehorte er der gemeinsamen Mission der englischen und der franzosischen Kirche an die unter Pietro da Pavia Kardinalpriester von San Crisogono versuchte die Katharer in Toulouse zu bekehren Zu Weihnachten 1178 war er wieder am Konigshof in Winchester doch im Marz 1179 nahm er am dritten Laterankonzil in Rom teil Auf seiner Ruckreise uberzeugte er Hugo von Avalon die von Heinrich II gestiftete Kartauserniederlassung in Witham in Somerset als Teil der Suhne fur den Mord an Thomas Becket anzunehmen In den 1180er Jahren nahm er nur noch gelegentlich an koniglichen Ratsversammlungen und Hoftagen teil weil er sich anscheinend mehr um die Verwaltung seiner Diozese kummerte Nur 1186 besuchte er Ratsversammlungen sowohl in Oxford wie in Woodstock Reginald war ein begeisterter Falken Jager der dazu von Konig Richard I das Recht erhielt in Somerset mit Hunden zu jagen Dennoch kummerte sich Reginald vor allem ab 1180 intensiv um seine Aufgaben als Bischof Mit 122 Urkunden und Akten sind von ihm mehr Schriftstucke als von jedem anderen Bischof von Bath des 12 Jahrhunderts erhalten Die meisten Urkunden namlich 73 stammen aus der Zeit ab 1180 Sie belegen dass Reginald sein Amt gewissenhaft wahrnahm Er regelte das Verhaltnis zwischen Klostern und Laienpriestern zugunsten der letzteren indem er ihnen ein ausreichendes Einkommen zugestand Als beauftragter papstlicher Richter setzte er die Einhaltung des kanonischen Rechts durch In Bath grundete er 1180 das Hospital von St John und in Wells begann er mit dem Bau des Langhauses der spateren Kathedrale deren Baufinanzierung er regelte Er erhob Glastonbury Abbey zum Archidiakonat und nahm den Abt des Klosters in das Kathedralkapitel von Wells auf bestatigte den Status der Stadt Wells als Burghus und regelte dessen Grenzen Im Streit zwischen Erzbischof Balduin von Canterbury und den Monchen des Kathedralpriorats von Canterbury unterstutzte er die Position der Monche die Balduins Grundung einer St Stephen and St Thomas the Martyr geweihten Kollegiatkirche in Hackington ablehnten Wahl zum Erzbischof von Canterbury und Tod BearbeitenNach dem Tod von Heinrich II 1189 wurde dessen Sohn Richard neuer Konig Zu dieser Zeit gehorte Reginald zu den am langsten im Amt befindlichen englischen Bischofen aber dennoch war erst um die 50 Jahre alt Seine zwar uneheliche aber vornehme Geburt und seine Erfahrung machten ihn unter dem neuen Konig zum Kandidaten fur noch hohere Aufgaben Bei der Kronung von Richard am 3 September 1189 hatte er eine hervorgehobene Stellung da er zur Linken des Konigs in die Kirche ziehen durfte Am 15 September 1189 nahm er an einer Ratsversammlung in Pipewell teil und wahrscheinlich war er der Reginaldus Italus der dem Konig vergeblich 4000 fur das Amt des Kanzlers bot Auf Anweisung des Konigs unterstutzte er die Ernennung seines Rivalen William de Longchamp zum papstlichen Legaten fur England Nachdem Richard jedoch zum Kreuzzug aufgebrochen war unterstutzte Reginald Longchamps Gegner Geoffrey of York Als die Nachricht vom Tod Erzbischof Balduins im Heiligen Land England erreichte zahlten sich Reginalds gute Beziehungen zum Kathedralpriorat von Canterbury aus Gegen Richards Kandidaten Gugliemo Erzbischof von Monreale wahlten die Monche am 27 November 1191 Reginald zum neuen Erzbischof von Canterbury Diese Wahl wurde von Walter de Coutances dem neuen koniglichen Justiciar abgelehnt doch bevor eine Entscheidung getroffen werden konnte erlitt Reginald am 24 Dezember einen lahmenden Schlaganfall an dessen Folgen er am nachsten Tag starb Zuvor hatte er noch die Wahl des mit ihm verwandten Savaric zum neuen Bischof von Bath arrangiert Auf seinem Totenbett hatte er noch gewunscht als Monch des Kathedralpriorats von Canterbury sterben zu durfen worauf ihn Walter of Bath der Prior von Bath Abbey ihn noch als Monch aufgenommen hatte Er wurde am 29 Dezember 1191 in Bath Abbey beigesetzt Obwohl er nicht als Erzbischof eingesetzt worden war gedachte das Kathedralpriorat seiner als seinem Erzbischof Weblinks BearbeitenCharles Duggan Reginald fitz Jocelin c 1140 1191 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004VorgangerAmtNachfolgervakantBischof von Bath und Wells 1174 1191Savaric FitzGeldewinBalduin von ExeterErzbischof von Canterbury 1191 Elekt Hubert WalterNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 26 Juni 2018 PersonendatenNAME Reginald fitz JocelinALTERNATIVNAMEN Reginald FitzJocelin Reginald Italus Reginald LombardusKURZBESCHREIBUNG englischer PralatGEBURTSDATUM um 1140STERBEDATUM 25 Dezember 1191STERBEORT Dogmersfield Hampshire Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reginald fitz Jocelin amp oldid 197893858