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Die Redlichiida sind eine der neun Ordnungen der ausgestorbenen Trilobiten Trilobita Zusammen mit den Agnostida den Corynexochida und den Ptychopariida sind sie eine der vier alteren Trilobitenordnungen die bereits ab dem Unterkambrium auftraten RedlichiidaEoredlichia intermedia aus dem Maotianshan Schiefer ChinaZeitliches AuftretenKambrium542 bis 490 Mio JahreFundorteWeltweitSystematikohne Rang Bilateriaohne Rang Urmunder Protostomia Uberstamm Hautungstiere Ecdysozoa Stamm Gliederfusser Arthropoda Klasse Trilobiten Trilobita Ordnung RedlichiidaWissenschaftlicher NameRedlichiidaRichter 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Beschreibung 3 Verbreitung und Vorkommen 3 1 Faunenprovinzen 4 Entwicklungsgeschichte 5 Systematik 5 1 Unterordnung Olenellina Walcott 1890 5 2 Unterordnung Redlichiina Harrington 1959 6 Einzelnachweise 7 Weblinks 8 QuellenEtymologie BearbeitenDie Ordnung der Redlichiida wurde 1932 von dem deutschen Palaontologen Rudolf Richter zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieben 1 und zu Ehren des osterreichischen Geologen Karl August Redlich benannt Beschreibung Bearbeiten Morphologische Begriffe werden ausfuhrlicher im Artikel Trilobiten erlautert Redlichiida haben ein primitiv anmutendes Erscheinungsbild Ihr Cephalon Kopfschild ist gross und halbkreisformig die Glabella meist langgestreckt deutlich segmentiert und gewohnlich nach vorn breiter werdend Die starken Wangenstacheln sind eine Verlangerung des rohrenformig verstarkten Kopfschildrandes Das Hypostom ist normalerweise konterminant positioniert Die Rostralplatte ist meist recht breit Ihre Augen sind langlich vorstehend und sichelformig sie werden von einer deutlichen ruckenformigen Aufwolbung den Augenleisten begleitet die sich bis an den Vorderrand der Glabella hinzieht Der Thorax Brustpanzer besteht aus vielen Segmenten es konnen mehr als 90 vorhanden sein deren Lange in Richtung des Pygidiums Schwanzschild stetig abnimmt die Pleuren enden gewohnlich in Spitzen Manchmal ist eine Unterteilung des Thorax in einen breiteren Prothorax und einen schmaleren Ophistothorax moglich wie beispielsweise bei den Emuelloidea Das winzige Pygidium besteht oft nur aus einem oder sehr wenigen Segmenten Redlichiida sind sehr haufig mit Stacheln bewehrt diese konnen am Kopfschild Wangenstacheln an der Glabella am Schwanz und an den Thoraxsegmenten Pleuralstacheln ansetzen Im Gegensatz zu anderen Trilobitenordnungen konnten sich Redlichiida zu Verteidigungszwecken hochstwahrscheinlich nicht einrollen Die Familie der Olenelliden besitzen als Erkennungsmerkmal Stacheln am dritten Brustsegment Bei einigen Fundstucken wurden auch Fortsatze wie Beine Antennen und Kiemen usw erhalten In Anzahl Anordnung und Typus befolgen diese fur Trilobiten charakteristische Muster Verbreitung und Vorkommen BearbeitenIn Faunengemeinschaften des Unterkambriums sind Redlichiida gangige Fossilien mit weltweiter Verbreitung Sie wurden in zwei bekannten Konservatlagerstatten gefunden im Emu Bay Schiefer im Bundesstaat South Australia Kanguru Insel sowie in der Chengjiang Faunengemeinschaft in der Volksrepublik China Faunenprovinzen Bearbeiten Innerhalb der Redlichiida kommen Vertreter aus der Unterordnung Redlichiina nur in kambrischen Schichtverbanden ausserhalb Laurentias vor sie finden sich in der Acadobaltischen Faunenprovinz Avalonia Baltica und Westliches Gondwana sowie in der Orientalischen Faunenprovinz des Ostlichen Gondwana Im Gegensatz zur Familie der Olenelliden besitzen sie Gesichtsnahte ihre Versteinerungen werden oft von den sogenannten Librigenae freie Wangen begleitet Die Familie der Olenelliden hingegen ist auf den kambrischen Kontinent Laurentia Nordamerikanische Faunenprovinz Nordamerika und assoziierte Gebiete beschrankt Olenelliden sind recht haufig und definieren gleichermassen die damalige Ausdehnung Laurentias Ihr plotzliches Verschwinden legt in ihrem Verbreitungsgebiet die Grenze zwischen Unter und Mittelkambrium fest Olenellide besitzen keine Gesichtsnaht Zwischen den Olenelliden und den Redlichiina besteht eine deutlich ausgepragte Ausschliesslichkeit ihres Vorkommens nur in Marokko und in der westlichen Mongolei treten beide Faunen gemeinsam auf Stark endemische Gattungen der Redlichiina ermoglichen ferner eine weitere Unterteilung der Orientalischen Faunenprovinz in folgende Unterprovinzen 2 Lena Sajan Huangho Jangtse Ostliches Mittelmeer Zagros Himalaya Australien AntarktisEntwicklungsgeschichte BearbeitenRedlichiida sind die ersten im Fossilbericht auftretenden Trilobiten uberhaupt Der alteste bisher bekannte Trilobit stammt aus der zu den Redlichiida gehorenden Familie Fallotaspidae Die meisten Wissenschaftler sind der Ansicht dass in der Ordnung Redlichiida bzw in deren Unterordnung Redlichiina der gemeinsame Vorfahr aller anderen Trilobitenordnungen zu suchen ist eine Ausnahme bilden hierbei jedoch die Agnostiden Gewohnlich wird angenommen dass sich die Ordnungen Corynexochida und Ptychopariida wahrend des Unterkambriums aus den Redlichiina entwickelten und die Lichida dann spater wahrend des Mittelkambriums entweder aus den Redlichiida oder aus den Corynexochida hervorgingen Die Redlichiida starben noch vor dem Ende des mittleren Kambriums aus Systematik Bearbeiten nbsp Nevadia sp Familie Nevadiidae nbsp Mesonacis vermontanus Familie Olenellidae nbsp Paradoxides gracilis Familie Paradoxididae nbsp Redlichia Familie Redlichiidae Die Ordnung der Redlichiida wird in zwei Unterordnungen Olenellina und Redlichiina und funf Uberfamilien unterteilt Unterordnung Olenellina Walcott 1890 Bearbeiten Uberfamilie FallotaspidoideaFamilien Archaeaspidae Daguinaspidae als Daguinaspinae mittlerweile eine Unterfamilie der Fallotaspidae Fallotaspidae Judomiidae Neltneriidae NevadiidaeUberfamilie OlenelloideaFamilien Holmiidae OlenellidaeUnterordnung Redlichiina Harrington 1959 Bearbeiten Uberfamilie EmuelloideaFamilien Emuellidae MegapharanaspidaeUberfamilie ParadoxidoideaFamilien Centropleuridae Hicksiidae Lermontoviidae Paradoxididae XystriduridaeUberfamilie RedlichoideaFamilien Abadiellidae Chengkouaspidae einschliesslich Bathynotidae Dolerolenidae Gigantopygidae Kueichowiidae Mayiellidae Menneraspididae Metadoxididae Neoredlichiidae als Neoredlichiinae Unterfamilie der Redlichiidae Redlichiidae Redlichinidae Saukiandidae einschliesslich Despujolsiidae Yinitidae manchmal auch einschliesslich Langduiidae obwohl diese gewohnlich bei den Corynexochida gefuhrt werden Yunnanocephalidae meist zu den Ptychopariida gestelltDie systematische Stellung der relativ seltenen Bathynotiden ist noch nicht geklart sie konnen aber aufgrund der Ahnlichkeiten ihrer Panzeroberseite zu den Chengkouaspidae gestellt werden Sie besassen Gesichtsnahte und trugen lange Stacheln am Kopfschild und am letzten Brustsegment Die Ellipsocephalidae werden gelegentlich als Redlichiida gefuhrt obwohl sie eigentlich zu den Ptychopariida zahlen Einzelnachweise Bearbeiten Richter R 1932 Crustacea Palaontologie in R Dittler G Joos E Korschelt G Linek F Oltmanns K Schaum eds Handworterbuch der Naturwissenschaften 2te Auflage Verlag Gustav Fischer Jena S 840 64 fig A 1 64 Ordnung Redlichiida Unterordnung Redlichiina Teiichi Kobayashi On the Redlichiacea Trilobita and the Redlichian Province In Proceedings of the Japan Academy Series B Band 63 Nr 2 1987 S 43 46 doi 10 2183 pjab 63 43 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kategorie Redlichiida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sam Gon III Ordnung Redlichiida Klassifikation der Trilobiten Ordnung RedlichiidaQuellen BearbeitenBenton M J 1993 The Fossil Record 2 Chapman amp Hall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Redlichiida amp oldid 194157368