www.wikidata.de-de.nina.az
Das Pygidium auch als Schwanzschild oder Analschild bezeichnet ist der hinterste Korperabschnitt Tagma bei den ausgestorbenen Trilobiten Das Pygidium der Trilobiten war den ebenfalls Pygidium genannten Bildungen anderer Arthropoden und der Anneliden nicht homolog sondern ist eine evolutiv vollkommen unabhangig entstandene Struktur Tagmata eines Trilobiten Kopfschild Cephalon Thorax und PygidiumAnatomie BearbeitenDer Korper der Trilobiten gliedert sich in einen von einem ungegliederten Kopfschild Cephalon bedeckten Kopfabschnitt der einen nicht segmentalen Kopflappen und funf Segmente umfasste und einen Rumpfabschnitt Der Rumpfabschnitt wird weiter aufgegliedert in den vorderen anterioren eigentlichen Rumpf oder Thorax und das dahinter posterior anschliessende Pygidium so dass der Korper insgesamt bei Ansicht von oben aus drei Abschnitten aufgebaut erscheint Die Anzahl der Segmente des Pygidiums ist dabei zwischen den Arten variabel ein Pygidium war bei den meisten aber nicht bei allen Trilobitenarten vorhanden Nach den Grossenverhaltnissen werden manchmal micropyge Arten mit kleinem Pygidium von macropygen mit grossem unterschieden wobei die Grosse des Kopfschilds als Referenz dient sind Kopfschild und Pygidium etwa gleich gross werden diese isopyg genannt Langs ist das Pygidium wie der davor liegende Rumpf bei vielen Arten ebenfalls dreigeteilt in einen zentralen aufgewolbten Axiallobus und zwei beiderseits anschliessende flache Pleuralloben bei diesen war aber das Integument durchgehend ohne Gelenknahte Die Segmente des Pygidiums trugen beim lebenden Tier Spaltbeine die denjenigen der Thoraxsegmente im Aufbau vollkommen entsprachen so dass das Tier bei Ventralansicht von der Bauchseite her nur zweigeteilt aussah Das Pygidium ist definiert als der in sich unbewegliche Rumpfabschnitt hinter der letzten Rumpf Gelenknaht nbsp Hypagnostus parvifrons ein zu den Agnostida gehorender Trilobit mit etwa gleich grossem Kopfschild und PygidiumEntwicklung BearbeitenTrilobiten entwickelten sich uber mehrere jeweils durch eine Hautung getrennte Larvenstadien Durch Fossilien von Larven und verkalkten leeren Larvenhullen Exuvien genannt ist die Entwicklung bei vielen Trilobitenarten gut nachvollziehbar Das erste Protaspis genannte Stadium war dabei noch nicht in Kopf und Rumpf gegliedert Ein Rumpf mit Pygidium konnte vom zweiten Larvenstadium der Meraspis an vorhanden sein Spatere Larvenstadien die schliesslich alle Segmente des adulten Tiers aufwiesen werden Holaspis genannt Der Entwicklungsgang war also eine Anamerie oder Anamorphose gepragt durch eine variable Zahl von Segmenten bei den Larven Die Adulttiere wiesen schliesslich in der Regel eine fixierte arttypische Segmentzahl auf Hemianamorphose Das Wachstumsmuster der Segmente war bei den Trilobiten von allen lebenden oder rezenten Arthropoden verschieden Neue Segmente wurden am Vorderrand des Pygidiums in einer Wachstumszone gebildet Diese zunachst zum Pygidium gehorenden Segmente bildeten meist bei spateren Hautungen eine Gelenkmembran aus gehorten dann also dem beweglichen Rumpfabschnitt an Durch diesen Entwicklungsgang wanderte also das Pygidium bei der Bildung neuer Segmente quasi am Rumpf entlang nach hinten so dass das Pygidium der Larven aus anderen Segmenten aufgebaut war wie dasjenige der Adulti man spricht oft vom transitorischen Pygidium der Larven Quellen BearbeitenRiccardo Levi Setti Trilobites University of Chicago Press 2nd edition 1995 ISBN 978 0226474526 Nigel C Hughes Alessandro Minelli Giuseppe Fusco 2006 The ontogeny of trilobite segmentation a comparative approach Paleobiology 32 4 602 627 abstract online Nigel C Hughes 2007 The Evolution of Trilobite Body Patterning Annual Review of Earth and Planetary Sciences 35 401 434 doi 10 1146 annurev earth 35 031306 140258 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pygidium Trilobiten amp oldid 171260443