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Radolin auch Radolinski oder Radolin Radolinski ist ein altes polnisches Adelsgeschlecht dessen Zweige zum Teil bis heute bestehen Stammwappen derer von Radolin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Besitzungen 1 4 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Furstliches Wappen 2 3 Wappen und Familiensage 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Das Geschlecht derer von Radolin kommt aus dem polnischen Uradel des Stammes Koszucki Das Genealogische Handbuch des Adels beginnt die ununterbrochene Stammreihe der Familie mit Simon Pierschensky auch Coschuti der zwischen 1397 und 1413 urkundlich erscheint 1 Durch Heirat des Stanislaus Koszucki genannt Policki Herr auf Policko mit Dorothea Maczudka von Radolin gelangte ein Anteil der Herrschaft Radolin bei Czarnikau in Familienbesitz Stanislaus Sohn Sedziwoy Koszucki genannt Policki nahm um 1513 den Namen des Besitzes als Familienhauptnamen Radolinski an 1 nbsp Hugo Furst von Radolin 1841 1917 nbsp Das Schloss in Jarotschin um 1860 nbsp Rittergut Behle um 1860 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Nach Zedlitz Neukirch gehorte auch Peter auf Radolin der den Beinamen Visch Wysz angenommen haben soll zur Familie Er wurde Bischof von Krakau und Erzbischof von Posen Staatskanzler papstlicher Nuntius Gesandter des Konigs Jagiello und der katholischen Kirche von Polen auf dem Konzil von Pisa Er war auch ein enger Vertrauter von Konigin Jadwiga die ihn zum Vollstrecker ihres Testamentes ernannte Nach der Ruckkehr von einer Pilgerreise nach Palastina soll er im Jahre 1414 gestorben sein Sein Bruder Matthias auf Radolin war demnach erster Woiwode von Inowrazlaw und der Stammvater der spateren Grafen von Radolin Radolinski Dessen Tochter Barbara soll die Gemahlin von Zawisza Czarny gewesen sein 2 Nach Kneschke war Johann von Radolinski um 1646 Kastellan von Inowrazlaw und dessen Sohn Andreas von Radolinski erscheint 1676 als Kastellan von Kriewen und Herr der Herrschaft Jarotschin Von seinen Sohnen wurde Albert Landkammerer von Fraustadt Andreas Starost von Santor und Stanislaus Cajetan Starost von Rogasen 3 Die Herrschaft und die Stadt Jarotschin wurden bereits 1660 kauflich erworben 1 Der Stamm konnte in mehreren Zweigen dauerhaft fortgesetzt werden Graf Andreas Radolinski grundete 1759 die Stadt Radolin 1836 wurde die Familie in den preussischen Grafenstand erhoben Mitte des 19 Jahrhunderts bluhte das grafliche Haus in drei Linien Aus der zweiten Linie kam Stanislaus Julius Graf Radolin Radolinski 1806 einziger Sohn von Joseph Herr der Herrschaft Radenz im ehemaligen Kreis Krotoschin und koniglich preussischer Kammerer Aus der dritten Linie kam unter anderem Emmerich Ladislaus Graf Radolin Radolinski 1808 1879 koniglich preussischer Kammerherr Herr der Herrschaften Jarotschin und Radlin im ehemaligen Kreis Pleschen und Mitglied im preussischen Herrenhaus Er heiratete 1840 Josephine Grafin Radolin Radolinska 1809 1880 3 Ihr gemeinsamer Sohn war Hugo Furst von Radolin 1841 1917 einer der bedeutendsten Vertreter der Familie aus neuerer Zeit Hugo war zunachst als Attache und Legationsrat im diplomatischen Dienst tatig Am 20 August 1879 wurde er erbliches Mitglied des preussischen Herrenhauses 1888 erhielt er von Kaiser Friedrich III den preussischen Furstenstand und wurde Obersthofmeister und Oberhoftruchsess von Wilhelm II Auf Grund seines Furstenstandes wurde auch der Bahnhof Jarotschin zum Furstenbahnhof Hugo heiratete in London in erster Ehe 1863 Lucy Katharina 1841 1880 Tochter des britischen Oberleutnants Alfred Howard Wakefield und in zweiter Ehe ab 1892 Johanna Grafin von Oppersdorff 1864 1947 Besitzungen Bearbeiten In den spater zum Konigreich Preussen gehorenden Teilen von Polen besass die Familie die Herrschaften Lobsens im Kreis Wirsitz Radolin Behle und Hammer im Kreis Czarnikau Schoken und Siernik im Kreis Wongrowitz Napachau bei Posen Jarotschin und Kretkow im Kreis Pleschen Borzeciczki im Kreis Krotoschin sowie Gola und Dobra bei Lissa 2 Standeserhebungen Bearbeiten Die Vettern Emmerich Wladislaus auf Jarotschin Johann Ignaz auf Behle und Stanislaus Julius von Radolinski auf Borzenciczki wurden am 17 Februar 1836 zu Berlin in den preussischen Grafenstand erhoben 3 Hugo Graf Leszcyc von Radolin Radolinski Fideikommissherr auf Jarotschin koniglich preussischer Kammerherr Wirklicher Geheimer Rat Oberhof und Hausmarschall und Gesandter zur Disposition erhielt am 16 April 1888 zu Schloss Charlottenburg den preussischen Furstenstand als von Radolin mit der Anrede Durchlaucht Der Titel war in primogenitur und geknupft an den Besitz des gleichzeitig zur Grafschaft erhobenen Fideikommiss Jartoschin Die Nachgeborenen fuhren den Titel Graf bzw Grafin von Radolin 1 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen Furst von RadolinStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen Wappengemeinschaft Leszczyc zeigt in Rot ein goldenes Strohdach polnisch Brog auf vier silbernen Pfahlen Auf dem bekronten Helm mit rot goldenen Helmdecken das Schildbild schragrechts gestellt vor einem naturlichen Pfauenfederbusch 1 Furstliches Wappen Bearbeiten Das Wappen des Fursten von Radolin verliehen 1888 zeigt das Stammwappen mit Furstenhut und Furstenmantel Als Schildhalter zwei widersehende koniglich gekronte schwarze preussische Adler Der Wahlspruch lautet Coelestium in ira tueor 1 Wappen und Familiensage Bearbeiten Einer Sage nach leitet die Familie Radolin ihre Herkunft von dem Geschlecht der Leszczyc ab das zu den zwolf altesten Stammen Polens gehort haben soll Sie wahlten aus ihrer Mitte nach dem Ableben des Regenten Visimir aus dem Geschlecht des Lech die zwolf Palatine lat fur Woiwode die von 700 bis 710 das Land regiert haben sollen Das Wappen sie fuhren im roten Schild ein auf vier silbernen Pfahlen ruhendes und spitz zulaufendes goldenes Strohdach soll auf folgende Uberlieferung zuruckgehen Als sich Lech von seinen Brudern Mech und Czech trennte und ein Teil des Polenreiches erobert hatte soll er an der Stelle wo er den Horst eines Adlers erblickte eine Stadt aus Holz erbaut haben um seinen Anhangern fur den kommenden Winter ein Obdach zu sichern Da er aber vor seinen Untertanen nichts voraus haben wollte begnugte er sich mit einem einfachen Strohdach fur sich und seine Habe das gleich den seiner Untergebenen nur auf vier Pfahlen ruhte Zum Andenken an diesen bescheidenen Sinn Lechs behielten seine Nachkommen das auf vier Pfahlen ruhende Strohdach als Sinnbild des Geschlechts bei 4 Namenstrager BearbeitenHugo von Radolin 1841 1917 deutscher Fideikommissherr Diplomat und hochrangiger HofbeamterLiteratur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 7 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1867 S 320 320 books google de Leopold von Zedlitz Neukirch Neues Preussisches Adels Lexicon Band 4 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 Seite 80 81 books google de Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe Seite 139 140 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2000 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenWerke von und uber Radolin in der Deutschen Digitalen Bibliothek Radolin Radolinski In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 13 Altenburg 1861 S 791 zeno org Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XI Band 122 der Gesamtreihe Seite 139 140 a b Neues preussisches Adelslexicon Band 4 Seite 80 81 a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Seite 282 284 Johann Georg Theodor Grasse Geschlechts Namen und Wappensagen des Adels Deutscher Nation Reprint Verlag Leipzig 1999 ISBN 3 8262 0704 1 Seite 126 Normdaten Person GND 1015197949 lobid OGND AKS VIAF 186200460 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radolin Adelsgeschlecht amp oldid 237076980