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Die Romisch katholische Kirche im Sudan und Sudsudan ist Teil der weltweiten romisch katholischen Kirche Kathedralkirche von Khartum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Mission 2 Aktuelle Situation 3 Struktur 4 Statistiken 5 Institutionen 6 Kirchenbauten 7 Patrone 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte und Mission Bearbeiten nbsp Bischof Franz Xaver Geyer Apostolischer Vikar in Khartum 1903 1922 nbsp Bischof Antonio Roveggio Apostolischer Vikar in Khartum 1895 1902 Er fuhrte Missionsreisen u a zu den Azande Sein Seligsprechungsprozess ist eingeleitet Das Christentum etablierte sich im Sudan im 5 6 Jahrhundert als in Nubien drei christliche Konigreiche existierten Es wurde jedoch durch die Ausbreitung des Islam ab 640 zuruckgedrangt doch ein Nichtangriffs und Handelsabkommen Baqt regelte die Koexistenz bis ins Hochmittelalter hinein 1 Eine Wiedererrichtung der katholischen Kirche ergab sich erst im 19 Jahrhundert 1842 wurde die erste katholische Schule und Mission in Khartum von Fr L Montuori einem Vinzentinerpater eingerichtet Bereits 1846 war von Papst Gregor XVI das Apostolische Vikariat Sudan oder Zentralafrika errichtet worden das sich damals vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckte bis 1868 der westliche Teil als Apostolisches Vikariat Sahara davon abgetrennt wurde Sitz der Mission und des Apostolischen Vikars war Khartum Grosse Verdienste darum erwarb sich Osterreich Ungarn denn bedeutende Missionare kamen von dort und Kaiser Franz Joseph ubernahm die Schirmherrschaft und unterstutzte die Arbeit nach Kraften Bis 1861 forderte die Mission durch Klima und Strapazen vierzig Todesopfer so dass sie fast zum Erliegen kam Es ist das Verdienst des inzwischen heiliggesprochenen italienischen Weltpriesters Daniele Comboni der in Khartum als Missionar tatig war die Mission neu zu beleben Comboni wurde noch als osterreichischer Staatsburger geboren 1867 grundete er in Verona ein Missionsseminar aus dem die heute nach ihm benannte Kongregation der Comboni Missionare die Sohne des Heiligsten Herzens Jesu FSCJ hervorging auch Afrikanische Missionen von Verona genannt 1876 entstand durch Comboni auch eine Schwesterngemeinschaft der Frommen Mutter der Negerlander Pie madri della Negrizia 1872 wurde Comboni Provikar und 1877 erster Apostolischer Vikar des nun nur noch den eigentlichen Sudan umfassenden Missionsgebietes Er starb am 10 Oktober 1881 in Khartum erst 50 Jahre alt und musste nicht mehr die Vernichtung der gesamten Mission durch den Mahdi Aufstand seit 1882 erleben In der schiitischen Dogmatik ist der Mahdi das heisst der von Gott Geleitete der wiedererstandene Imam der Endzeit nach sunnitischer Auffassung ist der Mahdi der Wiederhersteller des reinen islamischen Glaubens Seit 1881 82 dem Jahr 1300 nach islamischer Zeitrechnung gab sich ein Muhammad Ahmad im Sudan als Mahdi aus und es gelang ihm die Englander zu vertreiben und 1885 Khartum zu erobern wobei der englische General Charles George Gordon bei der Verteidigung der Stadt fiel Zur Zeit des Mahdi Aufstandes von 1881 bis 1899 waren alle katholischen Aktivitaten verboten und die Aktiven der Kirche waren entweder geflohen oder inhaftiert Erst 1898 gelang es Lord Kitchener den Nachfolger Muhammad Ahmads den Bakkara Sudanesen Abd Allah bei Omdurman zu besiegen Seit 1899 war der Sudan ein anglo agyptisches Kondominium Der Vertrag wurde 1936 erneuert und endete 1956 mit der Selbststandigkeit des Landes Sudan Nach der Errichtung des Anglo Agyptischen Sudans konnten die katholischen Aktivitaten wieder aufgenommen werden Der zweite Aufbau der Mission ist ein Verdienst der Apostolischen Vikare Antonio Roveggio 1858 1902 von 1895 bis 1902 Apostolischer Vikar in Khartum und Franz Xaver Geyer 1859 1943 der von 1903 bis 1922 das gleiche Amt bekleidete Da die Kolonialverwaltung keine Missionstatigkeit im islamischen Norden zuliess erfolgte diese nur im Suden Das grosse Gebiet des ehemaligen Apostolischen Vikariates Sudan wurde seit 1913 mehrfach unterteilt Zunachst wurden die Apostolischen Vikariate Khartum und Bahr el Ghazal geschaffen spater auch die Apostolischen Vikariate von Rumbek Juba und Wau sowie die Apostolischen Prafekturen von Mupoi und Malakal Als letztem Land Afrikas wurde 1974 im Sudan eine kirchliche Hierarchie mit Diozesen eingefuhrt Heute umfasst der Sudan die Kirchenprovinz Khartum und Sudsudan die Kirchenprovinz Juba Aktuelle Situation BearbeitenWahrend der Zeit des zweiten sudanesischen Burgerkriegs gehorten die Bistumer zu den wenigen verlasslichen Ansprechpartnern fur Hilfsorganisationen So wurden mit kirchlicher Hilfe Schulen Krankenhauser und Sozialzentren aufgebaut welche von den Bistumern gegenwartig weiterhin gefuhrt werden Seit dem Ende des Burgerkriegs begleitet die Sudanesische Bischofskonferenz kritisch den Friedens und Unabhangigkeitsprozess des Sudsudans und setzt sich fur Versohnung innerhalb des Sudsudans ein 2 Eine wichtige Rolle spielen dabei die gemeinsamen Hirtenbriefe welche sich in der Regel mit sozialen Fragen beschaftigen und im Anschluss an die Sitzungen der Bischofskonferenz veroffentlicht werden 3 sowie die katholischen Radiostationen die zum Catholic Radio Network CRN 4 zusammengeschlossen sind Vor dem Unabhangigkeitsreferendum im Sudsudan 2011 vertraten viele Bischofe die Ansicht die faktische Trennung des Landes solle zur Unabhangigkeit des Sudsudans fuhren Die Bischofskonferenz jedoch vollzog in ihren Strukturen die Trennung des Landes nicht Sie besteht weiterhin als gemeinsame Sudan Catholic Bishop Conference SCBC SSS 5 es gibt aber ein Sekretariat der Sudan Catholic Bishops Regional Conference SCBRC in Juba welches die sudsudanesischen Bistumer vertritt 6 Die pastorale Situation ist schwierig Die Diozesen haben nur wenige Priester die Pfarreien sind in der Regel sehr weitraumig organisiert Auch wenn sich viele Bewohner des Landes als Christen und Katholiken bezeichnen und an den Wort Gottesdiensten teilnehmen konnen aufgrund der pastoralen Situation nur wenige am sakramentalen Leben teilnehmen Das kirchliche Leben auf dem Land spielt sich in Ortsgemeinden Chapels ab die jeweils von ehrenamtlichen Katechisten geleitet werden Die von den Bischofen angeregte Grundung von Kleinen christlichen Gemeinschaften gelingt wegen der instabilen Situation und Migrationsbewegungen im Land nur in Ansatzen An internationalen Ordensgemeinschaften sind die Jesuiten in Khartum Juba Rumbek und Wau sowie traditionell vor allem die Comboni Missionare in Khartum sowie mit 11 Stationen im Sudsudan prasent Beide Ordensgemeinschaften betreiben neben Seelsorge und Missionsarbeit auch Schulen und berufsbildende Einrichtungen Struktur Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die Diozesen im Sudan und SudsudanIn der romisch katholischen Kirche im Sudan besteht eine Kirchenprovinz und insgesamt zwei Diozesen Erzbistum Khartum 2 Bistum al Ubayyid 1 In der romisch katholischen Kirche im Sudsudan besteht eine Kirchenprovinz und insgesamt sieben Diozesen Erzbistum Juba 8 Bistum Malakal 5 Bistum Rumbik 4 Bistum Tambura Yambio 6 Bistum Torit 9 Bistum Wau 3 Bistum Yei 7 Geografisch und politisch gesehen umfasst die Kirchenprovinz Khartum den Nordsudan und die Kirchenprovinz Juba den Sudsudan Die auffallend starkere Gliederung der sudsudanesischen Kirchenprovinz Juba ist durch die dort relativ hohe Katholikenzahl begrundet Anders als in der nordsudanischen Kirchenprovinz Khartum wo der Katholikenanteil an der Gesamtbevolkerung weit unter 10 liegt und nur 2 Diozesen bestehen die mit ihrer grossen Flache den gesamten Nordsudan umfassen Im September 2008 wurde die Katholische Universitat von Sudsudan mit Sitz in Juba gegrundet 7 Statistiken BearbeitenStand 2004 BevolkerungIn Sudan leben etwa 4 019 000 Katholiken und bilden damit einen Anteil von 9 13 an der Gesamtbevolkerung Sudans Wahrend der Katholikenanteil im Nordsudan Kirchenprovinz Khartum bei 3 5 liegt sind in Sudsudan Kirchenprovinz Juba 21 5 der Bevolkerung romisch katholisch Die Katholiken bilden nebenbei den grossten Anteil der Christen in Sudan ca 65 GeistlicheFur die Glaubigen sorgen 18 Bischofe davon 2 emeritiert 169 Welt und 95 Ordenspriester und 4 standige Diakone Ordensleute ohne Priesterweihe gibt es 510 167 Manner 343 Frauen Institutionen BearbeitenApostolische Nuntiatur SudanDie Apostolische Nuntiatur im Sudan hat ihren Sitz in Khartum Apostolischer Nuntius ist seit Marz 2020 Erzbischof Luis Miguel Munoz Cardaba Apostolische Nuntiatur SudsudanApostolischer Nuntius ist seit 19 Marz 2019 Hubertus van Megen Sudanesische BischofskonferenzEs besteht die sudanesische Bischofskonferenz die in Khartum ihren Sitz hat Prasident der Bischofskonferenz ist derzeit der Erzbischof von Juba Paolino Lukudu Loro Die sudanesische Bischofskonferenz ist des Weiteren Mitglied des Verbands der ostafrikanischen Bischofskonferenzen Kirchenbauten BearbeitenIn den meisten Diozesen existieren nur wenige Gemeinden die uber ein eigenes fest errichtetes Kirchengebaude verfugen Diese Gemeinden richteten stattdessen kirchenahnliche Gebetshauser ein Folgende grossere Kirchen und Kathedralen bestehen in den jeweiligen sudanesischen Diozesen Erzbistum Khartum St Matthaus Kathedrale St Peter und Paul St Josef Erzbistum Juba Kathedrale St Teresa in Juba Kator Bistum al Ubayyid Kathedrale von al Ubayyid Bistum Wau Kathedrale von Wau St JosefPatrone BearbeitenHl Daniele Comboni Bischof Hl Josephine Bakhita OrdensschwesterSiehe auch BearbeitenListe der romisch katholischen DiozesenWeblinks BearbeitenInformationen und Statistiken auf catholic hierarchy org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Martin Fitzenreiter Geschichte Religion und Denkmaler der islamischen Zeit im Nordsudan In Mitteilungen der Sudanarchaologischen Gesellschaft zu Berlin Band 6 1997 S 37 50 sag online de PDF abgerufen am 25 Februar 2020 Text des Baqt Vertrags auf S 39 Zur aktuellen Situation der Kirche im Sudsudan vgl Bernhard Knorn Ein Land am Scheideweg Der Sudan und das Referendum vom 9 Januar In Herder Korrespondenz Band 65 Nr 1 2011 ISSN 0018 0645 S 35 40 Vgl z B Catholic bishops of the Republic of South Sudan Pastoral Message of Hope and Encouragement Nicht mehr online verfugbar 5 November 2013 archiviert vom Original am 2 Dezember 2013 abgerufen am 25 November 2013 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www combonisouthsudan org Sudan Catholic Radio Network Abgerufen am 25 November 2013 englisch The challenge of having one Conference for both Sudan and South Sudan AMECEA Social Communications 11 Oktober 2013 abgerufen am 25 November 2013 englisch Sudan Catholic Bishops Regional Conference Abgerufen am 25 November 2013 englisch Patricia Lefevere Catholic university launches in Sudan Nicht mehr online verfugbar National Catholic Reporter 11 November 2010 archiviert vom Original am 19 Januar 2011 abgerufen am 25 November 2013 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot ncronline org Romisch katholische Kirche in Afrika Agypten Algerien Angola Aquatorialguinea Athiopien Benin Botswana Burkina Faso Burundi Dschibuti Elfenbeinkuste Eritrea Eswatini Gabun Gambia Ghana Guinea Guinea Bissau Kamerun Kap Verde Kenia Komoren Demokratische Republik Kongo Republik Kongo Lesotho Liberia Libyen Madagaskar Malawi Mali Marokko Mauretanien Mauritius Mosambik Namibia Niger Nigeria Ruanda Sambia Sao Tome und Principe Senegal Seychellen Sierra Leone Simbabwe Somalia Sudafrika Sudan Sudsudan Tansania Togo Tschad Tunesien Uganda Zentralafrikanische RepublikUmstrittene Gebiete Somaliland WestsaharaBritische und Franzosische Uberseegebiete Mayotte Reunion St Helena Ascension und Tristan da Cunha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romisch katholische Kirche im Sudan amp oldid 229484140