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Die Protein Faltungsklassen engl protein fold class beschreiben breite Kategorien an Topologien der Tertiarstruktur von Proteinen Jede verschiedene Topologie konnte als eine Faltung angesehen werden 1 Sie beschreiben Gruppen von Proteinen mit ahnlichen Anteilen an Aminosauren und Sekundarstrukturen Jede Klasse enthalt mehrere unabhangige Protein Superfamilien d h sind nicht notwendigerweise evolutionar miteinander verwandt 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein anerkannte Klassen 1 1 all a 1 2 all b 1 3 a b 1 4 a b 2 Zusatzliche Klassen 2 1 Membranproteine 2 2 Intrinsisch ungeordnete Proteine 2 3 Coiled Coils 2 4 Kleine Proteine 2 5 Designte Proteine 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAllgemein anerkannte Klassen BearbeitenDie beiden Strukturklassifizierungs Datenbanken SCOP und CATH haben sich auf vier grosse Protein Faltungsklassen geeinigt all a Bearbeiten All a Proteine sind eine Klasse von Strukturdomanen in denen die Sekundarstruktur vollstandig aus a Helices besteht mit der moglichen Ausnahme dass einige isolierte b Faltblatter an den ausseren Bereichen des Proteins existieren Dazu gehoren folgende Strukturelemente Einfache Helix Es gibt eine Reihe von Beispielen fur kleine Proteine oder Peptide die nur aus einer einzigen Helix bestehen Ein bemerkenswertes Beispiel ist Glucagon ein Hormon das an der Regulierung des Zuckerstoffwechsels bei Saugetieren beteiligt ist wie Insulin Helix Turn Helix Motiv Das Motiv ist ein Hauptstrukturmotiv das in der Lage ist die DNA zu binden Jedes Monomer enthalt zwei a Helices die durch einen kurzen Strang an Aminosauren b Schleife verbunden sind und an die Hauptfurche der DNA binden Das HTH Motiv kommt in vielen Proteinen vor die die Genexpression regulieren Dazu gehort die Homoodomane Faltung Helix Bundel Ein Helix Bundel ist eine kleine Proteinfaltung die aus mehreren a Helices besteht die normalerweise nahezu parallel oder antiparallel zueinander sind Ein Beispiel ist die Bromodomane Globinfaltung Die Globinfaltung besteht typischerweise aus acht a Helices obwohl einige Proteine an ihren Termini zusatzliche Helix Erweiterungen aufweisen Ein Beispiel ist das Myoglobin a Selenoid Das a Selenoid ist eine Proteinfaltung aus sich wiederholenden a Helix Untereinheiten ublicherweise Helix Turn Helix Motiven die antiparallel angeordnet sind um eine Superhelix zu bilden Ein Beispiel ist die Proteinphosphatase 2A all b Bearbeiten All b Proteine sind eine Klasse von Strukturdomanen in denen die Sekundarstruktur vollstandig aus b Faltblattern besteht mit der moglichen Ausnahme einiger isolierter a Helices an den ausseren Bereichen Dazu gehoren folgende Strukturelemente b Sandwich Proteindomane mit mindestens zwei gegenlaufigen antiparallelen b Strangen und mindestens einer b Schleife Ein Beispiel ist die Immunglobulin Faltung b Fass Es besteht aus mindestens funf b Faltblattern die im Kreis angeordnet sind und so eine Rohre die Pore bilden die meist fur die Funktion des Proteins als Transportprotein verantwortlich ist Ein Beispiel ist die SH3 Domane b Propeller Ein b Propeller ist eine Art All b Protein Architektur die durch 4 bis 8 hochsymmetrische b Faltblatter gekennzeichnet ist die toroidal um eine Mittelachse angeordnet sind wie die Blatter eines Propellers Zusammen bilden die b Blatter ein trichterartiges aktives Zentrum Ein Beispiel ist die Neuraminidase des Influenzavirus b trefoil fold Der b trefoil fold ist eine Proteinfaltung die aus sechs b Haarnadeln besteht die jeweils aus zwei b Strangen bestehen Ein Beispiel ist die Interleukin 1 Familie b Helix Die b Helix ist ein Strukturmotiv mit Tandem Wiederholung die durch die Assoziation paralleler b Strange in einem helikalen Muster mit zwei oder drei Seiten gebildet wird Ein Beispiel ist die Pektat Lyase aus Aspergillus niger a b Bearbeiten a b Proteine sind eine Klasse von Strukturdomanen in denen die Sekundarstruktur aus a Helices und b Strangen besteht die getrennt entlang des Ruckgrats auftreten Die b Strange sind daher meist antiparallel 4 Beispiele hierfur sind Ribonuklease A und die SH2 Domane Zu den Strukturelementen gehoren DNA Klammer Die DNA Kammer ist ein a b Protein das sich zu einer multimeren Struktur zusammensetzt die die DNA Doppelhelix vollstandig umgibt wenn die Polymerase dem wachsenden Strang Nukleotide hinzufugt 5 Die DNA Klammer setzt sich an der DNA an der Replikationsgabel zusammen und gleitet mit der fortschreitenden Polymerase entlang der DNA unterstutzt durch eine Schicht von Wassermolekulen in der zentralen Pore der Klammer zwischen der DNA und der Proteinoberflache Ein Beispiel ist das Proliferating Cell Nuclear Antigen Ferredoxin Faltung Die Ferredoxin Faltung kann als eine lange symmetrische Haarnadel angesehen werden die einmal umwickelt ist so dass ihre beiden terminalen b Strange eine Wasserstoffbrucke zu den zentralen beiden b Strangen eingehen und ein vierstrangiges antiparalleles b Faltblatt bilden das auf einer Seite durch zwei a Helices bedeckt wird Ein Beispiel ist die Acylphosphatase a b Bearbeiten a b Proteine sind eine Klasse von Strukturdomanen in denen die Sekundarstruktur aus alternierenden a Helices und b Strangen entlang des Ruckgrats besteht Die b Strange sind daher meist parallel 4 Dazu gehoren folgende Strukturelemente Rossmann Faltung Diese Faltung besteht aus abwechselnden b Strangen und a Helix Segmenten wobei die b Strange unter Bildung einer ausgedehnten b Faltblatts wasserstoffgebunden sind und die a Helices beide Seiten des Faltblatts umgeben um ein dreischichtiges Sandwich herzustellen Ein Beispiel ist die L Lactatdehydrogenase a b Hufeisen Typischerweise hat jede Wiederholungseinheit eine b Strang Schleife a Helix Struktur und die zusammengesetzte Domane die aus vielen solchen Wiederholungen besteht hat eine Hufeisenform mit einer inneren parallelen b Faltblattschicht und einer ausseren Anordnung von a Helices Ein Beispiel ist der Leucine rich Repeat a b Fass In einem a b Fass bilden die a Helices und b Strange eine Art Zylinderspule die sich in Form eines Donuts der topologisch als Toroid bezeichnet wird krummt und so sich selbst schliesst Die parallelen b Strange bilden die Innenwand des Donuts wahrend die a Helices die Aussenwand des Donuts bilden Ein Beispiel ist der TIM Barrel Flavodoxin Faltung Die Flavodoxin Faltung besteht aus drei Schichten wobei zwei a helikale Schichten ein 5 strangiges paralleles b Faltblatt einschliessen Beispiele hierfur sind Flavoproteine Thioredoxin Faltung Die Thioredoxin Faltung besteht aus einem vierstrangigen antiparallelen b Faltblatt das zwischen drei a Helices angeordnet ist Ein Beispiel hierfur ist DNAJC10 Zusatzliche Klassen BearbeitenMembranproteine Bearbeiten Membranproteine interagieren mit Biomembranen indem sie entweder integriert oder uber ein kovalent gebundenes Lipid gebunden werden Sie sind neben loslichen globularen Proteinen fibrillaren Proteinen und ungeordneten Proteinen eine der haufigsten Arten von Proteinen 6 Sie sind Ziele von uber 50 aller modernen Arzneimittel 7 Es wird geschatzt dass 20 30 aller Gene in den meisten Genomen Membranproteine codieren Intrinsisch ungeordnete Proteine Bearbeiten Intrinsisch ungeordnete Proteine IDP haben keine feste oder geordnete dreidimensionale Struktur 8 9 IDP decken ein Spektrum von Zustanden ab von vollig unstrukturiert bis teilweise strukturiert und umfassen Random Coils pre molten Globules und grosse Multidomanenproteine die durch flexible Linker verbunden sind Sie bilden eine der Haupttypen von Proteinen neben globularen fibrillaren und Membranproteinen 6 Coiled Coils Bearbeiten Coiled Coils bilden lange unlosliche Fasern die an der extrazellularen Matrix beteiligt sind Ein Coiled Coil ist ein Strukturmotiv in Proteinen in denen 2 7 10 a Helices wie Strange eines Seils zusammengewickelt sind Dimere und Trimere sind die gebrauchlichsten Typen Viele Coiled Coil Proteine sind an wichtigen biologischen Funktionen wie der Regulation der Genexpression beteiligt z B Transkriptionsfaktoren Kleine Proteine Bearbeiten Kleine Proteine haben typischerweise eine Tertiarstruktur die durch Disulfidbrucken cysteinreiche Proteine Metall Liganden metallbindende Proteine und oder Cofaktoren wie Ham aufrechterhalten wird Designte Proteine Bearbeiten Designte Proteine sind das Ergebnis rationalen Designs und existieren nicht in der Natur Proteine konnen von Grund auf neu entworfen werden De novo Design oder indem berechnete Variationen einer bekannten Proteinstruktur und ihrer Sequenz vorgenommen werden bekannt als Protein Redesign Rationale Protein Design Ansatze treffen Vorhersagen zu Proteinsequenzen die sich zu bestimmten Strukturen falten werden Diese vorhergesagten Sequenzen konnen dann experimentell durch Methoden wie Peptidsynthese ortsspezifische Mutagenese oder kunstliche Gensynthese validiert werden Weblinks BearbeitenSCOP Datenbank CATH Datenbank Liste der Protein Faltungsklassen Birkbeck University of London Einzelnachweise Bearbeiten John Walshaw Alan Mills Protein Folds In bbk ac uk Birkbeck University of London April 1995 abgerufen am 30 Oktober 2019 T J Hubbard A G Murzin S E Brenner C Chothia SCOP a structural classification of proteins database In Nucleic acids research Band 25 Nummer 1 Januar 1997 S 236 239 doi 10 1093 nar 25 1 236 PMID 9016544 PMC 146380 freier Volltext L H Greene T E Lewis S Addou A Cuff T Dallman M Dibley O Redfern F Pearl R Nambudiry A Reid I Sillitoe C Yeats J M Thornton C A Orengo The CATH domain structure database new protocols and classification levels give a more comprehensive resource for exploring evolution In Nucleic acids research Band 35 Database issueJanuar 2007 S D291 D297 doi 10 1093 nar gkl959 PMID 17135200 PMC 1751535 freier Volltext a b A V Efimov Structural similarity between two layer alpha beta and beta proteins In Journal of molecular biology Band 245 Nummer 4 Januar 1995 S 402 415 doi 10 1006 jmbi 1994 0033 PMID 7837272 Review I Bruck M O Donnell The ring type polymerase sliding clamp family In Genome biology Band 2 Nummer 1 2001 S REVIEWS3001 doi 10 1186 gb 2001 2 1 reviews3001 PMID 11178284 PMC 150441 freier Volltext Review a b A Andreeva D Howorth C Chothia E Kulesha A G Murzin SCOP2 prototype a new approach to protein structure mining In Nucleic acids research Band 42 Database issueJanuar 2014 S D310 D314 doi 10 1093 nar gkt1242 PMID 24293656 PMC 3964979 freier Volltext J P Overington B Al Lazikani A L Hopkins How many drug targets are there In Nature reviews Drug discovery Band 5 Nummer 12 Dezember 2006 S 993 996 doi 10 1038 nrd2199 PMID 17139284 Review A K Dunker J D Lawson C J Brown R M Williams P Romero J S Oh C J Oldfield A M Campen C M Ratliff K W Hipps J Ausio M S Nissen R Reeves C Kang C R Kissinger R W Bailey M D Griswold W Chiu E C Garner Z Obradovic Intrinsically disordered protein In Journal of molecular graphics amp modelling Band 19 Nummer 1 2001 S 26 59 PMID 11381529 Review H J Dyson P E Wright Intrinsically unstructured proteins and their functions In 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