www.wikidata.de-de.nina.az
Die Pilati sind ein aus Tassullo im Nonsberg stammendes Tiroler Adelsgeschlecht das ab dem 14 Jahrhundert im Nonstal in Erscheinung trat 1 Eine Nebenlinie der Familie die Grafen Pilati von Thassul zu Daxberg lebt heute noch in Osterreich und Deutschland weiter Wappen der Grafen Pilati von Thassul zu Daxberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Angehorige 4 Palazzo Pilati 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Carlantonio Pilati nbsp Palazzo Pilati in TassulloDer Nachname Pilati der mit dieser Familie in Verbindung gebracht wird taucht zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahr 1275 auf In einem Verzeichnis der bischoflichen Besitztumer in Dermulo wird ein gewisser Martino erwahnt der der Urgrossvater des Nicolo genannt Pilato war 2 der als Stammvater der um 1370 in Tassullo ansassigen Familie Pilati angesehen wird Nicolo zog womoglich von Dermulo nach Tassullo weil er eine reiche Frau aus jenem Dorf heiratete 2 Im Laufe der Zeit genoss die Familie immer mehr an Ansehen und Reichtum und das soziale Prestige der Familie wuchs betrachtlich sodass die Familie Pilati innerhalb weniger Jahre zu einer der wichtigsten Familien in der Umgebung wurde Am 13 Februar 1642 adelte der Furstbischof von Trient Carlo Emanuele Madruzzo Nicola Pilati Der Adelstitel wurde von Madruzzos Nachfolger auf dem Bischofsstuhl Sigmund Alphons von Thun am 15 Dezember 1670 an Carlo Pilati Sohn des Nicola bestatigt Von diesem Zeitpunkt an gehorten die Pilati dem Kreise der bischoflichen Familiares an 3 Furstbischof Francesco Alberti di Poja erneuerte am 10 Juni 1683 abermals diese Wurde gegenuber den Sohnen von Carlo Pilati Carlo Antonio Giulio Federico Nicolo und Giovanni Battista Pilati 4 Die Nachkommen dieses Familienzweiges gehorten dem Nonsberger Landadel an Das beruhmteste Familienmitglied war Carlantonio Pilati 1733 1802 unter Napoleon Ministerprasident des sudlichen Tirols Jurist und Professor in Halle und Leipzig Philosoph der Aufklarung Mitglied des Illuminatenorden Nom de guerre Lucretius Caro Er schrieb folgende Werke Di una riforma d Italia Lettres sur l Hollande Briefe aus Berlin Plan d une Legislation criminelle 5 Eine Nebenlinie der Familie die Grafen Pilati von Thassul zu Daxberg gehorte dem Beamtenadel an Sie geht auf Giuseppe Antonio Pilati 1659 1733 aus Tassullo zuruck der nach Osterreich auswanderte Wegen seiner guten Beziehungen zu Joseph I wurde er stellvertretender Verwalter der vier schlesischen Furstentumer Brieg Ohlau Liegnitz und Jagerndorf Sein Gonner machte ihn zu seinem standigen Diener und Begleiter und auch Geldgeber fur die Mobilmachung von Regimenten 1705 wurde er von Kaiser Joseph I in den alten Ritterstand der osterreichischen Erblande aufgenommen und am 19 Juni 1707 erwarben er und seine Bruder Giulio und Giovanni Battista Pilati den ungarischen Freiherrenstand 1710 erhielt Giuseppe Antonio ausserdem auch die erblandisch osterreichische Reichsfreiherrenwurde mit Pradikat von Thassul sowie die Herrschaften Schlegel und Konigshain in der bis 1763 bohmischen Grafschaft Glatz Dem Enkelsohn von Giuseppe Antonio Freiherr Pilati von Thassul Johann Baptist 1748 1821 verlieh Franz II im Jahre 1795 die Grafenwurde mit erweitertem Pradikat von Thassul zu Daxberg Graf Oskar 1817 Sohn des 1834 verstorbenen Grafen Anton war Erbherr der Herrschaft Schlegel im preussischen Landkreis Neurode und unvermahlt 6 Sein Bruder Maximilian 1819 hatte seinen Adel niedergelegt Ein Sohn dieses Maximilian Eustachius Pilati 1870 ist der Verfasser des 1904 erschienenen Benimm und Anstandbuches Etikette Plaudereien Der Familie gehorte von 1775 bis 1827 das teil namensgebende Schloss Dachsberg in Prambachkirchen Oberosterreich heute befindet sich dort ein vom Salesianer Orden betriebenes Gymnasium 7 Durch Erbschaft von den Fursten Khevenhuller befinden sich seit dem 20 Jahrhundert das niederosterreichische Schloss Riegersburg und die nahegelegene Burg Hardegg im Besitz der Grafen Pilati Schloss Riegersburg oder wie es heute genannt wird Schloss Ruegers wurde Ende 2021 verkauft und gehort somit nicht mehr den Nachkommen der Grafen Pilati 8 Edmund Johann Niemela aus Ratibor diente als koniglich preussischer Hauptmann im Ersten Weltkrieg zuerst im Infanterie Regiment Konig Wilhelm I 6 Wurttembergisches Nr 124 spater dann im Infanterie Regiment Nr 183 war zuletzt infolge der Verkleinerung des Heeres durch den Versailler Vertrag als Hauptmann ausser Diensten entlassen worden 9 Bald darauf wurde er vom Schriftsteller Eustachius Graf Pilati von Thassul zu Daxberg adoptiert und durfte als 36 Jahriger gemass Ermachtigung des Preussischen Justizministeriums von Ende November 1920 ausnahmsweise nicht nur den Namen des 60 jahrigen Adoptivvaters annehmen sondern auch seinen eigenen Namen als Graf Pilati von Thassul zu Daxberg Niemela anfugen 10 Schon zu Silvester 1920 erhielt er auf eigenen Antrag die Ermachtigung zur Fuhrung des vereinfachten Namens Graf von Thassul zu Daxberg 11 Eine zweite Adoption durch Eustachius Graf Pilati von Thassul zu Daxberg die der Lehrerin Klementine Niemela aus Beuthen wurde spatestens 1936 wegen fehlenden Kindschaftsverhaltnisses fur nichtig erklart 12 Wappen BearbeitenBlasonierung Quadrierter Schild 1 und 4 auf rotem Dreiberg ein einwartsgekehrter goldener Lowe in den Pranken einen silbernen Schwan haltend 2 und 3 in Gold ein schwarzer Flugel belegt mit dem goldenen Buchstaben J Zwei Helme mit schwarz goldenen Decken auf dem rechten der Lowe mit dem Schwan wachsend auf dem linken ein offener beiderseits mit dem J belegter schwarzer Flug Die Decken sind rechts blaugolden und links schwarz golden Wahlspruch Sub umbra alarum tuarum protege nos dt Unter dem Schatten Deiner Flugel beschutze uns Ps 17 8 LUT Angehorige BearbeitenHerbert H Schreiber schreibt in seinem Werk Die grafschaftlich schlesische Siedlungsgemeinschaft im Kapitel 7 Die Entwicklung der Grundherrschaften zum Geschlecht der Pilatis Die Familie Pilati gehorte zu den vornehmsten zu den reichsten und vielseitigsten des Furstentums Trient Aus ihrem Kreise stammen Mathematiker Dichter ein Prator von Riva ein Kapuziner der im Rufe der Heiligkeit verstarb und ein Reichsritter ihre verwandtschaftlichen Bindungen reichten bis hinein in den romischen Hochadel 13 Ein offentlich bekanntes angeheiratetes Mitglied der Familie ist Kristina Grafin Pilati von Thassul zu Daxberg geb Paul die bis Anfang 2016 in dritter Ehe mit Rudolf Scharping verheiratet war Palazzo Pilati BearbeitenDer Palazzo Pilati in Tassullo war bis zur Auflosung der Gemeinde 2015 Sitz des Rathauses 14 Literatur BearbeitenPilati In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 13 Altenburg 1861 S 133 zeno org Constantin von Wurzbach Pilati de Tassulo die Familie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 288 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Pilati de Tassulo Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 22 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1870 S 289 Digitalisat Eberhard Kaus Art Pilati Carlo Antonio Carlantonio In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon 31 2010 Sp 1072 1077 Serena Luzzi Pilati Carlantonio In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 83 Piacentini Pio V Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pilati Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Tullio Corradini Albero Genealogico Pilati di Tassullo PDF In dermulo it 2021 abgerufen am 9 Mai 2023 italienisch a b Paolo Inama Nicolo detto Pilato In dermulo it 2020 abgerufen am 9 Mai 2023 italienisch Privilegio vescovile In cultura trentino it Abgerufen am 9 Mai 2023 italienisch Conferma di privilegio vescovile PDF In https www cultura trentino it archivistorici Abgerufen am 9 Mai 2023 italienisch Serena Luzzi Pilati Carlantonio In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 83 Piacentini Pio V Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2015 Stammbaum des Familienszweiges von Schlegel In Rootsweb s World Connect Project Schloss Dachsberg auf burgenkunde at Schloss Ruegers Neue prominente Besitzer In noe orf at 11 September 2021 abgerufen am 9 Mai 2023 Deutscher Offizierbund Hrsg Ehren Rangliste des ehemaligen deutschen Heeres Berlin 1926 Seite 999 Abteilung VI III Auszug aus dem Scheinadel Verzeichnis In Deutsches Adelsblatt Jahrgang 1923 Seite 392 laufende Nummer 10 Siehe im Adelsnamensermachtigungsmatrikularium Kapitel X 3 unter E 33 Abteilung VI Nichtigkeit von Adoptionen IV Fortsetzung In Deutsches Adelsblatt Jahrgang 1936 Seite 370 Laufende Nummer 45 Grundherrschaften Memento vom 24 September 2005 im Internet Archive Homepage mit Bildern von Tassullo Memento vom 11 Januar 2012 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pilati amp oldid 233648187