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Piattamala bezeichnet ein Flurstuck und eine gleichnamige Burg bzw Turm die etwa seit dem 12 Jahrhundert bis 1513 und von 1620 bis 1639 hier bestand und den Weg vom und ins Puschlav beziehungsweise zum Berninapass sicherte Hotel Castello in PiattamalaHeute steht hier das Hotel Castello etwa 495 m s l m Piattamala gehort zur italienischen Gemeinde Tirano im Veltlin Provinz Sondrio Lombardei Inhaltsverzeichnis 1 Lage geographische Entstehung und militarische Bedeutung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLage geographische Entstehung und militarische Bedeutung Bearbeiten nbsp Piattamala Poschiavino und Blick nach TiranoPiattamala befindet sich etwa 400 Meter Luftlinie sudlich der heutigen Schweizer Grenze 800 Meter vom Grenzort Campocologno und rund 1100 Meter von der Basilika Madonna di Tirano entfernt beziehungsweise 2 3 Kilometer von der Altstadt von Tirano Piattamala respektive das Hotel Castello liegen an der sudwestlich verlaufenden SS 38 dir Italien die in der Schweiz als Hauptstrasse 29 Kanton Graubunden ihre Fortsetzung findet Von der Berninabahn aus ist der Ort sehr gut zu sehen Unterhalb von Piattamala fliesst der Poschiavino in Richtung Tirano Piattamala ist ein aufgeschutteter Schwemmkegel des Poschiavino auf dem die ehemalige Burg und spater das Hotel und seine Nebengebaude errichtet wurden Der Poschiavino bildet bei Piattamala einen naturlichen strategisch gunstigen Engpass fur eine militarische Befestigung zur Kontrolle des Verkehrs zwischen Italien und der Schweiz durch das Puschlav Auf einem Fresko aus dem 16 Jahrhundert in der Basilika Madonna di Tirano am Ort wo heute die Basilika steht erschien in der Morgendammerung des 29 September 1504 dem Fest des Hl Michael die Gottesmutter ist im Hintergrund eine schematische Darstellung von Piattamala der Burg und der strategischen Lage zu erkennen Links auf dem Fresko ist die Kirche und Fremdenunterkunft Xenodochio Santa Perpetua dargestellt Geschichte BearbeitenIn Piattamala als auch auf der Alp Grum wurden ahnliche Bronzeobjekte gefunden aus denen geschlossen wird dass das Tal seit fruhester Zeit eine Transitroute uber die Alpen darstellte eine dauerhafte Besiedelung zu dieser Zeit konnte jedoch nicht nachgewiesen werden 1 Im 12 Jahrhundert wurde von der Capitanei von Stazzona der Turm der Burg Piattamala errichtet Die Capitanei von Stazzona bestand nur kurzzeitig ihr unterstand die ehemals freie Gemeinde Tirano 2 Mailand besiegte im Jahr 1335 Como und auch das Puschlav kam 1350 unter die Herrschaft der Visconti 1 3 1406 lehnten sich die Talbewohner gegen die Vergabe des Puschlaver Lehens an Giovanni Malacrida von Musso auf Im Jahr 1408 stellten sie sich daher unter die Gerichtshoheit des Bischofs von Chur und traten dem Gotteshausbund bei 1410 verpflichteten sich die Bundner Gemeinden Poschiavo und Brusio im Oberengadin gegenuber mehreren Gemeinden in der Valtellinenregion die Strasse nach Piattamala am Ausgang des Puschlavs aufrechtzuerhalten 4 Zwischen 1429 und 1521 wurde die Schweizer Grenze zwischen Brusio und dem Veltlin uber Campocologno hinaus nach Suden verschoben Campocologno damit ein Teil von Brusio 1 3 5 Campocologno hatte zuvor zum Gemeindebann von Tirano gehort 1 5 Mitte Februar 1487 versuchten etwa 600 Bundner erneut vom Splugenpass vom Bergell und von Piattamala aus ins Veltlin vorzudringen sie wurden aber zuruckgeschlagen 1487 wurde die naturliche Talsperre bei Piattamala von Ludovico il Moro nachdem er das Puschlav wieder an die Bundner hatte abtreten mussen stark befestigt und erweitert Der Architekt Giovanni Antonio Amadeo ubernahm diese Aufgabe 1488 da der Herzog die neue aggressive Politik der Schweizer furchtete siehe auch Stadtbefestigung von Tirano 3 Bei der Eroberung des Veltlins durch die Bundner 1512 hielt sich in Piattamala noch uber den ganzen Sommer eine franzosische Besatzung Die Eroberung des Veltlins durch die Bundner 1512 machte nun das Puschlav uber Jahrhunderte verstarkt zum Zwischenraum und Durchgangsort fur den Handel 1513 wurde die Festung Piattamala von den Bundnern geschleift 1518 wurde die Grenze des Gerichts sudwarts zum Turm von Piattamala bei Campocologno verlegt um den seit Jahrhunderten andauernden Grenzstreitigkeiten mit der Gemeinde Tirano ein Ende zu setzen siehe auch San Rocco Tirano 6 Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 bis 1648 wurde die Festung in Piattamala zwischen 1620 und 1639 wieder hergestellt und verstarkt In der Nacht vom 18 auf den 19 Juli 1620 begann in Tirano unter der Fuhrung von Jakob Robustelli Marc Anton Venosta von Grosio Vinzenz Venosta von Mazzo und Franziskus Venosta von Tirano ein katholischer Aufstand Die Stadttore wurden in den fruhen Morgenstunden von Verschworern besetzt und alle Menschen durch Glockengelaut auf die Strasse gerufen Anschliessend wurden alle Menschen reformierten Glaubens derer man habhaft werden konnte umgebracht Der Bundner Landrichter die Podestaten von Tirano und Teglio und weitere 60 Personen fanden den Tod siehe Veltliner Mord In der Bundner Talschaft Poschiavo erfuhren die Reformierten am gleichen Tag von den Ereignissen in Tirano und versuchten ihren Glaubensgenossen zu Hilfe zu eilen Die Verschworer hatten jedoch den Weg bei Piattamala bereits versperrt 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Piattamala Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Guido Scaramellini Le fortificazioni in Valtellina Valchiavenna e Grigioni italienisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Arno Lanfranchi Puschlav In Historisches Lexikon der Schweiz a b Martin Bundi Tirano In Historisches Lexikon der Schweiz a b c Guido Scaramellini Chiavenna In Historisches Lexikon der Schweiz Martin Bundi Berninapass In Historisches Lexikon der Schweiz a b Adolf Collenberg Campocologno In Historisches Lexikon der Schweiz Puschlav Veltlin Exkursionsbericht Memento des Originals vom 2 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und 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