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Die Pfarrkirche St Vitus ist die romisch katholische Pfarrkirche von Merenschwand im Kanton Aargau Das denkmalgeschutzte Gebaude im Dorfzentrum ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung Romanische Grundmauern stammen aus dem 12 Jahrhundert der Chor im gotischen Stil aus der Zeit um 1500 Dominierend sind neugotische Stilelemente das Resultat des von August Hardegger durchgefuhrten Umbaus in den 1890er Jahren Pfarrkirche St Vitus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung einer Kirche in Merenschwand erfolgte im Jahr 1245 das Patrozinium des Heiligen Vitus Veit wird erstmals 1410 genannt Die romanischen Grundmauern des Kirchturms lassen jedoch darauf schliessen dass das Gebaude bis mindestens in das 12 Jahrhundert zuruckreicht Kollatoren der Kirche waren zunachst die Grafen von Homberg ab 1293 die Herren von Hunenberg 1393 wurde der Kirchensatz an das Kloster Kappel verkauft 1531 an das Kloster im Hof in Luzern Zwischen 1497 und 1507 wurde der Chor neu erbaut in den Jahren 1516 17 fand ein Umbau des Kirchenschiffs statt 1531 richteten Truppen aus dem reformierten Bern wahrend des Zweiten Kappelerkriegs Schaden in der Kirche an Nach den Instandstellungsarbeiten Bern leistete gemass den Bedingungen des Zweiten Kappeler Landfriedens finanzielle Wiedergutmachung weihte der Weihbischof von Konstanz die Kirche am 12 Oktober 1532 neu ein Heinrich Dieffolt ein Bildschnitzer aus Feldkirch fertigte 1587 einen neuen Altar fur Merenschwand Dieser wurde jedoch auf dem Transportweg in Zurich von einer aufgebrachten Menge zerstort Nur die prompte Entschuldigung des Zurcher Rates und eine angemessene Entschadigung verhinderten eine Eskalation des konfessionellen Konflikts 1686 uberfuhrte man die Reliquien des Katakombenheiligen Vinzenz von Rom nach Merenschwand und baute zu diesem Zweck eine Kapelle an eine Wallfahrt entwickelte sich jedoch nie 1727 28 erfolgte aufgrund der Bevolkerungszunahme eine Erweiterung der Kirche wobei die Stadt Luzern einen Teil des Baumaterials spendete Doch auch diese Erweiterung genugte den Anforderungen noch einiger Zeit nicht mehr so dass 1897 der Beschluss zum Neubau eines grosseren Kirchenschiffs und zur Erhohung des Kirchturms fiel Nach Planen des Architekten August Hardegger erhielt die Kirche ihr heutiges weitgehend neugotisches Aussehen Leonhard Haas der Bischof von Basel weihte sie am 16 Mai 1899 ein Das Landesmuseum Zurich erwarb einen grossen Teil der alten Ausstattung Bauwerk Bearbeiten nbsp Seitenansicht nbsp InnenraumDie Kirche bildet zusammen mit der aus dem 15 Jahrhundert stammenden Kaplanei und dem 1925 26 errichteten Pfarrhaus eine Gebaudegruppe an der Sudseite des Friedhofs Beim Um und Neubau von 1897 bis 1899 fugte Hardegger einen halbzylindrischen Treppenturm an den Kirchturm an und erganzte ihn mit romanischen Schalllochern einem hoheren und breiteren Turmdach sowie einem Dachreiter Das mittlere Schiff des Langhauses das breiter und hoher als der Chor ist wird von niedrigen Seitenschiffen mit flachen Pultdachern flankiert Das sudliche Seitenschiff wird von der chorartig hervorstehenden Vinzenkapelle unterbrochen und schliesst sich an die Sakristei an Eine dreiachsige Vorhalle ein Hauptfenster und eine Giebelrosette gliedern die Westfassade An der sudlichen Ecke der hervorstehenden Westfassade ragt ein zweiter Treppenturm in die Hohe Das Mittelschiff des Langhauses das funf Joche zahlt wird von weit gespannten Spitzbogenarkaden auf achtkantigen Pfeilern getragenl Die glatten Hochwande des Mittelschiffs werden von kleinen Fenstern durchbrochen wahrend die Holzdecke trapezformig ist Arkadenartige Schildbogen tragen die flach gedeckten Seitenschiffe Der Chor ist zwei Achsen tief nach Nordosten Sudosten und Suden offnen sich zweiteilige Masserkfenster Acht rechtwinklig gleichschenklige Dreiecke ein Quadrat und zehn Rauten bilden das Muster des Sterngewolbes des Chors Das Erdgeschoss des Kirchturms mit Tonnengewolbe enthielt einst die Sakristei und Archiv des Amtes Merenschwand Zwei Wendeltreppen eine im Innern und eine im angebauten Treppenturm fuhren zur Glockenstube Dort hingen einst funf Glocken aus dem 15 bis zum fruhen 18 Jahrhundert Nachdem die grosste Glocke 1887 gesprungen war fertigte die Aarauer Giesserei H Ruetschi ein neues Gelaut Im Dach der Vinzenzkapelle hangt eine alte Glocke die wahrscheinlich um 1687 88 angefertigt wurde Literatur BearbeitenGeorg Germann Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band V Bezirk Muri Birkhauser Basel 1967 S 157 169 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in MerenschwandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche St Vitus Merenschwand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Merenschwand Pfarrkirche St Vitus Merenschwand im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau47 26015 8 37575 Koordinaten 47 15 36 5 N 8 22 32 7 O CH1903 670927 234783 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche St Vitus Merenschwand amp oldid 234726370