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Die romisch katholische Pfarrkirche Niederhollabrunn steht leicht erhoht auf einer Gelandestufe im Norden der Ortschaft Niederhollabrunn in der Gemeinde Niederhollabrunn im Bezirk Korneuburg in Niederosterreich Sie ist dem heiligen Laurentius geweiht und liegt im Dekanat Stockerau im Vikariat Unter dem Manhartsberg der Erzdiozese Wien Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Pfarrkirche hl Laurentius in Niederhollabrunn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Kirchenausseres 2 2 Kircheninneres 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNiederhollabrunn wird 1135 als Pfarre Holarbrunn in einem Dokument des Markgrafen Leopold III genannt Die Urkunde wurde auf Burg Greifenstein ausgestellt Aus ihr ist zu entnehmen dass Markgraf Leopold III und seine Vorganger die Zehentrechte uber 13 Pfarren besessen haben 2 In den Jahren 1253 bis 1789 wurde sie dem Passauer Domkapitel ubertragen Die heutige Kirche wurde 1718 nach einem Entwurf des Passauer Hofbaumeisters Domenico d Angeli vom Wiener Baumeister Jakob Oeckhl errichtet 3 Architektur BearbeitenKirchenausseres Bearbeiten Die Kirche ist ein machtiger barocker kreuzformiger Zentralbau mit Westturm Die Fassade und der vorgestellte Westturm sind durch Pilaster gegliedert Die Attikazone ist durchlaufend Giebelartige Volutenanschwunge umrahmen den Turmaufsatz Das Blendbogenfenster am oberen Teil des Turmes ist faschengegliedert Im Blendbogenfenster befinden sich Schallbogenfenster Daruber befinden sich die Uhrengiebel mit Turmuhr Der Turm wird durch einen Pyramidenhelm bekront der junger ist als der Turm Das Langhaus hat die Form eines Kreuzes mit breiten und seichten Querarmen An westlichen Querschiff wurde ein Kapellen und Emporentrakt angebaut an Chorarm ein zweigeschossiger Sakristei und Oratoriumsanbau mit segmentbogigen Abrundungen Die Fassade der Kirche ist faschengegliedert wodurch sich Putzfelder bilden Die Fenster sind zweigeschossig angeordnet Uber den Flachbogenfenstern sind teilweise Blendfenster angelegt Den Querarmen sind Portalvorbauten vorgestellt Die Kirche wird durch Walmdacher gedeckt 3 Kircheninneres Bearbeiten nbsp KircheninneresDas Kircheninnere ist ein langsachsig orientierter Zentralraum Durch das Verhaltnis der gleich hohen nur in der Tiefe merklich variierenden Kreuzarmen bildet sich in der Vierung eine in der kaum uberhohte flache Hangekuppel im Mitteljoch die zu einer einheitlichen Raumbildung fuhrt Die Kreuzarme sind tonnengewolbt das Chorjoch ist platzlgewolbt Zwischen den einzelnen Gewolbejochen befinden sich Gurtbogen Diese sind durch eine wandgebundene Gliederung aus Kolossalpilastern mit Kompositkapitellen und ein umlaufendes ausladendes Gebalk verklammert Die vereinheitlichende Marmorierung der Pilaster wurde um 1900 zumindest erneuert Am Westarm schliessen seitlich kleine tonnengewolbte Kapellen mit Pilasterarkaden an Daruber befinden sich in die Wolbung schneidende Emporen mit Quertonnengewolbe Die Orgelempore ist in ein westlich anschliessendes Annexjoch eingefugt Sie ist dreijochig platzlunterwolbt und ruht auf einer Segmentbogenarkade Die Brustung ist vorschwingend und weist einen geschnitzten Gitteraufsatz aus der Zeit um 1770 auf An den Flanken der Querschiffe sind architravierte Portale und Oratorien in geschnitzten Rahmungen aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Im Chorarm ist seitlich je eine in die Wandgliederung eingeschriebene Blendarkade Die Seitenportale sind mit gestelzten Dreiecksgiebeln bekront In den ehemaligen Heilig Grab sowie Sakristeianbauten ist Spiegelgewolbe 3 Ausstattung BearbeitenDie spatbarocke Einrichtung ist marmoriert Der Hochaltar nimmt die abschliessende Konche komplett ein Er wurde laut Urkunde in den Jahren 1747 und 1748 vom Bildhauer Johann Trimbor und Tischler Joseph Deller errichtet Der Hochaltar besteht aus einem nischenformigen Mittelteil sowie zuruckgebauten Flanken mit Doppelsaulenstellung Daruber befindet sich ein Volutenauszug mit Baldachin Die Mittelfigur stellt den heiligen Laurentius in der Glorie dar Daruber jedoch unterhalb des Volutenaufzuges ist die Heilige Dreifaltigkeit schwebend dargestellt Die Seitenfiguren stellen von links nach rechts die Heiligen Georg Florian Sebastian und Rochus dar Dazwischen befindet sich ein Tabernakel Aufbau im Stil des Rokoko aus Karnabrunn Der Tabernakel wird durch ein Mariahilf Gnadenbild bekront Die Kredenztischchen sind im Rokokostil gehalten 3 Die Seitenaltare an den Stirnfronten stammen aus der ehemaligen Franziskanerkirche in Stockerau Es handelt sich bei ihnen um Wandaltare mit sitzenden Engeln auf seitlichen Volutenstutzen aus den 1720er Jahren Die Spitzgiebel sind umgedreht Das Altarblatt des linken Seitenaltares zeigt die Begegnung der heiligen Anna und des heiligen Joachims Das Bild wurde 1730 gemalt Der Altaraufbau ist machtig gehalten Auf dem rechten Seitenaltar ist das Martyrium des heiligen Johannes Nepomuk dargestellt Es wurde von Petrus van Roy 1726 gemalt Auf dem Altar befindet sich ausserdem ein reliefierter Tabernakel sowie eine Reliquienpyramide 3 Der ruckwartige Seitenaltar an der Nordseite ist ein Wandaltar mit Volutenstutzen Das Altarblatt zeigt den Heiligen Wandel Das Bild wurde um 1730 gemalt Er ist mit Rokokoreliquiaren erganzt Der Kreuzaltar der ruckwartige Seitenaltar an der Sudseite wird urkundlich 1761 erstmals genannt Es handelt sich hierbei um ein Kruzifix mit Assistenzfiguren sowie einem fruhklassizistischen Vorsatzschrein mit Gnadenbild Maria Dreieichen 3 Die Kanzel stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und wurde ursprunglich fur die ehemalige Franziskanerkirche in Stockerau hergestellt Sie wurde 1784 und 1908 restauriert Am vorschwingenden Korb sind Reliefs der Heiligen Koloman Franziskus und Antonius von Padua sowie Evangelistensitzfiguren dargestellt Auf dem Turrelief ist der heilige Wenzel zu sehen Auf dem glockig geformten Schalldeckel sitzen Evangelistenfiguren sowie eine Statue des Guten Hirten Die Kreuzwegbilder sowie die Olbilder von Heiligen stammen aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Der Taufstein ist polygonal Er wurde im 15 Jahrhundert aus Sandstein gefertigt Die Beichtstuhle wurden um 1770 gebaut wie auch das barocke Kirchengestuhl und die Kommunionbank 3 Diverse Grabsteine befinden sich in der Kirche so ein Priestergrabstein aus der Zeit um 1400 wohl ursprunglich 1426 sowie barocke Inschriftengrabsteine Orgel BearbeitenDie Orgel stammt aus den Jahren 1786 bis 1791 von Ignaz Gatto dem Jungeren Der Bildhauer Fidelis Geiger schuf den spatbarocken gestaffelten Prospekt Ausserdem hat die Orgel ein gleichzeitiges Brustungspositiv 3 Glocken BearbeitenDie grossteils 1855 angeschafften alten Glocken der Kirche wurden bis auf eine gegossen 1698 von Joachim Gross wahrend des Ersten Weltkriegs abgenommen und eingeschmolzen Die Sterbeglocke gegossen 1796 von Theresia Scheichel wurde aus der Pfarre Haselbach angekauft nachdem diese Glocke zum dortigen neuen nach dem Ersten Weltkrieg angekauften Gelaute nicht mehr dazu passte Im Zuge der 850 Jahr Feierlichkeiten 1985 wurden weitere drei Glocken gegossen von Grassmayr Innsbruck angekauft Literatur BearbeitenDEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich Nordlich der Donau Niederhollabrunn Pfarrkirche hl Laurentius Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0585 2 S 787f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Niederhollabrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Pfarre NiederhollabrunnEinzelnachweise Bearbeiten Niederosterreich unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 23 Janner 2019 Geschichte der Pfarre Niederhollabrunn a b c d e f g h DEHIO Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Niederosterreich Nordlich der Donau Niederhollabrunn Pfarrkirche hl Laurentius Bundesdenkmalamt Hrsg Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1990 ISBN 3 7031 0585 2 S 787f 48 44995 16 30197 Koordinaten 48 26 59 8 N 16 18 7 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Niederhollabrunn amp oldid 235715006