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Die Pfarrkirche Kuhnring steht mit einem Rundkarner auf dem Burghugel der ehemaligen Burg Kuhnring im Bezirk Horn in Niederosterreich Die dem Patrozinium Philippus und Jakobus unterstellte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Dekanat Horn in der Diozese St Polten Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Pfarrkirche Hll Philipp und Jakob in Kuhnring in NiederosterreichFriedhof und Karner Links die Freitreppe des Kirchturms FriedhofsportalKalvarienberggruppe auf Mauerresten der ehemaligen Burg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Kirchenausseres 2 2 Kircheninneres 3 Einrichtung 4 Grabdenkmaler 5 Friedhof 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde der Uberlieferung nach im Jahr 1083 von Azzo dem Stammvater der Kuenringer als Burgkapelle gegrundet 1276 wird sie als Pfarrkirche urkundlich erwahnt Nach Umbauten in den Jahren 1594 und 1660 wobei letzterer fur den Bau bestimmend war wurde 1747 das Glockengeschoss des Turms errichtet Ursprunglich befand sich sudostlich der Kirche eine Margaretenkapelle die in josephinischer Zeit abgerissen wurde In den Jahren 1817 und 1871 wurde der Bau renoviert Architektur BearbeitenDer romanische Quaderbau mit eingezogener halbkreisformiger niedriger Chorapsis und zugebautem sudlichem Seitenschiff hat sudlich der Apsis einen ursprunglich freistehenden Turm Sudlich der Kirche befinden sich ein Rundkarner und die Mauerreste der mittelalterlichen Burg Die Kirchenanlage ist von einem Friedhof und einer Umfassungsmauer umgeben Kirchenausseres Bearbeiten Das schlichte romanische Langhaus ist von einem Satteldach uber gekehlter Traufe gedeckt und wird auf das 12 Jahrhundert datiert Im Norden ist das unverputzte Quadermauerwerk von zwei abgemauerten und zwei neueren Rundbogenfenstern durchbrochen Um 1660 erfolgte der Anbau eines sudlichen Seitenschiffs Neben einem Rundfenster mit steinernem Vierpass aus dem 14 Jahrhundert befindet sich im Westen eine abgemauerte profilierte Steingewandetur In den Giebel eines vorspringenden niedrigen Torvorbaus mit Satteldach aus dem 17 Jahrhundert ist das Corpus Christi Relief eines barocken Grabsteins aus dem 18 Jahrhundert eingemauert Ein steingefasstes Portal mit sekundar versetzten Gewandepfosten mit einem Rankenfries als Relief und einem Rundmedaillon mit Buste wurde um 1600 angefertigt Das Innere des Portals ist durch eine Stichkappentonne uberwolbt und hat halbfigurige Konsolentrager die mit 1594 bezeichnet sind An der Ostseite der Kirche befindet sich ein querrechteckiges Steingewandefenster aus dem 17 Jahrhundert Die vermauerte Ture in der glatten Giebelfront auf der Westseite konnte fruher der Hocheinstieg von der Burg auf die Empore gewesen sein Daneben befinden sich ein profiliertes Steingewandefenster und zwei runde Luken Am First erhebt sich ein Steinkreuz aus dem 17 Jahrhundert An der ostlichen Giebelwand ist uber dem Kegeldach der Apsis eine Heiligenfigur eingemauert Dabei handelt es sich moglicherweise um eine romanische Darstellung des hl Veit An der Kirchenwand befindet sich eine steinerne Skulptur das geheimnisvolle Gotzenmanderl Es gilt im Volksmund als ein archaisch damonisches Wahrzeichen von Kuhnring 1 Der sudlich gelegene Chor ist durch ein romanisches Rundbogenfries mit Blendarkaden auf Wandvorlagen mit halbrunden Diensten gegliedert und stammt ebenfalls aus dem 12 Jahrhundert Seine nordlichen Rundbogenfenster wurden im 19 Jahrhundert eingebaut Die Bausubstanz des Turms mit quadratischem Grundriss ist bis zu den im 18 Jahrhundert angefertigten Schallfenstern romanisch Er hat im Suden eine Steingewandetur mit Oberlicht daruber ein steinernes Podest auf zwei geschwungenen Konsolen mit Steingewandeture und ist uber eine holzerne Treppe zuganglich Kircheninneres Bearbeiten Das zweischiffige und zweijochige Langhaus hat ein Tonnengewolbe mit bis in die Mitte reichenden Stichkappen uber profiliertem Gesims aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts im Hauptschiff Dieses war ursprunglich hoher als heute und am Dachboden sind noch Spuren ornamentaler Malerei und ein romanisches Fenster zu sehen Zu dem sudlichen tonnengewolbten Seitenschiff mit Stichkappen und geradem Schluss fuhren zwei Rundbogenoffnungen Im Sudwesten des Seitenschiffs befindet sich der Aufgang zur Empore Diese ruht auf einer gedruckten Stichkappentonne Der eingezogene Chor mit umlaufendem Gesims unter der Apsiskalotte ist um eine Stufe erhoht und hat im Scheitel ein abgemauertes Rundbogenfenster mit einer Verglasung von 1942 Die durch eine profilierte Steingewandetur zugangliche Sakristei sowie die Verbindung vom Turm zum Chor sind mit Tonnen uberwolbt Das Untergeschoss des Turms hat ein Klostergewolbe Einrichtung BearbeitenDie Kirche verfugt uber einen neugotischen Hochaltar aus dem 19 Jahrhundert und einen Johannes Nepomuk Altar im Seitenschiff aus dem 18 Jahrhundert mit Bildern aus dem 20 Jahrhundert An der Sudwand des Seitenschiffs befindet sich ein Kruzifix aus dem 19 Jahrhundert Zur weiteren Einrichtung zahlen ein Renaissancetaufstein aus der Zeit um 1600 eine Kanzel und Banke die um 1900 angefertigt wurden ein Beichtstuhl aus dem 18 Jahrhundert ein Sakristeischrank mit Aufsatz aus dem 17 Jahrhundert sowie ein Opferstock im Eingangsraum mit abgefastem gotischem Pfeiler aus dem 15 Jahrhundert Die Orgel wurde 1908 von Franz Capek gebaut und 1945 umgebaut Die Kirche hat drei Glocken Deren alteste wird auf das Jahr 1515 datiert Eine weitere wurde 1668 von Lorenz Selner gegossen und die jungste stammt von Franz Ulrich aus dem Jahr 1732 Grabdenkmaler BearbeitenZum Inventar der Pfarrkirche gehoren mehrere bemerkenswerte Grabsteine und Grabplatten Innen an der Sudwand des Hauptschiffs eine gelbe Sandsteinplatte mit einem Relief der Kreuzigung Christi in Landschaft mit knienden Stiftern Marmorrahmung mit flachen Voluten und Blattern und einer Kartusche mit der Inschrift Simon Harisslemb und Margaretha 1664 Nordlich ein Relief der Erschaffung Adams in reichem Kartuschenrahmen seitlichen Sphingen mit ausladendem Gebalk darauf eine von Putten flankierte mannliche Buste Steinmetzzeichen und Monogramm A H unten eine Kartusche mit der Inschrift Adam Haresleb der disses Gottshaus hat gewolben und dokhen lassen gest 1683 Aussen an der Sudseite des Turms eine in drei horizontale Felder unterteilte Sandsteinplatte Das obere Feld tragt eine Darstellung der Kreuzigung mit zahlreichen Figuren das mittlere vier Wappen das untere in Rollwerkrahmung mit Cherubkopfen die Inschrift Valentin Pollani zu Wisent gest 1583 Sudlich am Chor eine Sandsteinplatte im oberen Bereich eine Tafel mit Spiralstabrahmung bekronenden Cherubkopfen und einer stark fragmentierten Inschrift vermutlich Michael Heim 1672 unten ein Rundbogenfeld mit Darstellung der Kreuzigung mit zwei Stiftern Barocker Adikulagrabstein aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts neben der Sandsteinplatte am Chor mit dem Relief einer knienden Frau mit Flammenschale von einer mannlichen Figur bekront Friedhof BearbeitenDer Friedhof ist von einer Mauer umgeben und wurde in jungerer Zeit nach Westen erweitert Sein Portal ist mit 1683 bezeichnet und verfugt uber eine Schulterbogentur sowie eine an beiden Seiten von Kugeln und Vasen bekronte Balustrade Uber der Tur ist eine Lunette mit einem Relief des Auferstandenen aus dem 17 Jahrhundert sowie ein bekronendes Steinkreuz mit der Inschrift 1672 sehen In die Friedhofsmauer sind barocke Grabsteine aus dem 18 Jahrhundert eingearbeitet Bemerkenswert sind auch ein Rokoko Friedhofskreuz aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und ein spatbarockes Kreuz das mit 1843 bezeichnet ist Sudlich und westlich der Kirche sind Mauerwerksreste der ehemaligen Kuenringerburg vorhanden die zum Teil in die Gestaltung des Friedhofsareals einbezogen wurden So erhebt sich auf machtigen Mauerfragmenten eine Kalvarienberggruppe mit stark bewegten Figuren ein Werk des Bildhauers Jakob Seer aus dem Jahr 1732 Auf einem weiteren Mauerrest ruht auf der Westseite ein machtiges Steinkreuz aus dem 17 Jahrhundert Sudlich ist der ehemalige Halsgraben der Burg zu sehen mit Resten von kolossalem Gussmauerwerk und Balkenabdrucken die wahrscheinlich von der Fundamentplatte der Festung stammen Literatur BearbeitenKuhnring Gemeinde Burgschleinitz Kuhnring Pfarrkirche Hll Philipp und Jakob mit Grundriss und Gewolbedarstellung Karner Friedhof Pfarrhof In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Niederosterreich nordlich der Donau 1990 S 617 619 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche hll Philipp und Jakob Kuhnring Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche Kuhnring im Austria ForumEinzelnachweise Bearbeiten vgl Robert Bouchal Johannes Sachslehner Waldviertel Mystisches Geheimnisvolles Unbekanntes Wien Pichler Verlag 2002 ISBN 3 85431 274 1 S 73Ausgewahlte Denkmalschutzobjekte in Burgschleinitz Kuhnring Barbarakapelle Burg Burgschleinitz Burg Kuhnring Burg Sachsendorf Karner Karner Pfarrhof Reinprechtspolla Pfarrkirche St Michael in Burgschleinitz Schloss Harmannsdorf Schloss Wisent Schloss Zogelsdorf St Pankraz Reinprechtspolla St Philipp und Jakob Kuhnring Ausfuhrliche Information zu allen Denkmalern Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Burgschleinitz Kuhnring 48 63347 15 78353 Koordinaten 48 38 0 5 N 15 47 0 7 O Normdaten Geografikum GND 1072066203 lobid OGND AKS VIAF 315977112 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Kuhnring amp oldid 236563997