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Peter Wolkow in Kolberg 27 Mai 1516 in Lubeck war 1506 1508 Dompropst von Schwerin und von 1508 bis 1516 letzter Bischof von Schwerin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siegel 3 Literatur 4 Quellen 4 1 Gedruckte Quellen 4 2 Ungedruckte Quellen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer letzte Bischof im Schweriner Bistum war nach einer langeren Administrationszeit ein aus einfachen Verhaltnissen stammender mit gediegener Bildung ausgestatteter Peter Wolkow als Dompropst von Schwerin Peter Wolkow stammte aus Kolberg 1 und wurde am 10 September 1474 an der Rostocker Universitat immatrikuliert Petrus Wolkow de Kolberga 2 und erwarb 1477 die Wurde eines Bakkalaureus Artium Seit 1496 war Peter Wolkow in Rom tatig Wie aus einer Papstlichen Bulle von 1506 zu entnehmen bekleidete er bei Papst Julius II die Stelle eines Litterarum Apostolicarum scriptor et abbreviator und wurde der Papstlichen Familie zugerechnet 3 Auch die mecklenburgischen Herzoge schatzten ihn als versierten Rat und Prokurator bei den verschiedensten Gelegenheiten und Anlassen so 1500 in Rom bei der papstlichen Approbation fur die Grundung des Augustiner Eremitenklosters in Sternberg 4 Herzog Magnus II selbst muss zu diesem Zeitpunkt den Gustrower Propst Peter Wolkow als Anwalt beauftragt haben denn schon am 19 September 1500 gab der Papst Alexander VI seine Einwilligung 5 Auch die Reihe kirchlicher Wurden die dem spateren Bischof mit der Zeit verliehen wurden waren ziemlich umfangreich So war er 1504 Propst des Stiftskapitels in Gustrow sowie Archidiakon von Tribsees und Parchim Weiter war er Kanonikus und Prabendar in Ratzeburg und Inhaber verschiedener Pfrunden im Bistum Schleswig Bis zur Erhebung bischoflicher Wurde war er ab 1506 Kanonikus und bis 1508 Dompropst 6 zu Schwerin Die Nachricht von seiner Wahl zum Bischof durch das Schweriner Domkapitel am 11 Dezember 1507 erreichte den Elekten in Rom von wo er dann bald nach Mecklenburg zuruckkehrte 7 Wann und durch wen die Bischofsweihe gespendet wurde ist nicht bekannt Die Bischofsweihe muss aber vor dem 30 Mai 1508 geschehen sein denn an diesem Tag hielt Bischof Peter einen solen Einzug in Stralsund wo er mehrere bischofliche Amtshandlungen vollzog 8 Es waren die Weihe eines Glockenturms und sechs Altare in der Marienkirche und zwei Altare in St Nikolai und St Jakobi Im Brigittenkloster Marienkrone kronte Bischof Peter 14 jungkfrowen vnd 12 presters vnd broders in einer feierlichen Zeremonie die dem Brigittenorden eigen war Denn zur Ordenstracht der Brigitten des Doppelklosters gehorte eine Krone Die 12 Priester und Bruder durften wohl zu dieser feierlichen Profess Ablegung der Ordensgelubde zugelassen worden sein Wie schon hundert Jahre fruher kam es auch zu Bischof Peters Zeiten zwischen den Stralsunder Patriziersohnen und der Geistlichkeit zu blutigen Auseinandersetzungen bei denen 1513 auch der Archidiakon und Pralat Reimar Hahn verletzt wurde 9 Hier musste die Stadt Stralsund nachgeben Beim Visitations und Jurisdiktionsstreit mit dem Brigittenkloster in welchem Bischof Peter Wolkow mit harten Strafmassnahmen sein vermeintliches Recht behaupten wollte kam es erst nach papstlichen Einschreiten aus Rom zur Schlichtung 10 Hatte Bischof Peter Wolkow 1500 noch die Zulassung des Sternberger Augustiner Eremitenkonvents in Rom erfolgreich durchgesetzt stellte er sich 1514 ohne zu zogern auf die Seite des mit Urfehde belegten Sternberger Schulmeisters Andreas Libory und belegte das Kloster mit einem Kirchenbann 11 Nachdem der Generalvikar der Augustiner Observanten Johann von Staupitz beim bischoflichen Stuhl interveniert hatte hob Bischof Wolkow am 10 September 1514 den Kirchenbann auf 12 Neben dem bestehenden guten Verhaltnis zum Furstenhaus wahrte der Bischof die Eigenstandigkeit seines Bistumslandes auch der weltlichen Macht gegenuber Ein besonderes Entgegenkommen zeigte er gegenuber den immer in Geldnot lebenden Fursten mit der freiwilligen Gewahrung eines Schutzgeldes auf Lebenszeit Auch fur das Domkapitel wurde am 20 Marz 1515 ein Kaiserlicher Schutzbrief erwirkt 13 Im Mai 1516 erkrankte Bischof Peter anlasslich eines Besuches in Lubeck errichtete noch am 23 Mai 1516 sein Testament zu dessen Exekutoren er die bischoflichen Amtsbruder von Lubeck und Cammin bestimmte Am 27 Mai starb er in Lubeck sein Leichnam wurde am 29 Mai nach Schwerin uberfuhrt und im Chor des Domes beigesetzt Ein Grabstein oder Epitaph ist ihm nicht gesetzt worden Bischof Peter Wolkow war als Mann von grosser Frommigkeit Gelehrsamkeit und Gewandtheit der letzte Bischof vor der Reformation der diesen Titel im Bistum Schwerin gefuhrt hatte 14 Siegel BearbeitenBischof Petrus fuhrte in einem runden Siegel ein Marienbild in einer vielfach verzierten Glorie uber zwei Fullhornern Darunter steht ein vierfach geteilter Schild auf welchem in zwei und zwei entgegengesetzten Feldern das bischofliche in der ersten und vierten Stelle und sein Familienwappen in der zweiten und dritten Stelle abwechselt Sein Familienwappen ist dreimal quergeteilt und hat im unteren Drittel eine Rose im mittleren Drittel drei rechte Sparren und zum oberen Drittel ein leeres Schildeshaupt Die Umschrift lautet PETRVS WOLKOW EPS SWERINENSIS 15 Weiter sind zwei runde Ringsiegel mit Brustbild der Gottesmutter und Jesuskind unten mit Wappenschild und Bischofsstab von ihm bekannt Ein Abdruck vom Ringsiegel befindet sich auf einer Urkunde im Koniglichen Geheimarchiv Rigsarkivet zu Kopenhagen Literatur BearbeitenDietrich Schroder Papistisches Mecklenburg I II Wisrmar 1741 David Franck Altes und Neues Mecklenburg Gustrow Leipzig 1753 Alfred Rische Bischofe und Domherren in Schwerin mit biographischen Bemerkungen Ludwigslust 1900 Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinzen im Mittelalter Prenzlau 1930 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs Band I Schwerin 1935 Bernhard Stasiewski Magnus III Herzog zu Mecklenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 669 f Digitalisat Joseph Traeger Die Bischofe des mittelalterlichen Bistums Schwerin St Benno Verlag Leipzig 1984 Joseph Traeger Die Bischofe des Bistums Schwerin In Das Stiftsland der Bischofe um Butzow und Warin St Benno Verlag Leipzig 1984 S 91 Grete Grewolls Wolkow Peter In Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern 1995 S 477 Grete Grewolls Peter In Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern 2011 Andreas Ropcke Das Testament des Schweriner Bischofs Peter Wolkow In Mecklenburgische Jahrbucher 131 2016 S 359 369 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 2 12 3 1 Bistum Schwerin Urkundenbuch des Bistums Lubeck UBBL Weblinks BearbeitenLiteratur uber Peter Wolkow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Muller Alpermann Stand und Herkunft der Bischofe der Magdeburger und Hamburger Kirchenprovinz im Mittelalter S 94 Jahr 1474 Nr 94 im Rostocker Matrikelportal Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg 1741 S 1780 Ingo Ulpts Der Augustiner Eremitenkonvent Heilig Grab in Sternberg In Die Bettelorden in Mecklenburg 1995 S 138 143 David Franck Alt und Neues Mecklenburg Buch Viii S 280 Alfred Rische Verzeichnis der Bischofe und Domherren von Schwerin 1900 S 4 David Franck Alt und Neues Mecklenburg IX Buch S 25 Johann Berckmanns Stralsundische Chronik und die noch vorhandenen Auszuge aus alten verloren gegangenen Stralsundischen Chroniken nebst einem Anhange urkundliche Beitrage zur Kirchen und Schulgeschichte Stralsunds enthaltend Mit zwei Steindrucken Aus den Handschriften herausgegeben von D G Ch F Mohnike und D E H Zober Stralsund 1833 S 216 Vergl Johann Berckmann 1833 S 219 ff Hermann Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern II 1925 S 737 LHAS Acta betr das Augustiner Monchs Kloster zu Sternberg vier Folien umseitig Regest Des bischoffs von Swerin process wider prior vnd conuent des klosters zu Sternberg des schulmeisters do selbst halben herrurend vnd syne orphede ungedruckt LHAS Acta betr das Augustiner Monchs Kloster zu Sternberg eine Folie umseitig Regest Swerinisch absolucion den monchs vom Sternberg gegeben ungedruckt Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg 1741 S 2825 2830 Julius Wiggers Kirchengeschichte Mecklenburgs 1840 S 51 MJB VIII 1843 Friedrich Lisch Geschichte des bischoflich schwerinschen Wappens S 27 Normdaten Person GND 137982860 lobid OGND AKS VIAF 86140878 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolkow PeterKURZBESCHREIBUNG Dompropst von Schwerin und letzter Bischof von SchwerinGEBURTSDATUM 15 JahrhundertGEBURTSORT KolbergSTERBEDATUM 27 Mai 1516STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Wolkow amp oldid 220162567