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Peter Porsch 15 Oktober 1944 in Wien ist ein deutscher Politiker und Germanist osterreichischer Herkunft Er war als Mitglied der PDS bzw deren Nachfolgerin Die Linke von 1990 bis 2009 Abgeordneter im sachsischen Landtag Peter Porsch Inhaltsverzeichnis 1 Beruf 2 Politik 3 Stasi Vorwurfe 4 Familie 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksBeruf BearbeitenVon 1962 bis 1968 studierte Porsch zunachst an der Universitat Wien Germanistik und Anglistik ab 1968 setzte er das Germanistikstudium an der Freien Universitat Berlin fort wo er zusatzlich Politikwissenschaft studierte 1972 wurde er dort promoviert 1973 ubersiedelte er in die DDR deren Staatsburgerschaft er 1979 annahm Er arbeitete zunachst als Assistent spater Oberassistent am Fachbereich Germanistische Linguistik an der Karl Marx Universitat in Leipzig 1981 habilitierte sich Porsch dort mit einer Arbeit uber Textbeurteilung als Methode zur Erhebung sprachlich kommunikativer Normen 1982 wurde er Dozent an der Leipziger Universitat 1983 84 war er Gastdozent an der Padagogischen Hochschule in Rzeszow Von 1988 bis 1990 war er in Leipzig ordentlicher Professor fur Sprachtheorie und Sprachsoziologie von 1990 bis 2005 fur Dialektologie und Soziolinguistik Politik BearbeitenPorsch trat 1982 der SED bei Seit der sachsischen Landtagswahl im Oktober 1990 war er fur die PDS Mitglied des Landtages Von 1991 bis 1995 und von 1997 bis 2001 war er Vorsitzender der PDS in Sachsen Von 1994 bis Juli 2007 war er Vorsitzender der PDS Fraktion bzw der Linksfraktion im Sachsischen Landtag Von 2000 bis 2003 war er einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der PDS Bei der Landtagswahl am 19 September 2004 kandidierte er als Spitzenkandidat und Herausforderer von Ministerprasident Georg Milbradt CDU Die PDS konnte bei dieser Wahl leicht an Stimmen gewinnen und wurde erneut zweitstarkste Partei Bei der sachsischen Landtagswahl 2009 trat Porsch nicht mehr an bei der Bundestagswahl 2009 kandidierte er ohne Absicherung uber die Landesliste fur das Direktmandat im Wahlkreis 152 Nordsachsen wurde jedoch nur Zweitplatzierter Stasi Vorwurfe Bearbeiten2004 und 2005 berichtete das Nachrichtenmagazin Focus dass Porsch im Verdacht stehe von 1970 bis in die 1980er Jahre als IM Christoph des Ministeriums fur Staatssicherheit Informationen geliefert zu haben 1 2 3 Porsch bestritt dies und behauptete unwissentlich abgeschopft worden zu sein Nach Bekanntwerden der Vorwurfe wurde er einstimmig durch die Personalkommission der Universitat Leipzig als Stasi vorbelastet eingestuft Daraufhin sprach ihm das Kultusministerium 2004 die ausserordentliche Kundigung aus 4 Dagegen erhob Porsch durch seinen Anwalt Peter Michael Diestel vor dem Arbeitsgericht Dresden Klage Ergebnis des Gerichtsverfahrens war ein Vergleich Der Freistaat Sachsen nahm die ausserordentliche Kundigung zuruck und zahlte die Bezuge bis zum 31 Mai 2005 nach in dieser ordentlichen Kundigung durfte der Entlassungsgrund Stasi Vorwurf nicht erwahnt werden Am 11 Mai 2006 beschlossen im Sachsischen Landtag CDU SPD Bundnisgrune und FDP mit den Stimmen der NPD gegen die Linkspartei PDS mit 83 von 119 Stimmen bei funf Enthaltungen die Erhebung einer Abgeordnetenklage nach Artikel 118 der sachsischen Verfassung mit der Porsch aufgrund der angeblichen Zusammenarbeit mit dem MfS sein Landtagsmandat aberkannt werden sollte Der Verfassungsgerichtshof des Freistaates Sachsen wies jedoch Anfang November des Jahres die Klage einstimmig als unzulassig zuruck da sie erst im Juni 2006 eingereicht worden war obwohl dem Parlament die Vorwurfe gegen Porsch bereits seit Sommer 2004 bekannt waren Damit hatte man die Frist nach 38 I SachsVerfGHG von einem Jahr nach Bekanntwerden der entsprechenden Vorwurfe verletzt innerhalb derer Klage einzureichen ist Das Gericht traf zur Begrundetheit der Klage keine Feststellung 5 Porsch klagte auch gegen entsprechende Veroffentlichungen uber seine angebliche Informantentatigkeit sowie gegen die Bundesbeauftragte fur die Stasi Unterlagen Durch einstweilige Verfugung sowie durch Urteil des Landgerichts Hamburg wurde einigen Zeitungen untersagt die Vorwurfe als Tatsache darzustellen 6 Er war zunachst auch in zwei weiteren Verfahren vor dem Landgericht Hamburg und dem Hanseatischen Oberlandesgericht erfolgreich Der Bundesgerichtshof hat diese Entscheidungen aber aufgehoben und an das Berufungsgericht zuruckgewiesen Die beklagten Zeitungen hatten ein gesteigertes Vertrauen in Verlautbarungen des Bundesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR haben durfen 7 Familie BearbeitenPorsch ist in dritter Ehe verheiratet und Vater von drei Kindern Einzelnachweise Bearbeiten PDSler Porsch Stasi Vorwurfe erharten sich focus de 9 August 2004 abgerufen am 19 Juni 2015 Linkspartei PDS Neuer Arger fur Porsch focus de 10 Oktober 2005 abgerufen am 19 Juni 2015 Stasi Vorwurfe Telegramm belastet PDS Mann Porsch focus de 19 August 2004 abgerufen am 19 Juni 2015 Stasi Verdacht Peter Porsch gefeuert focus de 27 August 2004 abgerufen am 19 Juni 2015 Urteil des Sachsischen Verfassungsgerichtshofes vom 2 November 2006 in der Sache Porsch Aktenzeichen 55 IX 06 PDF 87 kB Urteil des LG Hamburg vom 24 September 2004 Aktenzeichen 324 O 512 04 Pressemitteilung des Bundesgerichtshofes 204 12 vom 11 Dezember 2012 1 Literatur BearbeitenHelmut Muller Enbergs Porsch Peter In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenWebsite von Peter Porsch Literatur von und uber Peter Porsch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekLandesvorsitzende der PDS Sachsen bzw der Die Linke Sachsen Klaus Bartl 1990 1991 Peter Porsch 1991 1995 Reinhard Lauter 1995 1997 Peter Porsch 1997 2001 Cornelia Ernst 2001 2009 Rico Gebhardt 2009 2017 Antje Feiks 2017 2019 Susanne Schaper Stefan Hartmann seit 2019 Vorsitzende der PDS bzw der Die Linke Fraktion im Sachsischen Landtag Klaus Bartl 1990 1994 Peter Porsch 1994 2007 Andre Hahn 2007 2012 Rico Gebhardt seit 2012 Normdaten Person GND 122754913 lobid OGND AKS LCCN no2006059488 VIAF 257166309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Porsch PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Germanist und Politiker PDS Die Linke MdL SachsenGEBURTSDATUM 15 Oktober 1944GEBURTSORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Porsch Politiker amp oldid 231862233