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Peter Alfons Steiniger 4 Dezember 1904 in Berlin 27 Mai 1980 in Ost Berlin war ein deutscher Schriftsteller Jurist Hochschullehrer und Verfassungsrechtler Er war massgeblich an der Formulierung der ersten Verfassung der DDR beteiligt Peter Alfons Steiniger zweiter von rechts vorn bei der Auszeichnung von 1975Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Werdegang bis zum Kriegsende 1 3 Nachkriegstatigkeit 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Peter Alfons Steiniger war der Sohn eines aus Bohmen stammenden judischen Kaufmanns und einer zum judischen Glauben ubergetretenen Mutter Trotz der armlichen Familiensituation nach dem Ersten Weltkrieg besuchte er von 1910 bis 1923 das Bismarck Gymnasium in Berlin Wilmersdorf Von 1923 bis 1927 studierte er an den Universitaten Berlin Marburg Bonn und zuletzt in Halle Rechtswissenschaften Philosophie und Volkswirtschaftslehre 1928 erlangte Steiniger im zweiten Anlauf die Promotion zum Dr jur unter Begutachtung von Carl Schmitt Nach verschiedenen juristischen Tatigkeiten absolvierte er 1931 die Erste juristische Staatsprufung am Oberlandesgericht Naumburg Dies war moglich da Steiniger der bisher durch seinen Vater tschechoslowakischer Staatsburger war 1931 ins Deutsche Reich eingeburgert wurde 1932 begann er sein Referendariat am Amtsgericht Berlin Wedding wurde jedoch 1933 wegen seiner judischen Abstammung entlassen 1932 wurde sein Sohn Klaus Steiniger geboren Werdegang bis zum Kriegsende Bearbeiten Im Juni 1933 trat Steiniger aus der Judischen Gemeinde aus Fortan arbeitete er als Repetitor Bankangestellter und Schriftsteller unter dem Pseudonym Peter A Steinhoff 1935 wurde er wieder aus dem Deutschen Reich ausgeburgert und erlangte 1936 erneut die tschechoslowakische Staatsburgerschaft Steiniger verfasste die historischen Romane Heinrich der Lowe und Der Schatten Gottes Um weiter als Schriftsteller arbeiten zu konnen stellte Steiniger 1938 einen Aufnahmeantrag an die Reichsschrifttumskammer der jedoch abschlagig beschieden wurde 1939 fand er eine Anstellung als Syndikus im judischen Bankhaus A E Wassermann das nach der Arisierung in Bankhaus von Heinz Tecklenburg und Co umbenannt wurde Spater wurde Steiniger sogar leitender Direktor der Bank die wesentlich in die Enteignung der Juden involviert war Steiniger war zustandig fur den Verkauf der Vermogensgegenstande von judischen Firmen deren Unternehmer aufgeben mussten oder auswanderten Im Jahre 1944 sollte Steiniger zur Organisation Todt eingezogen werden er entzog sich jedoch durch Flucht Bis Mai 1945 lebte er illegal in Krummhubel in Schlesien Nachkriegstatigkeit Bearbeiten Nach der Einnahme Krummhubels durch die Rote Armee wurde Steiniger 2 Burgermeister das Amt ubte er bis Sommer 1946 aus Bereits im Juni 1945 war er Mitbegrunder der KPD in Schmiedeberg i Riesengebirge Im Sommer 1946 gelangte er auf Einladung von Johannes R Becher mit dem Trauerzug von Gerhart Hauptmann aus Agnetendorf nach Dresden dann nach Berlin 1 Seit dem Wintersemester 1946 1947 war er Dozent fur Offentliches Recht an der Humboldt Universitat zu Berlin 1947 habilitierte er sich mit der Schrift Das Blocksystem und wurde im November 1947 Professor fur Offentliches Recht und Rechtsphilosophie mit vollem Lehrauftrag am 20 Oktober 1948 Ordentlicher Professor fur Offentliches Recht Bereits 1947 war er in die Deutsche Zentralverwaltung fur Volksbildung Abteilung Hochschulen und Wissenschaft ubergetreten Ebenfalls 1947 war er Mitbegrunder und Prasident der Deutschen Verwaltungsakademie einer Kaderschule zur Aus und Weiterbildung der leitenden Beschaftigten im sowjetisch kontrollierten Staatsapparat 1948 starb Steinigers Frau an Schwindsucht fortan war er alleinerziehender Vater fur seinen Sohn Klaus Steiniger 1949 war Steiniger Mitglied des Verfassungsausschusses des Deutschen Volksrats Gemeinsam mit Karl Polak war Steiniger massgeblich an der Formulierung der ersten Verfassung der DDR beteiligt nbsp Grabstatte1950 trat Steiniger von allen Amtern zuruck nachdem sein Aufnahmeantrag an die Reichsschrifttumskammer von 1938 publik gemacht wurde Steiniger selbst bezeichnete nun sein damaliges Verhalten als schwachliche Knechterei und verlogene Liebedienerei Gleichzeitig distanzierte er sich auch von seiner Habilitationsschrift als einer formalen unwissenschaftlichen Betrachtung Dies ermoglichte ihm 1950 trotz der Angriffe eine Professur mit dem Lehrstuhl fur Volkerrecht bis 1970 an der Humboldt Universitat weiterzufuhren 1952 bis 1954 war er sogar Prodekan der Juristischen Fakultat Ab 1951 war Steiniger Direktor des neugegrundeten Instituts fur Staats und Rechtstheorie danach baute er das Institut fur Volkerrecht auf 1970 trat Steiniger in den Ruhestand 1950 bis 1974 war Steiniger Mitglied des Weltfriedensrats Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenDeutsche Friedensmedaille 1958 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1960 in Gold 1969 Stern der Volkerfreundschaft 1975 Verdienter Hochschullehrer der DDR 1977 Ehrendoktorwurde der Friedrich Schiller Universitat Jena 1979 Karl Marx Orden 1980Schriften BearbeitenHeinrich der Lowe Berlin 1936 Pseudonym Peter A Steinhoff Der Schatten Gottes Berlin 1937 Pseudonym Peter A Steinhoff Der arme Hiob 1947 Pseudonym Peter A Steinhoff Das Blocksystem Beitrag zu einer demokratischen Verfassungslehre Berlin 1949 Der Nurnberger Prozess Dokumentation Berlin 1957 Westberlin Ein Handbuch zur Westberlin Frage Berlin 1959 Volkerrechtliche Verantwortung der Staaten Berlin 1977 gemeinsam mit Bernhard Graefrath und Edith Oeser Literatur BearbeitenBernd Rainer Barth Steiniger Peter Alfons In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Kristin Kleibert Die ersten neuberufenen Professoren an der Juristischen Fakultat der Berliner Universitat nach 1945 Ein Vergleich von Peter Alfons Steiniger und Walther Neye In Forum historiae juris vom 4 Mai 2009 Martin Otto Steiniger Peter Alfons In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 205 207 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Peter Alfons Steiniger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Portrat Steinigers im Katalog der Humboldt Universitat zu Berlin abgerufen am 5 Juli 2013Einzelnachweise Bearbeiten siehe Neue Deutsche BiographieNormdaten Person GND 107029774 lobid OGND AKS LCCN nr98010991 VIAF 108771632 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiniger Peter AlfonsALTERNATIVNAMEN Peter A SteinhoffKURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller Jurist Hochschullehrer und VerfassungsrechtlerGEBURTSDATUM 4 Dezember 1904GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 Mai 1980STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peter Alfons Steiniger amp oldid 235213665