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Dieser Artikel befasst sich mit dem Juristen Karl Polak Fur den KZ Haftling siehe Karl Polak KZ Haftling Karl Polak 12 Dezember 1905 in Westerstede 27 Oktober 1963 in Ost Berlin war ein deutscher Jurist Er lehrte als Professor an der Universitat Leipzig war Mitglied des Staatsrates der DDR und Mitverfasser der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik von 1948 1949 Karl Polak 1960Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Polak wurde am 12 Dezember 1905 als zweitaltester Sohn judischer Eltern in Westerstede geboren Sein Vater Siegfried Polak war einer der wohlhabendsten Westersteder Burger Karl besuchte mit sehr guten Leistungen die Schule in Westerstede ab 1918 die Stadtische Oberrealschule in Oldenburg 1922 wurde er mit den antisemitischen Ausbruchen und Terrorisierungen konfrontiert und gab diese Zeit als seinen personlichen Bruch mit der burgerlichen Gesellschaft an nbsp Wohnhaus der Familie Polak in Westerstede1925 erwarb Polak das Zeugnis der Reife In Heidelberg Munchen und Frankfurt studierte er Rechtswissenschaften Das Studium schloss er mit der ersten juristischen Staatsprufung ab In Freiburg promovierte er seine Doktorarbeit Nov 1933 veroffentlicht hatte das Thema Studien zu einer existentialen Rechtslehre Das Rigorosum legte er am 12 Juli 1933 ab Der Doktorgrad wurde ihm im November 1933 verliehen Das Referendariat und die zweite Staatsprufung durfte er im Nationalsozialismus als Jude nicht mehr absolvieren Sofort nach der Verleihung des Doktorgrades emigrierte Karl Polak in die Sowjetunion Dort verfasste er zahlreiche rechtstheoretische Schriften in russischer Sprache nach dem deutschen Uberfall ging er nach Taschkent Seine Westersteder Familie war unterdessen nach Uruguay und Argentinien emigriert 1946 ubersiedelte Polak mit Ehefrau und Tochter in die sowjetische Besatzungszone wurde SED Mitglied und Leiter der Abteilung Justizfragen beim Parteivorstand Ab 1946 arbeitete er am Entwurf fur eine neue Verfassung die zunachst gesamtdeutschen Charakter tragen sollte Als sich die Spaltung Deutschlands abzeichnete war er massgeblich als Mitglied des Deutschen Volksrates und des Verfassungsausschusses an der Ausarbeitung der DDR Verfassung beteiligt 1949 wurde er Professor an der Universitat Leipzig fur Staatslehre Staats und Volkerrecht Polak nahm als Ghostwriter Walter Ulbrichts erheblichen Einfluss auf die fur die dogmatische Entwicklung des DDR Rechtes wichtige Babelsberger Konferenz der Deutschen Akademie fur Staats und Rechtswissenschaft von 1958 1 1960 nach dem Tode des ersten Prasidenten der DDR Wilhelm Pieck war Polak eines der 20 Mitglieder des kollektiven Fuhrungsorgans der DDR des Staatsrats 1961 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewahlt nbsp Grabstatte1963 verstarb Polak in Ost Berlin Seine Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt Werner Vahlenkamp wertet in seinem Buch Die Geschichte der Westersteder Juden S 65 das Leben das Schicksal und die politischen Auffassungen von Karl Polak als Dokumentation eines Stuckes deutscher Geschichte in einem ganz besonderen Mass Schriften BearbeitenStudien zu einer existenzialen Rechtslehre Gatzer amp Hahn Schramberg 1933 Volk und Verfassung Kongress Berlin um 1947 mit Otto Grotewohl Marxismus und Staatslehre Einheit Berlin 1947 Justizerneuerung Wege zu einer demokratischen Justiz Dietz Berlin 1948 Das Verfassungsproblem in der geschichtlichen Entwicklung Deutschlands Kongress Berlin 1948 2 Auflage 1950 Die Weimarer Verfassung Ihre Errungenschaften und Mangel Kongress Berlin 1948 2 Auflage 1950 3 Auflage 1952 Rede zur Deutschlandfrage gehalten auf der Internationalen Juristenkonferenz zur Verteidigung der demokratischen Freiheit Wien 4 7 Jan 1954 Aufbau Berlin 1954 Die Souveranitat der Deutschen Demokratischen Republik und die deutsche Staatsfrage Urania Leipzig 1954 Die Demokratie der Arbeiter und Bauern Macht Kongress Berlin 1957 mit Walter Ulbricht Beitrage zur Staatslehre Deutscher Zentralverlag Berlin 1959 Arthur Baumgarten Akademie Berlin 1959 Zur Dialektik in der Staatslehre Akademie Berlin 1959 3 Auflage 1963 Gesellschaftliche Gesetzmassigkeit und Volkerrechtswissenschaft Akademie Berlin 1962 Reden und Aufsatze Staatsverlag der DDR Berlin 1968 Staat Demokratie Leitung Staatsverlag der DDR Berlin 1985 Literatur BearbeitenJorn Eckert Polak Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 594 f Digitalisat Eberhard Poppe Wolfgang Weichelt Karl Polaks Beitrag zur Herausbildung einer marxistisch leninistischen Staats und Rechtswissenschaft in der DDR Mit Beitragen von Uwe Jens Heuer Karl Heinz Schoneburg Karl Heinz Roder und Karl A Mollnau Akademieverlag Berlin 1987 ISBN 3 05 000456 8 Werner Vahlenkamp Die Geschichte der Westersteder Juden Aufstieg und Vernichtung einer kleinen Minderheit Plois Westerstede 1988 ISBN 3 9801906 4 1 Marcus Howe Karl Polak Parteijurist unter Ulbricht Dissertation FU Berlin 1998 Klostermann Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 465 03183 0 Nils Reichhelm Die marxistisch leninistische Staats und Rechtstheorie Karl Polaks Dissertation Universitat Kiel 2002 Lang Frankfurt am Main u a 2003 ISBN 3 631 50274 5 Jan Wielgohs Peter Erler Polak Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Polak Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Polak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Polak im Professorenkatalog der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Schroder Geschichte des DDR Rechts Straf und Verwaltungsrecht forum historiae iuris 2004 Memento vom 11 Marz 2008 im Internet Archive Normdaten Person GND 118822683 lobid OGND AKS LCCN n86146546 VIAF 57411420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Polak KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Hochschullehrer und Politiker SED MdV Mitglied des Staatsrat der DDRGEBURTSDATUM 12 Dezember 1905GEBURTSORT WesterstedeSTERBEDATUM 27 Oktober 1963STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Polak amp oldid 232187467