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Paradiese ist ein Ortsteil von Soest in Westfalen ParadieseStadt SoestKoordinaten 51 34 N 8 3 O 51 566388888889 8 0558333333333 85 Koordinaten 51 33 59 N 8 3 21 OHohe ca 85 mEinwohner 63 2008 Eingemeindung 1 Juli 1969Soest und seine Ortsteile Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Gemeinde 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 2 1 Kloster 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Bildergalerie 6 WeblinksGeschichte BearbeitenParadiese geht dem Namen nach auf einen 1253 eingerichteten Dominikanerinnen Konvent zuruck der in diesem Jahr erstmals als Paradyso erwahnt wurde Der Hof auf dem dieser Konvent durch das Soester Dominikanerkloster Zum heiligen Kreuz eingerichtet wurde trug zuvor den Namen Alvoldinchusen mit der typisch sachsischen und regionaltypischen Namensendung inchusen heute ingsen Bekannt wurde das Kloster Paradiese durch Grimmelshausens Roman Der abenteuerliche Simplicissimus Das wahrend der vergangenen zwei Jahrhunderte stark verfallene Klostergebaude wurde in den letzten Jahren mit Unterstutzung des Landes Nordrhein Westfalen aufwandig restauriert und beherbergt heute ein privates onkologisches Gesundheitszentrum Gemeinde Bearbeiten Die Gemeinde entstand 1868 durch Ausgliederung aus der Gemeinde Schwefe 1 2 Am 1 Juli 1969 wurde Paradiese durch das Soest Beckum Gesetz in die Kreisstadt Soest eingegliedert 3 Einwohnerentwicklung Jahr Ew 1933 4 621939 4 561961 5 611998 4 602005 4 692008 63Der Ort hat eine Flache von etwa 151 ha Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmaler in Paradiese Kloster Bearbeiten Die Grundung des Nonnen Klosters wurde 1251 durch den Kolner Ordensprovinzial der Dominikaner Johannes von Wildeshausen angeregt Voraussetzung der Klostergrundung am Ort war die Schenkung des Hofes Alvoldinchusen durch Otto von Tecklenburg Lehnsmann auf diesem Hof war zu der Zeit Ritter Heinrich von Alvoldinchusen unmittelbarer Lehnsherr Theodor von Honrode Die Genehmigung zur Grundung des Klosters wurde am 25 Juli 1252 durch den Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden erteilt Zusammen mit Albertus Magnus der 1255 die Professgelubde der Nonnen entgegennahm gilt Hochstaden als Grunder des Klosters nbsp Blick durch die Pforte nach Westen auf das Haupthaus1259 wurde die Klosterkirche unter dem Patrozinium des Erzengels Michael eingeweiht Mit den Erwerbungen von 1263 von Conrad III Burgherr zu Stromberg wurde der Grundstein fur die enge Beziehung zwischen Paradiese und dem benachbarten Dorf Schwefe heute Ortsteil der Gemeinde Welver gelegt das Patronat uber die Kirche St Severin in Schwefe bestand weit uber die Zeit der Reformation hinaus bis 1811 Die Annahme des lutherischen Bekenntnisses 1531 durch die Stadt Soest die sich auch auf ihr Herrschaftsgebiet die Soester Borde erstreckte wurde vom Kloster zunachst nicht mitgetragen So konnte Johannes Gropper von Paradiese aus versuchen die nahe Stadt wieder fur den Katholizismus zu gewinnen In der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges liess Grimmelshausen seinen Romanhelden Simplicius Simplicissimus den Jager von Soest die Wintermonate 1636 37 im Kloster verbringen 1660 entstand neben dem weiterhin katholischen Kloster ein evangelisches Damenstift Zwischen 1690 und 1710 wurden die Klostergebaude im Stile des Barock umgestaltet 1780 starb Raimund Bruns als Propst von Paradiese Entsprechend den Bestimmungen des Reichsdeputationshauptschlusses wurden 1808 das katholische Kloster und 1811 das evangelische Damenstift aufgehoben In Folge kam es zum Verkauf des Klosterbesitzes und zur Aufteilung von Grundstucken und Gebauden von denen ein Teil auch an die letzte Stiftsabtissin Dorothea Kipp ging Bis 1995 verfiel das historische Klosterareal zusehends neben landwirtschaftliche trat zeitweise die gewerbliche Nutzung eines Teils der Gebaude so z B als Nagelschmiede 19 Jahrhundert Von 1995 bis 2001 wurde das Anwesen durch die neuen Besitzer restauriert die hier ein onkologisches Gesundheitszentrum einrichteten Zum Kloster Paradiese gehorte auch das Pilgrimhaus in Soest Literatur BearbeitenGunter Beaugrand Kloster Paradiese Vom Dominikanerinnenkloster zum Medizinischen Zentrum Wilke Hamm 2002 ISBN 3 931283 46 1 Michael Gosmann Paradiese Dominikanerinnen In Karl Hengst Hrsg Westfalisches Klosterbuch Teil 2 Munster Zwillbrock Aschendorff Munster 1994 ISBN 3 402 06888 5 S 262 268 Quellen und Forschungen zur Kirchen und Religionsgeschichte 2 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 44 Marga Koske Zur Geschichte des ehemaligen Klosters Stifts Paradiese In Soester Zeitschrift des Vereins fur die Geschichte von Soest und der Borde Heft 101 1989 S 127 168 Walter Melzer Neue Ausgrabungen zu den Anfangen des Klosters Paradiese und an den Quellen der Stadt Soest In Soester Zeitschrift 108 1996 ISSN 0176 3946 S 15 20 Bernhard Thiemann Die Kloster der Stadt Soest In Claudia Kimminus Schneider Hrsg Kloster und monastische Kultur in Hansestadten Leidorf Rahden 2003 ISBN 3 89646 278 4 S 297 311 Stralsunder Beitrage zur Archaologie Geschichte Kunst und Volkskunde in Vorpommern 4 Einzelnachweise Bearbeiten Stephanie Reekers Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 1967 Aschendorff Munster Westfalen 1977 ISBN 3 402 05875 8 S 272 Amtsblatt der Regierung Arnsberg S 306 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 92 a b c d Infoblatt 2010 Memento des Originals vom 14 Mai 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www soest de PDF 78 kB Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 237 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Ehemalige Nagelschmieden von 1836 nbsp Nordliche Grenzmauer aus Grunsandstein am Weg nach Schwefe nbsp Nordliche Grenzmauer aus Grunsandstein am Weg nach Schwefe nbsp Ortsmitte der ehemaligen Gemeinde Paradiese nbsp Anblick von Osten von Soest kommendWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Paradiese Sammlung von Bildern Seite mit ausfuhrlicheren Informationen als Chronologie zur Geschichte des Klosters Seite des benachbarten Soester Ortsteils Ampen mit eigenem Portrat von Paradiese Informationen zum Salzbrink in der Nahe von Paradiese Die cleveren Nonnen aus Paradiese virtuelle Ausstellung auf uni duesseldorf deStadtteile von Soest Ampen Bergede Deiringsen Enkesen Epsingsen Hattrop Hattropholsen Hiddingsen Katrop Lendringsen Meckingsen Meiningsen Mullingsen Ostonnen Paradiese Rollingsen Ruploh Soest Thoningsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Paradiese amp oldid 233910671