www.wikidata.de-de.nina.az
Der Perigord noir auch als Sarladais bezeichnet ist eine traditionsreiche franzosische Landschaft im Sudosten des Departements Dordogne Sein Zentrum ist die Stadt Sarlat la Caneda in der Region Nouvelle Aquitaine Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geographie 2 1 Verwaltung 3 Hydrographie 4 Geologie 5 Geschichte 6 Photogalerie 7 Siehe auch 8 LiteraturEtymologie BearbeitenDie Bezeichnung Perigord noir Deutsch schwarzer Perigord leitet sich von der dunklen Farbe der ausgedehnten Steineichenwalder Quercus ilex wie auch von den dunklen fruchtbaren Boden im Sarladais ab und nicht wie falschlicherweise oft behauptet von den schwarzen Truffeln Historisch ist der Perigord noir die alteste der vier Unterteilungen des Perigord Geographie Bearbeiten nbsp Lagekarte des Perigord noir in Gelb im Departement DordogneDer Perigord noir liegt im Sudosten des Departements Dordogne Die Landschaft wird von folgenden Naturraumen umgeben dem Perigord central und dem Briver Becken im Norden dem Causse de Martel und dem Causse de Gramat im Osten der Bouriane im Suden dem Haut Agenais und dem Bergeracois im Westen Weitere landschaftliche Unterteilungen im Perigord noir sind die Waldungen der Barade die Waldungen der Bessede das Pays au Bois das Pays de Fenelon das Pays de LemanceDer Begriff Perigord noir ist vom sehr ahnlichen Begriff Pays du Perigord noir zu unterscheiden Letzterer wird vor allem in der Touristik verwendet und ist weiter gefasst da er das Pays d Hautefort mit einschliesst Ublicherweise wird das Pays d Hautefort zum Perigord central gerechnet Verwaltung Bearbeiten Verwaltungsmassig entspricht der Perigord noir im Wesentlichen dem Arrondissement Sarlat la Caneda Er baut sich aus folgenden Kantonen auf Kanton Sarlat la Caneda Kanton Terrasson Lavilledieu Kanton Vallee Dordogne Kanton Vallee de l Hommesowie aus Teilen des Kanton Haut Perigord Noir Ferner befinden sich im Perigord noir folgende Gemeindeverbande Franzosisch communaute de communes Communaute de communes de Domme Villefranche du Perigord Communaute de communes du Pays de Fenelon Communaute de communes Sarlat Perigord Noir Communaute de communes Vallee de la Dordogne et Foret Bessede Communaute de communes de la Vallee de l Hommeund Teile der Communaute de communes Terrassonnais Haut Perigord Noir Hydrographie Bearbeiten nbsp Zusammenfluss der Dordogne rechts und der Vezere links bei Limeuil auf 45 Meter MeerhoheDer Perigord noir wird in etwa mittig von der nach Westen abfliessenden Dordogne durchzogen Die Vezere durchstromt von Nordosten kommend den Nordwesten des Perigord noir um bei Limeuil als rechter Nebenfluss in die Dordogne zu munden Nebenflusse der Dordogne sind Borreze Enea und Doux rechtsseitig sowie Germaine Ceou Nauze und Belingou linksseitig In die Vezere munden rechtsseitig Laurence Thonac Moustier und Manaurie linksseitige Nebenflusse sind Coly und Beune Beide Flusssysteme maandrieren bekannte Beispiele fur die Dordogne sind der Cingle de Montfort und der Cingle de Tremolat Die Talhohe bewegt sich zwischen 70 und 40 Meter wohingegen die undulierende umgebende Sedimenttafel Hohen bis zu maximal 349 Meter erreichen kann gewohnlich aber bei rund 200 Meter liegt Die beiden Flusse haben sich daher um gut 150 Meter gegenuber ihrer unmittelbaren Umgebung eingegraben Geologie Bearbeiten nbsp Die Burg Beynac steht auf Oberen ConiaciumDer Perigord noir liegt geologisch vollstandig in leicht nach Sudwesten einfallenden Sedimenten des Aquitanischen Beckens Anstehend sind Jura Oberkreide Eozan und Oligozan Die Talungen werden von Alluvialsedimenten des Quartars ausgefullt Die Juragesteine gehoren der inneren Plattformfazies an und bestehen aus Kalken Dolomiten und Mergeln Unter den Kalken finden sich Mikrite Sparite Oolithe und siliziklastische Kalke des Strandbereichs Die Mergel sind in Kontinentnahe abgesetzt worden und teils reich an Lignit der fruher bei Allas les Mines abgebaut wurde Die Juravorkommen beschranken sich auf den Nordrand des Perigord noir um Terrasson Lavilledieu wo sie durch die Sudost streichende Cassagne Storung von der Oberkreide abgetrennt werden sowie auf die tektonisch bedingte ebenfalls Sudost streichende Aufwolbung der Saint Cyprien Antiklinale bei Le Bugue und Saint Cyprien Ostlich von Sarlat liegt die Oberkreide leicht diskordant uber Mittlerem bzw Oberen Jura des Causse de Martel Sie bildet bedingt durch die Saint Cyprien Antiklinale um Sarlat eine Synklinale Die vorwiegende kalkhaltige und meist verkarstete Oberkreide reicht vom Cenomanium bis zum Campanium und bedeckt den Hauptanteil des Perigord noir Hier und da wird die Oberkreide noch von kontinental fluviatilen und lakustrinen Molassesedimenten aus dem Eozan und Oligozan uberlagert zu sehen beispielsweise im Foret de la Bessede bei Le Buisson de Cadouin Die geologische Nordgrenze des Perigord noir wird von der Sudsudost bis Sudost streichenden Condat Storung markiert an welcher der Horst von Chatres eine kristalline Grundgebirgsscholle des Massif Central gegenuber dem Jura herausgehoben ist Geschichte Bearbeiten nbsp Uberreste der Burg CarluxDer Perigord noir ist vor allem durch seine zahlreichen Hohlen Fundstatten und Abris bekannt wie beispielsweise Lascaux Rouffignac oder Cro Magnon bei Les Eyzies de Tayac Sireuil Bemerkenswert sind troglodytische Behausungen bei Le Moustier Archaologische Forschungen werden im Perigord noir seit dem 19 Jahrhundert durchgefuhrt und unterstreichen die Bedeutung des Tals der Vezere fur die Fruhgeschichte So gruppieren sich um Les Eyzies 147 bis auf gut 40 000 Jahre zuruckgehende Fundstatten weswegen hier auch das Musee national de Prehistoire eingerichtet wurde Nach mehreren Fundstatten im Perigord noir wurden archaologische Kulturen benannt wie beispielsweise das Mousterien das Micoquien das Perigordien und das Magdalenien Aus dem Mittelalter sind neben den Stadten Sarlat und Domme viele klassifizierte Siedlungsplatze erhalten Beispiele sind Belves Beynac Castelnaud la Chapelle Limeuil La Roque Gageac Saint Amand de Coly und Saint Leon sur Vezere Die reiche Vergangenheit des Perigord noir manifestiert sich auch in einer grossen Anzahl von Burgen Schlossern und geistlichen Bauwerken darunter viele Kirchen und eine Abtei Anzufuhren sind z B die Burg Beynac die Burg Castelnaud das Schloss Les Milandes die Kirche Saint Martin de Besse und die Abtei Cadouin Wahrend des Hundertjahrigen Krieges 1337 bis 1453 war der Perigord noir Schauplatz zahlreicher kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen den Konigen Englands und Frankreichs und wurde mehrfach verwustet So wurde beispielsweise das Burg Carlux mehrmals angegriffen und schliesslich 1406 niedergebrannt Wahrend dieser Zeit wurde die Bevolkerung stark dezimiert und Teile der Region litten trotz wirtschaftlicher Wiederbelebungsversuche im 15 und 16 Jahrhundert weiterhin unter den Kriegsfolgen Auch die Hugenottenkriege 1562 bis 1598 haben im Perigord noir ihre Spuren hinterlassen Photogalerie Bearbeiten nbsp Sarlat la Caneda nbsp Les Eyzies de Tayac Sireuil mit dem Musee national de Prehistoire nbsp Montignac an der Vezere nbsp Abri des Roque Saint Christophe in Peyzac le Moustier nbsp Burg Castelnaud nbsp Kirche in Saint Martin de Besse nbsp Abtei CadouinSiehe auch BearbeitenPerigord Arrondissement Sarlat la CanedaLiteratur BearbeitenFrederic Zegierman Le Guide des Pays de France Sud Fayard 1999 G Karnay u a Le Bugue In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1999 J P Capdeville und J P Rigaud Sarlat la Caneda In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1987 R Feys u a Terrasson In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM 1979 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Perigord noir amp oldid 232208023