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Otto Quirin Lancelle 27 Marz 1885 in Xanten 3 Juli 1941 in Kraslava Lettische SSR war ein deutscher Offizier und SA Fuhrer Er war unter anderem ein hoher Funktionar in der Obersten SA Fuhrung und hoher Offizier im Zweiten Weltkrieg zuletzt mit dem Rang eines Generalleutnants Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit 1 2 Weimarer Republik 1 3 NS Zeit 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLancelle war das elfte Kind des Hauptmanns Emanuel Lancelle 1908 und dessen Frau Fanny Quirin Der Vater hatte an den Kriegen von 1864 1866 und 1870 teilgenommen und war 1871 aufgrund des Verlustes seines Gehors ausgeschieden Er trat nach seinem Abitur am 1 April 1905 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein Bereits Ende desselben Jahres trat er als Fahnenjunker zur Preussischen Armee uber und kam nach Wesel in das Klevesche Feldartillerie Regiment Nr 43 Hier wurde Lancelle am 27 Januar 1907 zum Leutnant befordert Als solcher folgte im Marz 1912 seine Versetzung zum Lehrregiment der Feldartillerie Schiessschule und am 8 Juli 1914 die Beforderung zum Oberleutnant Erster Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam Lancelle als Zugfuhrer zur 5 Batterie des 6 Garde Feldartillerie Regiments und nahm an der Eroberung der Festung Namur teil Anschliessend verlegte sein Regiment an die Ostfront wo Lancelle im Oktober 1914 die Fuhrung der 2 Batterie ubernahm Im weiteren Kriegsverlauf kehrte Lancelle 1916 an die Westfront zuruck Hier zeichnete er sich mehrfach aus und erhielt neben beiden Klassen des Eisernen Kreuzes das Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern sowie am 9 Oktober 1918 die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung den Orden Pour le Merite Nach dem Waffenstillstand von Compiegne fuhrte er seine Truppe in die Heimat zuruck ubernahm nach der Demobilisierung die I Abteilung des 2 Garde Feldartillerie Regiments und wurde im Juli 1919 in die Vorlaufige Reichswehr ubernommen Zunachst setzte man Lancelle als Fuhrer der 3 Batterie im Reichswehr Artillerie Regiment 26 ein und versetzt ihn einen Monat spater in das Lehrregiment der Feldartillerie Schiessschule Hier war er vom 1 Oktober 1919 bis zu seiner Verabschiedung am 31 Marz 1920 bei der Abwicklungsstelle tatig Weimarer Republik Bearbeiten Nach seinem Ausscheiden aus dem Militardienst trat Lancelle an seinem Wohnort Eilenburg dem Stahlhelm bei Bereits seit 1923 war er Mitglied der NSDAP und nahm im gleichen Jahr am Hitlerputsch teil Spater wurde er in die Reichsleitung der Partei in Munchen berufen Um 1929 lebte er in Merseburg 1 Am 4 November 1931 wurde Lancelle zum Dienst im Stab der Obersten SA Fuhrung OSAF in Munchen berufen in dem er seit dem 15 November 1931 tatig war 2 1932 erhielt Lancelle den Rang eines SA Oberfuhrers Im selben Jahr wurde er wieder aus der OSAF entfernt nachdem er scharfe Kritik am Stabschef der SA Rohm aufgrund von dessen Homosexualitat geubt hatte Im Jahr 1932 war Lancelle massgeblich an der Aufdeckung der teilweise judischen Abstammung des zweiten Stahlhelm Bundesfuhrers Theodor Duesterberg beteiligt die die NSDAP propagandistisch einsetzte um Duesterberg bei seiner Kandidatur fur das Amt des Reichsprasidenten zu schaden und Stahlhelm Anhanger in ihr Lager zu ziehen NS Zeit Bearbeiten Seit 1932 war Lancelle entscheidend am Aufbau des Reichsarbeitsdienstes beteiligt Er richtete 1932 den ersten staatlichen Arbeitsdienst in Anhalt ein leitete im Jahr darauf die Reichsschule fur den Arbeitsdienst in Berlin Spandau und fungierte ab Juni 1933 als Leiter der Reichsschule des Deutschen Arbeitsdienstes in Potsdam Wildpark i e im Neues Palais und Inspekteur der Lehrabteilungen Sein Nachfolger wurde Hermann Kretzschmann Ab Januar 1935 war Lancelle erneut Mitglied des Stabes der OSAF die inzwischen nach Berlin verlegt worden war In der SA blieb es bis zuletzt beim Dienstrang eines SA Oberfuhrers Am 1 Oktober 1935 wurde Lancelle im Heer der Wehrmacht reaktiviert und zunachst beim Stab des Artillerie Regiments 7 verwendet Am 1 April 1938 ubernahm er mit dem Rang eines Oberstleutnant das Kommando uber das Artillerie Regiment 43 Am 10 November 1938 folgte die Ernennung zum Kommandeur des Artillerie Regiments 115 In dieser Funktion folgte am Neujahrstag 1939 seine Beforderung zum Oberst Anlasslich des Uberfalls auf Polen wurde Lancelle im September 1939 zum Kommandanten von Frankfurt Oder ernannt Diesen Posten gab er jedoch bereits am 24 Oktober 1939 wieder ab um stattdessen als Kommandeur an die Spitze des Artillerie Regiments 168 zu treten Im Sommer 1941 nahm Lancelle schliesslich als Kommandeur der 121 Infanterie Division mit dem Rang eines Generalmajors am deutschen Uberfall auf die Sowjetunion teil Lancelle wurde am 3 Juli 1941 bei Kampfhandlungen um den Bruckenkopf Kraslava an der Duna getotet 40 km ostlich von Dunaburg Postum wurde er mit Datum vom 1 Juli 1941 zum Generalleutnant befordert und am 27 Juli 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet 3 Lancelles liegt auf der Kriegsgraberstatte in Daugavpils 4 Familie BearbeitenLancelle war mit Elisabeth Homberg Board verheiratet Aus der Ehe gingen die Kinder Ursel 1917 Kraft 17 August 1920 und Dagmar Alexandra 1924 hervor Literatur BearbeitenEdierte Quellen Schreiben von Otto Lancelle an Adolf Hitler vom 4 April 1932 in Alexander Dimitrios Weimar und der Kampf gegen Rechts Bd 3 Dokumente Dokument 40 6 Zeitgenossische Publikationen Deutscher Arbeitsdienst Heft 7 vom 18 Februar 1934 Eintrage in Nachschlagewerken Karl Friedrich Hildebrand Christian Zweig Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 2 H O Biblio Verlag Bissendorf 2003 S 303 305 ISBN 3 7648 2516 2 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 643 646 Herrmann A L Degener Lancelle Otto Quirin In Wer ist s Zeitgenossenlexikon enthaltend Biographien und Bibliographien Auflage 10 Berlin 1935 S 925 926 DigitalisatWeblinks BearbeitenGruppenbild mit den SA Fuhrern Karl Leon Du Moulin Eckart und Graf Spreti Weilbach im Bildarchiv der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Wohnungs und Geschaftsanzeiger fur Stadt und Landkreis Merseburg 1929 Rossner Merseburg 1929 S 314 google de abgerufen am 28 Dezember 2022 Staatsarchiv Munchen Polizeidirektion 6825 Digitalisat 103 Schreiben der Obersten SA Fuhrung an Major Lanzelle sic vom 4 November 1931 Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 S 490 ISBN 978 3 938845 17 2 Eintrag zu Lancelle bei der deutschen Kriegsgraberfursorge Normdaten Person VIAF 316738486 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Mai 2023 PersonendatenNAME Lancelle Otto QuirinKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 27 Marz 1885GEBURTSORT XantenSTERBEDATUM 3 Juli 1941STERBEORT Kraslava Lettische SSR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Quirin Lancelle amp oldid 237741431