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52 401264 13 330688 Koordinaten 52 24 N 13 20 O Gedenktafel Osdorfer Strasse 1 in GrossbeerenOsdorf war eine Gemeinde im Landkreis Teltow spater im Kreis Zossen und schliesslich bis zur Gemeindeauflosung im Landkreis Teltow Flaming Zur Gemeinde Osdorf gehorten die bewohnten Ortsteile Birkholz Birkenhain Friederikenhof Heinersdorf und Osdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Etymologie 1 1 14 bis 15 Jahrhundert 1 2 16 und 17 Jahrhundert 1 3 18 und 19 Jahrhundert 1 4 20 und 21 Jahrhundert 2 Bevolkerungsentwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Etymologie Bearbeiten14 bis 15 Jahrhundert Bearbeiten Osdorf Dorf das im Osten gelegen ist entstand wahrend der Besiedlung des Teltows in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Die erste Erwahnung erfolgte in einer Lehnsurkunde des Markgrafen Otto von Brandenburg im Jahre 1369 Zusammen mit Britz werden beide als Lehen genannt und bestatigt In dem auf Niederdeutsch abgefassten Dokument des Markgrafen wird die Schreibung Ostdorp gebraucht Der Ort gehorte vor 1369 der Familie von Prutzke zu Prutzke bzw zu Brandenburg Sie hielten das Ober und Untergericht Im Landbuch Karls IV von 1375 wird es Ostorpp und Ostorff genannt mit 32 Hufen darunter zwei Pfarrhufen und eine Kirchenhufe Demzufolge muss es in Osdorf bereits eine Dorfkirche gegeben haben Es gab im Ort weiterhin drei Kotter jedoch keinen Krug Der Ort wurde aufgeteilt Die von Prutzke hielten nur noch die Halfte des Ober und Untergerichts behielten jedoch die Wagendienste sowie Zins und Pachte Die andere Halfte mit Gerichtsbarkeit sowie Wagendienste Zins und Pachte ging vor 1369 an die Familie Britzke Kurz darauf war der Ort im Jahr 1416 bereits wust gefallen Daran anderte sich auch uber viele Jahrzehnte nichts denn auch noch im Jahr 1473 wurde von dem Wusten Feld Osdorf berichtet 1491 fiel der Prutzkesche Anteil an die Familie von Bardeleben zu Satzkorn 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1513 wurde der Familie von Bardeleben die wuste Feldmark Osdorf mit Ober und Untergerichtsbarkeit sowie dem Kirchenpatronat erneut bestatigt Sie verpfandeten teilweise ihren Besitz zum Beispiel von 1544 bis 1605 an den Rat der Stadt Colln uber ihren Anteil an Lichterfelde und Osdorf behielten von 1605 bis 1643 den Ort mit acht Hufen um ihn von 1643 bis 1662 an die Familie von Kahlenberg mit ihrem halben Anteil an Lichterfelde sowie den acht Hufen erneut zu verleihen 1541 erhielt der Pfarrer aus Britz den Dreissigsten aus der wusten Feldmark Osdorf Aus dem Jahr 1544 wurde erneut von vier Hufen auf der wusten Feldmark Osdorf berichtet die von zwei Personen aus Marienfelde genutzt wurde 1662 kam der Anteil wiederverkaufsweise an die Familie Muller 1665 pfandweise Ein Jahr zuvor war erneut von einer wusten Feldmark die Rede die offenbar mittlerweile fast vollstandig bewaldet war Die Dokumente berichten davon dass Osdorf fast ganz mit Fichten bewachsen war 1692 kam Osdorf an die briefadelige Familie von Danckelmann zu Lichterfelde zu Handen des Sylvester Jakob von Danckelmann 1640 1695 respektive zuvor dessen Bruder Daniel Ludolf Ludwig von Danckelmann In dieser Zeit erschien erstmals ein Rittersitz mit 39 freien Ritterhufen Scheunen und Stallen Gerichtsbarkeit und Kirchenpatronat 1696 Die Danckelmann stifteten einen Familienfideikommiss hoben dieses ab 1709 nach Akten Grundbuchamtes Berlin Lichterfelde ab wieder auf um es als Allodgut frei verkauflich zu halten 1 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Von 1709 bis 1733 hielt die Familie des Commissisarius Kunow zu Giesensdorf den Ort danach bis 1738 die Familie des Hofraths Brandhorst 2 und von dort bis 1746 an die 1703 geadelte Familie von Kraut an den Leutnant Andreas Karl von Kraut 3 Sie gab den Ort fur vier Jahre an die Familie Buder weiter die ihn bis 1787 an eine Familie Ludersdorf weiterreichte Von dort gelangte sie 1787 bis 1802 in den Besitz der Familie von Hake In dieser Zeit wurde im Jahr 1801 erstmals ein Vorwerk mit funf Einliegern erwahnt ein Jahr zuvor wurde er nach Marienfelde eingekircht Der Ort war mittlerweile 42 Hufen gross es gab jedoch nur vier Feuerstellen Haushalte Die von Hake vormals vertreten durch Georg Friedrich Wilhelm von Hake 1725 1786 auf Heinersdorf gaben Osdorf 4 zunachst bis 1817 an die Freifrau von Witten weiter als Vorwerk 5 Bis zu seinem Tod 1831 war der Ritterschaftsrat und Johanniterritter Leopold Baron Freiherr von Witten Erb und Gerichtsherr auf Osdorf 6 Der Gutsherr war verheiratet die Tochter Emilie Henriette Luise ehelichte den Johanniterritter und Major Otto Freiherr von Buddenbrock 1802 1867 7 Schon vor dieser Zeit wurde Osdorf bis 1894 von Britz aus seelsorgerisch betreut Es folgte 1836 und 1840 die Familie von Winning die 1840 mit Hauptmann Heinrich von Winning 1800 1866 8 jungster Sohn des spateren Generalmajors Karl von Winning einen Vertreter zum Huldigungsfest des neuen preussischen Konigs nach Berlin entsandte 9 In den Jahren 1851 und 1864 wurde die Familie Beer bestatigt 10 Karl Beer Osdorf hatte 1837 die jungste Schwester des Vorbesitzers Christiane von Winning 1798 1863 geheiratet und trat dadurch die Gutsnachfolge an Zwischenzeitlich waren 1844 und 1864 auch eine Familie Kiepert zu Marienfelde uber 150 Morgen Land an Osdorf beteiligt 1858 gab es einen Gutseigentumer der 20 Knechte und Magde beschaftigte Ausserdem arbeiteten 25 Tagelohner und funf Bediente im Ort Es gab lediglich eine Besitzung das Rittergut mit 1858 Morgen allerdings auch drei Personen die als Arme bezeichnet wurden 1860 gab es im Gut sieben Wohn und acht Wirtschaftsgebaude darunter eine Brennerei Das Rittergut Osdorf war nach mehrmaligem Eigentumerwechsel seit 1875 ein Stadtgut von Berlin Seine Flachen wurden zur Verrieselung von Abwassern der Hauptstadt genutzt Nach dem erstmals amtlich publizierten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer der Provinz Brandenburg umfasste dies gesamt 468 44 ha Davon waren 25 98 ha Waldbesitz 11 Im Jahr 1880 wurde der zuvor selbststandige Gutsbezirk Friederikenhof zum Ausbau Friederikenhof Daneben gehorten seit 1881 das Rittergut Heinersdorf sowie der Wohnplatz Ausbau Heinersdorfer Baracken zu Osdorf 1894 erfolgte die Einkirchung nach Heinersdorf 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 gab es in Osdorf 24 Hauser der Bestand wuchs auf 35 Wohnhauser im Jahr 1931 an Im Jahr 1928 wurde der Gutsbezirk Osdorf in eine Gemeinde umgewandelt Eine Exklave am Teltowkanal mit 10 Hektar Flache kam zur Gemeinde Kleinmachnow eine weitere Exklave von drei Hektar der Gemeinde Nudow sowie 25 Hektar des Gutsbezirks Diedersdorf mit Birkholz wurde nach Osdorf eingemeindet 1932 bestanden somit neben der Gemeinde die Wohnplatze Birkholz Friederikenhof und Heinersdorf Im Jahr 1939 gab es einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb mit mehr als 100 Hektar einen weiteren zwischen 20 und 100 Hektar zwei zwischen zehn und 20 Hektar sowie zwei von funf bis zehn Hektar Acht weitere Betriebe hatten weniger als funf Hektar Flache zur Verfugung Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden 118 Hektar enteignet und 115 aufgeteilt Zwei Bauern erhielten zusammen zehn Hektar 18 Betriebe zusammen 100 Hektar sowie ein Altbauer zusatzliche funf Hektar Land 1950 kam zu Osdorf der Wohnplatz Birkenhain hinzu Am 25 Juli 1952 wechselte die Gemeinde Osdorf in den damals neuen Kreis Zossen der am 6 Dezember 1993 im Landkreis Teltow Flaming aufging 12 1953 zog die Gemeindeverwaltung vom Ortsteil Osdorf in den Ortsteil Heinersdorf 1957 gab es die Gemeinde Osdorf sowie die Ortsteile Birkenhain Birkholz Friederikenhof und Heinersdorf 1958 grundete sich eine LPG vom Typ I in Birkenhain Sie hatte zunachst zehn Mitglieder und bewirtschaftete 120 Hektar landwirtschaftliche Nutzflache Ausserdem gab es ein VEG Die LPG wandelte sich 1960 zu einer LPG Typ III die 1961 bereits elf Mitglieder und 171 Hektar Flache besass Eine weitere LPG Typ I hatte acht Mitglieder und 35 Hektar Flache die sich 1969 mit der LPG in Birkenhain zusammenschloss 1968 wurde der nahe der Grenze der Deutschen Demokratischen Republik zu Berlin West gelegene Ortsteil Osdorf mitsamt den Gutsgebauden von denen lediglich eine Scheune erhalten geblieben ist im Zuge von Grenzsicherungsmassnahmen der Deutschen Demokratischen Republik abgerissen 13 Die rund 150 Bewohner wurden umgesiedelt zum Teil in das nahegelegene Heinersdorf Dennoch behielt die Gemeinde den Namen bis zu ihrer Eingliederung in die Gemeinde Grossbeeren am 31 Dezember 1999 14 2000 wurde der nunmehrige Grossbeerener Ortsteil Osdorf in Heinersdorf umbenannt 13 1972 kam es zum Zusammenfluss der LPG mit der LPG in Kleinbeeren zur LPG Mahlow Kleinbeeren 1973 bestand auf der Gemarkung das VEG Genshagen mit den Betriebsteilen Friederikenhof Birkholz und Heinersdorf Die Osdorfer Feldflur gehort zum 1998 eingerichteten Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide und Grossbeerener Graben Bevolkerungsentwicklung BearbeitenEinwohnerentwicklung in Osdorf von 1772 bis 1971Jahr 1772 1801 1817 1840 1858 1895 1925 1939 1946 1964 1971Einwohner 22 28 25 46 112 303 161 und 53 Heinersdorfer Baracken 562 620 506 591Literatur BearbeitenJens Leder Osdorf Ostdorp Osstorff Erinnerung an einen geschleiften Ort 2 Auflage Auszug Hrsg Regionale Interessengemeinschaft Der Teltow BoD Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7528 1569 6 Lieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teltow Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Band 4 Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Rieselgut Osdorf auf der Webseite Kulturlandschaft RieselfelderEinzelnachweise Bearbeiten Moritz Rudolf Weyermann Zur Geschichte des Immobiliarkreditwesens in Preussen Mit besonderer Nutzanwendung auf die Theorie der Bodenverschuldung Braun Karlsruhe 1910 S 35 Reprint 1980 Ernst Fidicin Die Territorien der Mark Brandenburg oder Geschichte der einzelnen Kreise Stadte Ritterguter Band I Band 1 den Kreis Teltow enthaltend J Guttentag Berlin 1857 S 99 Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie Band 1 A K Ludwig Rauh Berlin 1855 S 477 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel 1908 Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1907 S 289 324 Osdorf Vorwerk 25 Seelen Luth Eingepfarrt in Britz Besitzer Baron v Witten Adressoerter Berlin in III Der Teltow Storkowische Kreis in Ortsschafts Verzeichnis des Regierungs Bezirks Potsdam nach der neuesten Kreiseintheilung vom Jahre 1817 Verlag George Decker Berlin 1817 Jens Leder Gutsherrengrab war das einzige in Osdorf in Markische Allgemeine Zeitung MVD Markischen Verlags und Druck Gesellschaft mbH Potsdam 30 Marz 2019 ISSN 0863 7075 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1860 Zehnter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1859 S 101 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Hauser Der in Deutschland eingeborene Adel 1908 Neunter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1907 S 798 Karl Streckfuss Der Preussen Huldigungsfest nach amtlichen und andern sichern Nachrichten und eigner Anschauung zusammengestellt Beilage H I Aus der Provinz Brandenburg Ensslin sche Buchhandlung Ferd Muller und E H Schroeder Buch und Kunsthandler Berlin 1840 S 51 Hand Matrikel der in sammtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis und Landtagen vertretenen Ritterguter Provinz Brandenburg Kreis Teltow Hrsg Karl Friedrich Rauer Selbstverlag Berlin 1857 S 82 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg Reprint der Humboldt Universitat zu Berlin 1 Auflage Nicolaische Verlags Buchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 262 263 doi 10 18452 377 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 a b Ortsteil Heinersdorf in Gemeinde Grossbeeren Stand 22 November 2023 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1999 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osdorf Grossbeeren amp oldid 239374596