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Die Oneiroi griechisch Ὄneiroi oneiroi deutsch Traume sind in der griechischen Mythologie die Verkorperung der Traume bzw des Traumens Der Singular Oneiros Ὄneiros oneiros als Bezeichnung fur einen Gott des Traumes ist selten Haufiger werden die Oneiroi als nicht naher spezifizierte Gruppe genannt In Hesiods Theogonie sind sie die Kinder der Nyx Nacht Nyx nun zeugte den Hypnos zugleich mit dem Schwarm der Oneiren 1 Nach Homer ist das Land der Traume demos oneiroi Teil der Unterwelt Es befindet sich jenseits des Okeanos jenseits des weissen Felsens und der Tore der Sonne bevor man zur Asphodeloswiese gelangt wo der Aufenthalt der Schatten der Toten ist 2 Inhaltsverzeichnis 1 Wahrtraume und Traumpforten 2 Traume in der romischen Mythologie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseWahrtraume und Traumpforten BearbeitenWeiter werden bei Homer trugerische Traume und Wahrtraume unterschieden Es ist allerdings nicht so dass trugerische Traume einfach Wahngebilde und von den Gottern gesandte Traume stets Wahrtraume seien Vielmehr bedienen die Gotter sich auch der tauschenden Traume So sendet Zeus als er den Agamemnon zu voreiliger Schlacht zu bewegen plant diesem einen trugenden Traum in Gestalt des weisen Ratgebers Nestor 3 Gerade diese Stelle aber wird von Platon kritisiert der meinte so sehr man auch Homer schatze dass Homer den Gott Zeus als Sender von falschen Traumen zeigt das konne keine Zustimmung finden 4 Asop erklart in einer Fabel wie es dazu kam dass die Gotter den Menschen nicht nur Wahrtraume senden Es habe sich namlich Apollon einst die Gabe unfehlbarer Prophetie von Zeus erbeten Als die Gabe gewahrt und Apollon nun der grosste Prophet unter den Gottern war wurde er noch stolzer als vorher und so arrogant dass Zeus auf Abhilfe sann und darum die Wahrtraume schuf so dass Menschen auch ohne Apollons Hilfe die Zukunft in Gesichten vorhersahen Als Apollon darauf um Verzeihung bat und Zeus anflehte die Prophetie nicht ganz durch die Wahrtraume zu entwerten schuf Zeus die falschen Traume Als die Menschen nun merkten dass mancher Traum nur ein Dunst war wandten sie sich wieder den Orakeln Apollons zu 5 Nach Homer sind wahre und falsche Traume anhand der Pforte zu unterscheiden Denn es sind wie man sagt zwei Pforten der nichtigen Traume Eine von Elfenbein die andre von Horne gebauet Welche nun aus der Pforte von Elfenbeine herausgehn Diese tauschen den Geist durch lugenhafte Verkundung Andere die aus der Pforte von glattem Horne hervorgehn Deuten Wirklichkeit an wenn sie den Menschen erscheinen 6 Das Bild der zwei Pforten der Traume pyle oneirōn zeigte breite Nachwirkung in Dichtung und Ikonografie So ist nach einer der Bildbeschreibungen des Flavius Philostratos das beruhmte Amphiareion von Oropos Gegenstand eines Bildes In diesem Heiligtum suchten vor allem Kranke in Traumen Hinweise auf eine Therapie siehe Enkoimesis Das Bild zeigt entsprechend die Stadt Oropos als Jungling inmitten der Thalattai der Allegorien der Meere sowie das Tor der Traume neben dem die weissgekleidete Aletheia die Gottin der Wahrheit steht und damit anzeigt dass an diesem Ort der Schlafende die Wahrheit im Traum findet Der Traum Oneiros ist auch abgebildet der in seinen Handen ein Horn tragt 7 Traume in der romischen Mythologie BearbeitenIn der romischen Mythologie entsprechen den griechischen Oneiroi die Somnia die auch hier Kinder der Nox Nacht sind Hyginus Mythographus gibt als Vater der Somnia den Erebus an 8 Ovid nennt Somnus als Vater der Traume Er berichtet in den Metamorphosen von tausend Sohnen des Somnus darunter namentlich die drei Bruder Morpheus Phobetor bzw Ikelos und Phantasos Von ihnen ist Morpheus der machtigste Er formt in den Traumen menschliche Akteure Phobetor ist fur die Darstellung von Tieren zustandig Phantasos schliesslich gestaltet alles Unbeseelte also Erde Steine Wasser und Baume Wahrend die namenlosen Oneiroi ihre Traume an das Volk senden ubernehmen Morpheus Phobetor und Phantasos diese Aufgabe bei Konigen und Stammesfursten 9 10 Literatur BearbeitenHedwig Kenner Oneiros In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XVIII 1 Stuttgart 1939 Sp 448 459 Erika Simon Oneiros In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000007 VII Zurich Munchen 1994 S 53 54 Gustav Turk Oneiros In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 3 1 Leipzig 1902 Sp 900 910 Digitalisat Weblinks BearbeitenOneiroi im Theoi Project englisch Einzelnachweise Bearbeiten Hesiod Theogonie 211f Homer Odyssee 24 12 Homer Ilias 2 5 Platon Politeia 383b Vita Aesopi 33 Homer Odyssee 19 562 567 Ubersetzung von Johann Heinrich Voss Philostratos Imagines 1 27 Hyginus Fabulae Praefatio Cicero De natura deorum 3 17 Ovid Metamorphosen 11 633ff ONEIROI Gods or Spirits of Dreams Theoi Project Aaron J Atsma New Zealand abgerufen am 21 August 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oneiroi amp oldid 215044796