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Oleksandr Oles Fedorowytsch Serhijenko 25 Juni 1932 in Tjotkino RSFSR 24 September 2016 in Kiew Ukraine war ein sowjetischer Dissident Vertreter der Sechziger und ukrainischer Politiker Kyrillisch Ukrainisch Oleksandr Ole s Fedorovich SergiyenkoTransl Oleksandr Olesʹ Fedorovyc SerhijenkoTranskr Oleksandr Oles Fedorowytsch SerhijenkoKyrillisch Russisch Aleksandr Fedorovich SergienkoTransl Aleksandr Fedorovic SergienkoTranskr Alexander Fedorowitsch Sergijenko Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 In der Sowjetunion 1 2 In der Ukraine 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn der Sowjetunion Bearbeiten Oles Serhijenko kam als Sohn der ukrainischen Menschenrechtsaktivistin Oksana Meschko Oksana Yakivna Meshko 1905 1991 1 und des Okonomen Fedir Serhijenko Fedir Fedorovich Sergiyenko 1958 in Tjotkino in der russischen Oblast Kursk unmittelbar an der Staatsgrenze zur heutigen Ukraine zur Welt Da Oles Vater Mitglied der 1924 von den Bolschewiki verbotenen Kommunistischen Partei der Ukraine Kampfer borotbistiv war wurde dieser 1924 und 1934 inhaftiert und musste nach Tambow auswandern wo die Familie zwischen 1936 und Mai 1944 lebte Nachdem sein Vater zu Beginn des Deutsch Sowjetischen Kriegs zur Roten Armee eingezogen wurde zog seine Mutter mit ihm im Sommer 1944 nach Dnipropetrowsk zu seiner Grossmutter Im Januar 1945 verzogen sie abermals diesmal nach Kiew wo sein behinderter Vater 2 nach Lazarettaufenthalt und Demobilisierung als Finanzinspektor tatig war Weil Oles Mutter angeblich gemeinsam mit ihrer Schwester geplant hatte Nikita Chruschtschow umzubringen wurde sie am 19 Februar 1947 verhaftet und zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt 3 Nachdem Oles 1950 die Schule in Kiew abgeschlossen hatte begann er ein Studium am Kiewer Agrar Institut 1951 starb seine Grossmutter und er musste in einem Zimmer leben in dem gerade einmal ein Bett Platz fand Aufgrund eines provokanten Briefes eines seiner Mitschuler wurde er im Mai 1956 vom KGB vorgeladen Man konnte ihn jedoch wegen der Beschlusse des kurz zuvor beendeten 20 Parteitags der KPdSU nicht vor Gericht stellen verwies ihn aber der Schule 3 Im Juni 1956 kehrte seine Mutter nach knapp 10 Jahren krank aus dem Gulag nach Kiew zuruck und wurde rehabilitiert 1 Serhijenko begann als Maschinenbauingenieur zu arbeitete und gemeinsam mit seiner Mutter ein Haus in Kureniwka Kurenivka im Nordwesten Kiews zu bauen Sein Vater starb im Dezember 1958 3 Von 1963 an studierte Serhijenko am Kiewer Medizinischen Institut Kiyivskij medichnij institut woraufhin er bald an der in Chruschtschows Tauwetter Periode aufbluhenden Bewegung der sechziger Jahre aktiv teilnahm So trat er im April 1965 dem Organisationskomitee fur die ukrainische Sprache und Kultur an der Staatlichen Universitat Kiew bei deren Aktivitaten jedoch bald durch repressive Methoden gestoppt wurden Nachdem er zusammen mit Mykola Cholodnyj Mikola Kostyantinovich Holodnij 1939 2006 den Versuch unternommen hatte an einem Abend zum Gedenken an Iwan Franko teilzunehmen wurde er am 28 Mai 1966 verhaftet und fur 15 Tage inhaftiert 1967 schloss man ihn vom Medizinischen Institut aus Bei der Gedenkfeier zu Taras Schewtschenkos Bestattung am 22 Mai 1970 verteilte er in der Nahe des Kiewer Taras Schewtschenko Denkmals aktiv Samisdat Literatur und forderte die Anwesenden auf nach dem offiziellen Fest zu bleiben und Schewtschenkos Gedichte zu lesen Auch seine Mutter schloss 1965 sich der stark radikalisierten Bewegung der Sechziger an sodass man am 1 und 2 Juni 1970 im Fall von Walentyn Moros Valentin Yakovich Moroz 1936 2019 ihr Haus durchsucht und ihr Archiv beschlagnahmt wurde 3 Am 7 Dezember 1970 hielt er unter anderem mit weiteren Dissidenten wie Jewhen Swerstjuk Wassyl Stus und Iwan Hel auf der Beerdigung der ermordeten Alla Horska auf dem Berkowezkyj Friedhof in Kiew eine Rede die zu einem Protest gegen das bestehende kommunistische Regime in der Ukraine wurde 4 5 Am 12 Januar 1972 wurde Oles Serhijenko wie viele weitere Dissidenten und Vertreter der ukrainischen Nationalbewegung verhaftet und unter anderem beschuldigt Iwan Dsjubas Abhandlung Internationalism or Russification Internacionalizm chi rusifikaciya herausgegeben zu haben 3 Schliesslich wurde er am 23 Juni 1972 vom Regionalgericht Kiew nach Artikel 62 Teil 1 des Strafgesetzbuches der Ukrainischen SSR zu 7 Jahren Arbeitslager und 3 Jahren Exil verurteilt 6 Anfang Dezember 1972 kam er im Arbeitslager VS 389 36 Gulag Perm 36 im Dorf Kutschino in der russischen Region Perm an Nachdem er dort an Protesten teilgenommen hatte wurde er im Marz 1973 zunachst sechs Monate lang in eine Zelle gesperrt am 31 Dezember 1973 zu drei Jahren Gefangnis verurteilt und am 20 Januar 1974 im Zentralgefangnis Wladimir inhaftiert Im Januar 1977 wurde er ins Gulag Perm 36 zuruckgebracht wo er sich eine Bronchitis zuzog Am 11 Marz 1977 verabreichte ihm ein als Arzt gekleideter Mitarbeiter aus Kiew eine Injektion einer lebenden virulenten Tuberkulose Kultur die er nur knapp uberlebte 3 Seine 70 jahrige Mutter startete zu seiner Rettung eine Kampagne und wurde im November 1976 Grundungsmitglied der Ukrainischen Helsinki Gruppe und im Februar 1977 nach der Verhaftung des Gruppenvorsitzenden Mykola Rudenko dessen Nachfolger Im Juni 1977 veroffentlichte sie den Aufruf Rettet Alexander Sergijenko Zwei Monate danach wurde Oles in der medizinischen Abteilung des Perm 36 Gulag wegen einer Thrombose des rechten Beins behandelt die er ebenfalls nur knapp uberstand 3 Nach diesen Krankheiten wurde er am 23 Februar 1979 zum Antritt seines Exils ins Dorf Ajan am Ochotskischen Meer in der Region Chabarowsk uberstellt Im Juli 1979 konnten ihn dort seine Mutter und seine Frau besuchen Am 7 Oktober 1979 reichte er einen Antrag beim Staatschef Leonid Breschnew ein um mit seiner Familie zur Behandlung ins Ausland entlassen zu werden woraufhin er ins Krankenhaus in Chabarowsk zu einer Untersuchung eingeliefert wurde Derweilen war seine Mutter Repressalien der sowjetischen Behorden ausgesetzt wurde zu einem halben Jahr Gefangnis und 3 Jahren Exil verurteilt und am 3 Juli 1981 zu ihrem Sohn nach Ajan ins Exil verbracht Auf Geheiss seiner Mutter verliess er nach Ende seines Exils Ajan und reiste am 19 Oktober 1981 nach Kiew zuruck wo er in einer Fabrik fur Stahlbetonprodukte und in einem Sagewerk arbeitete 3 In der Ukraine Bearbeiten Von 1990 bis 1991 war Serhijenko im Sekretariat der Ukrainischen Republikanischen Partei PSA tatig Als offentlicher Verteidiger des verhafteten Stepan Chmara wurde er am 20 Juli 1991 unter dem Vorwand festgenommen sich gewaltsam gegen Polizeibeamte gewehrt zu haben Lediglich die Verkundigung der formalen Unabhangigkeitserklarung der Ukraine am 24 August 1991 bewahrte ihn vor einem weiteren Gefangnisaufenthalt und so wurde er 25 August 1991 aus der Haft entlassen 2 Serhijenko kandidierte 1990 und 1994 im Wahlkreis Kiew Petschersk zum Abgeordneten der Werchowna Rada Er gewann zwar die Wahl erhielt aufgrund von Betrug jedoch kein Mandat Zwischen 1990 und 1994 war er Abgeordneter des Bezirksrates des Rajon Petschersk und arbeitete im Kulturministerium 1994 absolvierte er das Institut fur offentliche Verwaltung mit einem Master Abschluss in Recht und Politik und wurde Abgeordneten des Kiewer Stadtrats 3 Am 28 Oktober 1995 wurde er Vorsitzender der Ukrainischen Christlich Demokratischen Partei UHDP Ukrayinska hristiyansko demokratichna partiya UHDP 7 die 2001 mit der Republikanische Plattform fusionierte Serhijenko starb 84 jahrig in Kiew und wurde dort am 28 September 2016 auf dem Baikowe Friedhof bestattet 3 Ehrungen BearbeitenUkrainischer Verdienstorden 3 Klasse 18 Januar 2007 8 Iwan Masepa Kreuz 23 Februar 2010 9 Weblinks Bearbeiten Mein Vater war ein Idealist der den Traum einer gerechten Gesellschaft lebte Erinnerungen von Oles Serhijenkos 1932 2016 Tochter in Voice of America ukrainisch Ukrainische Nationalbewegung Serhijenko Oles Oleksandr Fedorowytsch auf archive khpg org ukrainisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Sie lebte mit einer Idee Einer freien Ukraine auf zorya poltava ua vom 31 Januar 2020 abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch a b Kurzbiografie Oles Serhijenko auf uahistory abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch a b c d e f g h i j in memoriam Oles Serhijenko auf istpravda com ua vom 3 Oktober 2016 abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Biografie Alla Horska Memento des Originals vom 23 Oktober 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot incognita day kiev ua auf incognita day kiev abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Biografie Alla Horska auf storinka m kiev abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Sergijenko Alexander Fedorowitsch in der Offenen Liste der Opfer des politischen Terrors in der UdSSR abgerufen am 1 Oktober 2020 russisch Eintrag zur Ukrainischen Christlich Demokratischen Partei in der Enzyklopadie der Geschichte der Ukraine abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Dekret des Prasidenten der Ukraine Wiktor Juschtschenko Nr 21 2007 vom 18 Januar 2007 abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Dekret des Prasidenten der Ukraine Wiktor Juschtschenko Nr 227 2010 vom 23 Februar 2010 abgerufen am 30 September 2020 ukrainisch Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Oktober 2020 PersonendatenNAME Serhijenko OlesALTERNATIVNAMEN Serhijenko Oleksandr Serhijenko Oleksandr Fedorowytsch vollstandiger Name Sergiyenko Oleksandr Fedorovich ukrainisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Dissident und ukrainischer PolitikerGEBURTSDATUM 25 Juni 1932GEBURTSORT Tjotkino RSFSRSTERBEDATUM 24 September 2016STERBEORT Kiew Ukraine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oles Serhijenko amp oldid 237429538