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Die romisch katholische Kirche Notre Dame in Echillais im Departement Charente Maritime gehort zu den herausragenden Baudenkmalern der Saintonge Bereits seit dem Jahr 1840 ist der Kirchenbau als Monument historique 1 anerkannt Kirche Notre Dame in Echillais Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 2 1 Westfassade 2 2 Portal 2 3 Apsis 2 4 Inneres 2 5 Anbauten 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenHinsichtlich der Baugeschichte der Kirche ist vieles unklar Exakte Baudaten oder Urkunden fehlen doch aufgrund stilistischer Uberlegungen ist eine Entstehungszeit in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts anzunehmen Auch uber den oder die Auftraggeber ist nichts bekannt die aussergewohnlich reich gestaltete Fassade macht eine anfangliche Nutzung als Pfarrkirche eher unwahrscheinlich doch fur eine Prioratskirche fehlt jeglicher archaologischer Hinweis auf ehemals eventuell vorhandene Nebengebaude Die Kirche verfugt allerdings uber ein zusatzliches kleines Portal auf der Sudseite was bei Pfarrkirchen unublich und unnotig ware Das Kirchengebaude hat anders als viele Kirchen im Suden der Saintonge die Wirren des Hundertjahrigen Krieges 1337 1453 und der Hugenottenkriege 1562 1598 offensichtlich unbeschadet uberstanden Wahrend verschiedener Restaurationskampagnen wurden seit Mitte der 1980er Jahre das Dach neu gedeckt und die Aussenwande gereinigt zuletzt wurde in den Jahren 2010 11 auch die Westfassade des Bauwerks von Schmutzablagerungen befreit Im Juli 2010 suchten Vandalen die Kirche heim sie beschadigten einen holzernen Kruzifixus zerstorten das Harmonium und rissen das Weihwasserbecken aus der Wand Architektur BearbeitenWestfassade Bearbeiten Auf den ersten Blick hervorstechend ist die reichgestaltete aber dennoch klar gegliederte giebellose Schauwand der Westfassade Ihr Aufriss ist nahezu quadratisch und in zwei Ebenen unterteilt Die untere Zone ist dreigeteilt in der Mitte befindet sich ein die ganze Hohe einnehmendes Archivoltenportal seitlich davon und durch machtige Halbsaulen mit aufstehenden Lisenen abgetrennt befinden sich zwei kleiner dimensionierte Blendportale so dass sich insgesamt ein Triumphbogenschema ergibt die untere Ebene schliesst nach oben ab mit einem Konsolenfries Die obere Zone ist gefullt mit acht Blendarkaden und einem leicht erhohten und geringfugig breiteren Mittelfenster deren Bogen reich mit steinernen Ranken sowie Flechtbandern und Blattwerk gestaltet ist auch diese Ebene schliesst mit einem teilweise figurlichen Konsolenfries dessen Metopenfelder zusatzlich mit vegetabilischen und geometrischen Ornamenten ausgefullt sind Anders als die meisten romanischen Kirchen in der Saintonge wird die Fassade nicht von seitlichen Dienstbundeln gerahmt bzw stabilisiert Portal Bearbeiten nbsp Teufels oder Damonenmaske Grand Goule am PortalgewandeObwohl der kalkhaltige Sandstein des Portalgewandes und der Archivolten durch Witterungseinflusse stark gelitten hat ist der ehemalige figurliche Reichtum der Archivolten noch deutlich erkennbar In der Mitte der ausseren Archivolte zeigt sich ein segnender Christus auch Musikanten und Engel sind noch erkennbar Am besten erhalten ist ein Kapitell auf der linken Seite des Portals welches als uberdimensionaler Kopf eines Teufels oder Damons mit weitaufgerissenem Maul gestaltet ist und die unterhalb befindliche Saule zu verschlingen scheint die Figur wird im Volksmund Grand Goule Grossmaul genannt und symbolisiert die permanente Gefahr denen der Mensch durch die alles verschlingenden Machte des Bosen ausgesetzt ist Apsis Bearbeiten Im Vergleich zum reichen Schmuck der Westfassade wirken Chorjoch und Apsis deutlich zuruckhaltender Sie sind durch zwei Strebepfeiler und vier Halbsaulenvorlagen vertikal in insgesamt sieben Segmente unterteilt von denen funf Fenster haben In Hohe der Fensterbrustungen verlauft ein schmaler horizontaler Fries der um die Saulen und Pfeiler herum verkropft ist Unterhalb der Dachtraufe befindet sich ein Konsolenfries in welchen die grosser dimensionierten Kapitelle der Halbsaulen hineinragen Inneres Bearbeiten Das Innere der Kirche ist einschiffig und mit einem Tonnengewolbe gedeckt Ein Transept bzw eine Vierungskuppel existieren nicht Der leicht erhohte Chor und die nochmals um eine Treppenstufe hoher liegende Apsis sind geringfugig zur Mitte hin eingezogen Die drei uberfangenen Fensterbogen der Apsis werden von eingestellten Saulchen begleitet die figurliche oder vegetabilische Kapitelle tragen Anbauten Bearbeiten Im 15 Jahrhundert erhielt die Kirche zwei Anbauten auf der Sudseite Kapelle und Sakristei In dieser Zeit wurde wahrscheinlich auch der kleine Vierungsturm mit seinem steinernen Pyramidendach aufgesetzt Das gotische Rippengewolbe der Kapelle wurde im 17 Jahrhundert durch ein Tonnengewolbe ersetzt das noch erhaltene Rippengewolbe der Sakristei zeigt einen Schlussstein mit dem von spatgotischem Ziermasswerk umrankten Wappen der Familie Gramont der damaligen Grundherren seigneurs von Echillais Ausstattung BearbeitenZur insgesamt eher sparlichen Ausstattung der Kirche gehoren ein mittelalterliches Taufbecken benitier in Form eines Blockkapitells ein moderner Wandtabernakel und mehrere Heiligenfiguren nbsp Kirchenschiff Chor und Apsis nbsp Taufbecken nbsp TabernakelLiteratur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 S 182f Francois Eygun Saintonge romane Zodiaque Saint Leger Vauban 1970 ISBN 2 7369 0157 6 S 235ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame Echillais Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Echillais Eglise Notre Dame Fotos Infos franz Echillais Eglise Notre Dame Fotos Infos franz Echillais Kirche Notre Dame Fotos Infos franz Echillais Kirche Notre Dame FotosEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame Echillais in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 45 898333333333 0 95277777777778 Koordinaten 45 53 54 N 0 57 10 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame Echillais amp oldid 225678826