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Die Kapelle Enthauptung Johannes des Taufers auch bekannt als Nisperter Kapelle ist eine private barocke Kapelle in Nispert ehemals Ortsteil von Kettenis heute Stadt Eupen Sie wurde 1747 nach Planen von Johann Josef Couven als Anbau zu dem seit 1623 bestehenden Haus Nispert erbaut das ebenfalls nach seinen Planen entstand 1 Noch heute erinnert die Adresse Couvenplatz 1 an den Aachener Architekten Die Kapelle wurde Johannes dem Taufer geweiht und entspricht dem Barockstil jener Zeit wogegen die Innenausstattung vom Beginn des Rokoko Dekorationsstils gepragt ist Seit dem 25 Marz 1983 ist sie in die Liste der denkmalgeschutzten Bauten Eupens aufgenommen worden Nispertkapelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Gebaude 2 2 Innenraum 2 2 1 Hochaltar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm den Anwohnern des Weilers Nispert den Weg zur Eupener Pfarre St Nikolaus zu ersparen liessen im Jahr 1747 der Kaufmann und Farbereibesitzer Erich Adolph Gortz und seine Ehefrau Isabella geb Fey Tochter des Tuchherren und Burgermeisters Arnold Fey Janssen 1654 1717 als Anbau an ihrem Haus Nispert eine Kapelle erbauen Dazu erhielten sie die Genehmigung durch den Lutticher Furstbischof Johann Theodor von Bayern sowie Gelder aus einer der Stiftungen des Aachener Tuchfabrikanten Johann von Wespien der zudem mit der Familie verwandt war Die Gelder aus Wespiens Stiftung dienten der Ubernahme der Kosten fur die Fassade und das Portal Die Kapelle wurde im Jahr 1816 zusammen mit dem Wohnhaus von den Erben Gortz zunachst an Albert Mostert verkauft und gelangte im Jahre 1828 in den Besitz des Fabrikanten Johann Wilhelm Fettweiss 1786 1861 Im Jahr 1973 konnte das von argem Verfall bedrohte Gotteshaus dank der Initiative und Mitwirkung der Einwohner von Nispert restauriert werden und gehort mittlerweile zum Pfarrverband Eupen Kettenis Baubeschreibung BearbeitenGebaude Bearbeiten nbsp PortalDas heutige Erscheinungsbild stimmt mit den uberlieferten Bauzeichnungen von Johann Joseph Couven nicht genau uberein da Couven im Allgemeinen fur ein Auftragswerk bis zu vier verschiedene Vorschlage erstellte und daher die ggf fur den Bau letztendlich relevanten Zeichnungen nicht komplett erhalten sind Der Grundriss des einschiffigen Gebaudes ist ein einfaches Rechteck mit abgerundeten Ecken und einem kleinen Chor mit halbrunder Apsis An ihrer linken Seite ist die Kapelle mit dem Nachbarhaus verbunden Ein fur Couven typisches Schiefermansarddach mit abgerundeten Ecken bildet den oberen Abschluss des dreijochigen Langhauses mit stichbogigen Offnungen Ein achteckiges Glockenturmchen mit Schallloch und polygonaler Zwiebel mit aufgesetztem Kreuz uber dem Chor bekront das Bauwerk Die Farben Weiss und Grau bestimmen das gegenwartige aussere Farbbild Die Blaustein Fassade besteht aus einem uber eine Treppe mit rechteckigen seitlich geschweiften Stufen zu erreichenden Portal mit leicht betontem geschweiftem Portalgiebel und einem grossen ovalen vertikal verlangerten Ochsenauge hinter dem sich die Orgelempore befindet Das Portal ist gepragt von einer schmiedeeisernen Doppelflugeltur mit geschwungenen Blenden uber der in einer ovalen Kartusche das geschwungene Monogramm FR der Stiftung Familie Fettweiss eingelassen ist die im 19 Jahrhundert Eigentumer der Kapelle war Die Rahmenteile von Fenster und Tur bilden eine Einheit die wiederum von einem grossen grauen Bogen umrahmt werden der seitlich mit breitem Pilastern flankiert ist Das Oval des Fensters wiederholt sich in diesen seitlichen Schmuckformen in Form von Medaillons Die gesamte Fassade hat das Erscheinungsbild eines grossen Portals Innenraum Bearbeiten nbsp InnenraumDas Kapelleninnere ist in weissen und goldenen Tonen gehalten und mit einem Fussboden aus helleren und dunkelgrauen Bodenplatten ausgestattet Die Pilaster mit ionischen Kapitellen und einem flachen Spiegelgewolbe mit Freskenmalerei gliedern den Innenraum Tierkopfe mit Hermelinkragen unter den Voluten und unter den Kapitellen stellen einen Teil der Verzierungen dar Reichlich Stuckdekor der eine Reihe von Musikinstrumenten zeigt befindet sich an der Unterseite der von einer Balusterbrustung gesicherten Orgelempore Oberhalb der Eingangsture wurde die Angabe ANNO 1748 in grossen Lettern angebracht und seitlich dieser Tur befinden sich Rocailleappliken die teilweise mit Masken versehen sind Im Eingangsbereich steht ein kupfergetriebenes Weihwasserbecken mit muschelformigem Becken nbsp OrgelemporeUber dem Fenster der Orgelempore ist unter einem kleinen ornamentalen Baldachin das Haupt Johannes des Taufers zu sehen Eine geschweifte Kommunionbank verbindet Chor und Kapellenraum Die Chorapsis wird von zwei Figurennischen gerahmt in denen sich seit dem 19 Jahrhundert die Skulpturen der Maria mit Kind und des Hl Joseph aus der Werkstatt von Gustav Angelo Venth befinden Die aus Silber und Kupfer gegossene und vergoldete Ewige Lampe wurde 1885 nach Vorlage derjenigen aus der Nikolauskirche entworfen Sechs dreiarmige bronzene Kandelaber aus dem Jahr 1900 sorgen fur das notige Licht Sie waren anfangs als Gasleuchten konzipiert und spater elektrifiziert und 1973 vergoldet Ebenfalls aus dem 19 Jahrhundert stammen die in Ol auf Leinwand gemalten Kreuzwegbilder die mit neuzeitlichen Rahmen versehen sind Hochaltar Bearbeiten nbsp HochaltarDer in der Wandnische der Apsis gesetzte und aus Eichenholz geschnitzte Hochaltar stammt aus dem 18 Jahrhundert und ist reichlich bemalt und teilweise vergoldet Er zeichnet sich vor allem durch seine ubersichtliche Planung und fantasievolle Gestaltung sowie die fein ausgearbeiteten Details und die dezente Farbgebung aus In seiner geschwungenen Mensa sind vorderseitig mittig eine fein bearbeitete Rocaille Kartusche sowie seitlich Rocaille Appliken eingearbeitet Der Tabernakelaufbau mit seinen Eckvoluten und Engelkopfen fullt die verkleidete Wandnische vollends aus die selbst mit einem prunkvollen Rahmen und einem giebelartigen Aufsatz mit seitlich angebrachten Engelsfiguren gestaltet ist Der auf der Mensa installierte Holzschrank ist mit einem Aufsatz versehen in dem zwei Wappenschilder mit dem Doppelwappen der Familien Gortz Fey und Mostert eingearbeitet sind Die Anbringung dieser Wappen wurden somit offensichtlich durch den Sohn von Erich Adolph Gortz Hermann Heinrich Gortz 1728 1782 der mit Johanna Maria Mostert 1746 1802 verheiratet war veranlasst 2 Im Gegensatz dazu weisen der Dombaumeister Joseph Buchkremer und der Historiker Ernst Gunther Grimme in ihren Schriften darauf hin dass es sich hier um die Wappen der Familie Gortz Fey und Wespien handelt was entweder auf eine Verwechslung schliessen lasst oder dass es anfangs durch Erich Adolph Gortz aus Dankbarkeit fur den Forderer in dieser Form veranlasst worden sein kann und spater durch seinen Sohn Heinrich Hermann geandert wurde Der Giebel des Hochaltars wird von Wolkengruppen mit hervordringenden goldenen Strahlen gepragt die von Putten flankiert und in den Wolken mit einzelnen beflugelten Puttenkopfen versehen sind Aus der Wolkenkomposition ragt mittig das hohe Altarkreuz hervor Literatur BearbeitenJoseph Buchkremer Die Architekten Johann Joseph Couven und Jakob Couven in Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins ZAGV 17 1895 hier S 136 137 auf Internet Archive Ernst Gunther Grimme Johann von Wespien Zur 200 Wiederkehr seines Todestages am 30 3 1959 In Aachener Kunstblatter Bd 19 20 1960 1961 S 56 63 hier S 62 63 auf Digitalisat Jean Jacques Bolly Norbert Kreusch Photographisches Verzeichnis sakraler Kunst in Belgien Konigliches Institut fur Kunsterbe Eupen 1981 S 23 25 pdfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Johannes Baptist Enthauptungskapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Nispeter Kapelle auf den Seiten des Pfarrverbandes Eupen Eintrag und Detailbeschreibungen auf ostbelgienkulturerbe be Streifzuge durch das ostliche BelgienEinzelnachweise Bearbeiten Haus Nispert auf ostbelgienkulturerbe be Wappen Gortz Mostert auf ostbelgien net50 633068 6 048 Koordinaten 50 37 59 N 6 2 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle Enthauptung Johannes des Taufers Eupen amp oldid 232486334